Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.
Natur und Technik R8
NT8 Motorik und Wahrnehmung
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- nutzen adaptierte Geräte und Werkzeuge, die den individuellen fein- und grobmotorischen Möglichkeiten entsprechen.
- bauen eigenständig auf ihre fein- und grobmotorischen Möglichkeiten abgestimmte Versuchsanordnungen (ggf. Demonstrationsbausteine) sachgerecht auf oder weisen eine Assistenz sachgerecht an, einen Versuch aufzubauen.
- führen eigenständig auf ihre fein- und grobmotorischen Möglichkeiten abgestimmte Versuche (ggf. Demonstrationsbausteine) sachgerecht durch oder weisen eine Assistenz sachgerecht und schrittweise an, einen Versuch durchzuführen.
- erkennen relevante naturwissenschaftliche Phänomene, Objekte und Abläufe, indem sie diese möglichst multisensorisch wahrnehmen, gezielt beobachten sowie je nach eigenen motorischen Möglichkeiten aktiv untersuchen.
- unterscheiden wesentliche von unwesentlichen Details von ggf. in der Komplexität reduziert dargebotenen naturwissenschaftlichen Phänomenen, Objekten und Abläufen, indem sie diese bewusst fokussieren und nicht relevante Informationen ausblenden, damit Veränderungen wahrgenommen sowie miteinander verglichen werden können.
NT8 Denken und Lernstrategien
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- verwenden Fachsprache, um naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu beschreiben, indem sie die Begriffe in der konkreten Situation mit zu betrachtenden Phänomenen in Verbindung bringen und dies regelmäßig wiederholen.
- bilden durch das eigenständige, wiederholte Beobachten und Betrachten induktiv begriffliche Kategorien, damit sie naturwissenschaftliche Phänomene, Objekte und Abläufe ordnen und veränderten Bedingungen anpassen können.
- nutzen begriffliche Ordnungsschemata deduktiv, um naturwissenschaftliche Phänomene, Objekte und Abläufe einzuordnen sowie veränderten Bedingungen anzupassen.
- planen Arbeitsabläufe möglichst eigenständig, indem sie einzelne Teilschritte in eine zeitliche bzw. logische Reihenfolge bringen, Folgen abschätzen und auf ihre Plausibilität hin überprüfen und ggf. verändern.
- entwickeln eine Fragehaltung, indem sie nach der konkreten Konfrontation mit naturwissenschaftlichen Erscheinungen deren Wenn-dann-Beziehungen erfragen.
- beschreiben detailliert Aufbau und Funktionsweise des menschlichen Körpers unter besonderer Berücksichtigung der eigenen Behinderung.
NT8 Kommunikation und Sprache
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- teilen Versuchsergebnisse mit, kommunizieren frei vor anderen und halten trotz verändertem Sprechvermögen das naturwissenschaftliche Unterrichtsgespräch auch über einen längeren Zeitraum aufrecht, indem sie unter Einbeziehung von Fachsprache Möglichkeiten der Unterstützten Kommunikation verwenden.
- verstehen und verwenden Fachsprache, um naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu beschreiben, indem sie die Begriffe in der konkreten Situation mit deren Inhalten in Verbindung bringen.
- hören einem Gesprächsverlauf aktiv zu, indem sie ihre Aufmerksamkeit fokussieren sowie gezielt Wesens- und Sinnfragen zum naturwissenschaftlichen Inhalt stellen.
- fassen durch einen Perspektivenwechsel Positionen und Argumente der Mitschülerinnen und Mitschüler kurz zusammen.
- argumentieren fachlich korrekt, indem sie Grundsätze naturwissenschaftlichen Denkens in Satzstrukturen sowie logische Verknüpfungen (z. B. Wenn-dann-Beziehung oder Proportionalität bei physikalischen Größen) anwenden.
- entnehmen wesentliche Kernaussagen aus einem Text, indem sie Lesestrategien (z. B. 5-Schritt-Lesemethode) zur gezielten Informationsentnahme von Sachtexten anwenden.
- reflektieren den Verlauf und Ausgang von Experimenten, indem sie dabei vom handlungsbegleitendem zum inneren Sprechen gelangen sowie Ergebnisse und Beobachtungen verbalisieren.
NT8 Emotionen und soziales Handeln
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- erkennen unter Berücksichtigung der eigenen Behinderung die Bedeutung einer angemessenen sowie zuträglichen Ernährung und Hygiene für eine gesunde Lebensführung.
- verstehen die Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung als bedeutsame Variable für die eigene Lebensgestaltung.
- setzen sich individuell verschieden mit der eigenen Behinderung dialogisch unter Zuhilfenahme interner und externer Fachdienste auseinander, indem sie ihre Einstellung zur eigenen Behinderung reflektieren und so versuchen, zu einer aktiven Lebensorientierung zu gelangen.
- gelangen über Umdeutung und Neudeutung von einer defektzuschreibenden Betrachtungsweise der eigenen Behinderung zu einer positiven Deutung, die eine körperliche Akzeptanz ermöglicht sowie individuelle Formen der Problembewältigung zulässt.
- diskutieren kritisch gesellschaftliche Normen und Wertmaßstäbe hinsichtlich Körperlichkeit, herkömmlichen Schönheitsidealen sowie Sexualität als auch deren Bedeutung für das eigene Leben und Auswirkungen auf die Einstellung zum eigenen Körper.
NT8 Lernbereich 1: Naturwissenschaftliches Arbeiten
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- stellen Hypothesen auf, planen dazu unter Anleitung einfache Untersuchungen, führen diese unter Beachtung von Umweltaspekten überwiegend angeleitet durch, dokumentieren ihre gewonnenen Erkenntnisse und wenden überwiegend angeleitet fachspezifische Formen zur Veranschaulichung und einfache Formen der Mathematisierung an.
- interpretieren erhobene oder recherchierte Daten, prüfen sie angeleitet auf Relevanz und setzen diese zur Eingangshypothese in Beziehung.
- verwenden Laborgeräte und chemische Reagenzien sachgerecht.
- verwenden Modelle zur Beschreibung von komplexen Funktionen und Abläufen.
- zeigen angeleitet einfache Verknüpfungen zwischen gesellschaftlichen, technischen sowie ökologischen Entwicklungen und Erkenntnissen der Naturwissenschaften auf.
- planen Arbeitsabläufe überwiegend angeleitet, protokollieren in angemessener Form und reflektieren ihre Ergebnisse.
- stellen naturwissenschaftliche Sachverhalte angemessen dar und diskutieren Arbeitsergebnisse in verschiedenen Sozialformen.
- recherchieren in unterschiedlichen Quellen zu vorgegebenen Fragestellungen zu einem naturwissenschaftlichen Thema.
- verwenden Fachsprache, um naturwissenschaftliche Zusammenhänge sachgerecht zu beschreiben und in angemessener sprachlicher Form weiterzugeben.
- vergleichen die Folgen zweier Handlungsoptionen, um selbständig zu naturwissenschaftlich begründeten Entscheidungen zu gelangen.
- nutzen Fachwissen, um Risiken und Sicherheitsmaßnahmen bei Experimenten, im Alltag und bei modernen Technologien zu begründen.
- unterscheiden bei naturwissenschaftlichen Fragestellungen zwischen sachlichen und wertenden Aussagen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- naturwissenschaftlicher Erkenntnisweg; Schwerpunkte: Hypothesen (Aufstellen, Verifizieren/Falsifizieren), Planung von Experimenten, Mathematisierung
- Entwicklung naturwissenschaftlichen Wissens: Prüfung und Interpretation von Daten
- naturwissenschaftliche Arbeitsweisen (z. B. Experimentieren) und Arbeitstechniken (z. B. Berechnen)
- sachgerechter Umgang mit einfachen Geräten (z. B. chemische Reagenzien, Laborgeräte)
- Gefahrstoffkennzeichnung gemäß aktueller Richtlinien, Gefahrenpotenzial, Sicherheitsmaßnahmen, Entsorgung
- komplexe Modelle (z. B. Viertaktmotor, Immunabwehr)
- Anfertigung, Auswertung und Wechsel verschiedener Darstellungsformen (z. B. Energiediagramme, kurze beschreibende oder erklärende Texte, Protokolle, elektrische Schaltpläne)
- Reaktionsschema, Nomenklatur, Symbol- und Formelsprache: Summenformeln ausgewählter anorganischer Verbindungen
- Gesundheitsbewusstsein und Verantwortung (z. B. verantwortungsvoller Umgang mit Sexualität, Verhalten während der Schwangerschaft)
- Errungenschaften der Naturwissenschaften und deren Bedeutung für Mensch und Umwelt (z. B. Elektromotor, Impfung)
Alltagskompetenzen
NT8 2.1 Magnetismus, Elektromagnetismus
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- leiten aus der Wirkung von Dauermagneten Anwendungsmöglichkeiten für den Alltag ab.
- beschreiben Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Stabmagneten und stromdurchflossenen Leitern, indem sie die Magnetfelder vergleichen und deren Feldlinienbilder skizzieren.
- beschreiben die Abhängigkeit der Magnetfeldstärke einer Spule von Windungszahl, Stromstärke und Eisenkern, um die Funktion eines Elektromagneten zu erklären.
- beschreiben Anwendungen von Elektromagneten in Alltag und Technik.
- erklären die Funktionsweise eines Elektromotors anhand des Leiterschaukelversuchs.
- beschreiben Geräte, die Elektromotoren enthalten, und bewerten deren Einsatz im Alltag.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Wirkung von Dauermagneten aufeinander bzw. auf andere Stoffe (z. B. Holz, Metall)
- magnetisches Feld; Feldlinienbilder von Dauermagneten
- magnetische Wirkung des elektrischen Stroms; Magnetfeld eines stromdurchflossenen Leiters
- Elektromagnet: Abhängigkeit des Magnetfeldes von Windungszahl, Stromstärke und Eisenkern
- eine Anwendung des Elektromagneten (z. B. Hubmagnet, Klingel)
- Leiterschaukel
- Aufbau und Funktion des Gleichstrommotors
- Anwendungen von Elektromotoren (z. B. Föhn, Ventilator)
NT8 2.2 Elektromagnetische Induktion
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- erklären anhand von Experimenten, wie sich eine Induktionsspannung erzeugen lässt und von welchen Faktoren sie abhängt.
- beschreiben den grundlegenden Unterschied zwischen Wechsel- und Gleichspannung mithilfe des Modells der Elektronenbewegung.
- beschreiben die Funktionsweise eines Generators als eine Anwendung der Induktion.
- beschreiben Aufbau und Funktionsweise eines modernen Transformators, um Anwendungen aus Alltag und Technik zu erklären.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Induktionsspannung: Erzeugung, Abhängigkeit von der Windungszahl der Induktionsspule sowie der Stärke und Geschwindigkeit der Änderung des Magnetfeldes; eine Anwendung (z. B. Dynamo, Induktionstaschenlampe)
- Wechselspannung und Gleichspannung; Einheit der Frequenz: 1 Hertz (Hz), Heinrich Hertz
- Generator: Aufbau und Funktion; eine Anwendung (z. B. Notstromgenerator, Kraftwerksgenerator)
- Transformator: Aufbau und Funktion moderner Transformatoren; Berechnungen (am unbelasteten Transformator) U1:U2 = N1:N2; Anwendungen (z. B. in Umspannwerken/Transformatorenstationen, Netzteilen, Schmelzöfen)
NT8 2.3 Energie und elektrische Leistung
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- stellen Energieumwandlungsketten zu Vorgängen aus Alltag und Technik dar, um das Prinzip der Energieerhaltung unter Beachtung des Aspektes der Energieentwertung abzuleiten.
- beschreiben mithilfe eines Modells die Funktionsweise eines modernen Viertaktmotors im Überblick und führen diese auf das Prinzip der Energieumwandlung zurück.
- unterscheiden zwischen alltagssprachlicher und physikalischer Bedeutung des Begriffs Leistung und wenden einfache Formen der Mathematisierung an.
- bestimmen und vergleichen die jeweils benötigte elektrische Energie von Elektrogeräten, stellen einfache Kostenrechnungen an und entwickeln Möglichkeiten, um aktiv zum Energiesparen beizutragen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Energiebegriff; Energieformen (z. B. chemische Energie, Wärmeenergie, Bewegungsenergie, Spannenergie, Lageenergie, elektrische Energie, Strahlungsenergie, Kernenergie); wichtige Einheiten: 1 Joule (J), abgeleitet: 1 kJ, 1 kWh; Prescott Joule
- Energieumwandlung in Alltag (z. B. Hüpfball, Radfahren) und Technik (z. B. Kraftwerke, Viertaktmotor); Energieerhaltungssatz und Energieentwertung
- Funktionsweise eines Viertaktmotors
- elektrische Leistung P = U • I; Einheit: 1 Watt (W), abgeleitet: 1 kW, 1 MW; James Watt
- Bestimmung der elektrischen Energie (z. B. mit einem Energiemessgerät)
- Energiebedarf elektrischer Geräte; Möglichkeiten des Energiesparens (z. B. Umgang mit Stand-by-Geräten, energieeffiziente Technik)
Alltagskompetenzen
NT8 2.4 Energieversorgung durch Kraftwerke
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- ordnen Kraftwerkstypen entsprechende Energieumwandlungsketten zu und benennen wesentliche technische Bestandteile.
- bewerten anhand des Wirkungsgrades die Energieumwandlung in Kraftwerken und die Effizienz der eingesetzten Technik.
- begründen die Übertragung elektrischer Energie vom Kraftwerk bis zu den Nutzerinnen und Nutzern mittels Hochspannung unter physikalischen Gesichtspunkten.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Prinzip der Energieumwandlung in Kraftwerken (z. B. Wärmekraftwerk, Wasserkraftwerk)
- Wirtschaftlichkeit und Wirkungsgrad von Kraftwerken
- Energieübertragung; Notwendigkeit von Umspannwerken
NT8 2.5 Energetische Betrachtung von chemischen Reaktionen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beschreiben ausgewählte chemische Reaktionen als geschlossene Systeme, bei denen neben Stoffumwandlungen auch Energieumwandlungen stattfinden und der Energieerhaltungssatz gilt.
- beschreiben den Energieverlauf von ausgewählten chemischen Reaktionen, um zwischen exothermen und endothermen Reaktionen zu unterscheiden.
- beschreiben die Funktion von Katalysatoren bei chemischen Reaktionen, um Anwendungen in Alltag und Technik zu erläutern.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- exotherme Reaktion (z. B. Verbrennung von Magnesium, Kohle)
- endotherme Reaktion (z. B. Wasserzersetzung durch Elektrolyse)
- grafische Darstellung exo- bzw. endothermer Reaktionen mithilfe von Energiediagrammen
- Begriff: Aktivierungsenergie
- grundlegende Funktion eines Katalysators (z. B. Abgaskatalysator)
NT8 3.1 Bedeutung von Mikroorganismen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- erklären die Bedeutung und Vielfalt der Mikroorganismen für das Leben auf der Erde.
- erläutern anschaulich den Einsatz von Mikroorganismen bei der Herstellung von Lebensmitteln.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Mikroorganismen: Pilze und Bakterien als Destruenten
- Bedeutung von Mikroorganismen bei der Herstellung von Lebensmitteln (z. B. Joghurt, Sauerkraut)
Alltagskompetenzen
NT8 3.2 Infektionskrankheiten
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- unterscheiden ausgewählte Infektionskrankheiten hinsichtlich deren Erreger, Übertragungswege, Symptome und Verläufe.
- beschreiben die körpereigene Immunabwehr und Maßnahmen zum Schutz vor Infektionserkrankungen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Phasen einer Infektionserkrankung: Infektion, Inkubation, Krankheit, Gesundung
- Infektionserkrankungen, die durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst werden (z. B. FSME, Borreliose, Pilzinfektion)
- Immunreaktionen des Körpers, unspezifische Abwehr
- Schutz vor Infektionserkrankungen: allgemeine Vorbeugung (z. B. Hygiene, Stärkung des Immunsystems), spezifische Schutzmaßnahmen (z. B. Impfung)
- HIV-Infektion/AIDS: Übertragungswege, Krankheitsverlauf, Schutz vor Ansteckung
Alltagskompetenzen
Verfassungsviertelstunde
NT8 3.3 Genussmittel und Drogen, Abhängigkeit
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- charakterisieren Ursachen von Sucht und erklären, wie Abhängigkeit entsteht. Daraus leiten sie Maßnahmen zur Suchtprävention ab.
- beschreiben akute Wirkungen und Langzeitschäden sowie soziale Folgen stoffgebundener und stoffungebundener Süchte, um potenzielle physische und psychische Gefahren von Abhängigkeiten zu erkennen.
- nutzen in geistig-seelischen Belastungssituationen Bewältigungsstrategien und wissen bei Überforderung um Hilfsangebote staatlicher Stellen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Sucht: Ursachen (z. B. körperliche Gewöhnung, gesellschaftliche Faktoren), Entstehung von Abhängigkeit, Formen (körperliche und psychische Abhängigkeit, substanzgebundene und stoffunabhängige Sucht), soziale Folgen
- Suchtmittel (z. B. Alkohol, Nikotin): Wirkungsweise, mögliche akute Gefahren (für sich und andere), Langzeitschäden
- Abhängigkeitszeichen stoffungebundener Erkrankungen mit Suchtcharakter (z. B. Essstörungen, schädliche Mediennutzung, Spielsucht)
- Suchtprävention; Beratungsangebote und Hilfen für Suchtkranke
Alltagskompetenzen
NT8 3.4 Individualentwicklung und Sexualität
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beschreiben Entwicklungsschritte und Fähigkeiten eines ungeborenen Kindes, um einen Einblick in die Embryonalentwicklung von der Befruchtung bis zur Geburt zu gewinnen.
- beurteilen Verhaltensweisen werdender Mütter in Bezug auf schädliche Einflüsse und Gefährdungen für das ungeborene Kind während der Schwangerschaft.
- bewerten verschiedene Methoden der Empfängnisverhütung, um sich vor ungewollten Schwangerschaften zu schützen.
- nutzen Wissen über sexuell übertragbare Erkrankungen und deren Übertragungswege, um sich und andere vor einer Infektion zu schützen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Phasen des weiblichen Zyklus im Überblick
- Schwangerschaft: Befruchtung, Einnistung, Entwicklungsstadien: Zellstadien, Embryo, Fetus; Geburt
- Gefährdung des Fetus durch Genussmittel, Drogen und Medikamente
- Methoden der Empfängnisverhütung (z. B. Kondom, Pille): Zuverlässigkeit, Vor- und Nachteile
- Beratung für Schwangere; Hilfen im Konfliktfall
- Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Alltagskompetenzen
Für den Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- setzen sich mit dem Thema Sexualität sowie Sexualität und Behinderung auseinander und sind sich bewusst, dass sexuelle Empfindungen auch an Körperstellen möglich sind, die üblicherweise nicht als erogene Zonen angesehen werden.
- setzen grundlegende Kenntnisse über Körperlichkeit, Sexualität und Partnerschaft zu ihrer Behinderung in Beziehung.
- erörtern Vor- und Nachteile der Empfängnisverhütung unter der Perspektive der eigenen körperlichen Möglichkeiten.
- erkennen die positiven Auswirkungen von Körpernähe in der Förderung sowie die Notwendigkeit der Pflege im urogenitalen Bereich von gleichgeschlechtlichem Personal, indem sie eine klare Abgrenzung zu sexualisierter Gewalt vornehmen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- psychogene und reflektorische Erektion
- sexuelle Empfindungen
- aktive und passive Sexualassistenz
NT8 3.5 Schall und Gehör
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beschreiben die Ausbreitung des Schalls von seiner Entstehung bis zum Geräusch, um die Funktion des Ohrs als Empfänger von Schallschwingungen zu erläutern und daraus auf die Notwendigkeit des Gehörschutzes zu schließen.
- beschreiben die Tonhöhe von akustischen Schwingungen mit dem Fachbegriff Frequenz und formulieren Je-desto-Beziehungen.
- erläutern Maßnahmen zum Lärmschutz in ihrer Umgebung, um daraus Verhaltensweisen zur Anpassung eigener Hörgewohnheiten abzuleiten, mit denen sie zum Schutz ihres eigenen Gehörs beitragen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Entstehung von Schall (z. B. durch Musikinstrumente); Schallausbreitung (z. B. in Luft, Wasser)
- Aufbau und Funktion des Ohrs; Fachbegriffe: äußeres Ohr, Gehörgang, Trommelfell, Mittelohr, Hammer, Amboss, Steigbügel, Innenohr, Gleichgewichtsorgan, Schnecke
- Schallwellen, Frequenz
- Entstehung und Vorbeugung von Hörschäden; Lärmschutzmaßnahmen
Alltagskompetenzen
NT8 4.1 Aufbau der Materie
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- veranschaulichen unter Anwendung eines Modells den Unterschied zwischen Atom und Ion eines Elements.
- erklären die Reaktionsfreudigkeit der Alkalimetalle und Halogene mit der jeweils bestehenden Elektronenkonfiguration unter Anwendung der Edelgasregel. Dabei erstellen sie Reaktionsschemata für die Reaktion von Alkalimetallen mit Halogenen und erläutern die Ionenbindung.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Alkalimetalle (z. B. Lithium, Natrium); Halogene (z. B. Fluor, Chlor)
- Edelgasregel (Oktettregel)
- Ion, Ionenbindung (z. B. Natriumchlorid, Natriumfluorid)
NT8 4.2 Chemische Reaktionen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beschreiben Phänomene bei chemischen Reaktionen aus dem Alltag, um Zusammenhänge zwischen Alltagserscheinungen und chemischen Reaktionen herzustellen.
- verwenden das Dalton`sche Kugelmodell, um Stoffumwandlungen zu veranschaulichen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Phänomene bei chemischen Reaktionen (z. B. Gasentwicklung, Wärmeentwicklung, Farbänderung, Niederschlag)
- Kennzeichen von chemischen Reaktionen: Stoffumwandlung
- Stoffumwandlungen: Synthese (z. B. Knallgasreaktion); Analyse (z. B. Zersetzung von Wasser)
NT8 4.3 Saure und basische Lösungen (Säuren und Basen)
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- kennen die Bedeutung von Gefahrensymbolen und leiten daraus Maßnahmen zum sicherheitsgerechten Umgang mit chemischen Stoffen und deren umweltgerechter Entsorgung ab.
- unterscheiden saure, neutrale und basische Lösungen experimentell mithilfe von Indikatoren und verwenden die pH-Skala zur Charakterisierung der untersuchten Lösungen.
- beschreiben die Herstellung von ausgewählten Säuren und Basen mithilfe von Wortgleichungen.
- schließen aus den Eigenschaften von Säuren und Basen auf Verwendungsmöglichkeiten in Haushalt und Technik. Dabei wägen sie Risiken und Nutzen ab.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- aktuelle Gefahrstoffkennzeichnung (z. B. GHS-Kennzeichnung: Piktogramme und Bezeichnungen); Sicherheitsmaßnahmen, Laborregeln und Sicherheitsunterweisung
- häufig verwendete saure und basische Lösungen aus dem Erfahrungsbereich der Schülerinnen und Schüler (z. B. zur Konservierung von Lebensmitteln, als Geschmacksverstärker, zu Reinigungszwecken)
- Bestimmung des pH-Wertes mit Indikatoren (z. B. Universalindikator, Blaukrautsaft); qualitative Bedeutung des pH-Wertes
- Herstellung je einer Säure (z. B. schweflige Säure, Kohlensäure) und einer Lauge (z. B. Mg(OH)2); Wortgleichungen
- Wirkungen von Säuren und Basen; Anwendungen in Haushalt und Technik (z. B. für Reinigungszwecke, in der Lebensmitteltechnologie)
NT8 4.4 Salze
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beschreiben Neutralisationen als chemische Reaktionen, bei denen sich Säuren und Laugen in ihrer Wirkung gegenseitig aufheben und ein entsprechendes Salz sowie Wasser entstehen.
- stellen Wortgleichungen für Neutralisationsreaktionen auf und leiten daraus den Aufbau von Salzen aus Metallanteil und Säurerest ab.
- nutzen qualitative Analysemethoden zur Bestimmung des Metallanteils von Salzen.
- stellen Eigenschaften von Salzen sowie deren Verwendung in Alltag und Technik dar und reflektieren diese unter Umwelt- bzw. Gesundheitsaspekten.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Darstellung von Kochsalz durch Neutralisation; Wortgleichung
- Analyse von Salzen: Flammenfärbung (z. B. Natrium, Calcium)
- Eigenschaften von Kochsalz (z. B. spröde, löslich in Wasser, kristallin)
- Verwendung von Salzen in Alltag und Technik (z. B. Streusalz, Silvesterraketen); Umweltgefährdungen