Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- verorten sich als Teil der Gesellschaft, identifizieren Phänomene und Situationen, in denen Individuum und Gesellschaft aufeinander einwirken, und reflektieren Konsequenzen für ihr Verständnis von Individualität.
- erläutern Theorien zum Wesen des Menschen als politischem Gemeinschaftswesen und prüfen darin Spielräume für Individualität und Mündigkeit.
- beschreiben und diskutieren die Rolle der Kirche in der gegenwärtigen Gesellschaft.
- erschließen eine aktuelle sozialethische Fragestellung als Herausforderung für das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, bewerten recherchierte Informationen kritisch und reflektieren unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten.
- erörtern die gewählte Problemstellung aus christlicher Perspektive und beziehen dabei theologische Modelle zur Begründung von Sozialethik ein.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Verortungen, z. B. anhand von Rollen, Zugehörigkeiten, Milieus
- Beispiele für das aufeinander Einwirken von Individuum und Gesellschaft, offensichtliche und verdeckte Zusammenhänge in Bereichen wie Schule, Mode, Medien, Freizeit
- der Mensch als Zoon politikon, z. B. in der Antike, bei Hobbes, Rousseau
- Rolle der Kirche in der Gesellschaft: Wahrnehmungen, Erwartungen, Aktivitäten
- gesellschaftliche Herausforderungen, z. B. Arbeitslosigkeit, demografischer Wandel, Migration, Fragen der Sozial-, Umwelt- oder Wirtschaftspolitik
- christliche Perspektive, z. B. im Schöpfungsgedanken begründete Menschenwürde und Solidarität, Gerechtigkeitsvorstellungen in der alttestamentlichen Prophetie; ggf. Argumente aus EKD-Denkschriften
- theologische Modelle zur Begründung von Sozialethik: Luthers Unterscheidung der zwei Reiche und Regimente, Barths Modell der „Königsherrschaft Christi“; ggf. Aspekte der Befreiungstheologie und politischen Theologie