Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- untersuchen in zeichnerischen und wahlweise auch in malerischen, plastischen, fotografischen oder filmischen Skizzen und Studien unterschiedliche Alltags- und Gebrauchsgegenstände sowie Fundstücke hinsichtlich ihrer symbolischen und ästhetischen Qualitäten.
- realisieren gestalterische Vorhaben im Bereich der Bildenden Kunst und des Designs zu den Beziehungen zwischen Mensch, Objekt und Welt. Sie untersuchen dabei das Zusammenwirken von Form, Farbe, Material, Funktion und Wirkung.
- experimentieren bildnerisch mit Objekten, um durch gestalterische Eingriffe die üblichen Handlungsweisen, Sach- und Sinnzusammenhänge zu verändern. Sie reflektieren dabei symbolische, individuelle und kollektive Konnotationen der Gegenstände.
- entwickeln ein Projekt an der Schnittstelle zwischen Bildender Kunst und Design, um sich bildnerisch mit gesellschaftlich relevanten Frage- und Themenstellungen auseinanderzusetzen und eigene Positionierungen zwischen zitierenden Rückblicken und utopischen Ausblicken zu erproben.
- sichten die ihnen geläufigen Mittel der Werkerschließung und ergänzen ihr Repertoire um sinnvolle Fragestellungen im Umgang mit Objekten aus Bildender Kunst und Design des 20. und 21. Jahrhunderts. Dabei reflektieren sie die jeweiligen gestalterischen Prinzipien und Positionen.
- nähern sich Objekten sowohl spielerisch als auch planvoll und notieren schriftlich und grafisch Gesamteindruck, Assoziationen und Konnotationen.
- nutzen bildnerische, auch digitale Methoden zur systematischen Werkerschließung von Objekten und analysieren dabei Form, Farbe, Material und Funktion.
- recherchieren an ausgewählten Beispielen Informationen zu gestalterischen, sozialen und historischen Aspekten von Design- und Kunstobjekten und stellen vergleichende Bezüge her. Dabei gehen sie auch transkulturellen Fragestellungen nach, um Adaptionen und wechselseitige Impulse zu ermitteln.
- entwickeln begründete Interpretationsansätze, auch unter Einsatz visueller Darstellungsformen, im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche oder politische Diskurse.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- bildnerische Untersuchung von Gegenständen: z. B. erfassende und entwerfende Skizzen, Material- und Formerprobungen, Explosionszeichnung, Handlungsanweisung, Mood-Board
- Zusammenwirken von Volumen, Form, Oberfläche, Farbigkeit und Materialität in zeichnerischen sowie in malerischen, plastischen, fotografischen oder filmischen Skizzen
- gestalterische und bildnerische Formen des Umgangs mit Objekten: z. B. Darstellung und Bearbeitung, Entwurfszeichnung, Modell, Fundstück, Readymade, Objet trouvé, Montage, Assemblage, Installation, Arrangement, Panoptikum, Stillleben, Modell, Animation, Film und ihre Kombinationen
- Dekontextualisierung durch bewusste bildnerische Eingriffe und Inszenierung: z. B. mittels Sammlung, Kuratierung, Archivierung, Reduktion oder Verfremdung, Spurensicherung, Dekonstruktion, serieller oder additiver Kombination und Anordnung, digitaler Spiegelung oder Vervielfältigung, Framing
- gesellschaftliche Diskurse: z. B. neue Bedürfnisse und Lebensformen, ökologisches Denken, Materialität und Virtualität, Sharing Economy und Kreislaufwirtschaft, fortschreitende Vernetzung, Prozesse kultureller Aneignung und Transferbewegungen
- Werkerschließung hinsichtlich ästhetischer, praktischer und symbolischer Funktionen von Objekten aus dem Design sowie ihre Übertragung auf Objekte der Bildenden Kunst: z. B. Form, Farbe, Materialität, Herstellung; Funktionalität, Ergonomie, Nachhaltigkeit; Unikat und Massenprodukt, Zitat, Neuschöpfung, Verklärung und Aufladung, Repräsentation
- Gestaltungsansätze und Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts im Design: unterschiedlich akzentuiertes Zusammenwirken von praktischer, ästhetischer und symbolischer Funktion
- Gestaltungsansätze und Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts in der Objektkunst: Readymade, Objet trouvé, Installation, darüber hinaus z. B. auch Assemblage, Montage, Multiple, Dekontextualisierung
- Bildnerische Methoden der Werkerschließung: zeichnerische Skizzen, möglicherweise weiterführende Verfahren: dreidimensional nachbildende und abstrahierend klärende Formuntersuchungen, Mapping, Objekterkennung durch künstliche Intelligenz, inverse Bildersuche, 3D-Druck
- Recherche sozialer, historischer und subjektiver Aspekte von Objekten: z. B. Produktions- oder Entstehungsbedingungen, Besitzverhältnisse, emotionale Bindungen
- Diskurse: z. B. ökologische und soziale Verantwortung, Neukonstruktion von Lebenswelten, Visionen und Utopien, globale und transkulturelle Perspektiven, zunehmende Vernetzung und Automatisierung im Internet der Dinge