Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- nehmen wahr, inwiefern das heutige Modell einer offenen Gesellschaft von Gedanken der Aufklärung geprägt ist.
- deuten die Auseinandersetzungen mit den vielschichtigen Fragestellungen der Aufklärung als bleibende Herausforderungen für Kirche und Theologie.
- beschreiben Veränderungen im Selbstverständnis der Kirche als Folge einer Auseinandersetzung mit diesen Herausforderungen.
- analysieren aktuelle, für den Glauben relevante Zeitströmungen und positionieren sich dazu – auch im Hinblick auf bedenkliche Entwicklungen – selbstständig.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Kennzeichen einer offenen Gesellschaft, z. B. Autonomie der Vernunft, Pluralismus der Weltanschauungen, Infragestellung von Autoritäten, Individualisierung der Lebens- und Glaubensentwürfe, Säkularisierungstendenzen, Dominanz einer naturwissenschaftlich geprägten Weltsicht
- herausfordernde Denkmuster der Aufklärung, z. B. Verhältnisbestimmung von Glaube und Wissenschaft, Religion und Freiheit der Kunst, Verhältnis von säkularisiertem Bildungsideal und christlichem Menschenbild, Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft
- ausgewählte Veränderungen im Selbstverständnis der Kirche, z. B. bezüglich des Verhältnisses von Kirche und Staat, der Anerkennung der Menschenrechte (v. a. Gewissens- und Religionsfreiheit), des Verhältnisses zu anderen Konfessionen und Religionen
- aktuelle Zeitströmungen als (Spät-)Folgen der Aufklärung: Bedürfnis nach vereinfachenden Antworten und Komplexitätsreduktion (z. B. populistische und fundamentalistische Tendenzen) sowie die Relativierung von Wahrheitsansprüchen, v. a. in digitalen Kommunikationsformen; ggf. deterministische und materialistische Einflüsse auf das Welt- und Menschenbild (z. B. in der Hirnforschung, der Reproduktionsmedizin und der Genforschung), Infragestellung dauerhafter Bindungen an Personen bzw. Institutionen, Gefahr der Verletzung religiöser Gefühle im Bereich der Kunst
Verfassungsviertelstunde