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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Orthodoxe Religionslehre 10

OR10 Lernbereich 1: Mystik (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erläutern den Zusammenhang von Glaubenslehre und Glaubenspraxis.
  • verstehen die Bedeutung der Teilnahme der Gläubigen am liturgischen Leben.
  • differenzieren Möglichkeiten von Gott zu sprechen.
  • diskutieren die Frage der Erkennbarkeit Gottes.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Ineinander von Glauben (Dogma), Beten (Liturgie) und Leben (Askese)
  • Begegnung des Menschen mit Gott in den Sakramenten (Synergie des Willens des Menschen mit der Gnade Gottes); Wirkung des Hl. Geistes im Leben des Menschen
  • apophatisches und kataphatisches Reden von Gott, z. B. beim Hl. Dionysios Areopagita oder in liturgischen Texten
  • Texte des Hl. Gregor Palamas zu Wesen und Energien Gottes; Hesychasmus und Herzensgebet; Gottesschau und Vergöttlichung

OR10 Lernbereich 2: Das Glaubensbekenntnis (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erläutern den Inhalt und die Bedeutung des Glaubensbekenntnisses.
  • zeigen die Verwurzelung des Glaubensbekenntnisses in der Heiligen Schrift auf.
  • begründen die Notwendigkeit, zu einem gemeinsamen Glaubensbekenntnis zu kommen.
  • setzen sich mit der Filioque-Frage und der damit verbundenen Theologie auseinander.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Zentrale Aussagen des Glaubensbekenntnisses und deren Bedeutung: Ein Gott - drei Personen; Attribute der Kirche; eine Taufe zur Vergebung der Sünden; Eschatologie; Verortung des Glaubensbekenntnisses in Liturgie und Gebetsleben
  • biblische Grundlagen für die Dreiheit und die Einheit Gottes im Alten Testament (Gastmahl Abrahams) und Neuen Testament (z. B. Taufe Jesu Christi, Verkündigung); Geburt, Kreuzigung, Auferstehung, Himmelfahrt Christi und Pfingsten als Grundlage der Christologie und Heilsgeschichte
  • Herausforderung durch verschiedene Sichtweisen des Christentums, z. B. Arius, Sabellius; Entstehung des Glaubensbekenntnisses auf den ersten beiden Ökumenischen Konzilien
  • historische Entwicklung; Unterschied von Wesen und Person; die Person des Vaters als Ursprung der Trinität

OR10 Lernbereich 3: Ethik des Lebens (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen Grundzüge des biblischen Menschenbildes und der Stellung des Menschen zur Natur dar.
  • diskutieren auf der Grundlage des biblisch-christlichen Menschenbildes ethische Fragen, die das Recht auf Leben berühren.
  • diskutieren auf der Grundlage des biblischen Schöpfungsauftrages Möglichkeiten Leben zu schützen und zu erhalten.
  • erkunden konkrete Möglichkeiten, sich für Leben und Natur einzusetzen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Schöpfung nach dem Bild und zur Ähnlichkeit Gottes, Mensch als Beziehungswesen, Schöpfungsauftrag, Verantwortung und Freiheit, Sündhaftigkeit (Gen 1-3); ggf. Homilien zum Sechstagewerk vom Hl. Basilios oder Hl. Gregor von Nyssa
  • Problemstellungen, z. B. künstliche Befruchtung, Geburtenkontrolle, Abtreibung, Sterbehilfe, Todesstrafe, Organspende; Bezug zu kirchlichen Dokumenten, z. B. Sozialdoktrin der ROK, kanonisches Recht
  • Fastenregeln und Askese; Brotbitte des Vaterunsers in Bezug auf z. B. Umweltschutz (Sozialdoktrin der ROK, Kap. 13), Tierrechte und Vegetarismus
  • Umsetzungsmöglichkeiten im eigenen Leben; Hilfsorganisationen; ggf. Projekt

OR10 Lernbereich 4: Gebet und Klosterleben (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben Gebetsformen und kirchliche Bräuche, die dem Mönchtum entstammen.
  • stellen die Entstehungsgeschichte des Mönchtums im 3. und 4. Jahrhundert in Grundzügen dar und bringen dessen Merkmale mit urchristlichen Haltungen in Verbindung.
  • unterscheiden verschiedene Formen monastischen Lebens und erkennen den Einfluss des Mönchtums auf den Gemeindegottesdienst und die orthodoxe Frömmigkeit.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gebetsformen und kirchliche Bräuche: Gebetbuch, Gebetsschnüre und Herzensgebet, Prostrationen (Verbeugungen) und Gebetshaltungen; Merkmale von Asketen anhand von Ikonen
  • Grundzüge der Entstehungsgeschichte des Mönchtums im 3. und 4. Jahrhundert; Vita eines Heiligen, z. B. Hl. Antonios der Gr., frühchristliche Gebetspraxis, v. a. siebenmaliges Gebet am Tag; Inhalte des Mönchsgelübdes und deren biblische Grundlagen, z. B. Aussagen zu Ehe (Mt 19,3-12), Ehelosigkeit und Jungfern- bzw. Witwenstand (1 Kor 7,1-12. 25-34)
  • Formen monastischen Lebens: Koinobia, Kellioten, Anachoretentum, evtl. Idiorhythmie; die Geschichte eines berühmten Großklosters; ggf. Besuch eines orthodoxen Klosters; Entstehung des Typikon; Beichte bei Mönchspriestern

OR10 Lernbereich 5: Einblick in fernöstliche Religionen (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erläutern die hinduistische Weltanschauung sowie daraus resultierende Frömmigkeitspraktiken und Lebensweisen.
  • zeichnen die Lebensgeschichte des historischen Buddha nach und stellen Erlösungsvorstellung und zentrale Frömmigkeitspraktiken des Buddhismus dar.
  • beschreiben Grundzüge einer weiteren asiatischen Weltanschauung.
  • vergleichen die östlichen Religionen mit dem Christentum hinsichtlich zentraler theologischer Kriterien, um so den eigenen Glauben bewusster zu fassen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Grundzüge hinduistischer Weltanschauung: Götterwelt; Gesetz des „Karma“ und Reinkarnation; Frömmigkeitsformen, z. B. Wallfahrten, Reinigungsrituale, Totenverbrennung, Yoga; Kastenwesen; Tempel und heilige Orte
  • Leben Siddharta Gautamas; Erlösungsvorstellungen: Selbsterkenntnis, Erleuchtung, Befreiung vom Leid, Eintritt ins Nirwana; die „vier edlen Wahrheiten“ und der „edle achtfache Pfad“; buddhistisches Mönchtum
  • Gedankengut z. B. des Konfuzianismus, Daoismus, Shintoismus
  • zentrale Aussagen, z. B. zum Menschen- und Weltbild, zu Gottes- und Erlösungsvorstellungen; sichtbare Auswirkungen, z. B. Frömmigkeitsformen, ethisches Handeln; Prägung der Kultur und Lebensweise durch die jeweilige Religion