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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Musik 12 (erhöhtes Anforderungsniveau)

Mu12 Lernbereich 1: Entwicklungen abendländischer Vokalmusik (12/1)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen Vokalmusik in ihrer jeweiligen historischen und ggf. politischen Situation wahr, um Zusammenhänge zwischen Musik und Gesellschaft im Überblick nachzuvollziehen.
  • singen Melodien oder einfache mehrstimmige Sätze aus verschiedenen Epochen und Werkgattungen ggf. in Ausschnitten und setzen dabei gezielt ihre individuellen stimmlichen Fertigkeiten ein.
  • erfassen hörend verschiedene Stimmlagen, Stimmfächer sowie Klangfarben von Stimmen und charakterisieren sie u. a. bei Interpretationsvergleichen (z. B. natürlich, falsettierend, Anteil von Vibrato).
  • vergleichen verschiedene gregorianische Gesänge anhand spezifischer Merkmale und beschreiben dabei auch Funktion und Wirkung.
  • übertragen kurze Notentexte aus der Quadratnotation in die heute gebräuchliche Notenschrift und bestimmen modale Tonvorräte.
  • reflektieren und beschreiben die Verwendung geistlicher und weltlicher Gesänge als Vorlage für Werke, insbesondere der Renaissance.
  • erklären Satzstrukturen und Elemente der Textausdeutung in geistlicher und weltlicher Vokalmusik der Renaissance.
  • stellen Zusammenhänge zwischen Musik und Sprache bzw. Inhalt in einer Kantate oder einem Oratorium der Barockzeit her, indem sie u. a. bildhafte Gestik sowie musikalisch-rhetorische Figuren erläutern und Aspekte von Zahlen- und Tonsymbolik nachvollziehen.
  • erläutern verschiedene Aspekte des Musiktheaters in der Wiener Klassik, indem sie die musikalische Ausgestaltung mehrerer Charaktere beschreiben und dramaturgische Entwicklungen aufzeigen.
  • analysieren Lieder der Romantik anhand geeigneter Parameter und erläutern dabei auch Bezüge des Textes zur epochenspezifischen Ideen- und Gedankenwelt.
  • fertigen aus einer geeigneten Vorlage (kurzer Melodieausschnitt, z. B. mit Akkordsymbolen, bezifferter Bassstimme, Klavierauszug) eine Bearbeitung für gemischten Chor an.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Psalmodie, Jubilus, Sequenz
  • Cantus firmus, Parodie
  • weltliche und geistliche Vokalgattungen der Renaissance:
    deutsches Chorlied, italienisches oder englisches Madrigal, lateinische Motette oder Messe
  • Bestandteile von Kantate oder Oratorium im Barock
  • eine Oper oder ein Singspiel aus der Zeit der Wiener Klassik in Ausschnitten
  • klavierbegleitetes Sololied und Chorlied der Romantik, z. B. von F. Schubert, R. Schumann, F. Mendelssohn Bartholdy, F. Silcher, J. Brahms

Mu12 Lernbereich 2: Musik und Tradition (12/2.1)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren und erläutern Traditionsbezüge und -brüche in der Musik.
  • erörtern die Frage nach individueller künstlerischer Identität, auch um dadurch eigene kulturelle Wurzeln in einer globalisierten Welt zu reflektieren.
  • skizzieren und präsentieren einen eigenen stilübergreifenden Gestaltungsversuch und diskutieren auf der Grundlage ihrer Erfahrungen qualitative Kriterien für polystilistische Musik.
  • verarbeiten eine musikalische Idee, ein Musikstück oder eine musikalische Stilistik, indem sie dazu einen individuellen kreativen Entwurf verfertigen (z. B. Zeichenskizze, Drehbuchszene, Brief, musikpädagogischer Ansatz, Choreografie, Videoformat/virtuelle Präsentation, Anmoderation) und ihre Intention für andere nachvollziehbar erläutern.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Traditionsbezüge: volksmusikalische Elemente in der Kunstmusik und mindestens ein weiterer Bezug, z. B. die Dies-irae-Sequenz von der Gregorianik bis zur Filmmusik, die Quintfallsequenz vom Barock bis zu aktuellen Musikstilen, Gestaltungsideen klassischer Musik in Classic Rock und Progressive Rock, Crossover-Entwicklungen im Jazz
  • Traditionsbrüche, z. B. prima und seconda pratica zu Beginn des 17. Jahrhunderts, Emanzipation der Dissonanz zu Beginn des 20. Jahrhunderts, experimenteller Umgang mit Stimme und Sprache ab dem 20. Jahrhundert

Mu12 Lernbereich 3: Musik und Technik: Mittel, Ausprägungen und Auswirkungen (12/2.2)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erproben digitale Verfahren und/oder elektronische Instrumente zur Produktion von Klängen bzw. musikalischen Verläufen und präsentieren die Ergebnisse.
  • beschreiben Möglichkeiten elektronischer und digitaler Klangerzeugung und -bearbeitung sowie neue Wege der Verbreitung von Musik.
  • erleben und beschreiben Einflüsse technischer Entwicklungen auf Musik im 20. und 21. Jahrhundert.
  • erörtern Auswirkungen technischer Veränderungen und wirtschaftlicher Erwägungen auf kreative Prozesse.
  • reflektieren ihr eigenes Konsumverhalten in Bezug auf Musik und diskutieren Fragen von Urheberrecht sowie von Vermarktung und Wert geistigen Eigentums und künstlerischer Leistung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • digitale Verfahren (z. B. Sampling, Erzeugen von Loops mittels Software, Apps) und/oder elektronische Instrumente (z. B. Synthesizer)
  • Verbreitung von Musik: Speicherung und Bereitstellung auf verschiedenen digitalen Medien, Komprimierung von Daten, Streaming
  • Einflüsse technischer Entwicklungen auf Musik:
    Verstärkung, Verfremdung und Bearbeitung des Klangs, Entstehung neuer Ausdrucksmöglichkeiten, dazu:
    mindestens zwei Stilrichtungen der Popularmusik, die auf entsprechenden technischen Voraussetzungen basieren (z. B. Rock, Techno, Hip-Hop), und ihre spezifischen Klangbilder
  • Einbeziehung technischer Möglichkeiten in die Kunstmusik des 20./21. Jahrhunderts:
    zwei unterschiedlich gestaltete Werke mit elektronisch erzeugten bzw. bearbeiteten Klängen (z. B. von K. Stockhausen, L. Nono, S. Reich)
  • Auswirkungen technischer Entwicklungen und wirtschaftlicher Erwägungen auf kreative Prozesse, z. B. erweiterte Gestaltungs-, Bearbeitungs- und Distributionsmöglichkeiten durch Digitalisierung, digital gesteuerte Zuspielungen bei Live-Auftritten, Genre-Playlisten anstelle von Alben, Fragen der (Selbst-)Vermarktung von Musikschaffenden