Im Englischunterricht am Sonderpädagogischen Förderzentrum erwerben die Schülerinnen und Schüler Sprachkenntnisse und entwickeln Fertigkeiten, um in Alltagssituationen kommunikatives Handeln zu zeigen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Einblicke in die die Vielfalt der englischsprachigen Welt, vergleichen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der englischen und der deutschen Kultur und Sprache sowie anderer Erstsprachen und lernen mit einer multikulturellen Wirklichkeit offen und tolerant umzugehen. Dadurch erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Sprachbewusstheit (language awareness) und lernen die englische Sprache als weltweites Verständigungsmittel kennen.
Die Basis des Englischunterrichts bilden anschaulich konkret und mit authentischen Materialien gestaltete Lernsituationen, deren Ausgangspunkt die Lebens- und Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler ist und die deren Interessen aufgreifen und vertiefen. Kompetenzorientierter Englischunterricht bereitet die Schülerinnen und Schüler auf reale Begegnungssituationen mit Englisch sprechenden Personen vor. Der Unterricht in der Grundschulstufe aktiviert ein grundlegendes Repertoire an Redemitteln, um sicherzustellen, dass sich die Kinder altersgemäß mit den ihnen zur Verfügung stehenden sprachlichen Mitteln verständigen können. Dabei werden alle Lernbereiche miteinander verknüpft und anwendungsbezogen genutzt. Die Erweiterung der Sprachkompetenzen in der Mittelschulstufe erfolgt situationsadäquat sowie themenbezogen. Außerschulische Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler mit der Fremdsprache Englisch werden im Sinne eines vergleichenden Lernens mit bereits vorhandenen Sprachen in der heterogenen Lerngruppe berücksichtigt.
Die Feststellung des individuellen Lern- und Entwicklungsstandes in den Kompetenzbereichen bildet die Grundlage für den gezielten Spracherwerb, indem diese Informationen für die Entscheidungen zur didaktisch-methodische Gestaltung der Lernsituationen liefert, die einen individualisierten Kompetenzzuwachs ermöglichen. Jedes Kind und jede Jugendliche bzw. jeder Jugendlicher erhält differenzierte Rückmeldungen, die den individuellen Lernprozess beratend würdigen, korrigierend begleiten und für den weiteren Lernfortschritt hilfreich sind. Ziel ist es, die Entwicklung der Selbsteinschätzungsfähigkeit zu unterstützen, Nachdenken über das eigene Sprachenlernen anzuregen und die Entwicklung effektiver Lernstrategien zu stärken. Ein sensibler Umgang mit Fehlern sowie positives Feedback, das kommunikativ-inhaltliche Aspekte würdigt und die Anstrengungen der Lernenden wertschätzt, stärkt ihr Selbstvertrauen und erhält ihre Sprach- und Mitteilungsfreude.
Der Unterricht berücksichtigt ritualisiertes und multisensorisches Lernen, häufige und vielfältige Übungen sowie regelmäßige Wiederholungen als sonderpädagogische Prinzipien. Die Lehrkraft strukturiert Lernsituationen und setzt digitale Medien zielgerichtet und sprachunterstützend ein. Den spezifischen Förderbedürfnissen und Grenzen der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers trägt die Gestaltung der Lernsituationen gebührend Rechnung. Vor allem im Bereich des mündlichen Sprachgebrauchs kommen Verfahren der sensiblen Fehlerbehandlung zum Einsatz.
Grundsätze des Englischunterrichts bei Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischen Förderbedarf im Förderschwerpunkt Lernen sind im Bereich der mündlichen Kompetenzen neben einem hohen sprachlichen Input und häufiger Wiederholung auch ein reduziertes Sprachtempo sowie eine Segmentierung beim Vor- und Nachsprechen. Außerdem umfassen die Grundsätze vielfältige, das Nachsprechen erleichternde Übungen und ein verstärktes Einbringen rhythmischer Elemente. Lieder, Reime, Geschichten mit immer wiederkehrenden, gleichbleibenden Satzstrukturen und der verstärkte Einsatz von Mimik, Gestik und Körpersprache unterstützen den Kompetenzerwerb im Mündlichen. Sicherheit in der Anwendung gewährleisten auch pattern drills zum Satz-Training. In einer mehrspaltigen Tabelle sind flexibel verwendbare Einheiten in der Struktur Subjekt-Prädikat-Objekt verfügbar.
Im Bereich der schriftlichen Kompetenzen leistet lautes Vorlesen einen Beitrag zur Ausspracheschulung und Lesen sowie Schreiben dienen als Einpräge- und Merkhilfe. Unterstützend wirken beim Schreiben Aufgabenvarianten in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sowie Schreibprodukte auf basalem, lebenspraktischen Niveau.
Im Bereich Wortschatz, Formen und Funktionen erwerben die Schülerinnen und Schüler einen grundlegenden Wortschatz und ein elementares Regelwissen.
Im Bereich der landeskundlichen und interkulturellen Kompetenzen hilft anschauliches Arbeiten mit Bildmaterial, Filmen etc. und eine starke Vorentlastung der Themen. Die Orientierung der Themenauswahl an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler wirkt motivierend und die Reduktion von Themenanzahl und Inhaltsumfang gewährleistet eine erfolgreiche vertiefte Auseinandersetzung mit den für die Lernenden bedeutsamen Themen.