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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Katholische Religionslehre 12 (grundlegendes Anforderungsniveau)

gültig ab Schuljahr 2024/25

KR12 1.1 Der Mensch und die Frage „Wer bin ich?“
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ihre eigenen Bedürfnisse sowie die Anforderungen vonseiten der Gesellschaft wahr und reflektieren mögliche Dissonanzen und Herausforderungen auf dem Weg zu einer verantwortlichen Persönlichkeit.
  • erläutern vor dem Hintergrund wesentlicher Gedanken der Philosophischen Anthropologie des 20. Jahrhunderts entscheidende Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben.
  • setzen die unverlierbare Würde des Menschen als Basis der Menschenrechte in Beziehung zum Transzendenzbezug menschlicher Existenz.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Charakterisierung der eigenen Generation; Rollen im Alltag, z. B. Rollen in der Familie, Schule, Gesellschaft; Herausforderungen beim Erwachsenwerden, z. B. Selbstbild vs. Fremdbild, Lebensplanung und Identität (z. B. Geschlechterrolle, Partnerschaft, Beruf); Zwang zur Entscheidung
  • Zentrale Aspekte: Vernunftbegabung, Willensfreiheit, Weltoffenheit, Kulturfähigkeit; Gefährdung eines selbstbestimmten Lebens durch Konformismus, Totalitarismus
  • Begründung der Unabhängigkeit der Menschenwürde (z. B. von Alter, Geschlecht, Herkunft, Leistung, moralischem Handeln) aus dem Transzendenzbezug des Menschen; die Bedeutung des Gottesbezugs in der Präambel des Grundgesetzes; Menschenrechte als Individualrechte: Freiheit, Gleichheit, Unverletzlichkeit

KR12 1.2 Das christliche Menschenbild als Leitlinie und Maßstab
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erläutern mithilfe des Personbegriffs die Besonderheit des biblisch-christlichen Menschenbildes.
  • vergleichen das biblisch-christliche Menschenbild mit anderen Vorstellungen vom Menschsein, die sich in verschiedenen Kontexten manifestieren.
  • leiten aus der Verantwortlichkeit für sich und andere, die aus dem biblisch-christlichen Menschenbild erwächst, mögliche Impulse für ihr eigenes Handeln ab.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • der Mensch als Person (Individualität, Sozialität, Reflexivität); Grundzüge des biblisch-christlichen Menschenbildes: Verwobenheit von Personalität (Geschlechtlichkeit, Freiheit, Verantwortung), Sozialität (Verhältnis zu den Mitgeschöpfen), Transzendentalität (Gottebenbildlichkeit, Endlichkeit, Erlösungsbedürftigkeit)
  • vorherrschende Menschenbilder in Wirtschaft und Politik (z. B. Gestaltung sozialer Sicherungssysteme, Formen von Partizipation) oder Wissenschaft (z. B. Künstliche Intelligenz, Transhumanismus
  • Engagement und Entfaltungsmöglichkeiten, z. B. in Kirchengemeinden, Parteien, Verbänden, NGOs, Initiativen im ökologischen und sozialen Bereich

KR12 2.1 Der Mensch auf der Suche nach Gott
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich mit der Bedeutung von Erfahrung und Vernunft für den Glauben auseinander.
  • analysieren philosophische und theologische Argumente für und gegen den Gottesglauben und diskutieren diese in Bezug auf Möglichkeiten und Grenzen.
  • formulieren aus der argumentativen Auseinandersetzung mit der Gottesfrage eine begründete eigene Position.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Wege religiöser Erfahrungen (z. B. Meditation, Naturerleben, Kunst, Musik, Tanz) und deren Deutung; Begriffsklärungen: Religion, Religiosität, Glaube; Notwendigkeit der Vernunft für die Reflexion des Glaubens, z. B. 1 Petr 3,15, Rede von Papst Benedikt XVI. in Regensburg am 12.09.2006
  • Argumente für den Gottesglauben anhand von zwei Vertretern, z. B. bei Anselm von Canterbury, Thomas von Aquin, Blaise Pascal, zeitgenössische Positionen; Argumente gegen den Gottesglauben anhand von zwei Vertretern, z. B. bei Ludwig Feuerbach, Karl Marx, Friedrich Nietzsche, dem französischen Existentialismus, dem Neuen Atheismus
  • Unbeweisbarkeit und Unwiderlegbarkeit der Existenz Gottes: methodischer Atheismus in den Naturwissenschaften, komplementäre Sichtweise von Glaube und Naturwissenschaft
  • Möglichkeiten, auf die Gottesfrage zu reagieren: Annahme und Vertrauen, Ablehnung, Agnostizismus, Gleichgültigkeit

KR12 2.2 Gott sucht den Menschen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren das Verständnis der Bibel als Zeugnis der Offenbarung Gottes und leiten daraus Möglichkeiten der Bibelauslegung ab.
  • stellen wesentliche Aspekte des trinitarischen Gottesbildes dar, erfassen seine Bedeutung für das christliche Verständnis von Mensch und Welt und positionieren sich dazu.
  • stellen unter Berücksichtigung des jeweiligen Offenbarungsverständnisses das trinitarische Gottesbild der Gottesvorstellung des Islam gegenüber.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • die Bibel als Gotteswort in Menschenwort und sich daraus ergebende Auslegungsvarianten der Bibel: Überblick über eine wissenschaftliche Methode, existentielle Zugänge; biblischer Fundamentalismus
  • Transzendenz und Personalität Gottes: Unverfügbarkeit und Fürsorge, Verborgenheit und Hinwendung, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit als Beispiele für den Facettenreichtum biblischer Gottesbilder (Ex 3,1-15, Ex 20,4, Sir 43,27-33, Ps 103)
  • Jesu Wirken in Wort und Tat als Ausdruck des Heilswillens Gottes; das Wirken des Heiligen Geistes (z. B. Joh 3,1-8, Apg 2,1-13)
  • das trinitarische Gottesbild als Ausdruck der Gemeinschaft zwischen Vater, Sohn und Heiligem Geist sowie der Nähe zwischen Gott und Mensch; theologische Entfaltung im Credo (Apostolicum); kreative Auseinandersetzung mit dem christlichen Glaubensbekenntnis
  • Offenbarungsverständnis und Gottesbild des Christentums im Vergleich zum Islam