Italienisch 13 (grundlegendes Anforderungsniveau, spät beginnende Fremdsprache)
gültig ab Schuljahr 2025/26
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Hör- und Hörsehverstehen
Kompetenzerwartungen und Inhalte
Die Schülerinnen und Schüler ...
- verstehen mündliche Äußerungen und Gespräche sowie hauptsächlich authentische Hör- und Hörsehtexte auch zu inhaltlich oder strukturell komplexeren Themen (z. B. kurze Reportagen oder Diskussionen) in ihren Hauptaussagen und wesentlichen Einzelinformationen, auch wenn diese Texte in authentischem Tempo gesprochen sind und ggf. leicht vom italiano standard abgewichen wird. Geringe Verzerrungen und Störgeräusche beeinträchtigen das Verständnis der globalen Textaussage und relevanter Details nicht.
- erschließen unbekannte, ggf. auch idiomatische und metaphorische Wendungen aus dem Kontext.
- erfassen auch implizite Einstellungen und Emotionen sowie ggf. Ironie oder Anspielungen.
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Leseverstehen
Kompetenzerwartungen und Inhalte
Die Schülerinnen und Schüler ...
- verstehen hauptsächlich authentische, auch komplexe, aber klar strukturierte Texte aus einer Bandbreite von Themenfeldern (z. B. Blogeintrag, ggf. adaptierter Zeitungsbericht, Ausschnitt aus einem literarischen Text) weitgehend selbständig in ihren wesentlichen Aussagen und entnehmen ihnen relevante Details (ggf. parallel aus mehreren Texten).
- erschließen Texte mithilfe geeigneter Lese- und Arbeitstechniken, z. B. Markierungen und Randnotizen. Sie berücksichtigen den Kontext und den historischen und kulturellen Hintergrund, sofern dieser aus dem Unterricht bekannt ist, und nutzen ggf. Hilfsmittel überwiegend selbständig, z. B. ein erweitertes Repertoire an geeigneten digitalen Anwendungen.
- arbeiten Funktion und Wirkung klar erkennbarer gestalterischer Mittel und der Textstruktur heraus.
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Sprechen
Kompetenzerwartungen und Inhalte
Die Schülerinnen und Schüler ...
- führen sowohl in informellen als auch in formellen Kontexten Gespräche zu verschiedenen im Unterricht angesprochenen, ggf. auch darüber hinausgehenden Themen, z. B. Diskussionen zu gesellschaftlichen oder politischen Ereignissen oder ggf. Interviews bzw. Gedankenaustausch mit Italienerinnen und Italienern.
- argumentieren differenziert, indem sie ihre Ausführungen klar strukturieren und z. B. Argumente für oder gegen einen Standpunkt anführen und neben ihrer eigenen Überzeugung auch fremde Positionen einbeziehen und respektvoll kommentieren.
- nutzen ihr erweitertes Repertoire an Interaktions- und Gesprächsstrategien, um gezielt auf ihre Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner einzugehen und ggf. flexibel auf unvorhergesehene Wendungen zu reagieren. In Debatten oder Diskussionen vertreten sie differenziert ihren Standpunkt und übernehmen ggf. die Einleitungsrede oder das Schlussstatement.
- halten im Kontext komplexerer, aber im Unterricht vorentlasteter Aufgabenstellungen eigene Vorträge und Präsentationen (z. B. zur Biografie einer bedeutenden Persönlichkeit oder eine Stellungnahme zu einem gesellschaftlichen Phänomen) unter Einbeziehung verschiedener, ggf. auch selbst recherchierter Quellen und Texte. Sie bedienen sich geeigneter Präsentationstechniken, um ihren Vortrag gut verständlich und für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler anschaulich zu halten. Sie weichen dabei ggf. auch spontan von ihrem vorbereiteten Konzept ab, um auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler einzugehen und z. B. auf Fragen zu reagieren.
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Schreiben
Kompetenzerwartungen und Inhalte
Die Schülerinnen und Schüler ...
- verfassen in Reaktion auf Schreibanlässe verschiedener Art, auch zu literarischen Texten, längere beschreibende, berichtende, erzählende oder argumentierende Texte zu Themen aus ihrem weiteren Lebensumfeld sowie zu geläufigen aktuellen, kulturellen und historischen Themen und nutzen dazu ggf. die Hilfsmittel elektronischer Textverarbeitung.
- bauen ihre Texte kohärent auf, indem sie je nach Verwendungszweck, Textsorte, Kommunikationsmedium und Adressaten ihre sprachlichen Mittel bewusst auswählen und ein erweitertes Repertoire an Ausdrücken zur Strukturierung und logischen Verknüpfung verwenden.
- verfassen für ihre Lebenssituation relevante sachliche, formalisierte (auch digitale) Schreiben, z. B. Anmeldung zu einem Ferienkurs, Meinungsäußerung als Reaktion auf Veröffentlichungen oder Sendungen in den Medien.
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Sprachmittlung
Kompetenzerwartungen und Inhalte
Die Schülerinnen und Schüler ...
- vermitteln dolmetschend in vielfältigen informellen und häufig auftretenden formellen Kommunikationssituationen, z. B. bei der Erläuterung eines Kinofilms oder in einer themengebundenen Diskussion.
- übertragen adressaten- und situationsgerecht (z. B. durch Beachtung der Floskeln bei privater bzw. offizieller Korrespondenz und der Konventionen in einer Debatte), schriftlich und mündlich Inhalte auch komplexer Texte zu einem auf den Unterricht aufbauenden vielfältigen Themenspektrum (z. B. Zeitungsartikel oder Kommentare zu einem aktuellen Thema, ggf. auch Ausschnitte aus Filmen) vom Deutschen ins Italienische, gelegentlich auch vom Italienischen ins Deutsche und berücksichtigen dabei interkulturelle Unterschiede, fügen für das Verstehen nötige Erklärungen hinzu und gehen ggf. auf Nachfragen ein.
- setzen je nach mündlicher bzw. schriftlicher Kommunikationssituation verschiedene geeignete Strategien und Recherchemittel ein, um eine reibungslose Aufrechterhaltung der Kommunikation und eine sprachlich, inhaltlich und pragmatisch-interkulturell angemessene Darstellung der zu vermittelnden Inhalte zu erreichen.
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Wortschatz
Nachfolgend werden mit Ausnahme des individuellen Wortschatzes die für die jeweilige Jahrgangsstufe spezifischen lexikalischen Elemente angeführt. Um nachhaltiges Lernen zu gewährleisten, ist ein regelmäßiges Wiederholen und Anwenden der Lexik in neuen Kontexten, auch in darauf folgenden Jahrgangsstufen, unabdingbar.
Kompetenzerwartungen und Inhalte
Die Schülerinnen und Schüler ...
- verwenden einen weitgehend differenzierten Wortschatz, um sich im Rahmen der Themengebiete situations- und adressatengerecht zu verständigen. Dabei setzen sie Strategien zur Umschreibung und Umformulierung flexibel ein.
- setzen in erweitertem Umfang einen an ihren Interessen orientierten individuellen Wortschatz ein, z. B. um über eigene Reise- oder Leseerfahrungen zu sprechen.
- vertreten differenzierend die eigene Meinung und verwenden verschiedene Formulierungen zur Interaktion im Gespräch.
- verwenden die wesentlichen grammatikalischen Fachbegriffe sowie ein grundlegendes Repertoire an Ausdrücken zur Analyse und Interpretation von fiktionalen und nicht-fiktionalen Texten.
- gebrauchen eine erweiterte Auswahl an Ausdrücken zur Strukturierung ihrer mündlichen und schriftlichen Äußerungen, z. B. innanzitutto, vorrei aggiungere/sottolineare, in conclusione.
- wenden ein breites Repertoire an gängigen Wortbildungsmustern an, u. a. stra-, ‑oso, um sich nuanciert auszudrücken.
- erschließen eigenständig Sprachmaterial aus dem situativen Kontext aufgrund ihres Weltwissens und ihrer Vorkenntnisse aus anderen Sprachen.
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Grammatik
Jedes grammatikalische Phänomen erscheint im Folgenden nur in der Kategorie, die es am treffendsten beschreibt, und nur in der Jahrgangsstufe, in der es erstmals vorkommt. Um nachhaltiges Lernen zu gewährleisten, ist in angemessenen Abständen das Wiederholen und Üben einzelner Phänomene, auch in darauf folgenden Jahrgangsstufen, unabdingbar. Alle genannten Phänomene müssen, soweit nicht anders vermerkt, im schriftlichen und mündlichen Bereich rezeptiv und produktiv beherrscht werden.
Kompetenzerwartungen und Inhalte
Die Schülerinnen und Schüler ...
-
beschreiben und bewerten reale und hypothetische Handlungen, Abläufe und Situationen und stellen die zugrunde liegenden zeitlichen und logischen Bezüge her:
- Konjunktiv nach Ausdrücken der Vermutung, des Zweifels und der Einschränkung und nach weiteren unterordnenden Konjunktionen, u. a. prima che, a condizione che, senza che, finché, perché
- rezeptiv: passato remoto
- rezeptiv: indirekte Rede und Zeitenfolge: Hauptsatz in Gegenwart und Vergangenheit, auch im konjunktivischen Satzgefüge
- rezeptiv: si impersonale / si passivante in zusammengesetzten Zeitformen und mit prädikativen Ergänzungen, z. B. quando si è giovani
- rezeptiv: Passiv mit andare
-
vermeiden Wiederholungen und zeigen Bewusstsein für stilistische Unterschiede, um sich differenziert und situationsgerecht auszudrücken:
- pronomi doppi, Formen und Stellung
- Gerund und Partizipien zur Nebensatzverkürzung (zusammengesetzte Zeiten nur rezeptiv)
- rezeptiv: Relativsatz mit il/la cui, chi
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Aussprache und Intonation
Kompetenzerwartungen und Inhalte
Die Schülerinnen und Schüler ...
- sprechen artikulatorisch korrekt, wenden dabei auch wortübergreifende Aussprachephänomene an (z. B. raddoppiamento fonosintattico) und nutzen erlernte Intonationsmuster zur Verdeutlichung von Sprechabsichten und Emotionen, z. B. Überraschung, Freude, Ärger, Entrüstung.
- erschließen die Aussprache unbekannten Wortmaterials selbständig.
- lesen auch unbekannte Texte artikulatorisch korrekt und mit weitgehend angemessener Intonation vor.
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Interkulturelle Kompetenzen
Kompetenzerwartungen und Inhalte
Die Schülerinnen und Schüler ...
- zeigen Verständnis, Respekt und Toleranz für von den eigenen abweichende Verhaltensmuster, Sprachgewohnheiten, soziale Konventionen und Wertesysteme in Italien (z. B. aktuelle politische Fragen, Haltung zu gesellschaftlichen Minderheiten), indem sie diese in ihrer historischen Bedingtheit betrachten, kritisch mit der eigenen Kultur und eigenen Wertvorstellungen vergleichen und ggf. Vorurteile abbauen und Stereotype hinterfragen.
- verhalten sich in unterschiedlichen interkulturellen Begegnungen, auch im außerschulischen Bereich (z. B. im Rahmen eines Praktikums in Italien), angemessen und sicher, indem sie ihr sprachliches und soziokulturelles Wissen zielgerichtet zur Lösung interkultureller Missverständnisse und Konflikte einsetzen.
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3
Text- und Medienkompetenzen
Kompetenzerwartungen und Inhalte
Die Schülerinnen und Schüler ...
- verstehen beim Hören, Sehen und Lesen hauptsächlich authentische nicht-fiktionale und fiktionale Texte, z. B. Kommentare, Dokumentationen, Interviews (auch in Radio, Fernsehen und im Internet), Kurzprosa, Ausschnitte aus Filmskripten, Dramen und Romanen. Zu geeigneten Themen vergleichen sie Darstellungsformen in unterschiedlichen Texten und Medien, z. B. einen informativen Artikel mit einem Fernsehbericht oder einen Erzähltext mit einer Verfilmung.
- arbeiten Handlungsverlauf und deutlich erkennbare Argumentationsstrukturen sowie Figurencharakteristik der Texte heraus. Sie erfassen die Wirkung eines Textes, indem sie Inhalt, auffällige gestalterische und sprachliche Mittel und Aufbau in Beziehung zur Aussageabsicht des Textes setzen, sich deutlich erkennbare Formen der Leserlenkung bewusst machen und ggf. bei der Interpretation auf textexternes Wissen, z. B. zum historisch-sozialen Hintergrund, zurückgreifen, sofern dieser aus dem Unterricht bekannt ist. Sie wenden weitgehend selbständig die gängigen Begriffe und Techniken der Textanalyse an und überprüfen verschiedene Textarten auf ihre Brauchbarkeit zur Informationsbeschaffung.
- erstellen mündlich und schriftlich eigene, auch kreative Texte, indem sie z. B. auf Schreibimpulse reagieren, Textvorlagen zusammenfassen, erklären oder kohärent, kritisch und unter Einbezug textexterner Kenntnisse dazu Stellung beziehen.
- untersuchen in bildgestützten Texten wie Karikaturen die Beziehung zwischen geschriebenem Text und Bildelementen. Fernsehausschnitten und ggf. untertitelten Filmsequenzen entnehmen sie die jeweils wichtigen Inhalte und setzen diese in Relation zu Elementen der formalen Gestaltung, wie z. B. Kameraführung und Bildausschnitt.
- setzen sich argumentativ mit dem Text auseinander, machen begründete Aussagen zur Wirkungsabsicht der Texte und reflektieren und revidieren in der Diskussion mit anderen ggf. ihr eigenes Textverstehen. Sie setzen ihre Erkenntnisse in Beziehung zu ihrer eigenen Erfahrungswelt, äußern sich dabei auch spontan und in Bezug auf ihre eigenen Einstellungen und Erfahrungen zu den Empfindungen, die ein Text durch Inhalt, Sprache und formale Gestaltung bei ihnen auslöst, und kommentieren, wie sie sein ästhetisches Potenzial erleben.
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Methodische Kompetenzen
Kompetenzerwartungen und Inhalte
Die Schülerinnen und Schüler ...
- organisieren ihre Lernprozesse eigenverantwortlich und verbessern kontinuierlich ihre mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit, indem sie Arbeitsmethoden und Lernergebnisse (z. B. in Form eines Fremdsprachenportfolios, auch digital) eigenständig evaluieren und Defizite selbständig beheben.
- setzen die wesentlichen Techniken und Strategien des Lese- und Hör‑/Hörsehverstehens sowie der mündlichen und schriftlichen Sprachproduktion selbständig und sicher ein (z. B. Stufen der Argumente nach Wichtigkeit, Anwenden von Techniken der Veranschaulichung, Einsatz von Pausen und Mimik) und wenden grundlegende wissenschaftliche Arbeitstechniken an. Sie fertigen selbständig Unterrichtsnotizen an und dokumentieren Arbeitsergebnisse je nach Verwendungszweck und Adressatenbezug in ausführlicher oder auch verkürzter Form strukturiert und sprachlich sowie inhaltlich klar verständlich. Sie beherrschen alle wichtigen Techniken der Worterschließung.
- entnehmen dem zweisprachigen Wörterbuch, auch in online verfügbarer Form, alle zum Textverständnis und zur Texterstellung wesentlichen Angaben und verwenden ggf. zusätzlich das einsprachige Wörterbuch, auch in online verfügbarer Form, um Formulierungsalternativen zu finden, abstrakte Begriffe zu klären oder andere Informationen, z. B. zur Landeskunde, zu entnehmen.
- benutzen bei Bedarf sicher und selbständig und im Bewusstsein der Chancen und Risiken Nachschlagewerke und andere Hilfsmittel wie Textverarbeitungsprogramme und Internetquellen zur Recherche, zum individuellen Lernen und Wiederholen sowie zum Erstellen und Überarbeiten eigener Texte. Sie ziehen dazu unterschiedlichste Quellen und Medien heran und bewerten diese kritisch. Sie nutzen neue Technologien und ggf. persönliche Kontakte zur Kommunikation mit muttersprachlichen Sprecherinnen und Sprechern im schulischen und außerschulischen Bereich sowie Möglichkeiten der Vernetzung und außerschulische Angebote zur Weiterbildung für das eigene Lernen und ggf. für berufliche Interessen.
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Themengebiete
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- bewältigen Kommunikationssituationen innerhalb der angegebenen Themengebiete mithilfe der in den Lernbereichen 1 – 4 ausgewiesenen Kompetenzen.
- setzen sich auf der Grundlage ihrer Kenntnisse bewusst mit der italienischen Sprache und Kultur auseinander.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- altersgemäßes Aufgreifen von aktuellen Anlässen
- Immigration und Emigration in Geschichte und Gegenwart
- Auswirkungen der organisierten Kriminalität auf die Gesellschaft
- Nord-Süd-Problematik anhand von zwei Regionen, z. B. Kalabrien/Apulien – Lombardei/Veneto
- Überblick über zentrale politische Institutionen und Strömungen; Einblick in die Rolle Italiens in der Europäischen Union
- Tourismus: positive und negative Auswirkungen (z. B. anhand von Venedig, Alpen, Adria), Umgang mit dem kulturellen Erbe
- Risorgimento und Entstehung des italienischen Nationalstaats
- Kulturelle Meilensteine, z. B. Einblicke in eine Oper, il cinema italiano (exemplarisch)
- ausgewählte Textausschnitte der Literatur des 20./21. Jh.; ggf. eine Novelle von Boccaccio (auch in Bearbeitung)
- Sprachreflexion: Einblick in die Entstehung des Italienischen, z. B. Entwicklung der Standardsprache