Die wissenschaftlichen Arbeitsweisen werden im Zusammenhang mit den anderen Lernbereichen erworben und hierzu von der jeweiligen Lehrkraft in eigenem pädagogisch‑didaktischem Ermessen in alle anderen Lernbereiche integriert.
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- recherchieren selbständig Informationen aus textlichen, bildlichen und zahlenbasierten Quellen. Sie erklären und begründen dabei ihre methodische Vorgehensweise, bewerten die genutzten Quellen und geben die Erkenntnisse ggf. in veränderter Form wieder, um auf dieser Grundlage gesundheitswissenschaftliche Problemstellungen zu lösen. Dabei berücksichtigen sie Kriterien des wissenschaftlichen Zitierens.
- erklären komplexe Phänomene, indem sie ausgewählte gesundheitswissenschaftliche Modelle und Theorien fachlich fundiert anwenden. Sie bewerten dabei die Anwendung der Theorie bzw. des Modells kritisch. Sie entwerfen davon ausgehend begründete Maßnahmenpläne zur Lösung gesundheitswissenschaftlicher Problemstellungen und beurteilen deren Eignung.
- veranschaulichen gesundheitswissenschaftliche Sachverhalte, indem sie unter Verwendung der korrekten Fachsprache verschiedene Darstellungsformen nutzen. Sie wenden dabei Präsentations‑ und Feedbackregeln korrekt an.
- untersuchen Risikofaktoren und Gesundheitsprobleme hinsichtlich ihrer Verteilung in Deutschland und stellen Zusammenhänge mit der gesellschaftlichen Gesundheitslage dar, indem sie epidemiologische Maßzahlen definieren und interpretieren.
- erläutern ökonomische und epidemiologische Zusammenhänge im deutschen Gesundheitssystem, indem sie diese kritisch im Hinblick auf Ursache und Wirkung analysieren.
- bewerten den Forschungsansatz und das Studiendesign einer gesundheitswissenschaftlichen Studie, indem sie diese hinsichtlich des Erkenntnisgewinns und der Gültigkeit der Forschungsergebnisse analysieren.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Nutzung gesundheitswissenschaftlicher Quellen: Schulbücher, Fachbücher und Fachzeitschriften, Lexika (z. B. Pschyrembel), anatomische Abbildungen, Diagramme, Statistiken, Klassifikationen (z. B. Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme ICD), Internetseiten (z. B. Robert Koch‑Institut, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), Auszüge aus Gesetzen/Verordnungen u. a.
- Zitieren von gesundheitswissenschaftlichen Quellen: Fachbücher, Fachzeitschriften, Leitlinien, Internetquellen
- strukturelle Anwendung gesundheitswissenschaftlicher Theorien und Modelle: Definition, Begriffsbestimmung, Kernaussagen, Anwendung auf Problemstellung, Bewertung
- Darstellungsformen, z. B. anatomische Skizzen
- Definitionen: Wissenschaft und Forschung; Epidemiologie; Expositionen und Outcomes; Deduktion
- Definition und Interpretation: Prävalenz, Lebenszeitprävalenz, Inzidenz (Inzidenzrate), Mortalität, Letalität
- Abhängigkeit von Merkmalen: Kausalität, Korrelation
- Auswerten von Diagrammen: Einordnen, Kernaussagen beschreiben, Zusammenhänge verdeutlichen, Bewertung
- Schritte des Forschungsprozesses: wissenschaftliche Fragestellung, wissenschaftliche Literaturrecherche, Hypothesenbildung, Planung und Durchführung, Auswertung
- Quer‑ und Längsschnittstudien
- quantitative Studiendesigns: experimentelle Studien (randomisierte kontrollierte Studie, kontrollierte klinische Studie), Beobachtungsstudien (Kohortenstudie, Fall-Kontroll-Studie)
- quantitative Datenerhebung: mündliche oder schriftliche Befragung, systematische Beobachtung, Messung
- Gütekriterien der quantitativen Forschung
- Confounding