Das berufsorientierende Wahlpflichtfach Ernährung und Soziales umfasst handlungsorientierte, praktische Aufgaben zur Bewältigung konkreter Alltagssituationen. Im Mittelpunkt steht dabei der Erwerb von Kompetenzen hauswirtschaftlicher Tätigkeiten sowie des sozialen Miteinanders.
Hierbei ist die besondere Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich körperlich und motorische Entwicklung (kmE) zu beachten. Durch ihre Beeinträchtigungen sind Vorerfahrungen im Bereich Ernährung teilweise kaum vorhanden. Manche Lebensmittel und der Umgang mit Küchengeräten sind ihnen fremd.
Wesentliche Aspekte der Ernährung, der Gesundheitsförderung, der Verbraucherbildung und des Umweltbewusstseins im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung finden Berücksichtigung. Möglichkeiten zur fachbezogenen beruflichen Orientierung begleiten den Lernprozess. Mit seiner lebenspraktischen Ausrichtung, auch im Bereich der medialen Grundbildung, leistet das Fach einen Beitrag für den Erwerb von Medienkompetenz für den privaten und beruflichen Bereich.
Der Unterricht knüpft an das Alltagswissen und ‑können, die Lernerfahrungen und das individuelle Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler an. Bei Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich körperlich-motorische Entwicklung ist je nach der Schwere ihrer Beeinträchtigung ein geringes Alltagswissen und ‑können vorhanden. Durch zuerst einfache Rezepte und Abläufe erlangen die Schülerinnen und Schüler grundlegende Handlungskompetenzen. Ihre Interessen und Vorlieben sowie aktuelle Anlässe und Trends werden durchgängig berücksichtigt.
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich gemeinsam mit kompetenzorientierten Aufgabenstellungen problem- und handlungsorientiert auseinander. Die dabei gewonnenen Erfahrungen werden bei einer zielgerichteten Auswertung in Erkenntnisse überführt. Daraus leiten die Schülerinnen und Schüler Handlungshilfen und Strategien ab, entwickeln Lösungen und treffen eigenständig Entscheidungen. Die damit erworbenen Kompetenzen werden durch konsequentes Wiederholen, Üben und Übertragen auf neue Lebens- und Alltagssituationen weiterentwickelt.
Prozessorientiertes und kooperatives Lernen erfordert neben kompetenz- und methodenorientierter Unterrichtsgestaltung auch offene Unterrichtsformen, wie Vorhaben und Projekte. Die Schülerinnen und Schüler vollziehen dabei eine vollständige Handlung mit den Phasen der Planung, Vorbereitung, Durchführung, Präsentation und Reflexion. Zur Vorbereitung der Projektprüfung ist eine projektorientierte Unterrichtsarbeit ab der Jahrgangsstufe 7 besonders in Kooperation mit dem Fach Wirtschaft und Beruf notwendig.