Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- verstehen die grundsätzliche Problematik von Wesensbestimmungen des Menschen. Bei der Analyse von Texten unterscheiden sie deskriptive von präskriptiven Aussagen.
- bewerten die Tragfähigkeit und Schlüssigkeit ausgewählter anthropologischer Positionen von der Antike bis zur Moderne, um daraus Orientierung in grundlegenden Lebensfragen zu erhalten.
- entwickeln in der mehrperspektivischen Auseinandersetzung mit der Wesensbestimmung des Menschen ein differenziertes Verständnis von sich selbst und anderen.
- erkennen Einflüsse der evolutionären Herkunft des Menschen auf sein Verhalten.
- erkennen Sprachlichkeit als Charakteristikum des Menschen, das seine Wahrnehmung, sein Denken und sein Handeln prägt.
- ordnen in ihr eigenes Bild vom Menschen wesentliche Erkenntnisse der Psychologie ein und nutzen sie, um eigene und fremde Handlungsmotive und ‑muster zu hinterfragen.
- erkennen den Menschen als moral- und bildungsfähiges Wesen und nehmen die Herausforderung an, ihr Leben auf dieser Grundlage auch in einer digitalen Gesellschaft verantwortungs- und selbstbewusst zu gestalten.
- achten die Würde und Rechte, die mit dem Status des Menschen als Person verbunden werden.
- analysieren Menschenbilder in Spielfilmen und prüfen insbesondere, inwiefern dadurch Zuschauer auf subtile Weise beeinflusst werden.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- der Mensch als Naturwesen: biologische Evolutionsmerkmale (u. a. Kooperation und Aggression)
- der Mensch als geistiges (M. Scheler), schöpferisch-kulturelles und soziales Wesen: Bedeutung von Sprache (z. B. für die Entwicklung der Menschheit und die Weltwahrnehmung), Kultur (A. Gehlen) und Gemeinschaft (Aristoteles: zoon politikon)
- psychologische Betrachtung des Menschen: psychischer Apparat, Schichtenmodell (S. Freud); Dual-Process-Theorien: Charakterisierung der zwei Prozesstypen; implizites Wahrnehmen, Denken und Lernen, implizite Einstellungen und Motive; kognitive Dissonanzen; Strategien zur bewussten Selbststeuerung
- der Mensch als moral- und bildungsfähiges Wesen: Moral, Ethik, menschliches Handeln als Ausdruck moralischer Autonomie; Platon: Höhlengleichnis und Ideenlehre; Aufklärung: Autonomie als Bildungsziel; Digitalität und Selbstbestimmung
- der Mensch als Träger von Rechten und als Person (z. B. Cicero, J. Locke); Menschenwürde (theologische Begründung; I. Kant: Selbstzweckformel des kategorischen Imperativs; Art. 1 GG)
- Darstellung des Menschen im Spielfilm, insbesondere subtile Formen der Beeinflussung der Zuschauer