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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Geschichte 13 (grundlegendes Anforderungsniveau)

gültig ab Schuljahr 2025/26

G13 1 Akteure internationaler Politik in historischer Perspektive (ca. 24 Std.)
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Die Schülerinnen und Schüler erschließen globale Konflikte in ihrer historischen Dimension und erfassen das komplexe Zusammenwirken verschiedener Interessen in der internationalen Politik. Zunächst steht dabei exemplarisch der israelisch-palästinensische Konflikt im Zentrum. Die USA, Russland und China als wesentliche weltpolitische Akteure des 20. und beginnenden 21. Jh. bilden einen weiteren Schwerpunkt: Die Beschäftigung mit diesen Großmächten öffnet den Blick für die historische Bedingtheit internationaler Beziehungen und die zunehmende Globalisierung internationaler Konflikte.

G13 1.1 Die historische Entwicklung des israelisch-palästinensischen Konflikts (ca. 8 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen, dass der israelisch-palästinensische Konflikt nur unter Berücksichtigung seiner historischen Wurzeln eingeordnet werden kann. Sie nutzen diese Erkenntnis zur Orientierung in Geschichte und Gegenwart, um in Diskussionen über komplexe politische oder gesellschaftliche Konflikte verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.
  • erklären ausgewählte Aspekte des israelisch-palästinensischen Konflikts multikausal, indem sie kurz- und langfristige Ursachen und Folgen berücksichtigen. Dabei entwickeln sie differenzierte und problembewusste Argumentationen, die eine zunehmend selbständige Auseinandersetzung mit historischen Themen zeigen. Sie nutzen verschiedenartige komplexe Quellen und anspruchsvolle Darstellungen, auch in digitaler Form.
  • erfassen die Diaspora und den Zionismus als bedeutende Grundlagen jüdischer Geschichte besonders im 20. Jh.
  • beschreiben zentrale Entwicklungen im Nahen Osten seit dem Beginn des 20. Jh. bis 1967, die u. a. zur Gründung Israels als demokratischer Staat führten. Sie begreifen, dass Urteile über den israelisch-palästinensischen Konflikt die Komplexität des historischen Sachverhalts sowie die Überlagerung verschiedener Interessen berücksichtigen müssen.
  • erörtern anhand eines Beispiels Chancen einer friedlichen Annäherung zwischen Israelis und Palästinensern. Sie erkennen dabei die Wechselwirkungen zwischen Radikalisierung, Instabilität und fehlender Verständigung der Konfliktparteien.
  • wenden zentrale Daten und Begriffe wie israelisch-palästinensischer Konflikt sicher und reflektiert an und verknüpfen sie mit neuen Kontexten. Einen besonderen Stellenwert haben dabei folgende bereits bekannte Grundlegende Daten und Begriffe: 1914 – 1918 Erster Weltkrieg, 1939 – 1945 Zweiter Weltkrieg, Antike, Antisemitismus, Demokratie, Holocaust bzw. Shoa, Imperialismus, Judentum, Kalter Krieg, Migration, Nation, Nationalismus, Nationalsozialismus, Terrorismus, UNO.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Diaspora und Zionismus als zentrale Aspekte des Judentums
  • Veränderungen im Nahen Osten um 1900: arabisches Unabhängigkeitsstreben, französische und britische Präsenz, verstärkte jüdische Einwanderung
  • Ringen der jüdischen Bevölkerung um Selbstbestimmung, Gründung Israels als demokratischer Staat
  • zentrale Entwicklungen im israelisch-palästinensischen Konflikt bis 1967: Status von Jerusalem, Situation palästinensischer Flüchtlinge, territoriale Entwicklung
  • Gestaltung und Gefährdung der Friedensbemühungen zwischen Israelis und Palästinensern anhand eines Beispiels (z. B. Osloer Abkommen 1993, Roadmap)

G13 1.2 USA, Russland und China im 20. und 21. Jh. (ca. 16 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen, dass sich die USA, Russland und China im 20. und 21. Jh. auf unterschiedliche Weise zu weltpolitisch einflussreichen Mächten entwickelt haben. Sie nutzen diese Erkenntnis zur Orientierung in Geschichte und Gegenwart, um Grundzüge des weltpolitischen Handelns der drei Akteure vor dem historischen Hintergrund zu verstehen und zu diskutieren.
  • erklären politische und gesellschaftliche Prozesse in den USA, Russland und China von 1945 bis in die ersten beiden Jahrzehnte des 21. Jh. multikausal, indem sie kurz- und langfristige Ursachen und Folgen berücksichtigen. Dabei entwickeln sie differenzierte und problembewusste Argumentationen, die eine zunehmend selbständige Auseinandersetzung mit historischen Themen zeigen. Sie nutzen verschiedenartige komplexe Quellen und anspruchsvolle Darstellungen, auch in digitaler Form.
  • bearbeiten komplexe Fragestellungen zu Hintergründen und Auswirkungen des weltpolitischen Engagements der USA seit 1945.
  • beschreiben zentrale Stationen der Transformation der Sowjetunion bzw. Russlands seit den 1980er-Jahren und diskutieren deren Folgen für Frieden und Sicherheit in Europa.
  • charakterisieren Grundzüge der Entwicklung Chinas zu einer Weltmacht.
  • diskutieren das weltpolitische Agieren der Großmächte USA, Russland und China im Rahmen der UNO.
  • wenden zentrale Daten und Begriffe sicher und reflektiert an und verknüpfen sie mit neuen Kontexten. Einen besonderen Stellenwert haben dabei folgende bereits bekannte Grundlegende Daten und Begriffe: 1939 – 1945 Zweiter Weltkrieg, 1961/62 Kuba-Krise, ab 1989/90 Umbruch im Ostblock, 11. September 2001 Anschlag auf das World Trade Center in New York, Demokratie, Globalisierung, Hegemonie, Kalter Krieg, Kommunismus, Menschenrechte, NATO, Osterweiterung der EU, Planwirtschaft, Sozialismus, Terrorismus, UNO.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • USA als weltpolitischer Akteur seit 1945, u. a. Anspruch als Führungsmacht des freiheitlich-demokratischen Westens, Konfrontation mit dem ideologischen Gegner im Kalten Krieg
  • Zerfall der Sowjetunion ab den 1980er-Jahren, Neuausrichtung Russlands seit den 1990er-Jahren und ihre weltpolitischen Folgen
  • Transformation Chinas ab Mitte der 1970er-Jahre und der Weg zur Weltmacht
  • weltpolitisches Agieren der USA, Russlands und Chinas im Rahmen der UNO in den ersten beiden Jahrzehnten des 21. Jh. an einem Beispiel, z. B. Irak, Syrien, UN-Friedensmission in einer Region Afrikas

G13 2 Historische Grundlagen moderner politischer Ordnungsformen und Identifikationsmuster in Europa (ca. 18 Std.)
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In diesem Halbjahr erkennen die Schülerinnen und Schüler, dass ihre Lebenswelt auch durch langfristig wirksame Entwicklungen geprägt ist, die in der griechischen Antike, im Mittelalter, in der Frühen Neuzeit und im 19. Jh. ihren Ausgang nahmen: In Erweiterung des demokratiegeschichtlichen Fokus im Halbjahr 12.1 erfassen sie, dass wesentliche Prinzipien der Legitimation und Gestaltung politischer Gewalt in modernen westlichen Gesellschaften auf historischen Prozessen des vormodernen Europas beruhen. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf den Ursachen des Nationalismus sowie dessen Rolle und Problematik für die Geschichte Europas im 19. und 20. Jh. Darüber hinaus beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler auch mit der Bedeutung der deutsch-französischen Verständigung für die europäische Integration.

G13 2.1 Historische Grundlagen moderner demokratischer Staatsordnungen (ca. 8 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen, inwieweit verschiedene politische Ordnungsvorstellungen von der Antike bis in die Zeit der Aufklärung moderne demokratische Staatsordnungen geprägt haben. Sie nutzen ihre Erkenntnisse für die Orientierung in Geschichte und Gegenwart, um unter Berücksichtigung historischer Argumente an politischen Diskussionen zu partizipieren.
  • erklären Kontinuität und Wandel politischer und gesellschaftlicher Strukturen von der Antike bis in die Zeit der Aufklärung multikausal. Dabei entwickeln sie differenzierte und problembewusste Argumentationen, die eine zunehmend selbständige Auseinandersetzung mit historischen Themen zeigen. Sie nutzen verschiedenartige komplexe Quellen und anspruchsvolle Darstellungen, auch in digitaler Form.
  • erfassen zentrale Merkmale der attischen Demokratie, indem sie den antiken Demokratiebegriff vor dem Hintergrund damaliger und gegenwärtiger Wertmaßstäbe diskutieren.
  • charakterisieren wesentliche Prinzipien der Legitimation und der Gestaltung politischer Macht im Heiligen Römischen Reich, um z. B. vormoderne Wurzeln des heutigen Föderalismus zu erkennen.
  • beurteilen die Bedeutung des staatspolitischen Denkens der Aufklärung für Politik und Gesellschaft bis in die Gegenwart.
  • wenden zentrale Daten und Begriffe sicher und reflektiert an und verknüpfen sie mit neuen Kontexten. Einen besonderen Stellenwert haben dabei folgende bereits bekannte Grundlegende Daten und Begriffe: 5. Jh. v. Chr. Blütezeit Athens, 800 Kaiserkrönung Karls des Großen, 962 Kaiserkrönung Ottos des Großen, 1618 – 1648 Dreißigjähriger Krieg, 17./18. Jh. Absolutismus in Europa, 1776 Amerikanische Unabhängigkeitserklärung, 1789 Beginn der Französischen Revolution, 1806 Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Absolutismus, Adel, Antike, Aufklärung, Bürger, Bürgertum, Demokratie, Gewaltenteilung, Investiturstreit, Kaiser, König, konstitutionelle Monarchie, Kurfürsten, Menschenrechte, Mittelalter, Monarchie, Neuzeit, Parlament, Polis, Republik, Säkularisation, Stadtrecht, Verfassung, Volkssouveränität, Westfälischer Friede.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Demokratie in der attischen Polis zur Zeit des Perikles: Beschränkung von Herrschaft, direkte Demokratie, exklusive Gleichheit, politische Meinungsbildung
  • Legitimation von Herrschaft im Heiligen Römischen Reich: Verhältnis von geistlicher und weltlicher Gewalt, föderalistisches Prinzip der Gewaltenteilung, bürgerschaftlicher Republikanismus in den Reichsstädten
  • Wandel des politischen Denkens in der Zeit der Aufklärung: Menschenrechte, Volkssouveränität, horizontale Gewaltenteilung, Widerstandsrecht

G13 2.2 Von nationalistischer Konfrontation zu europäischer Integration vom 19. bis zum beginnenden 21. Jh. (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen am Beispiel des deutsch-französischen Verhältnisses die Bedeutung und Problematik des Nationalismus für die Geschichte Europas im 19. und 20. Jh. und setzen sich mit der Überwindung nationalistischer Konfrontation im Zuge der europäischen Einigung nach 1945 auseinander. Sie nutzen ihre Erkenntnisse für die Orientierung in Geschichte und Gegenwart, um die Nationsidee im Spannungsfeld zwischen Identifikationsmuster und Konfliktpotenzial zu diskutieren.
  • erklären und überprüfen Thesen zu historischen Fragestellungen von der Französischen Revolution 1789 bis zum Beginn des 21. Jh. Dabei formulieren sie differenzierte und problembewusste Argumentationen, die eine zunehmend selbständige Auseinandersetzung mit historischen Themen zeigen. Sie nutzen verschiedenartige komplexe Quellen und Darstellungen, auch in digitaler Form.
  • charakterisieren die Nationsvorstellungen, die sich um 1800 in Frankreich und Deutschland herausbildeten.
  • beschreiben zentrale Probleme der deutschen Nationalstaatsbildung zwischen 1848/49 und 1871, um die Instrumentalisierung der Nationsidee für machtpolitische Interessen zu beurteilen.
  • erfassen Auswirkungen nationaler Selbst- und Fremdbilder auf das deutsch-französische Verhältnis seit dem 19. Jh. und entwickeln ausgehend von ihren historischen Kenntnissen Strategien für ein friedliches Miteinander im heutigen Europa.
  • diskutieren den Stellenwert der Überwindung nationalistischer Konfrontation und die Bedeutung der deutsch-französischen Verständigung für den europäischen Integrationsprozess.
  • wenden zentrale Daten und Begriffe sicher und reflektiert an und verknüpfen sie mit neuen Kontexten. Einen besonderen Stellenwert haben dabei folgende bereits bekannte Grundlegende Daten und Begriffe: 1789 Beginn der Französischen Revolution, 1806 Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, 1848/49 Revolution in Deutschland, 1871 Deutsche Reichsgründung, 1914 – 1918 Erster Weltkrieg, 1939 – 1945 Zweiter Weltkrieg, 1963 deutsch-französischer Freundschaftsvertrag, 1992 Gründung der Europäischen Union, Adenauer, Bismarck, Bürgertum, Demokratie, Deutscher Bund, Deutsches Kaiserreich, europäische Integration, Liberalismus, Napoleon, Nation, Nationalismus, Nationalsozialismus, Osterweiterung der EU, Vertrag von Versailles, Weimarer Republik, Westintegration.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Herausbildung unterschiedlicher Nationsvorstellungen um 1800: „Nation“ als Abstammungsgemeinschaft mit gemeinsamer Kultur, Sprache und Geschichte einerseits sowie das Konzept von „Nation“ als antiständische Integrationsideologie seit der Französischen Revolution andererseits
  • zentrale Fragen der deutschen Nationalstaatsbildung im 19. Jh.: territoriale Aspekte, preußisch-österreichischer Dualismus, Staatsform, Nationalstaatsgründung „von oben“ oder „von unten“
  • Funktion und Wirkung nationaler Selbst- und Fremdbilder am Beispiel des deutsch-französischen Verhältnisses im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jh.
  • Überwindung nationalistischer Konfrontation im Zuge der europäischen Einigung nach 1945: Europaidee als Streben nach Frieden, Sicherheit, Freiheit und Wohlstand; Bedeutung der deutsch-französischen Verständigung für den europäischen Integrationsprozess bis 2009