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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Kunst 3/4

Hinweis: Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines zweijährigen Lernprozesses.

Ku3/4 Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines vierjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

Ku3/4 Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • schulen durch Wahrnehmungsübungen unter Einbezug möglichst vieler Sinne und ansprechender Materialien ihre bewusste Wahrnehmung für Umwelt, Bilder, Objekte und Aktionen. Sie nutzen dabei in geführten und strukturierten Werkbetrachtungen Orientierungshilfen (z. B. Pfeile, vergrößerte Bildausschnitte), um ihre visuelle Aufmerksamkeit auf Details zu fokussieren.
  • nehmen Bilder ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler wertschätzend wahr und äußern sich mithilfe der Modellsprache der Lehrkraft (z. B. wiederkehrende Sprachmuster) sowie Formulierungshilfen (z. B. „Dein Bild gefällt mir, weil ...“) zunehmend komplexer zur gestalterischen Qualität der Kunstwerke.
  • gestalten mithilfe von individuell angepassten Werkzeugen und Gestaltungshilfen eigene Kunstwerke. Dabei setzen sie unter Anleitung der Lehrkraft geeignete Materialien und Techniken ein, mit denen sie ihre (mund-)motorischen Fähigkeiten schulen (z. B. Pustebilder).

Ku3/4 Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • entwickeln durch die rezeptive und produktive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themen und Motiven eigene Gestaltungsideen. Dabei reflektieren und erörtern sie mithilfe der Lehrkraft (z. B. durch Modellsprache, Formulierungshilfen) mögliche Bildabsichten und bauen eine Fragehaltung auf, um Missverständnisse und Unklarheiten zu erkennen. Im Alltag und in Rollenspielen üben sie das Aufgreifen von Formulierungshilfen sowie das gezielte Nachfragen.
  • benennen ausgewählte Künstlerinnen und Künstler und beschreiben deren Kunstwerke mithilfe angelegter Wortschatzsammlungen und Formulierungshilfen (z. B. Satzstarter, Modellsätze).
  • planen und strukturieren Arbeitsabläufe mit zunehmender Selbständigkeit und verbalisieren einzelne Arbeitsschritte mithilfe von Formulierungs- und Aufzählungshilfen (z. B. Satzstarter oder Bild-, Wort- und Satzkarten).

Ku3/4 Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • werden durch motivierende und kindgerechte Kunstwerke sowie nonverbale Impulse der Lehrkraft ermuntert, sich aktiv am Unterrichtsgespräch zu beteiligen (Erhöhung des Sprachumsatzes) und auch im Partnergespräch in ganzen Sätzen zu sprechen.
  • präsentieren ihre Kunstwerke vor der Gruppe und beschreiben mithilfe von Formulierungshilfen (z. B. Satzstarter) ihre Vorgehensweise. Dabei achten sie auf eine angemessene Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit, Mimik, Gestik und Körperhaltung. Darüber hinaus nutzen sie lautunterstützende Handzeichen für eine deutliche und verständliche Artikulation.
  • erstellen mithilfe der Lehrkraft Wortschatzsammlungen mit einfachen Fachbegriffen und Adjektiven, um zunehmend sicherer eigene und fremde Kunstwerke wertschätzend zu beschreiben und deren Wirkung zu formulieren.
  • verankern neue Fachbegriffe und Künstlernamen mithilfe des multimodalen Markenmix im mentalen Lexikon.
  • greifen grammatikalische Zielstrukturen aus der Modellsprache der Lehrkraft auf (z. B. Dativmarkierung „Auf dem Bild sehe ich“ oder einfache Nebensatzkonstruktionen mit Verbfinalstellung „Das Bild ist gelungen, weil“), um sich über Inhalt und Wirkung der Kunstwerke zielgerichtet miteinander auszutauschen.
  • verbalisieren Arbeitsanweisungen und setzen diese zunehmend selbständig um, indem sie sich an visuellen Symbolen (z. B. Bildkarten zu Materialien oder Sozialformen) und auditiven Impulsen (z. B. Aufräummusik) orientieren und bei Unklarheiten gezielt nachfragen (Monitoring des Sprachverstehens).

Ku3/4 Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben die Wirkung unterschiedlicher Kunstwerke mithilfe sprachlicher Modelle (z. B. „Das Bild wirkt auf mich ..., weil ...).
  • nehmen ihre eigene künstlerische Entwicklung bei der Gestaltung von Portfolios wahr, verbalisieren Erfolge mithilfe wiederkehrender Sprachmuster und Formulierungshilfen und bauen ein positives Selbstbild bezüglich ihrer künstlerischen Fähigkeiten auf.
  • lassen sich auf Künstlerinnen, Künstler und Kunstwerke ein, indem sie sich bewusst mit deren Leben und Schaffen auseinandersetzen (z. B. mithilfe vereinfachter Infotexte zum Leben und den Werken des Künstlers).
  • gestalten in Partner- oder Gruppenprojekten Kunstwerke und gemeinsame Räume (z. B. Klassenzimmer) und tauschen sich mithilfe ritualisierter Sprachmuster zielgerichtet über ihr kreatives Schaffen aus. Dabei halten sie Gesprächsregeln und höfliche Umgangsformen ein, die sie in Rollenspielen und Alltagssituationen einüben.

Ku3/4 Lernbereich 1: Bildende Kunst
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • entwickeln Fragen an Kunstwerke (möglichst vor dem Original in Atelier oder Museum), um eine emotionale, verständnisvolle und wertschätzende Beziehung zu diesen aufzubauen.
  • beschreiben Kunstwerke der Frühen Neuzeit und des 19./20. Jahrhunderts im Vergleich und im Hinblick auf ihre Gestaltungselemente und -prinzipien und verwenden dafür passende Fachbegriffe.
  • erkennen in Kunstwerken Gestaltungsprinzipien im Hinblick auf Ausdrucksqualitäten, um mit solchen im Hinblick auf ihre eigenen kreativen Vorhaben zu experimentieren, diese gezielt auszuwählen und anzuwenden.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand und seine Funktionen/Kontexte: Bilder/Objekte je eines Künstlers der Frühen Neuzeit (z. B. Leonardo da Vinci, A. Dürer, P. P. Rubens, Rembrandt) und des 19./20. Jahrhunderts (z. B. P. Gauguin, V. van Gogh, S. Delaunay, C. Monet, H. Matisse, P. Picasso, J. Pollock, H. Moore, A. Warhol, R. Lichtenstein, Christo, G. Uecker, J. Tinguely, Niki de Saint Phalle, T. Cragg), ggf. aus verschiedenen Kulturkreisen
  • wichtige Begriffe: differenzierende Farbbezeichnungen; Namen der jeweils in den Werken verwendeten Techniken (z. B. Ölmalerei, Zeichnung, Skulptur); Farbordnungen: Kontraste (z. B. warm – kalt), Farbkreis; Formeigenschaften
  • Gestaltungselemente und -prinzipien: Motivwahl; Blickwinkel/Standpunkt des Betrachters; Farben und Formen; Lichtführung; Art der Gegenstandsdarstellung: naturnah, verzerrt oder abstrakt
  • Verfahren: bildnerische, auch experimentelle Verfahren, auch in Kombination
  • Techniken (z. B. Zeichnen, Malen, Collagieren, Drucken, Modellieren, Fotografieren, szenisches Spiel)
  • Werkzeuge und Materialien (z. B. Deckfarben, Bleistifte, Buntstifte, Kreiden, Tusche, plastische Werkstoffe, Kamera)

Ku3/4 Lernbereich 2: Gestaltete Umwelt
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die Wirkungen unterschiedlicher Gebrauchsgegenstände oder Räume in ihrem Umfeld wahr und tauschen sich mit grundlegenden Fachbegriffen darüber aus.
  • entwickeln Ideen zur Gestaltung von Gegenständen oder Räumen für bestimmte Anlässe (z. B. Feste) und setzen diese im zielgerichteten Austausch miteinander als Modelle oder in der Wirklichkeit um.
  • präsentieren den Mitschülerinnen und Mitschülern ihre Arbeitsergebnisse und erläutern diese im Hinblick auf das Zusammenwirken von Funktion und Gestaltung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand und seine Funktionen/Kontexte: vertraute und unvertraute Objekte und Architekturbeispiele, ggf. aus verschiedenen Kulturkreisen
  • wichtige Begriffe: Oberflächen- und Materialeigenschaften (fest – flüssig, schwer – leicht, kalt – warm, trocken – feucht); Architektur- und Designaufgaben (z. B. Verpackungen, Möbel, Häuser, Sakralbauten: Kirche, Synagoge, Moschee); Wirkung von Architektur (z. B. groß – klein, mächtig – bescheiden, geschmückt/verziert – schlicht)
  • Objekt- und Architekturfunktionen (z. B. Gebäude/Räume/Objekte zum Wohnen, Arbeiten, Versammeln, Beten, Lernen, Spielen)
  • Gestaltungselemente und -prinzipien/Komposition (z. B. Verfremdung, Montage, Umgestaltung, Aufbau)
  • Verfahren und Techniken (z. B. Falten, Knicken, Modellieren, Feilen, Ritzen, Eindrücken, Herausziehen, Kleben, Verbinden, farbige Gestaltung von Oberflächen, Zusammenfügen und Gruppieren plastischer Elemente, Drapieren, Beleuchten)
  • Materialien (z. B. Schachteln, Papier, Pappe, Styropor, feste Metallfolie, Holz, Draht, Ton, Recycling- und Verpackungsmaterialien)

Ku3/4 Lernbereich 3: Visuelle Medien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • finden durch einen Suchrahmen ungewöhnliche Motive und Motivkonstellationen in ihrer Umgebung und nutzen diese gezielt für die Gestaltung eigener Bilder.
  • beschreiben Beispiele von Fotografien in der Werbung im Hinblick auf Motivwahl und Gestaltung, verstehen so ihre jeweilige Funktion und nutzen diese Erkenntnisse für die Gestaltung eigener Bilder.
  • nutzen ihre gestalterischen Fähigkeiten im Umgang mit digitaler Fotografie, um eine einfache Aktion (z. B. eine eigene Spielszene) in einer informativen Bildreihe zu dokumentieren.
  • entscheiden sich für eine Präsentation ihrer Fotografien an bewusst ausgewählten Orten und kommentieren die Bilder im Hinblick auf ihre Gestaltungsabsicht und den Entstehungsprozess.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand und seine Funktionen/Kontexte: Fotografie in Kunst und Werbung sowie ihre Wirkungen und Möglichkeiten
  • wichtige Begriffe: Motiv, Ausschnitt, Zoom, Beleuchtung/Gegenlicht/Blitz, Standpunkt/Blickwinkel
  • Gestaltungselemente und -prinzipien (Komposition): Motive, Farben, Kombination Bild/Text; Umdeutungen von Motiven (z. B. Gesichter in Baumrinden oder Gegenständen); ungewöhnliche Aufnahmewinkel
  • Verfahren und Techniken: Kamerabedienung (Speichern, Löschen, ggf. Zoomen); Weiterverarbeitung (z. B. Ausdrucken, Zuschneiden, Anordnen); Präsentation der Fotografien, z. B. Projizieren der Fotos in verschiedenen Größen
  • Werkzeuge und Materialien: Karton, einfache Fotokamera, ggf. leicht zu bedienendes Bildbearbeitungsprogramm, Drucker

Ku3/4 Lernbereich 4: Erfahrungswelten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen Personen, Tiere und Objekte aus ihrer Umwelt in ihren charakteristischen Eigenschaften wahr und beschreiben diese.
  • stellen Personen, Tiere und Objekte altersgemäß variantenreich und detailliert dar.
  • gestalten ihre Bilder, Objekte, Spielszenen so, dass das gewählte Thema bzw. die Gestaltungsabsicht für die Mitschülerinnen und Mitschüler erkennbar ist.
  • erläutern den Mitschülerinnen und Mitschülern die eigenen Lösungen.
  • nehmen die Ergebnisse der Mitschülerinnen und Mitschüler wertschätzend wahr, auch um die eigene Vorstellung und Bildsprache zu erweitern.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: Figuren, Gegenstände, Tiere, Pflanzen oder Gebäude und deren kultureller Kontext
  • wichtige Begriffe: beobachtete Phänomene und deren Eigenschaften; differenzierende Farbbegriffe; Oberflächen (z. B. glatt – rau, weich – hart)
  • Gestaltungselemente und -prinzipien (Komposition): Unterschiede und Variationen (z. B. verschiedene Fellarten oder Häuserformen)
  • Techniken (z. B. Zeichnen, Malen, Modellieren, Drucken, szenisches Spiel)
  • Werkzeuge und Materialien (z. B. Stift, Pinsel, Malkasten, Ton, Modelliermasse, Papier, Kleister, Klebstoff, Schere, Pappe, Naturmaterialien)

Ku3/4 Lernbereich 5: Fantasiewelten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben wichtige Motive, Gegenstände, Atmosphären einer Geschichte, um daraus Elemente für eigene Bilder und Objekte zu entwickeln.
  • erproben und kombinieren gezielt verschiedene gestalterische Verfahren, gebunden an eine Aufgabe oder im spielerischen Experiment, um das handwerkliche Repertoire zu erlernen, zu systematisieren und zu erweitern.
  • nutzen ihre Erfahrungen und Ergebnisse aus den bildnerischen Experimenten für die eigene Gestaltung, um bestimmte Bildwirkungen zu erzielen.
  • bauen mit geeigneten Materialien und Techniken Modelle oder gestalten fantasievolle Szenen (z. B. Alltagsszenen, futuristische Figuren und Bauwerke), um die Wechselbeziehung zwischen Darstellungsabsicht und Gestaltung zu erkennen.
  • beschreiben und erklären die Gestaltung und die beabsichtigte Bildwirkung an eigenen Arbeiten sowie an Ergebnissen von Mitschülerinnen und Mitschülern.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand und seine Funktionen/Kontexte: Fantasiewelten (z. B. Träume, Zukunftsvisionen, Fantasy-Architektur, Erzählungen aus der Vergangenheit, Sagen, Legenden, Mythen), ggf. aus anderen Kulturkreisen
  • wichtige Begriffe: Bildwirkungen/Atmosphären (z. B. dramatisch, träumerisch, wild, harmonisch); Kontraste (hell – dunkel, kalt – warm); Größenverhältnisse, Bildraum (Vorder-, Mittel-, Hintergrund), Überschneidung
  • Gestaltungselemente und -prinzipien (Komposition): Bildmotive (Gestalt und Aussehen, Proportionen, Farben), Platzierung (Vorder- und Hintergrund), Überschneidungen, Größe; Anordnung von Gebäudeteilen
  • Verfahren und Techniken: Modellieren, Bauen und Montieren mit Materialien, ggf. im Team; Ausgestaltung durch Farbe; mindestens zwei Techniken (z. B. Malen mit pastoser oder wässriger Farbe, mit verschiedenen Pinseln, Schwämmen); Zeichnen mit verschiedenen Stiften; Drucken mit verschiedenen Materialien; Scherenschnitt; Collagen oder Frottagen; szenisches Spiel
  • Werkzeuge und Materialien: aufbauende Materialien (z. B. Holz, Papier, Karton, Alltagsmaterialien, Draht); Farben und Stifte (z. B. Deckfarben, Farben aus Naturmaterialien, Kreiden, Farbstifte, Bleistifte)