Deutsch 9 (dreistufige Wirtschaftsschule)
D9 1.1 Verstehend zuhören
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- hören anderen aufmerksam zu und entnehmen die wesentlichen Informationen und Wertungen.
- folgen auch längeren und thematisch komplexeren Audiotexten (z. B. Auszügen aus Hörbüchern, Radiosendungen, Interviews) aufmerksam, um den Inhalt zu erfassen und anhand von Leitfragen zwischen Information und Wertung zu unterscheiden.
D9 1.2 Zu und vor anderen sprechen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- legen ihre Gedanken, Gefühle und Meinungen in verschiedenen Kommunikationssituationen (Vorstellungsgespräch, Streitgespräch, Diskussion) überzeugend dar, indem sie Zusammenhänge erläutern und ihre Position/en begründen, um die Aufmerksamkeit und/oder Zustimmung des Zuhörers zu gewinnen.
- gestalten unterschiedliche Sprechsituationen aus dem beruflichen Bereich (z. B. Vorstellungsgespräch, Nachfrage wegen eines Praktikums) in Hinblick auf eine adressaten-, situations- und zielorientierte Kommunikation angemessen.
- lesen längere und thematisch komplexere Texte sinnzusammenhängend, betont und ggf. rhythmisch vor.
- halten Referate zu selbständig recherchierten und aufbereiteten Inhalten (z. B. Vorstellung eines Buches, Berufsbildes oder Betriebes) – ggf. unterstützt durch Stichwortzettel oder Gliederung.
- setzen sprachliche (z. B. Sprachvarietät, bildhafte Sprache, Fremdwörter) und außersprachliche Gestaltungsmittel (z. B. Lautstärke, Betonung, Sprechtempo, Klangfarbe, Stimmführung, Körpersprache) bewusst ein, um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu gewinnen und sie ggf. von der eigenen Position zu überzeugen.
- visualisieren und präsentieren Arbeitsergebnisse strukturiert und anschaulich mithilfe unterschiedlicher Medien (z. B. in Form einer Bildschirmpräsentation) und setzen dabei geeignete Präsentationstechniken ein, z. B. Moderationskarten.
D9 1.3 Mit anderen sprechen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- beteiligen sich aktiv und konstruktiv an Gesprächen, indem sie gesprächslenkende Strategien (z. B. „Kommen wir bitte zurück zum Thema“, „Wer möchte dazu noch etwas sagen?“) einsetzen, um einen ergebnisorientierten und fairen Austausch zu ermöglichen.
- beteiligen sich konstruktiv an Diskussionen zu Themen aus dem schulischen und persönlichen Bereich (z. B. Schuluniform, Beitrag zum Tag der offenen Tür, Medienkonsum) und wenden Diskussionsregeln sowie Argumentationstechniken selbständig an, indem sie eigene Argumente erläutern, die Problemstellung aus der Perspektive der Gesprächspartner betrachten und die eigene Position kritisch überdenken, um abschließend ggf. zu einem Kompromiss zu gelangen.
- beobachten und reflektieren das eigene Gesprächsverhalten und das der Gesprächspartner in Gesprächen, Diskussionen und Referaten nach vorgegebenen Kriterien, um Störfaktoren in der Kommunikation zu erkennen und die Gesprächskultur zu optimieren.
D9 1.4 Szenisch spielen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- erschließen sich literarische Texte durch die Entwicklung und Umsetzung von Rollen im szenischen Spiel, um Handlungsmotive der Figuren zu erkennen sowie die eigene Haltung zur Problemstellung bewusstzumachen.
- vertreten in Rollenspielen (z. B. Vorstellungsgespräch, Diskussion mit Eltern) ihre eigene Position sowie die der anderen und passen ihre Ausdrucksweise und Körpersprache der jeweiligen Rolle an.
- analysieren vor dem Hintergrund eines Kommunikationsmodells das Verhalten und sprachliche Handeln der Darsteller in Rollenspielen. Dabei benennen sie Fehlverhalten und sprachliche Defizite der Akteure und unterbreiten Verbesserungsvorschläge.
D9 2.1 Lesetechniken und -strategien anwenden
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- wählen passende Lese- und Erschließungsstrategien sowie Lesestile (sinnbezogen, überfliegend, selektiv, navigierend, intensiv) aus, um Inhalt und Intention von linearen und nichtlinearen Texten zu erfassen und zu erläutern.
- veranschaulichen einzelne Textpassagen, indem sie sie z. B. sinnerhaltend umformulieren oder in eine andere Textsorte konvertieren, um sich über Leseerwartungen und -erfahrungen bei Texten auszutauschen.
D9 2.2 Literarische Texte verstehen und nutzen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- unterscheiden zielgerichtet und eigenständig anhand von inhaltlichen, sprachlich-rhetorischen und formalen Merkmalen lyrische, dramatische und insbesondere epische Textsorten (auch Kurzgeschichten, Parabeln, Satiren), um den Zusammenhang von Inhalt, Sprache, Form und Intention zu erkennen.
- nutzen Fachbegriffe zur Erschließung von Literatur (u. a. Erzähler, Erzählperspektive, Monolog, Dialog, Reimschema, lyrisches Ich, ausgewählte Stilmittel wie Vergleich, Metapher, Personifikation, Ironie und Übertreibung), um die gattungsspezifischen und sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten unterschiedlicher literarischer Texte präzise zu benennen.
- lesen literarische Ganzschriften und tauschen sich, vor dem Hintergrund selbständig recherchierter Informationen zu Autor und Entstehungszeit des Werkes, über ihre Leseerfahrungen, ihr Leseverständnis und die Textaussagen aus.
- analysieren durch die Betrachtung der Figuren (Charakteristik und Konstellation), der Handlung und der Sprache mit den verwendeten Stilmitteln altersgemäße literarische Texte.
- bestimmen bei der Inszenierung von Literatur in verschiedenen Medien (z. B. Hörspiel, Verfilmung oder Theateraufführung) die Abweichungen, Unterschiede oder Verfremdungen im Vergleich zum Originaltext und analysieren die entsprechenden Ursachen bzw. die zugrunde liegenden Intentionen.
- werten Rezensionen zu gedruckten oder inszenierten literarischen Werken (z. B. im Internet, in Fachzeitschriften oder Literatursendungen) aus, um den eigenen Interessen entsprechende Literatur zu finden oder Empfehlungen für andere aussprechen zu können.
Alltagskompetenzen
D9 2.3 Pragmatische Texte verstehen und nutzen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- unterscheiden Mischformen von pragmatischen Texten, begründen die Zuordnung bezüglich der Textsorte und entnehmen den Texten differenziert enthaltene Informationen, Wertungen und Meinungen.
- nutzen altersgemäße pragmatische Texte, um eigene begründete Standpunkte zum jeweiligen Sachverhalt zu entwickeln und mit anderen darüber zu diskutieren oder sie zu schriftlichen Argumenten auszubauen.
- analysieren selbständig grafische Darstellungen von Informationen (z. B. Diagramme, Organigramme, Karten, Mindmaps, Karikaturen) hinsichtlich Schlüssigkeit, Intention, Funktion und Wirkung und entnehmen ihnen Daten, Fakten und Meinungen.
D9 2.4 Weitere Medien verstehen und nutzen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- wählen weitgehend selbständig Medien kritisch, ziel- und situationsabhängig und nutzen sie, um Informationen zu beschaffen, Präsentationen zu erstellen und selbst verschiedene Medienbeiträge (z. B. Leserbrief, Kritik, Glosse, Podcast) zu produzieren.
- analysieren und beurteilen kritisch die Gestaltung und Wirkung von altersgemäßen Fernsehserien und Produktwerbungen in Printmedien oder im Internet, z. B. Konsumentenbindung, Realität versus Fiktion, Rollen, Klischees.
- nutzen soziale Netzwerke bzw. das Internet verantwortungsbewusst, vorausschauend, zielgerichtet und unter Einbeziehung ihres Wissens über Datenschutz und mögliche rechtliche und soziale Probleme.
D9 3.1 Über Schreibfertigkeiten bzw. -fähigkeiten verfügen
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- erstellen Stoffsammlungen und nutzen dabei Symbole, Farben und Zahlen zur Ordnung, um Gliederungen, z. B. für Erörterungen oder Referate, anzufertigen.
- erstellen auf der Grundlage von Notizen und Mitschriften Gliederungen und Konzepte (z. B. für Referate, Projekte, Gruppenarbeiten) – auch mithilfe von Textverarbeitungsprogrammen.
- planen und entwerfen Texte gemäß der Aufgabenstellung, berücksichtigen dabei die Schreibsituation und beziehen ggf. Materialien mit ein. Dabei wählen sie die passende Grundform des Schreibens: Erzählen, Informieren, Argumentieren.
D9 3.2 Texte planen und schreiben
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- verfassen Inhaltsangaben zu längeren literarischen Texten (z. B. zu Erzählungen, Romanauszügen, Textausschnitten aus Jugendbüchern), unterscheiden zwischen Wichtigem und Unwichtigem, wählen die richtige Zeitform und bringen ggf. diskontinuierliche Handlungsverläufe in die richtige Chronologie.
- analysieren informierende, kommentierende und appellierende pragmatische Texte (z. B. Bericht, Reportage, Kommentar, Leserbrief) unter Berücksichtigung formaler und sprachlicher Auffälligkeiten und fassen deren Inhalte zusammen.
- verfassen formalisierte kontinuierliche sowie diskontinuierliche Texte (Bewerbungsschreiben, Lebenslauf, Praktikumsbericht u. a.) – auch um den schriftsprachlichen und formalen Anforderungen des Bewerbungsmarktes gerecht zu werden.
- bestimmen vor allem in argumentativen und appellativen pragmatischen Texten sprachliche Auffälligkeiten und stellen einen Zusammenhang her zwischen Autorenmeinung und sprachlicher Umsetzung.
- füllen analoge und digitale Fragebogen und Formulare selbständig vor dem Hintergrund datenschutzrechtlicher Überlegungen aus und hinterfragen deren mögliche Absichten.
- erstellen nach Erschließung des Themas eine Stoffsammlung (z. B. Ideenstern, Mindmap, Cluster), ordnen und gliedern diese, um darauf basierend argumentative Texte zu vorgegebenen Themen – mit und ohne Einbeziehung von Materialien – zu verfassen.
- setzen Sprache kreativ ein, wobei sie literarische Texte oder Textausschnitte für ein anderes Medium aufbereiten (z. B. in Form von Drehbüchern, Hörspielen, Comics) und so auch ihr Erzählrepertoire erweitern, indem sie z. B. Pointen einarbeiten oder das Stilmittel der Ironie verwenden.
Alltagskompetenzen
D9 3.3 Texte überarbeiten
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- überprüfen Texte nach selbst erarbeiteten Checklisten bezüglich logischem Aufbau (z. B. Anordnung der Argumente) und argumentativer und analytischer Schlüssigkeit.
- überprüfen, ob Texte gemäß den sprachlichen und stilistischen Regeln für den jeweiligen Schreibanlass (Informieren, Analysieren, Argumentieren) erstellt wurden und wenden dabei ein geläufiges Verfahren zur Überprüfung der Sprachrichtigkeit an, z. B. Wörterbücher, Online-Suchen oder computergestützte Korrekturprogramme.
D9 4.1 Sprachliche Verständigung untersuchen und reflektieren
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- erfassen die Funktion eines Textes, belegen sie an stilistischen Besonderheiten (Sprachvarietät, Satzbau, Wortwahl, rhetorische Mittel) und setzen sie zur Autorenintention in Beziehung.
- entschlüsseln gängige rhetorische Stilmittel und analysieren ihre Wirkung im Textzusammenhang.
- analysieren Kommunikationssituationen anhand eines Kommunikationsmodells (Sender, Empfänger, Botschaft) und erkennen mögliche Störungen im Kommunikationsprozess und deren Ursachen.
- untersuchen historische Erscheinungen des Sprachwandels und deren Auswirkungen auf die Gegenwartssprache (vor allem Bedeutungswandel, Bedeutungsverengung, Bedeutungserweiterung), um zu erkennen, dass Sprache Veränderungsprozessen unterliegt.
D9 4.2 Sprachliche Strukturen untersuchen und reflektieren
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- setzen variable Satzbaupläne ein und nutzen bewusst die unterschiedliche sprachliche Wirkung, die dadurch hervorgerufen wird.
- ersetzen Satzglieder durch Nebensätze und erfassen dabei die Abhängigkeit und Stellung der Gliedsätze, um selbst komplexe Sätze zu bilden.
- variieren in ihrer Wortwahl, indem sie auch Nominal- und Verbalstil angemessen einsetzen, u. a. um aussagefähige Gliederungen für Textzusammenfassungen und Erörterungen zu verfassen.
- drücken sich präzise aus, indem sie u. a. Nominalisierungen, Fremdwörter und Fachbegriffe einsetzen, um informative und argumentative Texte zu verfassen.
D9 4.3 Richtig schreiben
Kompetenzerwartungen
Die Schülerinnen und Schüler ...
- wenden die Regeln der Zeichensetzung – auch für den Einbau von Zitaten – korrekt an.
- verbessern mit Hilfe geeigneter Nachschlagewerke bzw. Computerprogramme Texte zunehmend selbständig auf sprachliche Richtigkeit, wobei sie die Grenzen des Einsatzes von Computerprogrammen beachten.