Das Unterrichtsfach Pädagogik/Psychologie ist Profilfach der Ausbildungsrichtung Sozialwesen und Gegenstand der Abschlussprüfung der Beruflichen Oberschule. Es hat darüber hinaus eine grundlegende, allgemeinbildende Funktion, steht aber auch in engem Zusammenhang mit anderen Fächern des Profilbereichs und der fachpraktischen Ausbildung.
Im Fach Pädagogik/Psychologie setzen sich die Schülerinnen und Schüler auf einer wissenschaftlichen Basis mit zentralen Fragestellungen zum menschlichen Erleben und Verhalten und Fragen der Erziehung und Bildung auseinander. Ausgehend von individuellen Praxis- und Lebenserfahrungen der Schülerinnen und Schüler sowie relevanter, aktueller Handlungsbezüge eignen sich die Schülerinnen und Schüler vertiefte Fach- und Methodenkenntnisse beider Wissenschaften an und machen sich mit wesentlichen sozialwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen vertraut. Dabei erwerben sie ein breites Spektrum an kognitiven wie praktischen Kompetenzen. In sozialen Situationen haben sie Verantwortungsgefühl und gehen mit anderen Menschen empathisch und wertschätzend um. Sie sind sich im Klaren, dass innerpsychische, soziale und materielle Bedingungen multifaktorielle Ursachen haben und einander beeinflussen. Sie nutzen erworbene Kompetenzen auch für sich selbst im Sinne einer bewussten Selbstwahrnehmung, Selbstreflexion sowie Selbststeuerung konstruktiv. Die Schülerinnen und Schüler stellen sich selbstbewusst den immer neuen gesellschaftlichen Herausforderungen, indem sie problemlösend und zielorientiert bei der Bewältigung von (beruflichen) Aufgaben und Problemstellungen vorgehen.
Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, sowohl im Bereich der konkreten Berufstätigkeit als auch im Bereich eines wissenschaftlichen Studiums grundlegende Arbeits- und Lerntechniken anzuwenden. Sie planen Lernprozesse und führen diese ergebnisorientiert und selbständig durch.
Die Psychologie wie auch die Pädagogik haben aufgrund ihres inhaltlich breit aufgestellten Gegenstandsbereiches zahlreiche interdisziplinäre Schnittstellen. Deshalb bieten sich vielfache Möglichkeiten fächerübergreifenden Unterrichts an. Dabei werden sich die Schülerinnen und Schüler der Vernetztheit und Vernetzbarkeit der Inhalte und Kompetenzen bewusst und entwickeln darüber hinaus Schlüsselqualifikationen in den Bereichen der Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz.