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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Israelitische Religionslehre 7

IR7 Lernbereich 1: Jüdischer Kalender und Jahreszyklus: Rosch haSchana, Jom Kippur (Die hohen Feiertage) (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich mit der inhaltlichen Bedeutung der Hohen Feiertage auseinander.
  • beschreiben und reflektieren Gesetze und Brauchtum der Hohen Feiertage.
  • nennen die Hauptthemen der Gebete an den Hohen Feiertagen und erkennen die enge Verbindung zum Schöpfer, zur Schöpfung und zur persönlichen Umkehr.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • die Hohen Feiertage als Tage der Umkehr (Teschuwa); Gott als Richter
  • Rosch haSchana als Tag der Erinnerung an den Anfang der Schöpfung (Lev 23,23-25), Essensbräuche und Schofartöne (bT Rosch haSchana 16a)
  • Jom Kippur als Tag des Fastens und der Versöhnung (Lev 23,26-32; bT Joma 82a: Fasten von Kindern und Schwangeren, bT Joma 86b: Bedeutung der Buße)
  • fünf Verbote und Gebetsordnungen, weiße Kleidung und Kittel (Schulchan Aruch Orach Chajim 610:4)
  • Schöpfer/Schöpfung und persönliche Umkehr in den liturgischen Begriffen und Texten der Hohen Feiertage (z. B. Teschuwa, Tefilla und Zedaka; Awinu Malkenu, Kol Nidre, Aschamnu, Selichot; Buch Jona)

IR7 Lernbereich 2: Gebet und Ritus: Die Psalmen und Pijutim (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen Psalmen in Beziehung zu unterschiedlichen Gefühlen.
  • erkennen die Psalmen in den verschiedenen Formen der jüdischen Gebetstradition wieder.
  • zeigen die Wichtigkeit der Psalmen als biblisches Erbe und der Pijutim (liturgischen Dichtungen) auf und erklären ihren hierarchischen Unterschied.
  • lesen oder singen ausgewählte Psalmen und Pijutim aus dem Siddur.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Psalmen als Ausdrucksformen von Stimmungen und Gefühlen, z. B. Ps 1 (Freude und Zuversicht), Ps 6 (Niedergeschlagenheit), Ps 23 (Geborgenheit), Ps 126 (Hoffnung)
  • auf Psalmen basierende Gebete und die in ihnen zum Ausdruck kommenden Haltungen und Empfindungen, z. B. Aschre (Ps 145 als Lob des Ewigen), Halleluja (Ps 150 als Ausdruck von Dankbarkeit mithilfe der Musikinstrumente), Mismor Schir und HaSchem Malach (Ps 92 und Ps 93 als Ausdruck der Schabbatfreude)
  • Pijutim als liturgische Dichtung, z. B. Adon Olam: zentrale Aussagen über den Schöpfer; Jigdal: 13 Glaubensaussagen; Awinu Malkenu: Vergebung und Erbarmen; En Kelokenu: Einzigartigkeit Gottes

IR7 Lernbereich 3: Mensch und Welt: Jüdische Gemeinde (ca. 14 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die jüdische Gemeinde als vielschichtige Institution wahr.
  • beschreiben die Ausstattung und Bedeutung der Synagoge und stellen Bezüge zum Tempel her.
  • erkennen religiöse, kulturelle und soziale Aufgaben, die sich aus der Vielfalt der Gemeindemitglieder ergeben.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • unterschiedliche Einrichtungen und ihre Funktionen, z. B. Gemeindeleitung, Rabbinat mit Bildungsgruppen (z.B. Bet Midrasch, Jeschiwah, Cheder) und Sozialeinrichtungen (z. B. Chewra Kadischa, Bikur Cholim), Schulwesen (Kindergarten, Schule, Jugendzentrum), Kulturabteilung, Sozialabteilung
  • Ausstattung einer Synagoge: Aron haKodesch mit Sifre Tora und Tora-Schmuck, Parochet, Ner Tamid, Bimah/Almemor, Mechizah/Balkon (orth.), Orgel (lib.); Synagoge (Bet Knesset, Schul) als Ort der Versammlung, des Lernens und des Betens; unterschiedliche Architektur (z. B. aschkenasisch/sephardisch, mittelalterlich/modern, orthodox/progressiv)
  • Erinnerung an den Tempel (Bet haMikdasch) als Ort der Versammlung, des Priesterdienstes und des Kultopfers; Ausstattung des Tempels, z. B. Kodesch kodaschim mit der Bundeslade, Parochet, Menora, Misbeach, Esrat naschim, Musikinstrumente der Lewiten
  • Unterstützung und Integration der verschiedenen Gemeindemitglieder in Bezug auf Herkunft, Sprache, kulturelles Verständnis (aschkenasisch/sephardisch, säkular), Geschlecht, sexuelle Orientierung; auf diese Gruppen abgestimmte religiöse, kulturelle und soziale Angebote; Offenheit gegenüber Menschen mit anderer Geschlechtswahrnehmung und sexueller Orientierung

IR7 Lernbereich 4: Jüdische Geschichte und Philosophie: Zerstörung des Tempels und die Zeit im babylonischen Exil (ca. 8 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erfassen die Bedeutung des Tempels und erklären die Umstände des babylonischen Exils sowie der Rückkehr.
  • reflektieren die Erschütterung, aber auch die stärkende Verbindung zu Tradition und Gott in der Krisenzeit.
  • beschreiben die Spannung zwischen der Integration in die fremde Umgebung und der Bewahrung eigener Werte und Normen.
  • setzen sich mit dem Leben in der jüdischen Diaspora und dem Aufeinanderprallen verschiedener Lebensphilosophien auseinander.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Anwesenheit Gottes unter den Menschen (Schechina): Tempeldienst, Pilgerfahrten
  • Zerstörung des Tempels unter Nebukadnezar (2 Kön 25), religiöse und gesellschaftliche Umstände im Exil (Ps 137, ausgewählte Stellen aus dem Buch Ester)
  • Rückkehr der Juden zur Zeit des Perserkönigs Kyros; Esra und Nechemja; Errichtung des Zweiten Tempels
  • Beispiele für Assimilation an die vorherrschende Kultur und die Verantwortung gegenüber der eigenen Tradition, z. B. Verwendung der Sprache, Kleidung, Sitten

IR7 Lernbereich 5: Schriftliche Quellen – Werte: Propheten und Tochecha (Kritik/Ermahnung) (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen die zeitgeschichtliche Situation der Propheten dar.
  • erfassen die Bedeutung der Propheten für das religiöse und gemeinschaftliche Leben des Judentums der Gegenwart und entwickeln Konsequenzen für das eigene Verhalten.
  • erörtern die Rolle von Omez Lew (Mut) für ungewöhnliche Taten und setzen sich mit Tochecha (Kritik/Ermahnung) auseinander.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Berufung der Propheten (Dtn 18,9-22, Jer 1) und ihre Aufgaben an mindestens einem Beispiel (z. B. Jirmejahu, Amos, Elijahu)
  • Haftara (Prophetenlesung) und Brachot (die zugehörigen Segenssprüche)
  • Darstellung gesellschaftlicher Missstände, z. B. Konsumverhalten, Umweltzerstörung, Rassismus; Möglichkeiten beruflichen Engagements, z. B. investigativer Journalismus; Möglichkeiten persönlichen Engagements
  • Geschichten des persönlichen Muts, z. B. Ex 3,10-12, Ex 5, Ex 20,15-18, Pirke Awot 5:23, GenR 84:5
  • Tochecha, z. B. Mischne Tora Deot 6:7 8, Lev 19,17 f. und Midrasch Sifra Kedoschim 4:8, Spr 24,25 und Spr 28,23 versus Spr 9,7 f., Gen 21,25-34, GenR 54:3 über Chanina,1 Sam 20,30-33 und bT Arachin 16b; Chancen und Grenzen der Kritik, z. B. in Familie, Freundeskreis, Nachbarschaft, Schule, Gemeinde