Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Orthodoxe Religionslehre 7

OR7 Lernbereich 1: Kreuz und Auferstehung (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben anhand von Texten und Bildern die Ereignisse um Leiden und Tod Jesu Christi und deuten diese Ereignisse als Selbsterniedrigung Gottes.
  • vergleichen Texte von der Auferstehung Jesu Christi und arbeiten die Osterbotschaft heraus.
  • setzen sich mit dem Geheimnis von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi auseinander.
  • zeigen die Bedeutung von Kreuz und Auferstehung Jesu Christi für das eigene und das kirchliche Leben auf.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Auswahl aus den 12 Leidensevangelien, z. B. Mk 15,16-20a, Lk 23,26-56, ggf. passende liturgische Hymnen; Ikonen der Karwoche; Christus als Lamm Gottes – Proskomidie
  • Auswahl aus den 11 Auferstehungsevangelien, z. B. Lk 24,1-12, Lk 24,13-35, Mk 16,1-8, Mk 16,9-20, ggf. liturgische Hymnen
  • Texte und Bilder, z. B. Ikone der Hadesfahrt; Gottesknechtlied (Jes 53); Jer 11; Ps 22; Phil 2,6-11; Auferstehungs-Hymnus; ausgewählte Osterpredigten von Kirchenvätern, z. B. Hl. Meliton v. Sardes
  • Wechsel von Fasten und Feiern; Taufe und Kommunion als Teilnahme an der Auferstehung; Leidbewältigung; Hoffnung auf ewiges Leben

OR7 Lernbereich 2: Das Neue Testament (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • geben den Aufbau des Neuen Testaments wieder.
  • stellen unter Rückgriff auf ausgewählte Texte aus den Evangelien das radikal Neue der Botschaft Jesu Christi heraus.
  • nehmen die Apostelbriefe als Kommunikation mit urchristlichen Gemeinden wahr und stellen Bezüge zur Botschaft Jesu Christi her.
  • stellen den Gebrauch neutestamentlicher Texte im liturgischen Leben der Kirche dar.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Hauptgruppen der Schriften des Neuen Testaments: Evangelien, Apostelgeschichte, Apostelbriefe, Offenbarung
  • neues Gottesbild, z. B. Gott als „abba“, Vaterunser; neue Ethik, z. B. Feindesliebe, Barmherzigkeit Gottes, Umgang Jesu Christi mit den Frauen
  • ausgewählte Texte aus den Apostelbriefen, z. B. Röm 8, 1 Kor 12, 1 Kor 15, Gal 3,26-29, 1 Joh 4,7-8
  • Apostel- und Evangelienlesungen im Gottesdienst und an ausgewählten Kirchenfesten (Leseordnung)

OR7 Lernbereich 3: Mysterien und Göttliche Liturgie (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • legen zentrale Elemente der Mysterien dar und deuten diese als Wirkweisen Gottes.
  • unterscheiden die verschiedenen Mysterien.
  • geben die Grundstruktur der Göttlichen Liturgie wieder und erschließen Formen der Vorbereitung für die Liturgie und den Empfang der Kommunion.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Glaube, Vertrauen, Bekennen und Hoffen als Grundvoraussetzung für die Teilnahme an den Mysterien; ungeschaffene Energien in den Mysterien; Mysterien als sichtbare, erlebbare und fühlbare Wirkung des unsichtbaren Gottes; Wiederherstellung der Gemeinschaft mit und zu Gott und den Menschen: Segnen und Verzeihen als Weg der Heiligung
  • konstitutive Mysterien und deren biblische Grundlagen: Taufe (z. B. Mk 16,6; Apg 6,1-4); Myronsalbung (z. B. 2 Kor 1,21f.), Eucharistie (z. B. Lk 24,13-35; Joh 6,42-59); weitere Mysterien im Glaubensleben der Menschen, z. B. Beichte/Buße, Ölweihe, Ehe, Priester- und Mönchsweihe, Beerdigung und Totengedenken, Wasserweihe
  • Liturgie des Wortes und Eucharistiefeier, wesentliche Elemente und Gebete; Aspekte der Vorbereitung: aktive Teilnahme an der Feier des Kirchenjahres, Nüchternheit, Opfergaben, z.  B. Prosphore, Öl, Wein, Diptychen, Kerzen, Weihrauch, Geldspenden

OR7 Lernbereich 4: Die orthodoxe Kirchenfamilie (ca. 10 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erklären den grundlegenden Aufbau der Kirchenstruktur.
  • verstehen den Zusammenhang zwischen staatlichen Grenzen und kirchlichen Strukturen.
  • unterscheiden die Strukturen der orthodoxen und der römischen Kirche.
  • benennen Gründe für die Entstehung autokephaler Kirchen.
  • stellen die Erweiterung der orthodoxen Familie seit dem Fall Konstantinopels dar und erläutern ihre heutige Struktur.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • eine Kirche an vielen Orten (Katholizität); Bischof/Priester als Vorsteher einer Ortskirche/Pfarrei; Versammlung der Bischöfe (Konziliarität); Hierarchie: Patriarch, Metropolit, Erzbischof; Autokephalie und Autonomie
  • Prinzip des sprachlich-kulturell eigenständigen „Ethnos“ („Kirchenvolk“) und der Lokalkirche, z. B. Kirche von Zypern, Bulgarische Kirche, Serbische Kirche
  • Begriffsklärungen: Synodalität (Koinonia, Sobornost), Autonomie und Autokephalie; Erstarken des Papsttums und zunehmender Zentralismus u. a. durch den Aufstieg der Bettelorden; Vernetzung und Auseinanderleben von West und Ost bis zum Großen Schisma und dem 4. Kreuzzug; Unionsversuche (Lyon 1274, Ferrara-Florenz 1439) und Uniatismus (Brest-Litowsk 1596)
  • Entstehung neuer Kirchen aufgrund von Völkerwanderung, Grenzverschiebungen und Mission
  • Liste der autokephalen und autonomen orthodoxen Kirchen, panorthodoxe Zusammenarbeit, Ausblick auf die orthodoxe Diaspora

OR7 Lernbereich 5: Der Islam (ca. 12 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen die Entstehung und Entwicklung des Islam in Grundzügen dar.
  • erläutern Merkmale der islamischen Glaubenspraxis und Kultur.
  • vergleichen zentrale Aspekte des islamischen und christlichen Glaubens.
  • zeigen trotz der wechselvollen Geschichte im Verhältnis von Christentum und Islam Wege zu einem friedlichen Miteinander beider Kulturen auf.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Biografie und Rolle Mohammeds, Ausbreitung des Islam, verschiedene Glaubensrichtungen, z. B. Sunniten, Schiiten, Alewiten, Wahhabiten
  • Koran, „fünf Säulen“ des Islam, Feste im Leben und Jahreskreis; Islam im Alltag, z. B. Betonung des Familienlebens, Rolle von Mann und Frau, Kleidung
  • Gemeinsamkeiten und Unterschiede, z. B. Schriftverständnis (Koran – Bibel), Frömmigkeitsformen (z. B. Gebet, Fasten, Almosen, Pilgern), Gottesverständnis (strenger Monotheismus – Dreiheit; Isa als Prophet – Jesus Christus als Sohn Gottes), Moschee (Gebets- und Versammlungsraum) und Kirche (liturgischer Ort); ggf. Besuch einer Moschee
  • Einflüsse der islamisch-arabischen auf die christlich-europäische Kultur, z. B. Medizin, Schrift; Respekt trotz gegenseitiger Verletzungen, z. B. islamische Eroberungen, christliche Kreuzzüge, Machtpolitik, Fundamentalismus; dialogfördernde und -hemmende Interpretationen des Dschihad; Beispiele friedlichen Zusammenlebens aus Geschichte und Gegenwart