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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Katholische Religionslehre R9

KR9 Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

KR9 Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erfahren die biblischen Geschichten und setzen sie in Beziehung zu eigenen Erfahrungen, um Vertrauen für ihr Leben zu gewinnen.
  • schaffen es selbständig, ihren Bewegungsdrang über längere Zeit unter Kontrolle zu halten. Aufmerksamkeitsphasen werden weiter ausgebaut sowie für Erholungsphasen selbständig gesorgt.

KR9 Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bringen in eigenen Worten und Symbolen ihre Vorstellungen von Gott zum Ausdruck.
  • nehmen wahr, dass die Erfahrung der liebenden Nähe Gottes Menschen zum Umgang mit Grenzen im Leben und zur Auseinandersetzung mit der Theodizee-Frage befähigt.
  • deuten die Auferweckung Jesu Christi als Hoffnungszeichen für Christen.
  • sehen ein, wie Menschen dem Beispiel Jesu folgen und entdecken darin Leitimpulse für ihr eigenes Handeln.

KR9 Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • differenzieren durch biblische Geschichten und eigene Erfahrungen ihr Gottesbild weiter und erläutern dies.
  • bringen ihr eigenes Leben reflektiert im Gespräch mit Gott zum Ausdruck, gestalten vertieft eigene Formen des Betens.
  • lernen Fachbegriffe aus dem Fachbereich Religion kennen, leiten sie ab und setzen sie treffend ein.
  • nehmen biblische Geschichten wahr und verstehen sie und weiten so ihr Sprachverständnis und ihre Kommunikationsfähigkeit aus.

KR9 Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren aus der Perspektive des Glaubens Stärken und Schwächen und entdecken, wie gewinnbringend ein respektvoller und verantworteter Umgang miteinander sein kann.
  • geben und erhalten Rückmeldungen, was sie an anderen schätzen und was andere an ihnen schätzen (Selbst- und Fremdwahrnehmung).
  • sind eingebunden in Gemeinschaften und gestalten Beziehungen verantwortungsvoll. Sie begegnen Menschen mit anderen kulturellen und religiösen Hintergründen mit Achtung und Respekt.
  • entwickeln Gottesbeziehungen aus eigenen Lebenssituationen und Erfahrungen.
  • erschließen ihre eigene Würde und die jedes Menschen im Kontext des biblisch-christlichen Menschenbildes und zeigen so Bereitschaft, auf der Grundlage reflektierter Werte und Normen Verantwortung für sich und andere zu übernehmen.
  • bewältigen eigene Konflikte und Konflikte von anderen gewaltfrei und können diese konstruktiv lösen.
  • reflektieren die Botschaft biblischer Texte als Orientierungshilfen und entwickeln Haltungen für ihr eigenes Leben.

KR9 Lernbereich 1: Christliches Menschenbild – Verantwortung übernehmen für mein Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen das biblisch-christliche Menschenbild als Grundlage für die Achtung der Würde jedes Menschen mit seinen Stärken und Schwächen wahr.
  • setzen sich mit menschlichen Grenzsituationen auseinander und werden sich dadurch eines würdevollen Umgangs mit sich selbst und anderen bewusst.
  • stellen im Austausch über aktuelle Fallbeispiele fest, dass Freiheit ihre Grenze hat und der Mensch nicht alles darf, was er kann.
  • sehen Werte und Normen als richtungsweisende Entscheidungshilfen und übernehmen Verantwortung für das eigene Leben und das Zusammenleben mit anderen.
  • stellen anhand historischer und aktueller Beispiele die Bedeutung von Gewissensentscheidungen dar, um deren inneren Entstehungsprozess nachzuvollziehen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Geschöpflichkeit und Ebenbildlichkeit als Basis der Menschenwürde
  • „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“ – Menschenrechte als Voraussetzung für gelingendes menschliches Zusammenleben
  • Entwicklung und Begründung von Handlungsoptionen in ethischen Entscheidungsprozessen (z. B. Cybermobbing, Konfliktsituationen)
  • Grenzen menschlichen Handelns (z. B. bioethische Fragen, Abtreibung, Sterbehilfe)
  • Fall- und Dilemmageschichten – Möglichkeiten und Folgen ethischen Handelns
  • dem Gewissen folgen – Lernen an fremden Biografien (z. B. Thomas Morus, Franz Jägerstätter, Dietrich Bonhoeffer, Alfred Delp, Geschwister Scholl); ggf. aktuelle Lebenszeugnisse
  • Christsein in der DDR (z. B. Firmung statt Jugendweihe)

KR9 Lernbereich 2: An Grenzen stoßen – Gott begleitet über Leid und Tod hinaus
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen und erläutern in der Reflexion eigener und der Erfahrungen anderer, dass Menschen im Alltag immer wieder an existenzielle Grenzen stoßen.
  • stellen die Frage nach Gott und dem Leid und vergleichen unterschiedliche Antwortversuche.
  • zeigen an exemplarischen Begegnungen Jesu das Heilshandeln Gottes auf, das darauf ausgerichtet ist, Leid und Tod zu überwinden.
  • deuten den Leidensweg Jesu als einen Weg, den er aus Liebe zu den Menschen gegangen ist.
  • erspüren und beschreiben die Zuversicht der Jüngerinnen und Jünger, die in der Auferweckung Jesu Christi begründet ist und die seinen Weg und seine Botschaft von Gott bestätigt.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Grenzerfahrungen – „kleine Tode“ im Alltag (z. B. Ablehnung, Trennungen, Versagen, Scheitern)
  • Interpretation und Deutung von Krisen als Chancen?!
  • Antwortversuche zur Theodizeefrage: Warum lässt Gott Leid zu?
  • „Da warst DU da …“ – Gotteserfahrung in Grenzsituationen (z. B. aus Ijob 4)
  • Auseinandersetzung mit Leid und Tod in der Begegnung mit Jesus (z. B. Mt 8,1-4 (Aussätziger); Lk 7,11-17 (Jüngling von Nain))
  • Sakrament der Krankensalbung als Stärkung und Trost
  • biblische Zeugnisse: Klagepsalmen, Jesu letzte Worte am Kreuz: Mk 15,33-37 und Ps 22; eigene Erfahrungen der Gottesferne und Gottesnähe
  • Kreuzweg- und Leidensdarstellungen und Auferstehungszeugnisse in den Evangelien (z. B. Joh 20,11-18 (Maria von Magdala begegnet dem Auferstandenen); Lk 24,13-35 (Emmausjünger))
  • Bekenntnisformeln (z. B. 1 Kor 15,3-5.13-14 (Auferstehungsglaube); Offb 21,1-5a (Trostworte))

KR9 Lernbereich 3: Jesus – der Christus der Verkündigung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erläutern ihr Wissen über Jesus von Nazaret als Jude seiner Zeit in Palästina.
  • vollziehen anhand exemplarischer biblischer Glaubensaussagen nach, dass die ersten Christinnen und Christen in der Person Jesu den Messias erkennen und verehren.
  • nehmen an biblischen Zeugnissen wahr und verstehen, dass der Auferstehungsglaube aus nachösterlichen Begegnungen mit dem Auferstandenen erwächst.
  • deuten die Auferweckung Jesu Christi als ein Geschehen, das von Gott ausgeht, und in dem Leben und Botschaft Jesu Bestätigung und Anerkennung finden.
  • nehmen unterschiedliche Christusdarstellungen wahr und stellen Zusammenhänge zwischen biblischer Botschaft und deren Ausdeutung sowie der Künstlerin bzw. dem Künstler und der Entstehungszeit her.
  • bringen ihr eigenes Christusbild kreativ zum Ausdruck.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Jesus aus historischer Sicht (z. B. ein besonderer Mensch, Prophet, Vorbild)
  • Hoffnung, die Gewissheit wird: Jesus lebt, er ist der Messias (z. B. Joh 20,24-29 (Jesus und Thomas); Phil 2,6-11 (Christushymnus); Röm 10,9 (Christusbekenntnis))
  • Auferweckung Jesu Christi durch Gott als Bestätigung seines Auftretens und seiner Botschaft (z. B. Apg 2,22-24.36 (Pfingstpredigt))
  • mit dem Verstand nachvollziehen: Jesus von Nazaret – mit den Augen des Glaubens an den dreieinigen Gott sehen: Jesus, der Christus und Sohn Gottes
  • Christusbilder als Spiegel der Zeit
  • mein Bild von Jesus, dem Christus

KR9 Lernbereich 4: Verantwortung übernehmen – Kirche in der einen Welt
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • entdecken in biblischen Texten den Auftrag Jesu, sich für den Nächsten und eine gerechte Welt einzusetzen.
  • beschreiben ehrenamtliches und soziales Engagement von Menschen und erschließen in diesem Zusammenhang, was Christinnen und Christen motiviert, sich für andere einzusetzen.
  • zeigen an konkreten Beispielen auf, welche caritativen Aufgaben die Kirche aus ihrem Selbstverständnis heraus innerhalb der Gesellschaft erfüllt.
  • nehmen wahr, welche Initiativen es in ihrem Lebensumfeld im caritativen Bereich gibt, und tauschen sich über Möglichkeiten eigenen Engagements aus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Auftrag Jesu (z. B. Lk 10,25-37 (Barmherziger Samariter); Mt 25,34b-40 (Weltgericht))
  • individuelles ehrenamtliches Engagement
  • Dienste der Kirche (z. B. caritativer Auftrag); Grundzüge der katholischen Soziallehre, Einrichtungen (z. B. Caritas, Kolping, Jugendverbände, Bahnhofsmission, Wärmestube)
  • Eine-Welt-Aktionen und fairer Handel (z. B. Weltladen, Aktionen in der Pfarrgemeinde und in der Schule)
  • Missionswerke der katholischen Kirche und ihre Aufgaben (z. B. Sternsinger, Misereor)