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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Evangelische Religionslehre 13 (grundlegendes Anforderungsniveau)

gültig ab Schuljahr 2025/26

ER13 Lernbereich 1: Die Frage nach dem guten Leben und richtigen Handeln  (ca. 18 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • artikulieren eigene Gedanken von gutem Leben und setzen sie in Beziehung zu unterschiedlichen gegenwärtigen Vorstellungen.
  • nehmen Situationen, in denen gutes Leben fraglich wird, als ethische Problemstellungen wahr, formulieren eigene Einschätzungen und wenden dabei ethische Grundbegriffe sachgerecht an.
  • setzen sich mit Grundmodellen und Entwürfen philosophischer Ethik zu gutem Leben und richtigem Handeln auseinander und vergleichen sie im Blick auf ihre Vorstellungen.
  • deuten Grundgedanken christlicher Ethik im Horizont der Frage nach dem guten Leben und leiten daraus Konsequenzen für verantwortliches Urteilen und Handeln ab.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Vorstellungen von gutem Leben in eigenen oder fremden Lebensentwürfen und ‑geschichten unter Einbezug politischer, sozialer und medialer Aspekte der gegenwärtigen Gesellschaft
  • Anlässe für ethisches Nachdenken, etwa aus dem Alltagsleben oder dem aktuellen gesellschaftlichen und politischen Geschehen.
  • ethische Grundbegriffe und Einordnungskriterien: das Richtige und das Gute; Ethik und Moral; Argumentationsmodelle: Situations‑, Gesinnungs‑, Verantwortungs‑, Tugendethik, deontologische, teleologische Ethik; ggf. weitere Modelle
  • Grundmodelle ethischen Nachdenkens: Grundzüge der Ethik I. Kants; der Ansatz des Utilitarismus auch in einer modernen Ausprägung; ggf. andere Positionen, z. B. Diskursethik, „Theorie der Gerechtigkeit“, Kommunitarismus
  • christliches Verständnis guten Lebens aus der Perspektive des Rechtfertigungsglaubens: Rede von Indikativ und Imperativ, Relativierung des eigenen Handelns, Befreiung zum verantwortlichen Handeln; dazu biblische Grundlagen aus Dekalog und Bergpredigt; Doppelgebot der Liebe

ER13 Lernbereich 2: Konkret und komplex – differenzierte Perspektiven auf ethische Problemstellungen (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erschließen ein komplexes Thema aus einem ethischen Problemfeld sachgerecht und differenziert und formulieren daraus präzise ethische Fragestellungen.
  • bringen zum gewählten Thema theologische und nicht-theologische Beiträge miteinander ins Gespräch und erproben und vertreten eigene Standpunkte.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • ein Thema aus der Medizin‑, Friedens‑, Tier‑, Wirtschafts‑, Umwelt‑ oder Medienethik: Sachlage, aktuelle Quellen, kontroverse Stellungnahmen, Konflikte, Zusammenhänge
  • Differenzierungen anhand ethischer Grundbegriffe und Argumentationsmodelle im Blick auf das gewählte Problemfeld: konflikt‑, entscheidungs‑, alltagsethische Dimensionen, Erste‑ und Dritte‑Person‑Perspektiven
  • Gründe für unterschiedliche Zugänge und Urteile, z. B. biografische Hintergründe, persönliche Betroffenheit, Rollenverständnis, religiöse bzw. weltanschauliche Überzeugungen, Interessen von Politik und Wirtschaft; kognitive Verzerrungen wie Framing, Zirkelschlüsse, falsche Analogien
  • Beiträge zum gewählten ethischen Thema aus der theologischen Diskussion sowie aus Philosophie oder Humanwissenschaft

ER13 Lernbereich 3: Schon und noch nicht – christliche Hoffnungsbilder (ca. 14 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen das Ende ihrer Schulzeit als Übergangssituation wahr und artikulieren ihre Erwartungen, Hoffnungen und Ängste im Blick auf die Zukunft.
  • beschreiben und diskutieren Visionen von der Zukunft der Welt im Spannungsfeld zwischen Fortschrittsoptimismus und apokalyptischen Katastrophenszenarien.
  • reflektieren die Begrenztheit des Lebens, unterscheiden Formen des Umgangs mit Endlichkeit und setzen sich mit verschiedenen Vorstellungen einer Überwindung des Todes auseinander.
  • beziehen christliche Hoffnungsbilder und ‑traditionen auf eigene Fragen nach Lebenssinn und erörtern Konsequenzen für die Lebensführung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Aspekte der Übergangssituation, z. B. Entscheidung zwischen möglichen Lebenswegen, Spannung zwischen scheinbar unbegrenzter Freiheit und der Begrenztheit der persönlichen Möglichkeiten, Wunsch nach Identität und Autonomie
  • Visionen von der Zukunft der Welt, z. B. aus Wissenschaft, Politik, Film, Literatur
  • Begrenztheit und Endlichkeit des Lebens: Erfahrungen von Tod, Trauer, Abschied und der Umgang damit
  • Vorstellungen vom Überwinden des Todes aus nicht-christlichen Religionen, Weltanschauungen oder Populärkultur, z. B. Reinkarnation, Weiterleben in den Genen, den Werken, durch Technologie
  • christliche Hoffnungsbilder und -traditionen in der Spannung von „schon“ und „noch nicht“, z. B. prophetische Zukunftsvisionen, die motivierende und wirklichkeitstransformierende Kraft des Evangeliums, Jesu Botschaft vom Reich Gottes, Auferweckung Jesu als Sieg über Leid und Tod, Gericht als Durchsetzung von Gottes Gerechtigkeit, ewiges Leben; dazu Aussagen des Apostolischen Glaubensbekenntnisses sowie aus 1 Kor 15 und Offb 21 f., ggf. weitere passende biblische Texte wie Jes 65, Reich-Gottes-Gleichnisse