Wirtschaft Aktuell 12 und/oder 13 (vertiefendes Wahlpflichtfach W, IW)
Hinweis: Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines zweijährigen Lernprozesses.
gültig ab Schuljahr 2018/19
Der Fachlehrplan Wirtschaft Aktuell ist in Module gegliedert. Insgesamt umfasst der Lehrplan im Wahlpflichtfach Wirtschaft Aktuell zwölf Module, von denen in der Jahrgangsstufe 12 vier von der Lehrkraft gewählt werden. In der Jahrgangsstufe 13 werden vier weitere Lernbereiche gewählt. Deshalb sind alle Module mit dem Zusatz „optional“ ausgewiesen. Das Modul „Ausgewählte Aspekte der Internationalisierung“ kann nur für die Ausbildungsrichtung Wirtschaft und Verwaltung und das Modul „Angewandte Entwicklungspolitik“ nur für die Ausbildungsrichtung Internationale Wirtschaft gewählt werden.
Inhalte zu den Kompetenzen:
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geographische Bedingungen, soziokulturelle Bedingungen, politisch‑rechtliche Bedingungen, ökonomische Bedingungen,
Internationalisierungspfad, Pionierstrategie, Folgerstrategie
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Organisationsstruktur: prozessuale Steuerungsinstrumente (technokratische, personenorientierte Instrumente)
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Besonderheiten des internationalen Marketings, z. B. kulturelle Marketing‑Tabus, Rückkopplung zwischen Ländermärkten
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Auswahl geeigneter Mitarbeiter für einen Auslandseinsatz, z. B. interkulturelles Training und interkulturelle Rollenspiele, Landeskunde-Kurse, Sprachkurse, Assimilationstraining
Inhalte zu den Kompetenzen:
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Bestimmungsfaktoren von Unterentwicklung, z. B. Human Development Index, Better Life Index
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Träger der Entwicklungspolitik, z. B. Regierungen, UNO, WTO, IWF, Nichtregierungsorganisationen
Inhalte zu den Kompetenzen:
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intuitiv‑kreative Verfahren, z. B. Brainstorming, Methode 635, Synektik;
systemlogische Verfahren, z. B. Problemkreismethode, Relevanzbaummethode, Morphologischer Kasten
Alltagskompetenzen
Inhalte zu den Kompetenzen:
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Zusammensetzung der Gesellschaft, aufgezeigt anhand der Veränderung verschiedener Faktoren, z. B. Bevölkerung, Demografie, Bevölkerungsstruktur, Geburtenzahlen, Sterblichkeit, Zuwanderung
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Herausforderungen des demografischen Wandels, z. B. schrumpfende Arbeitsbevölkerung, Fachkräftemangel, erhöhte Sozialausgaben, Bruttoinlandsprodukt, eingeschränkte Mobilität (öffentlicher Nahverkehr, Versorgung der Bevölkerung etc.)
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geeignete Handlungsempfehlungen, z. B. finanzielle Unterstützung für Wirtschaft und Kommunen, Stärken von Bildung, Familien und Infrastruktur
Inhalte zu den Kompetenzen:
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wirtschaftliche Veränderungen: Selbstversorgung, Industrialisierung, Globalisierung, Digitalisierung; aktuelle Forschungstrends
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Strukturwandel, Arbeitswelt, Mobilität, Kommunikation;
gesetzliche Regelungen (Datenschutz, Urheberrecht, Patente);
gesellschaftliche Grundhaltungen, z. B. Freiheit, Flexibilität, Leistung, Zuverlässigkeit, Deregulierung
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wirtschaftsethische Prinzipien, z. B. Sustainable Development, soziale und globale Gerechtigkeit, Verantwortung, Humanität
Inhalte zu den Kompetenzen:
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Veränderungen am Gütermarkt, z. B. Individualisierung, One‑to‑one‑Marketing;
Veränderungen am Arbeitsmarkt, z. B. virtuelle Teams, Diskontinuität in der Erwerbsbiografie
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Einfluss der Marktteilnehmer, z. B. individuelles Konsumverhalten, soziale Netzwerke, Bewertungsportale
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staatliche Eingriffe (Gesetze und Verordnungen, z. B. aus den Bereichen Steuern, Datenschutz, Gesundheit, Recht auf digitales Vergessen);
Grenzen der Koordination durch Märkte (externe Effekte, öffentliche Güter, unvollkommener Wettbewerb); Marktregulierung
Inhalte zu den Kompetenzen:
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Anlässe einer Unternehmensgründung, z. B. Produktidee, Marktlücke oder Marktnische, Existenzgründung
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Bestandteile eines Businessplans, z. B. Executive Summary, Produkt bzw. Dienstleistung, Markt und Wettbewerb, Marketing und Vertrieb, Geschäftsmodell und Organisation, Chancen und Risiken, Finanzplanung und Finanzierung
Inhalte zu den Kompetenzen:
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operatives Personalcontrolling anhand von Kennzahlen, z. B. Beschäftigungsgrad, ‑struktur, Frauenquote, prozentualer Personalabgang, ‑zugang, Fluktuationsquote, Krankenquote, Fehlzeitenquote, Leistung des Mitarbeiters (REFA-Messung), Unfallkoeffizient
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Strategien: Wachstums-, Diversifikations-, Konsolidierungs- oder Eliminierungsstrategie
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Instrumente der Personalentwicklung‑Bedarfsanalyse (Auswerten von Mitarbeitergesprächen oder Mitarbeiterbefragungen, Vorgesetztenbefragung, qualitative Personalplanung);
Instrumente des Personalentwicklungs‑Controllings, z. B. subjektive Teilnehmeräußerungen (Befragung), Blitzlicht, Transferkontrolle, 90‑/90‑Prinzip der Personalentwicklung;
betriebswirtschaftliche Kontrolle (Soll‑Ist‑Vergleich, Abweichungsanalyse)
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Personalbindungskonzept: Work‑Life‑Balance‑Konzept, Corporate‑Identity‑Strategie
Inhalte zu den Kompetenzen:
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Methoden zur Verbesserung, z. B. Ishikawa‑Modell, Kaizen, Lean Production, 5S, Pull‑Prinzip
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Qualitätsaudit nach DIN ISO 9000 ff.
Inhalte zu den Kompetenzen:
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interne Anspruchsgruppen (Mitarbeiter, Eigentümer, Führungskräfte);
externe Anspruchsgruppen, z. B. Kunden, Lieferanten, Regierungen, Gewerkschaften, Verbände, Medien, Nichtregierungsorganisationen;
Gesellschaftspolitische Anliegen, z. B. Gesetzesinitiativen, soziale Gerechtigkeit, menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen, Reduzierung von Emissionen
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Lebenszykluskonzept gesellschaftspolitischer Anliegen, z. B. nach Dyllick (Entwicklungsphase, Latenzphase, Emergenzphase, Aufschwungphase, Reifephase, Abschwungphase);
Gestaltungsinstrumente, z. B. Verhaltenskodex („Codes of conduct“, Deutscher Nachhaltigkeitskodex), freiwillige Selbstverpflichtung, Öffentlichkeitsarbeit, Sponsoring, institutionalisiertes und informelles Lobbying, Bestechung
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Gestaltungsinstrumente, z. B. Szenariotechnik, Scoring‑Modelle
Inhalte zu den Kompetenzen:
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Geld- und Vermögensanlagen, z. B. Spar-, Termineinlagen, Aktien, Schuldverschreibungen, Investmentfonds, Zertifikate, private Rentenversicherung, Riester‑Rente, Rürup‑Rente, Anlagen in Immobilien, Bausparvertrag;
Anlagekriterien, z. B. Sicherheit, Liquidität, Rentabilität, Nachhaltigkeit von Geld- und Kapitalanlagen (Socially Responsible Investments), ethische Kriterien, staatliche Sparförderung
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Finanzierungsarten, z. B. Privatkredit, Fremdwährungsdarlehen, Bauspardarlehen
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Basisrisiken, z. B. Inflationsrisiko, Währungsrisiko, Konjunkturrisiko, Zinsrisiko;
spezielle Risiken, z. B. Kursrisiko bei Aktien, Emittenten‑Risiko bei Schuldverschreibungen;
Sicherungsinstrumente, z. B. Kauf und Verkauf eines Futures, Kauf- und Verkaufsoptionen, Restschuldversicherung, Grundpfandrechte
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Personenversicherungen, z. B. Krankenversicherung, Unfallversicherung;
Sachversicherungen, z. B. Kfz‑Versicherung, Brandversicherung;
Vermögensversicherungen, z. B. Privathaftpflichtversicherung, Rechtschutzversicherung
Alltagskompetenzen