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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Gesundheitswissenschaften

1 Selbstverständnis des Faches Gesundheitswissenschaften und sein Beitrag zur Bildung
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Das Fach Gesundheitswissenschaften ermöglicht durch seine interdisziplinäre Herangehensweise einen umfassenden, vielschichtigen Einblick in gesundheitsbezogene Bereiche, die für das Erkennen von Zusammenhängen und die Entwicklung von Lösungsansätzen unerlässlich sind. Das Fach greift in den verschiedenen Lernbereichen unterschiedliche Teildisziplinen der Gesundheitswissenschaften auf und verbindet so verschiedene Aspekte eines Themenbereichs. Gesundheitswissenschaftliche Phänomene werden somit sowohl von ihrem medizinischen und epidemiologischen Hintergrund als auch aus der gesundheitsökonomischen und gesundheitspolitischen Sichtweise beleuchtet.

Ausgehend von den individuellen Praxis‑ und Lebenserfahrungen der Schülerinnen und Schüler sowie relevanter, aktueller Handlungsbezüge eignen sich die Schülerinnen und Schüler vertiefte Fach‑ und Methodenkenntnisse der Gesundheitswissenschaften an und machen sich mit wesentlichen gesundheitswissenschaftlichen Denk‑ und Arbeitsweisen vertraut.

Dabei erwerben sie ein breites Spektrum an Kompetenzen. Sie analysieren gesundheitswissenschaftliche Problemstellungen und erarbeiten Lösungsmöglichkeiten. Sie sind sich dabei im Klaren, dass gesundheitswissenschaftliche Fragestellungen multifaktoriell betrachtet werden müssen und sich gegenseitig beeinflussen. Die Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit Fragestellungen aus dem Bereich der Gesundheitswissenschaften fördert deren Verantwortungsbewusstsein für die eigene Gesundheit und trägt dazu bei, eine adäquate Haltung in der Gesellschaft zu entwickeln.

Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, sowohl im Bereich der konkreten Berufstätigkeit als auch im Bereich eines wissenschaftlichen Studiums grundlegende wissenschaftliche Arbeitsweisen und Lerntechniken anzuwenden. Sie planen Lernprozesse und führen diese ergebnisorientiert und selbständig durch. Dabei werden sich die Schülerinnen und Schüler der Vernetztheit und Vernetzbarkeit der Inhalte und Kompetenzen bewusst und entwickeln darüber hinaus Schlüsselqualifikationen in den Bereichen der Selbst‑, Sozial‑ und Methodenkompetenz.

2.1 Kompetenzstrukturmodell
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KSM Gesundheitswissenschaften

Das Kompetenzstrukturmodell zeigt als grafische Darstellung in der Mitte die Gegenstandsbereiche, die in Verbindung mit den prozessbezogenen Kompetenzen im äußeren Kreis den Aufbau und Erwerb umfassender Kompetenzen im Bereich der Gesundheitswissenschaften aufzeigen. Dabei stehen sowohl die einzelnen Gegenstandsbereiche als auch die prozessbezogenen Kompetenzen miteinander in Beziehung und bauen zum Teil aufeinander auf.

2.2 Prozessbezogene Kompetenzen
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Das Fach vermittelt die Kompetenz, in gesundheitswissenschaftlich relevanten Handlungssituationen eigenverantwortlich zu handeln. Diese Handlungskompetenz konkretisiert sich in prozessbezogenen Kompetenzen, die im Außenbereich des Kompetenzstrukturmodells dargestellt sind.

Analysieren
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Die Schülerinnen und Schüler analysieren gesundheitswissenschaftliche Sachverhalte wie physische, psychische und soziale Ausgangsbedingungen des Menschen sowie mögliche Ursachen für Gesundheit und Krankheit in verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

Kommunizieren
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Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren gesundheitswissenschaftlich relevante Sachverhalte, wobei sie die Verwendung der Terminologie der jeweiligen Situation anpassen und Medien zielgerichtet einsetzen. Zu gesundheitswissenschaftlichen Themen beziehen sie Stellung. Ihre Argumente formulieren sie auf ihre Gesprächspartnerin/ihren Gesprächspartner abgestimmt bzw. zielgruppenorientiert.

Bewerten
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Die Schülerinnen und Schüler bewerten verschiedene Lösungsmöglichkeiten kritisch, indem sie gesundheitswissenschaftliche Fragestellungen aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Perspektiven beleuchten, um eine adäquate Entscheidung für verantwortungsbewusstes Handeln treffen zu können.

Verantwortungsbewusst handeln
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Die Schülerinnen und Schüler treffen auf Grundlage gesundheitswissenschaftlicher Erkenntnisse eigenverantwortlich ethisch verantwortungsvolle Entscheidungen zur Lösung von Problemstellungen, indem sie mögliche Handlungsalternativen abwägen. Sie stellen Überlegungen zu verschiedenen Aspekten an (z. B. gesundheitsökonomische, medizinische und ethische) und nehmen die Perspektiven unterschiedlicher Akteure des Gesundheitswesens ein, um daraus Grundhaltungen für das eigene Verhalten abzuleiten und in gegenwärtigen und zukünftigen Situationen verantwortungsvoll zu handeln.

Reflektieren
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Die Schülerinnen und Schüler reflektieren u. a. ihr Gesundheitsverhalten und leiten daraus Konsequenzen für die Bewältigung zukünftiger privater, gesellschaftlicher und beruflicher Situationen ab.

2.3 Gegenstandsbereiche
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Der interdisziplinäre Charakter des Faches kommt im Kompetenzstrukturmodell durch die im Zentrum der Grafik aufgezeigten Gegenstandsbereiche zum Ausdruck. In diesen sind die Teildisziplinen der Gesundheitswissenschaften gebündelt. So umfassen beispielsweise die „Bereiche der Medizin“ neben humanbiologischen und ‑medizinischen Grundlagen auch Aspekte der Ernährungslehre und Epidemiologie. Die Lernbereiche des Faches ermöglichen einen interdisziplinären Zugang, da sie jeweils mehrere Gegenstandsbereiche (nicht unbedingt alle) betreffen. Durch diese Vernetzung können Zusammenhänge im Sinne einer gesundheitswissenschaftlichen Denkweise multifaktoriell begründet werden.

Bereiche der Medizin
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Dieser Gegenstandsbereich umfasst neben humanbiologischen und ‑medizinischen Grundlagen auch Aspekte der Ernährungslehre und Epidemiologie. Die Schülerinnen und Schüler erhalten einen ganzheitlichen und umfassenden Einblick in verschiedene Aufgabenbereiche des Gesundheitswesens und ihre Akteure. Durch die Lehre über verschiedene Phänomene hinsichtlich der Entstehung, Diagnose sowie Therapie relevanter Krankheiten und grundlegende Kenntnisse über Anatomie und Physiologie der jeweils betroffenen Organe und Organsysteme leiten die Schülerinnen und Schüler mögliche Maßnahmen zur Prävention, Betreuung oder Rehabilitation ab. Dabei reflektieren die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Lebensweise hinsichtlich der Risikofaktoren und ziehen auf Grundlage ihres medizinischen Fachwissens Konsequenzen für ein gesundheitsförderliches Verhalten.

Aspekte der Pflege
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Laut Weltgesundheitsorganisation ist der gesellschaftliche Auftrag der Pflege, dem einzelnen Menschen, der Familie und ganzen Gruppen dabei zu helfen, ihr physisches, psychisches und soziales Potenzial zu bestimmen und im Kontext ihrer Lebens‑ und Arbeitsumwelt zu verwirklichen. In diesem Gegenstandsbereich lernen die Schülerinnen und Schüler darum beispielweise die professionelle Pflege als elementaren Aufgabenbereich des Gesundheitswesens kennen. Sie erhalten Einblick in unterschiedliche Tätigkeitsfelder der Pflegeprofessionen und die Zusammenarbeit mit weiteren Dienstleistern, z. B. in den Bereichen Case Management und Palliative Care.

Gesundheitspsychologie
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Die Schülerinnen und Schüler befassen sich anwendungsbezogen mit individuellen psychologischen Aspekten, die sich auf die Gesundheit des Menschen auswirken. Darauf basierend analysieren sie u. a. Risikofaktoren sowie förderliche Verhaltensweisen für den Erhalt der Gesundheit und wirksame Maßnahmen zur Prävention von Krankheiten.

Gesundheitssoziologie und ‑ethik
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Im Themengebiet Gesundheitssoziologie beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Analyse gesellschaftlicher Bedingungen von Gesundheit und Krankheit sowie der Förderung von Gesundheit und Bewältigung von Krankheit. Dabei analysieren sie den Zusammenhang zwischen sozialer Lage und Gesundheit. Darüber hinaus diskutieren die Schülerinnen und Schüler die Rolle des Gesundheitssystems hinsichtlich des Gesundheitsverhaltens der Bevölkerung und wie sich Rahmenbedingungen für ein gesundheitsförderliches Leben optimieren lassen.

Die Schülerinnen und Schüler analysieren ethische Fragestellungen in Medizin, Pflege und anderen Bereichen des Gesundheitswesens. Sie diskutieren technische Errungenschaften und Weiterentwicklungen in der Medizin, die die menschliche Zivilisation in immer neuer Form prägen und erkennen die damit verbundenen neuen ethischen Herausforderungen.

Gesundheitsökonomie
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Die Gesundheitsökonomie hat die Produktion, die Verteilung und den Konsum von Gesundheitsgütern zum Gegenstand. Die Schülerinnen und Schüler analysieren in diesem Zusammenhang insbesondere das Gefüge aus Leistungserbringern, Kostenträgern und Konsumenten und berücksichtigen dabei die Sonderstellung des Gesundheitssektors in der Wirtschaft. Sie setzen sich kritisch mit den Aspekten der Kostenentwicklung, medizinischen Wirksamkeit und gerechten Verteilung von Gesundheitsgütern auseinander.

Gesundheitsrecht und ‑politik
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In diesem Gegenstandsbereich setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit bundes‑ und landesrechtlichen Bestimmungen, Vorschriften und Regelungen auseinander, die das Gesundheitswesen bzw. die Gesundheitspolitik regeln. Das Gesundheitsrecht beinhaltet sowohl das Recht des Gesundheitsschutzes und der Krankheitsbekämpfung als auch das Recht der Heilmittel und Heilberufe, des Apothekenwesens und der Gesundheitseinrichtungen und ‑verwaltung. Den Schwerpunkt des Gesundheitsrechts bildet das Sozialrecht, aber auch Aspekte des Verwaltungsrechts, des Strafrechts, des Zivilrechts und des Arbeitsrechts werden thematisiert. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich außerdem mit einheitlich durch den Bund geregelten Gesetzen, wie das Krankenhausfinanzierungsgesetz oder das Infektionsschutzgesetz.

Die Schülerinnen und Schüler begreifen die Gesundheitspolitik als komplexen Politikbereich, der die Steuerung, Finanzierung und Organisation des Gesundheitswesens beinhaltet. Sie analysieren außerdem die indirekte Gesundheitspolitik, die sich mit der Entwicklung und Förderung von Lebensbereichen wie Bildung, Arbeit, Wohnen und Ernährung auseinandersetzt sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung.

Die Schülerinnen und Schüler arbeiten in allen Bereichen mit Gesetzestexten und üben die Subsumtionstechnik.

3.1 Struktur des Fachlehrplans
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Der Fachlehrplan ist in Lernbereiche gegliedert. Darin sind jeweils Kompetenzen in Form konkreter Handlungen formuliert, welche die Schülerinnen und Schüler am Ende der jeweiligen Jahrgangsstufe erworben haben. Zusätzlich zu den Kompetenzerwartungen werden Inhalte aufgeführt. Diese sind als Konkretisierung zu den zuvor beschriebenen Kompetenz­erwartungen zu verstehen.

Neben den fachlichen Kompetenzen werden auch Sozial‑, Selbst‑ und Methodenkompetenz gefördert. Die Schülerinnen und Schüler lernen z. B., teamorientiert zu arbeiten und situativ angemessen zu kommunizieren.

3.2 Lernbereich 1: Wissenschaftlich arbeiten
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Der erste Lernbereich jeder Jahrgangsstufe umfasst wissenschaftliche Arbeitsweisen, die im Zusammenhang mit den anderen Lernbereichen erworben und hierzu von der jeweiligen Lehrkraft in eigenem pädagogisch‑didaktischem Ermessen in alle anderen Lernbereiche integriert werden.

Der Lernbereich 1 ist ebenso wie die anderen Lernbereiche verbindlich, er liegt aber quer zu den anderen Lernbereichen der Jahrgangsstufe. Die Lehrkräfte entscheiden selbst, wann und bei welchen Themen der folgenden Lernbereiche sie im Verlauf eines Schuljahrs den Kompetenzerwerb der Schülerinnen und Schüler anbahnen und die erworbenen Kompetenzen einüben und vertiefen. Entsprechende Kompetenzen, etwa das Anwenden von Modellen oder die Erstellung von Konzepten, werden im Lehrplan im Lernbereich 1 ausführlich formuliert und in der Regel beispielhaft in einem anderen Lernbereich wieder aufgegriffen. Sie sollen im Laufe eines Schuljahrs immer wieder bei unterschiedlichen Themenbereichen angewendet werden. Die im Lernbereich 1 angegebenen Inhalte sollen der Lehrkraft Hinweise für den Umfang und das Niveau bei den Kompetenzerwartungen geben.

3.3 Vorklasse
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Der Lehrplan der Vorklasse enthält Themen zum Einstieg in die Gesundheitswissenschaften. Bei den Lernbereichen 2 bis 5 handelt es sich um Wahlmodule, wovon zwei unterrichtet werden sollen. Diese sind mit dem Begriff „optional“ gekennzeichnet. Durch die Modulwahl hat die Lehrkraft die Möglichkeit, ihren Unterricht speziell auf die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler auszurichten.

3.4 Wahlpflichtfach Spektrum der Gesundheit
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Das Wahlpflichtfach Spektrum der Gesundheit kann in der Jahrgangsstufe 12 und/oder in der Jahrgangsstufe 13 belegt werden.
Der Fachlehrplan ist modular aufgebaut. Die Lehrkräfte treffen in Absprache mit dem Fachbereich, unter Berücksichtigung räumlicher Kapazitäten, eigener Erfahrungen und der Interessen der Schülerinnen und Schüler, Vorentscheidungen zur Auswahl der Module. Dabei werden den Schülerinnen und Schülern pro Schuljahr mindestens zwei Module angeboten.

Empfohlen werden in der Jahrgangsstufe 12 die Module Vom Kinderwunsch bis zur Geburt, Pflegewissenschaften und Humanmedizinische Vertiefung I, und in der Jahrgangsstufe 13 die Module Humanmedizinische Vertiefung II, Alternative und komplementäre Heilverfahren sowie Umwelt und Gesundheit.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern
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Die Gesundheitswissenschaften vereinen in ihren Einzeldisziplinen das medizinisch­‑naturwissenschaftliche sowie das sozial‑ und verhaltenswissenschaftliche Paradigma, welche sich auch in den Gegenstandsbereichen des Faches Gesundheitswissenschaften widerspiegeln. Das Fach hat damit sowohl einen Bezug zu den weiteren profilgebenden naturwissenschaftlichen Fächern Chemie und Biologie als auch zu dem sozialwissenschaftlichen Fach Kommunikation und Interaktion.

Es ergeben sich darüber hinaus Anknüpfungspunkte zu den allgemeinbildenden Fächern. So vermittelt das Fach Deutsch notwendige Kompetenzen im sprachlichen und kommunikativen Bereich, die für das Agieren innerhalb von gesundheitswissenschaftlichen Handlungsfeldern unerlässlich sind.

In vielen Lernbereichen dieses Lernplans findet die Mathematik Anwendung. So werden mithilfe der Mathematik epidemiologische Maßzahlen ermittelt und Lösungsvorschläge auf eine quantitative Basis gestellt.

Von großer Bedeutung ist zudem die Kooperation mit dem Fach Sozialkunde: Diese ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, Zusammenhänge zwischen gesundheitswissenschaftlichen Herausforderungen und daraus resultierenden Aufgaben für Staat und Gesellschaft zu erschließen. Besonders deutlich wird dies beispielsweise bei den Themen gesellschaftlicher Wandel und soziale Ungleichheit.

Auch zum Fach Sport besteht eine Verbindung, da Bewegung im Rahmen der Prävention und Gesundheitsförderung eine große Rolle spielt.

Die Schülerinnen und Schüler werden im Fach Gesundheitswissenschaften dazu befähigt, sich bei gesundheitswissenschaftlich relevanten Handlungsoptionen begründet zu entscheiden. Da die Beurteilungsperspektiven auch ethisch‑moralische Aspekte beinhalten, ist ein Bezug zu den Fächern Katholische und Evangelische Religion und Ethik gegeben.

5 Beitrag des Faches Gesundheitswissenschaften zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen
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Das Fach Gesundheitswissenschaften leistet zu zahlreichen übergreifenden Bildungs‑ und Erziehungszielen wertvolle Beiträge. Die wichtigsten Aspekte sind im Folgenden aufgeführt:

Alltagskompetenz und Lebensökonomie
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Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre Verhaltensweisen in den fünf Handlungsfeldern Gesundheitsvorsorge, Ernährung, Haushaltsführung, selbstbestimmtes Verbraucherverhalten und Umweltverhalten und optimieren ihr Handeln im Bereich Alltagskompetenz und Lebensökonomie. Sie erkennen die Bedeutung einer wirtschaftlichen und nachhaltigen Lebensführung sowie einer überlegten Haushaltsökonomie für ihr eigenes Leben und ziehen entsprechende Konsequenzen.

Alltagskompetenzen Alltagskompetenzen
Berufliche Orientierung
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Das Fach Gesundheitswissenschaften trägt wesentlich zur beruflichen Orientierung bei, da in den Lernbereichen unterschiedliche Bereiche und Berufsgruppen des Gesundheitswesens thematisiert werden. Die Schülerinnen und Schüler haben eine Vorstellung von ihren eigenen Kompetenzen und erkennen ihre Stärken und Schwächen. Sie werden sich ihrer Interessen bewusst und können so eine fundierte Entscheidung für eine Ausbildung und/oder ein Studium treffen.

Gesundheitsförderung
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Aufgrund der intensiven Auseinandersetzung mit verschiedenen Themenbereichen der Gesundheitswissenschaften wird das Gesundheitsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler gestärkt. Gesundheitsförderung zielt auf eine aktive Gesundheitsvorsorge, Suchtprävention und die Entwicklung eines gesunden Lebensstils, der auf einer physischen, psychischen, sozialen sowie ökologischen  Balance beruht. Die Schülerinnen und Schüler sind sich der Verantwortung für ihre Gesundheit bewusst und nutzen den zur Verfügung stehenden Gestaltungs‑ und Entscheidungsfreiraum. Dabei werden sie nicht nur dazu befähigt, sich im täglichen Leben gesundheitsbewusst zu verhalten, sondern auch dazu, im Zusammenhang mit der Gesundheit bzw. dem Gesundheitssystem geführte gesellschaftliche und politische Diskussionen zu bewerten. Sie erkennen die Notwendigkeit, sich dafür einzusetzen, ihre gesellschaftliche und politische Umwelt dahingehend zu beeinflussen, dass ein gesundheitsbewusstes Verhalten ermöglicht wird.

Medienbildung/Digitale Bildung
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Durch den gezielten Einsatz medialer Hilfsmittel als kritisch genutztes Informationsmedium sowie zur sach‑ und adressatengerechten Präsentation von Arbeitsergebnissen wird die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler gefördert.

Politische Bildung
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Die Schülerinnen und Schüler kennen die Strukturen des Gesundheitssystems und treten für ihre Rechte im Gesundheitswesen ein. Auf der Grundlage einer altersgemäßen Fähigkeit und Bereitschaft zur Teilhabe am gesundheitspolitischen Prozess tragen sie zu einer positiven Entwicklung der Gesellschaft bei. Gesundheitspolitische Diskussionen und Entscheidungen nutzen sie im Zuge eines informierten Wahlverhaltens.

Soziales Lernen
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Die Schülerinnen und Schüler beherrschen ein ausgewogenes Selbstmanagement, d. h., sie bewältigen Konflikte mit anderen und kontrollieren das eigene Verhalten. Sie achten die Meinung Andersdenkender und respektieren Minderheitsmeinungen. Sie sind fähig zur Perspektivenübernahme und Hilfestellung.

Werteerziehung
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Das Wertempfinden der Schülerinnen und Schüler für die persönliche Würde des Menschen wird gestärkt. Sie begegnen ihren Mitmenschen verantwortungs‑ und achtungsvoll. In Diskussionen wägen sie das Für und Wider der jeweiligen Argumente ab und schulen damit ihre Urteilsfähigkeit.