PP12 Lernbereich 4: In sozialen Beziehungen empathisch und zielführend kommunizieren und interagieren
Fachoberschule: Pädagogik/Psychologie 12 (S)
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- verdeutlichen zwischenmenschliche Kommunikations- und Interaktionsprozesse anhand alltäglicher, beruflicher und schulischer Situationen. Hierbei verstehen sie Kommunikation als Grundlage menschlicher Kultur und sind sich der Funktionen von Kommunikation bewusst.
- analysieren Situationen aus unterschiedlichen Lebensbereichen auf der Basis der Kommunikationstheorie nach Paul Watzlawick, um so grundlegende Zusammenhänge kommunikativer Prozesse aufzuzeigen.
- sind sensibilisiert für die Entstehung von Kommunikationsstörungen und erklären diese an konkreten Situationen im Privatleben sowie in Schule und Beruf mithilfe der Theorie nach Watzlawick.
- leiten auf der Grundlage dieser Theorie Strategien zur Vermeidung von Kommunikationsstörungen, Konflikten und Missverständnissen ab. Sie zeigen in Kommunikationssituationen Techniken gelungener Kommunikation auf, um Konfliktgespräche erfolgreich zu führen.
- nehmen eine empathische Grundhaltung ein und gestalten mithilfe von Kommunikationstechniken soziale Beziehungen möglichst störungsfrei. Dabei reflektieren sie das eigene kommunikative Verhalten kritisch vor dem theoretischen Hintergrund.
- wenden ein situations- und personenangemessenes Gesprächsverhalten unter Berücksichtigung kulturbedingter Unterschiede in der Kommunikation an. Dadurch kommunizieren und handeln sie in interkulturellen Situationen verständnisvoll.
- sind sensibilisiert für ihr kommunikatives Handeln im Kontext von digitalen Medien und daraus resultierenden Gefährdungen. Sie gehen mit dem Informationsaustausch in digitalen Medien kompetent und verantwortungsbewusst um.
Inhalte zu den Kompetenzen:
- Begriffe soziale Kommunikation und soziale Interaktion; Organon-Modell nach Bühler
- Grundlagen der Kommunikationstheorie nach Watzlawick und Mitarbeitern
- Entstehen von Kommunikationsstörungen beim: 1. Axiom (Abweisung, widerwillige Annahme, Entwertung, Symptom als Kommunikation); 2. Axiom (Uneinigkeit auf der Inhalts-, oder Beziehungsebene, Konfusion zwischen den beiden Aspekten, unterschiedliche Ich- und Du-Definitionen, Beziehungsblindheit); 3. Axiom (widersprüchliche Interpunktion von Ereignisabfolgen, selbsterfüllende Prophezeiung, Ausüben von Druck und Zwang); 4. Axiom (Mehrdeutigkeit von digitaler und analoger Modalität, Überwiegen einer Modalität, Nicht-Übereinstimmung von digitaler und analoger Modalität); 5. Axiom (symmetrische Eskalation, starre Komplementarität)
- gelungene Kommunikation auf der Grundlage der Kommunikationstheorie nach Watzlawick und Mitarbeitern
- Kommunikationstechniken: Metakommunikation, Ich-Botschaften, aktives Zuhören, Feedback
- Besonderheiten und Missverständnisse in der Kommunikation aufgrund von kulturspezifischen Unterschieden, wie z. B. Werte und Normen (u. a. Gleichbehandlung der Frau), sprachliche Besonderheiten (unterschiedliche verbale und nonverbale Codes), Aussehen, Kultur in Sprache (u. a. Begrüßungsrituale, Körperkontakt, Nähe und Distanz)
- Besonderheiten des Kommunikationsverlaufs bei der Nutzung von digitalen Medien, z. B. von Internetforen, sozialen Netzwerken, Chatrooms;
- mögliche Gefährdungen, z. B. Datenmissbrauch, Missbrauch der Anonymität (Cybermobbing), Vernachlässigen realer Beziehungen