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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Latein 13 (grundlegendes Anforderungsniveau)

gültig ab Schuljahr 2025/26

L13 1.1 Imperium sine fine dedi – Literatur und Herrschaft im augusteischen Rom
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • übersetzen Originaltexte zum Thema des Lernbereichs aus
    Vergil, Aeneis
    in angemessenes Deutsch.
  • arbeiten Gliederung, Gedankenführung und zentrale Aussagen von Originaltexten aus Vergils Aeneis unter Berücksichtigung von Gattung und historischem Kontext heraus und entwickeln ihre Ergebnisse auf der Grundlage der Originaltexte.
  • analysieren sprachliche, stilistische und dichterische Gestaltungsmerkmale in Originaltexten aus Vergils Aeneis, benennen literarische Darstellungselemente mit Fachbegriffen, weisen die Verwendung rhetorischer Stilmittel nach und erklären die Funktion der Stilisierungen für die Aussage des jeweiligen Textes.
  • analysieren auf der Grundlage gesicherter Kenntnisse in Metrik und Prosodie selbständig daktylische Hexameter und arbeiten die Bedeutung des Versbaus und ggf. besonderer metrischer Erscheinungen für die Textaussage heraus.
  • tragen Verse aus Vergils Aeneis in korrekter Prosodie und unter Berücksichtigung der Metrik verständnisgeleitet vor.
  • interpretieren Originaltexte aus Vergils Aeneis nach vorgegebenen Kriterien.
  • vergleichen verschiedene Übersetzungen von Originaltexten aus Vergils Aeneis nach vorgegebenen Kriterien untereinander und mit dem Original und erörtern Möglichkeiten und Grenzen der Übersetzung poetischer Texte.
  • ordnen den römischen Dichter Vergil in einen historischen, sozial- und literaturgeschichtlichen Überblick ein.
  • arbeiten aus Texten von Vergil und aus Horaz’ Ode 4, 15 Bezüge zur Herrschaft des Augustus heraus und beschreiben hieran exemplarisch das Verhältnis von Künstlern bzw. Intellektuellen zum Herrschaftssystem.
  • erfassen die Abhängigkeit der Deutung historischer Prozesse von den Erfahrungen und dem Blickwinkel des Betrachters und nehmen zum Verhältnis von Literatur und Politik Stellung.
  • erläutern römische Wertbegriffe, insbesondere im Zusammenhang mit ihrer Darstellung in Vergils Aeneis.
  • erklären in einem Überblick über Vergils Aeneis Themen und Aufbau des Werks, arbeiten an geeigneten Ausschnitten typische Gattungs- und Kompositionselemente des antiken Epos heraus und erläutern die Bedeutung griechischer Vorbilder (v. a. der homerischen Epen) für Vergil.
  • erklären die Bedeutung der typologischen Beziehungen zwischen Aeneas und Augustus sowie der historischen Durchblicke von der erzählten mythischen Zeit in die historische Gegenwart des Autors für die politische Aussage von Vergils Aeneis.
  • erkennen in ausgewählten Zeugnissen, u. a. aus der Literatur, Kunst und Musik, Stoffe und Motive aus Vergils Aeneis wieder, vergleichen Rezeptionsdokumente mit den antiken Vorlagen nach vorgegebenen Kriterien und nehmen zu den Befunden aufgrund ihres ästhetischen Empfindens Stellung.
  • untersuchen ggf. ausgewählte Stellen aus Augustus’Res gestae auf die Selbstdarstellung des Herrschers und seine propagandistischen Zielsetzungen hin.
  • untersuchen Zeugnisse aus Architektur und Kunst der spätrepublikanischen und augusteischen Zeit auf mögliche ideologische oder propagandistische Intentionen.

L13 1.2 Res publica res populi – staatsphilosophische Betrachtungen
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • übersetzen Originaltexte über Ursprung und Wesen des Staates aus
    Ciceros Werk De re publica sowie
    über die Problematik des "gerechten Krieges" aus Ciceros Werken De re publica und De officiis
    in angemessenes Deutsch.
  • arbeiten Gliederung, Gedankenführung und zentrale Aussagen von Originaltexten aus Ciceros Werken De re publica und De officiis unter Berücksichtigung von Gattung und (geistes-)geschichtlichem Kontext heraus und entwickeln ihre Ergebnisse auf der Grundlage der Originaltexte.
  • analysieren sprachliche, stilistische und literarische Gestaltungsmerkmale in Originaltexten aus Ciceros Werken De re publica und De officiis, weisen die Verwendung rhetorischer Stilmittel nach und erklären die Funktion der Stilisierungen für die Aussage des jeweiligen Textes.
  • interpretieren Originaltexte aus Ciceros Werken De re publica und De officiis nach vorgegebenen Kriterien.
  • beschreiben wesentliche Strukturen und Institutionen des römischen Staates in Republik und Kaiserzeit.
  • erklären in einem Überblick über die erhaltenen Teile von Ciceros De re publica Personen, Themen und Argumentationslinien des Werkes.
  • arbeiten aus Ciceros De re publica grundlegende staatsphilosophische Begriffe und Vorstellungen (u. a. Staatsdefinition, Staatsentstehungstheorie, Grundformen von Verfassungen, Verfassungskreislauf) heraus und erläutern sie.
  • begründen anhand der Auseinandersetzung mit Ausführungen in Ciceros De re publica über die ideale Staatsform eigene Überlegungen zu bestmöglichen Formen menschlichen Zusammenlebens.
  • vergleichen verschiedene Staatsdefinitionen und Staatsentstehungslehren sowie Staats- und Verfassungsformen von der Antike (z. B. Platon, Aristoteles, Polybios, Augustinus) bis zur Neuzeit miteinander und erörtern Grundfragen staatlicher Organisation.
  • erläutern ausgehend von geeigneten Originaltexten aus Ciceros Werken De re publica und De officiis die Problematik des bellum iustum, erörtern Grundfragen zwischenstaatlicher Beziehungen und nehmen zu gegenwärtigen (welt-)politischen Diskussionen (z. B. über hegemoniale Ansprüche einzelner Nationen) reflektiert Stellung.
  • diskutieren die Verpflichtung des Individuums zum aktiven Einsatz für die Gemeinschaft und zur Übernahme von Verantwortung in der Gesellschaft, u. a. aufgrund der Lektüre von Texten aus Ciceros De re publica und unter kritischer Würdigung des politischen Engagements Ciceros vor dem Hintergrund der Verhältnisse der späten Republik.
  • untersuchen ggf. bei der Lektüre weiterer staatsphilosophischer oder politischer Ergänzungstexte die Rezeption antiker Theorien über Staat und Gesellschaft und beschreiben in Ansätzen die grundlegende Bedeutung antiken Staatsdenkens für die Entwicklung des modernen Staatsverständnisses.

L13 2.1 Wortschatz
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • geben in systematischer Ergänzung ihres mithilfe der Techniken der Wortschatzarbeit gesicherten und nach wortkundlichen Prinzipien strukturierten Grund- und Aufbauwortschatzes zu neu erworbenen Wörtern und Wendungen eines themenspezifischen Lektürevokabulars sowie zu weiteren Wörtern des Kulturwortschatzes die deutschen Bedeutungen an.
  • analysieren Wörter nach ihren Bildungselementen, erläutern semantische Unterschiede bedeutungsähnlicher Wörter und übersetzen sie in angemessenes Deutsch.
  • erschließen aufbauend auf ihren Kenntnissen im lateinischen Wortschatz und im lektüretypischen Wortgebrauch selbständig die Bedeutung von Fachbegriffen aus Politik und Staatstheorie und erklären etymologische Zusammenhänge.

L13 2.2 Formen- und Satzlehre
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • arbeiten aufbauend auf ihren bisherigen Grammatikkenntnissen, die sie durch systematische Wiederholung eigenständig sichern und vertiefen, aus den Originaltexten lektüretypische Besonderheiten des Sprachgebrauchs in Laut-, Formen- und Satzlehre heraus und interpretieren den Befund.
  • ordnen lektürerelevante Sprachphänomene auch in selbständiger Verwendung einer Grammatik in das grammatikalische Gesamtsystem ein.
  • analysieren die Struktur komplexer Sätze und längerer Satzperioden auch in anspruchsvollen Originaltexten nach angemessenen, selbst gewählten Methoden (z. B. mithilfe grafischer Darstellungen).
  • untersuchen den autoren- und gattungsspezifischen lateinischen Sprachgebrauch, vergleichen ihn mit den Ausdrucksmöglichkeiten der deutschen Sprache, übersetzen im Bewusstsein der Möglichkeiten und Grenzen einer adäquaten Wiedergabe komplexe und sprachlich stilisierte Strukturen in angemessenes Deutsch und begründen ihre Entscheidungen.

L13 Lernbereich 3: Methodik
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Kompetenzerwartungen und Inhalte

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden ihre bisher erworbenen Kompetenzen im Umgang mit Texten, deren sprachlicher Basis sowie deren kulturellem Kontext in neuen Zusammenhängen zielgerichtet an, sodass sie Originaltexte sicher und selbständig lesen, verstehen, in angemessenes Deutsch übersetzen und nach vorgegebenen Kriterien interpretieren.
  • vergleichen verschiedene Übersetzungen von Originaltexten untereinander und mit dem Original im Bewusstsein der Möglichkeiten und Grenzen der Übertragung fremdsprachiger Texte und nehmen zu den Befunden kritisch Stellung.
  • nutzen zweisprachige Ausgaben und Übersetzungen u. a. zur Herstellung größerer inhaltlicher Zusammenhänge.
  • interpretieren Originaltexte aus verschiedenen Perspektiven, u. a. durch altersgemäße Methoden der produktiven oder kreativen Rezeption, ggf. unter Nutzung geeigneter digitaler Medien.
  • wählen zur Erschließung und Aufbereitung von Lerninhalten themenbezogene Informationen selbständig und strukturiert aus, überprüfen auch bei digitalen Medien kritisch deren Glaubwürdigkeit und wenden bei der Auswertung und Dokumentation der Quellen fundamentale Techniken und Kriterien (fach)wissen­schaftlichen Arbeitens an.
  • nutzen die vorhandenen Medien und erlernten Präsentationstechniken (z. B. Visualisierung unter Nutzung geeigneter digitaler Medien) unter Beachtung von Standards wissenschaftlichen Arbeitens (z. B. bei Zitaten, Quellenangaben) effizient, sachgerecht, verantwortungsbewusst und adressatenbezogen.
  • wenden ggf. bei der Durchführung eines Projekts, allein oder im Team, Methoden des Projektmanagements an, ggf. unter Nutzung geeigneter digitaler Medien.