Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- reflektieren den Begriff der Mündigkeit vor dem Hintergrund ihrer eigenen Lebenssituation.
- leiten aus Grundgedanken der Aufklärung Herausforderungen für den christlichen Glauben ab und untersuchen an Beispielen, inwiefern diese Herausforderungen von der zeitgenössischen Theologie aufgenommen wurden.
- setzen sich auf der Grundlage verschiedener Ansätze aus Philosophie, Literatur, Film oder bildender Kunst kritisch mit dem Vernunftbegriff auseinander und stellen Bezüge zu eigenen Erfahrungen her.
- erschließen einen theologischen Entwurf, der Glaube und Vernunft konstruktiv aufeinander bezieht.
- beschreiben unterschiedliche Zuordnungen von Glaube und Naturwissenschaft, entwickeln Kriterien für eine differenzierte Verhältnisbestimmung und machen diese in der Auseinandersetzung mit Pauschalisierungen im öffentlichen Diskurs geltend.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Begriff der Mündigkeit: I. Kants Diktum sowie eigene Vorstellungen und Erwartungen an Mündigkeit, Chancen und Grenzen eigenen Handelns
- Aspekte der Lebenssituation wie Bedeutung von Volljährigkeit, Fragen eigener Positionierung angesichts eines pluralen Angebots von Lebensentwürfen
- Zeitalter der Aufklärung: Vorrangstellung von Vernunft und Empirie, Fortschrittsoptimismus und positives Menschenbild, kritische Prüfung überkommener Autoritäten, Denkmuster und Glaubensüberzeugungen
- Versuche, diese Herausforderungen theologisch aufzunehmen, z. B. Deismus, Ethisierung von Religion, rationalistische Bibelauslegung, Pietismus
- Ansätze z. B. aus der Romantik, Moderne, Postmoderne, in denen Kritik an der Absolutsetzung von Vernunft und am Fortschrittsoptimismus deutlich wird
- ein theologischer Entwurf, z. B. von W. Pannenberg, J. Moltmann, U. Beuttler, I. Dalferth
- Zuordnungen von Glauben und naturwissenschaftlichem Denken, z. B. Konkurrenz, Dialog, Integration, Unabhängigkeit; dazu Kriterien wie Weltzugänge, Fragestellungen, unterschiedliche Sprachräume
- ein Beispiel für Pauschalisierungen und Absolutsetzungen im Spannungsfeld von Szientismus und Fundamentalismus; damit zusammenhängende Kommunikationsstrategien unter besonderer Berücksichtigung digitaler Kontexte