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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Evangelische Religionslehre M7

ER7 Lernbereich 1: Die Zehn Gebote – Freiheit und Orientierung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • begründen an Beispielen aus dem persönlichen und gesellschaftlichen Umfeld die Notwendigkeit von Werten, Normen und Geboten zum Schutz der eigenen Person, der Familie, der Mitmenschen und der Gemeinschaft.
  • deuten den Erzählzusammenhang der Zehn Gebote und zeigen auf, wie sie Zeichen der Freiheit und Wegweiser sein können für das Verhältnis zwischen Gott und Mensch und der Menschen untereinander.
  • reflektieren, inwiefern es in bestimmten Situationen schwierig sein kann, Entscheidungen im Sinn der Zehn Gebote zu treffen; sie erläutern an Beispielen, wie die Zehn Gebote zur Orientierung für das eigene Verhalten und Handeln werden können.
  • geben die Zehn Gebote wieder, stellen Bezüge zum Doppelgebot der Liebe her und erläutern, wie diese zu Worten der Freiheit und des Lebens werden können.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Werte, Normen und Gebote als Hilfe für gelingendes Leben in einer Gemeinschaft (z. B. in der Klasse, der Familie, im Staat, Regeln zum Schutz von Eigentum, Schutz gegen Gewalt – etwa Cybergewalt, Mobbing, Körperverletzung, sexuelle Gewalt)
  • Erzählzusammenhang der Zehn Gebote: Gott schließt einen Bund, Erinnerung an die Befreiung aus der Sklaverei (Ex 20,1 ff.), Zeichen der Freiheit
  • die Zehn Gebote als Orientierung für ethisches Urteilen und Handeln in konkreten Alltags- und Dilemmasituationen
  • das Doppelgebot der Liebe als Zusammenfassung der Zehn Gebote: Nächstenliebe als Folge und Ausdruck der Gottesliebe
  • die Zehn Gebote und das Doppelgebot als Worte der Freiheit und des Lebens anhand von Beispielen aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler
  • Memoriertext: die Zehn Gebote

ER7 Lernbereich 2: Auf dem Weg zu gelingendem Leben – Scheitern und Neubeginn
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bringen ihre Wünsche und Träume für gelingendes Leben zum Ausdruck und tauschen sich darüber aus.
  • setzen sich mit Erfahrungen von unerfüllten Hoffnungen und von Neubeginn nach Scheitern in Alltagssituationen auseinander und formulieren eigene Einsichten.
  • beschreiben, in welchen Situationen und Erfahrungen von Scheitern Schuld eine Rolle spielt; sie reflektieren biblische Impulse zu Schuld und Vergebung und setzen sie in Bezug zu konkreten Lebenssituationen.
  • stellen an ausgewählten Beispielen dar, wie Menschen mit Lebenskrisen umgegangen sind und erläutern, wie und warum sie diese überwunden haben.
  • deuten biblische Texte von der Zuwendung Gottes als Lebensermutigung sowie Lebenshilfe und entwickeln daraus eigene Ideen für gelingendes Leben.
  • erschließen sich einen Informationspool in Bezug auf Personen und Einrichtungen, die Kinder und Jugendliche in krisenhaften Situationen beraten, auf den sie selbst zurückgreifen können und den sie gezielt an andere Jugendliche in Problemsituationen weitergeben können.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Wünsche und Träume der Schülerinnen und Schüler für ihr Leben
  • Erfahrungen von Neubeginn, von Vergebung nach Scheitern, von Schuld im persönlichen Umfeld (z. B. in der Familie, der Schule, der Clique, in Alltagssituationen)
  • biblische Impulse zu Schuld und Vergebung (z. B. Jesu Wort vom Vergeben (Mt 18,21 ff. „Schalksknecht“), Bezug zum Vaterunser)
  • Lebensbilder von Menschen, denen ein Neuanfang nach einer Krise gelang (z. B. biblische Gestalten wie Petrus, Menschen aus Sport oder Politik, ggf. Personen aus dem Umfeld der Schülerinnen und Schüler)
  • biblische Texte von der Zuwendung Gottes (z. B. das Gleichnis vom nachts bittenden Freund (Lk 11,5-8), Gleichnis vom guten Vater (Lk 15,11-32))
  • Aspekte gelingenden Lebens wie Zuwendung, Gerechtigkeit, Versorgung der Grundbedürfnisse sowie Formen des persönlichen Umgangs mit Schuld und Scheitern
  • unterschiedliche Angebote von Einrichtungen der Kirchen und anderer Träger, die Kinder und Jugendliche in Krisen beraten

ER7 Lernbereich 3: Kirche im Wandel – Entstehung und Entwicklung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erklären die Bedeutung von Pfingsten und des Heiligen Geistes für die Entstehung der Kirche und im kirchlichen Leben heute.
  • beschreiben das Leben der ersten Gemeinden und ihr Ringen um gemeinsame Überzeugungen und Ausdrucksformen und deuten diese als Merkmal christlicher Gemeinschaft.
  • zeigen an ausgewählten Beispielen des Wirkens von Paulus sowie anderer Männer und Frauen der Kirchengeschichte, dass Entwicklung und Leben von Kirche damals und heute mit dem persönlichen Glauben und Engagement von Christinnen und Christen verknüpft sind.
  • reflektieren, wie Kirche auf geschichtliche Situationen mit Veränderungen in Erscheinungsform und kirchlichem Leben reagiert, und bringen ihre eigene Vorstellung von Kirche zum Ausdruck.
  • stellen in Grundzügen die Struktur der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern dar und erläutern Möglichkeiten der eigenen Teilhabe.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Pfingstgeschichte in Auszügen (Apg 2,1-36) und Pfingsten als Fest im Kirchenjahr
  • Heiliger Geist (z. B. als Gegenwart Gottes, Lebensatem (Gen 2,7; Hesekiel 37,1 ff.), Mut machende Kraft (Joh 14,15 ff.))
  • Leben und Glauben in den ersten Gemeinden und das Wirken des Paulus (z. B. Apg 2,42-47, Apg 4,32-37, Apg 9 in Auswahl, Apg 16,14-15, 1. Kor 12,12 ff., Gal 2 in Auswahl, Gal 3,26-28)
  • Glaube und Engagement von Christinnen und Christen (z. B. Personen der regionalen Kirchengeschichte, Ordensgründerinnen und -gründer wie Clara von Assisi, Theologinnen und Theologen wie Dietrich Bonhoeffer, Dorothee Sölle, Desmond Tutu)
  • Kirche und ihre Erscheinungsformen im Wandel (z. B. von der Verfolgung zur Staatsreligion, Ausbreitung des Christentums, Kirche im 20. und 21. Jahrhundert)
  • eigene Vorstellungen von Kirche: Anfragen, Wünsche, Visionen
  • ausgewählte regionale und überregionale Strukturelemente der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern: Kirchengemeinde, Dekanatsbezirk, Synode, Landesbischöfin bzw. Landesbischof; Möglichkeiten der Teilhabe (z. B. ehrenamtliches Engagement, Beteiligung an Wahlen)

ER7 Lernbereich 4: Verantwortung übernehmen – diakonisches Lernen und Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen sich selbst und andere Menschen differenziert in ihrer Hilfsbedürftigkeit wahr und erkennen Hintergründe sowie individuellen und strukturellen Handlungsbedarf.
  • geben das Doppelgebot der Liebe wieder und erläutern anhand weiterer biblischer Texte, wie christlicher Glaube zu diakonischem Engagement herausfordert.
  • recherchieren und präsentieren Projekte und Einrichtungen der Diakonie vor Ort sowie Arbeitsplätze in sozial-diakonischen Einrichtungen, auch im Blick auf die eigene Berufsfindung.
  • hinterfragen ihre Einstellung gegenüber Menschen, die Unterstützung brauchen, diskutieren Gründe und Motivation für eigenes diakonisches Handeln und entwickeln Möglichkeiten, sich vor Ort zu engagieren.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Menschen aus dem Lebens- und Erfahrungsumfeld der Schülerinnen und Schüler, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind (z. B. Menschen mit Behinderung, Flüchtlinge, alte Menschen, Minderheiten)
  • strukturelle Handlungsansätze (z. B. soziale Einrichtungen, rechtliche und finanzielle Regelungen, Umsetzung von Artikel 24 „Bildung“ der UN-Behindertenrechtskonvention zur Inklusion, notwendige bauliche Maßnahmen)
  • das Doppelgebot der Liebe und Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25 ff.), weitere biblische Texte, die diakonisches Handeln begründen (z. B. Werke der Barmherzigkeit (Mt 25,34 ff.), Wahl der sieben Armenpfleger (Apg 6,1-7))
  • Projekte und Einrichtungen der Diakonie vor Ort, diakonische Berufsbilder
  • diakonisches Lernen an einem konkreten Beispiel im Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler
  • Memoriertext: das Doppelgebot der Liebe (Lk 10,27)

ER7 Lernbereich 5: Jüdischer Glaube und jüdisches Leben
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erklären wichtige Elemente jüdischer Religion und Kultur und erläutern deren Vielgestaltigkeit im 21. Jahrhundert.
  • veranschaulichen anhand ausgewählter Lebensgeschichten von Jüdinnen und Juden Aspekte jüdischer Geschichte in Europa.
  • erklären die besondere Bedeutung des Judentums für das Christentum und leiten aus Beispielen jüdisch-christlichen Miteinanders ab, wie eine respektvolle Haltung und Begegnung aussehen kann.
  • setzen sich kritisch mit antisemitischen Äußerungen und Handlungen auseinander und begründen ihren eigenen Standpunkt; sie erschließen für sich Möglichkeiten, angemessen zu reagieren.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • wichtige Elemente jüdischer Religion und Kultur: Synagoge, Tora, Gebet, Sabbat, ausgewählte Symbole und Feste, ggf. Beschneidung, koscheres Essen, Klezmermusik
  • Orte jüdischen Lebens und jüdischer Kultur, ggf. persönliche Begegnung mit Jüdinnen und Juden
  • Vielgestaltigkeit zwischen Orthodoxie und liberalem Judentum
  • ausgewählte Aspekte jüdischer Geschichte (z. B. Leben im Mittelalter, während der Industrialisierung, im Nationalsozialismus)
  • Lebensbilder, nach Möglichkeit mit regionalem Bezug
  • besondere Bedeutung des Judentums für das Christentum (z. B. anhand von Heiliger Schrift, Sabbat bzw. Sonntag, den Zehn Geboten, Nächstenliebe)
  • Beispiele jüdisch-christlichen Miteinanders (z. B. gemeinsame Bildungsveranstaltungen, Woche der Brüderlichkeit, Jugendbegegnungen)
  • Beispiele für antisemitische Äußerungen und Handlungen aus dem Lebensumfeld der Schülerinnen und Schüler
  • Möglichkeiten einer angemessenen Reaktion (z. B. gewaltfreies Reden und Handeln, Zivilcourage)