Der LehrplanPLUS versteht eine Kompetenz als fachspezifische und überfachliche Fähigkeit, die Wissen und Fertigkeiten miteinander verbindet und die Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, zu verstehen, zu reflektieren, schlüssig zu argumentieren, fundiert zu urteilen und neue Anforderungen zu bewältigen. Er beschreibt Kompetenzerwartungen auf einem mittleren Anforderungsniveau und verknüpft sie mit Inhalten. Die Grundlegenden Kompetenzen und Fachlehrpläne jeder Jahrgangsstufe nennen Kompetenzen, die am Ende des Schuljahrs von den Schülerinnen und Schülern erworben sein sollen. Die Kompetenzerwartungen sind für Regel- und Mittlere-Reife-Klassen getrennt ausgewiesen. Der Unterricht in Praxisklassen orientiert sich am Lehrplan der Regelklassen, der Unterricht in Vorbereitungsklassen orientiert sich am Lehrplan der Mittlere-Reife-Klasse der Jahrgangsstufe 10.
Der Lehrplan geht von einem konstruktivistischen Lernbegriff aus, demzufolge der Mensch Kompetenzen auf der Basis seiner individuellen Vorerfahrungen sowie seiner Wahrnehmung und der Bedeutung, die das jeweilige Thema für ihn hat, individuell konstruiert. Schulischer Unterricht wird als Summe kokonstruktivistischer Prozesse verstanden, bei denen Kompetenzen durch Kooperation und Kommunikation von Lernenden mit Lehrkräften sowie Mitschülerinnen und Mitschülern in geplanten Lernsituationen entwickelt werden.