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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Werken 8

Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen

We8 Lernbereich 1: Arbeiten mit dem Werkstoff Holz  (ca. 28 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen ihre Kenntnisse hinsichtlich der Holzbearbeitung beim Betrachten und Analysieren von Werken historischer und zeitgenössischer Bildhauer, um deren Leistung zu bewerten.
  • unterscheiden anhand entsprechender Kriterien handwerkliche und industrielle Erzeugnisse sowie zweckgebundene und freie Arbeiten.
  • untersuchen Gebrauchsgegenstände hinsichtlich grundlegender ästhetischer und funktionaler Gestaltungsaspekte, um die gewonnenen Erkenntnisse für ihr Werkvorhaben zu nutzen.
  • nutzen die Kenntnisse über den Zusammenhang zwischen Materialeigenschaften von Holz und den Möglichkeiten der Formgebung für ihr eigenes Werkvorhaben und berücksichtigen dabei auch ökologische Aspekte (z. B. Tropenholzproblematik).
  • planen und gestalten in subtraktiven Verfahren (z. B. Schnitzen) dreidimensionale Objekte und orientieren sich dabei unter Zuhilfenahme von räumlichen Skizzen.
  • wenden Oberflächenbehandlungen und ‑gestaltungen für den Werkstoff Holz unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte (z. B. Ökologie, Funktionalität) zielgerichtet an.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Kultureller Kontext: historische und zeitgenössische Bildhauerarbeiten, Vergleich Handwerksprodukt und industrielles Massenprodukt (z. B. im Möbelbau), Unterscheidung Gebrauchsgegenstand/Kunstwerk
  • Werkstoff: einheimisches Laub- und Nadelholz (z. B. Linde, Lärche), Tropenholz (z. B. Teak), jeweils Aussehen (Farbe, Maserung) und Eigenschaften (fein- und grobporig, lang- und kurzfaserig, hart und weich, schwinden und quellen, Festigkeit, Witterungsbeständigkeit), zeichnerische Darstellung des Schwundverhaltens
  • Werkverfahren: Messen und Anreißen (räumliche Orientierung bei unebenen Werkstückoberflächen), Einspanntechniken, Trennen und Formen durch Spanen (Sägen, Stemmeisen, Hohleisen, Klüpfel, Schnitzmesser, Ziehklingen), Mittel der Oberflächenbehandlung und ‑gestaltung (Lasieren, Lackieren), Gesundheitsschutz (Schutz vor Holzsplittern, Schleifstaub und Lösungsmitteldämpfen), Zeichnung des Stemmeisens, räumliche Darstellung konvexer und konkaver Formen (z. B. Kavalierperspektive, Freihandskizze, Variation eines Motivs)
  • Funktion, Gestaltung: Standsicherheit, Fassungsvermögen, Formgebung, Proportion (z. B. Holzschale)
  • Ökologie: Tropenholzproblematik (Raubbau, Erosion, Treibhauseffekt, FSC-Siegel, Plantagenholz)

We8 Lernbereich 2: Arbeiten mit dem Werkstoff Metall (ca. 28 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen ihre Kenntnisse von der Herstellung handwerklicher Erzeugnisse aus Metall in der Frühgeschichte, um diese Leistungen vor dem Hintergrund der damaligen Zeit zu bewerten und die historische Bedeutung des Werkstoffs einzuschätzen.
  • beziehen bei der Formgebung von Werkstücken die spezifischen Eigenschaften des Ausgangsmaterials gezielt mit ein.
  • setzen ihre Kenntnisse hinsichtlich materialspezifischer Verfahren (z. B. Treiben, Biegen) gezielt ein, um räumliche Objekte bzw. Gebrauchsgegenstände herzustellen.
  • nutzen die besonderen Eigenschaften des Werkstoffs Metall gezielt bei der Herstellung eines konstruktiven Werkstücks.
  • erschließen sich im Zusammenhang eines größeren Werkvorhabens selbständig einzelne Arbeitsschritte für die Planung ihres Arbeitsprozesses (z. B. Entwurf, erklärende Zeichnungen).
  • verwenden bei der Umsetzung ihrer Werkvorhaben selbständig entsprechende Werkzeuge, Maschinen und Hilfsmittel fachgerecht und leiten aus deren Funktionsweise Arbeitsregeln ab.
  • begründen die Notwendigkeit eines sinnvollen Oberflächenschutzes von Metall (z. B. Lackieren) und setzen diesen bei ihren Werkvorhaben um.
  • leiten aus den werkstoffbedingten Gesundheitsrisiken und den jeweiligen Arbeitsverfahren notwendige Sicherheitsmaßnahmen ab und halten diese selbständig ein.
  • reflektieren die ökologischen Probleme bei der Metallgewinnung und verarbeiten auf dieser Grundlage den Werkstoff Metall umweltbewusst.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Kultureller Kontext: Verwendung von Kupfer, Bronze und Eisen bei Kult- und Gebrauchsgegenständen (z. B. Werkzeuge, Schmuck)
  • Werkstoff: Eigenschaften und Einsatzbereiche ausgewählter Metalle (Kupfer, Messing, Aluminium), Metallgefüge, Halbzeuge (Bleche, Drähte, Profile, Rohre)
  • Werkverfahren: Messen und Anreißen (Stahlmaßstab, Messschieber, Stahlwinkel, Stahlschiene, Reißnadel und ‑zirkel, Körner), Einspannen (Schraubstock, Schutzbacken, Schraubzwingen), Trennen durch Sägen (Handbügelsäge), Schneiden (Seitenschneider, Kneifzange) und Scheren (Blechschere, Hebelblechschere), Spanen (Ständerbohrmaschine, Maschinenschraubstock, HSS-Bohrer) und Entgraten (Feilen, Dreikantschaber), Oberflächenbearbeitung durch Schleifen (Schleifleinen) und Polieren (Polierpaste, Polierwolle), Umformen durch Biegen und Treiben (Flach- und Rundzangen, Schlosserhammer, Treibhämmer, Richtplatte, Treibklötze, Ambosse), Zeichnung von Werkzeugen (z. B. Handbügelsäge, Kneifzange, Hämmer), Oberflächenbehandlung durch Lackieren oder Zaponieren, Gesundheitsschutz (Schutz vor Graten, Dämpfen und Stäuben)
  • Funktion, Gestaltung: Grundlagen der Statik (z. B. Raumfachwerke und Strebesysteme), der Kräfteübertragung oder der Kinetik, Form- und Funktionszusammenhang
  • Ökologie: Probleme bei der Metallgewinnung (z. B. Waldrodung, Schlackehalden, Giftstoffe), Abwasserverschmutzung (z. B. durch Lack- und Reinigerreste), Wiederverwendung, CO2-Bilanz

We8 Lernbereich 3: Arbeiten mit dem Werkstoff Kunststoff  (ca. 28 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen die Kenntnisse von der Entwicklungsgeschichte der Kunststoffe und der Herstellung von Faserverbundwerkstoffen sowie deren Eigenschaften, um ihre Bedeutung für die heutige Gesellschaft in nahezu allen Bereichen (z. B. Medizintechnik, Fahrzeugtechnik, Verpackungsindustrie) einzuschätzen.
  • wählen geeignete Kunststoffe, wie zum Beispiel Acrylglas (PMMA), für ihr Werkstück aus unter Berücksichtigung spezifischer Materialeigenschaften sowie funktionaler und gestalterischer Aspekte.
  • fertigen erklärende Skizzen von Arbeitsschritten und Bauteilen des geplanten Werkstücks, um funktionale Zusammenhänge zu erfassen (z. B. räumliche Skizze, bemaßte Zeichnung, einfache Explosionszeichnung).
  • erstellen einen einfachen Gebrauchsgegenstand aus Kunststoff (unter Berücksichtigung von Form und Funktion) ausgehend von einem Entwurf bis zum fertigen Objekt. Dabei gliedern sie den Arbeitsprozess in sinnvolle Teilschritte und setzen ausgewählte Werktechniken fachgerecht um.
  • verwenden bei der Arbeit mit Kunststoffen die notwendigen Werkzeuge fachgerecht.
  • nutzen ihre Kenntnisse des Herstellungsprozesses von Kunststoffen, um daraus Konsequenzen für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit dem Werkstoff zu ziehen. Dabei verwenden sie Kunststoffe sparsam und nutzen gezielt Möglichkeiten der Wiederverwendung bzw. Wiederverwertung.
  • präsentieren und bewerten ihr selbst gefertigtes Werkstück innerhalb des Unterrichtsgesprächs im Vergleich mit den Arbeitsergebnissen der Mitschüler. Sie verwenden dazu die Fachsprache und nutzen bereits bekannte Kriterien (handwerkliche Verarbeitung, Funktion, Gestaltung).

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Kultureller Kontext: Entwicklungsgeschichte der Kunststoffe (z. B. Charles Goodyear, Hermann Staudinger, Otto Röhm), gegenwärtige Anwendungsbereiche
  • Werkstoff: Ausgangsstoffe der Kunststoffproduktion (halbsynthetische Kunststoffe: z. B. aus Kasein, Zellulose, Kampfer, Milchsaft des Kautschukbaumes; synthetische Kunststoffe: aus Erdöl, Erdgas, Kohle), allgemeine Eigenschaften der Kunststoffe, Eigenschaften von Acrylglas (PMMA), Einteilung der Kunststoffe nach thermischem Verhalten, Eigenschaften und Aufbau von Faserverbundwerkstoffen (Faserarten, Matrix, Laminat)
  • Werkverfahren: Messen und Anzeichnen (Stahlmaßstab, Winkel, Folienstift, Reißnadel, Vorstecher), Einspannen (Schraubstock, Schutzbacken, Zwingen, Oberflächenschutz), Trennen durch Sägen (Laubsäge, Metallbügelsägen), Spanen (HSS-Bohrer, Kunststoffbohrer, Feilen, Ziehklinge), Oberflächenbearbeitung durch Schleifen (Nassschleifpapiere) und Polieren (Poliermittel), Fügen durch Kleben (Spezialklebstoff), thermisches Umformen/linear und flächig (z. B. Heißluftgerät, Heizstab), Gesundheitsschutz (Schutz vor Dämpfen und Stäuben)
  • Funktion, Gestaltung: Form- und Funktionszusammenhang, Ästhetik und Gestaltungspotenzial des Materials (Design), Farbkombinationen
  • Ökologie: Entsorgung und Recycling, Resteverwertung, Probleme der Massenproduktion, Alternativen zu nicht nachwachsenden Rohstoffen