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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Spanisch

1 Selbstverständnis des Faches Spanisch und sein Beitrag zur Bildung
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Als eine der Weltsprachen ist das Spanische Muttersprache vieler Menschen in zahlreichen Regionen der Welt, offizielle Sprache in über 20 Ländern, Arbeitssprache in internationalen Organisationen und somit eine der meistgesprochenen Sprachen der Welt. In den USA steigt der Anteil Spanisch sprechender Einwohner stetig an, und in vielen europäischen Staaten erfreut sich Spanisch als Fremdsprache großen Interesses.

Als beliebtes Urlaubsland ist Spanien vielen Schülerinnen und Schülern bereits vertraut. Im Spanischunterricht beschäftigen sich die Jugendlichen intensiv mit dem spanischsprachigen Kulturraum, sodass sie diesbezüglich eigenständige und realistische Vorstellungen entwickeln. Sie lernen gleichermaßen Spanien und Hispanoamerika anhand von repräsentativen Beispielen in ihrer geographischen, historischen und soziokulturellen Vielfalt kennen und setzen sich aufgrund ihrer Kenntnisse respektvoll mit der jeweiligen Zielkultur auseinander.

Das Unterrichtsfach Spanisch bietet eine große Spannbreite interkultureller Begegnungen mit einem europäischen Land, das auf vielen Ebenen mit Deutschland verbunden ist, und mit Kulturen, die historisch und geographisch sehr viel entfernter sind. Hier sei z. B. an die jahrhundertelange arabische Herrschaft über die Iberische Halbinsel oder auch die präkolumbischen Kulturen gedacht. Die Lernenden setzen sich mit den Interessen verschiedener Bevölkerungsgruppen auseinander und erkennen Probleme und Chancen der Migration aufgrund historischer und aktueller Entwicklungen der spanischsprachigen Welt und ihrer Nachbarregionen in Europa, Afrika und Nordamerika.

Über Arbeits- und Studienaufenthalte bestehen seit vielen Jahrzehnten enge Beziehungen zwischen Deutschland und Spanien wie auch Hispanoamerika. Bei Schüleraustauschprogrammen und anderen, auch durch die digitalen Medien ermöglichten Schulkontakten bzw. Projekten, erhalten Jugendliche die Gelegenheit, geographisch entfernte Kulturen kennenzulernen und ihre Sprachkenntnisse zu erproben und anzuwenden. Sie sind zudem in der Lage, ihre fremdsprachliche Kompetenz im Sinne des lebenslangen Lernens mithilfe digitaler Zugänge zur spanischsprachigen Welt zu verbessern. Nicht zuletzt bieten die Begegnungen mit den spanischsprachigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Deutschland eine greifbare Möglichkeit zur authentischen Verwendung der Sprache sowie für direkte interkulturelle Erfahrungen.

Auf der Grundlage der in der Schule erlangten Kompetenzen können die Schülerinnen und Schüler an den DELE-Prüfungen teilnehmen, die an vielen Schulorten jährlich angeboten werden. Die Zertifikate werden im gesamten spanischen Sprachraum anerkannt, auch zum Nachweis der sprachlichen Kenntnisse bei der Einschreibung an vielen Universitäten im spanischsprachigen Raum.

2.1 Kompetenzstrukturmodell
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Kompetenzstrukturmodell "Spanisch"

Das Kompetenzstrukturmodell für Spanisch entspricht dem Modell für Moderne Fremdsprachen, das im Fachbereichsprofil erläutert wird.

2.2 Kompetenzbereiche
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Die Ausführungen zu den einzelnen Kompetenzbereichen finden sich im Fachbereichsprofil Moderne Fremdsprachen.

3 Aufbau des Fachlehrplans im Fach Spanisch
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Spanisch wird am Sprachlichen Gymnasium im Bereich des Wahlpflichtprogramms als 3. Fremdsprache sowie in allen Ausbildungsrichtungen als spät beginnende Fremdsprache ab Jahrgangsstufe 11 angeboten. Bei erfolgreichem Abschluss erreichen die Schülerinnen und Schüler in Spanisch als 3. Fremdsprache am Ende der Jahrgangsstufe 8 das Niveau A2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen, nach Jahrgangsstufe 9 das Niveau A2+, nach Jahrgangsstufe 10 das Niveau B1 und nach Jahrgansstufe 11 das Niveau B1+. Nach erfolgreicher Belegung in der Profil- und Leistungsstufe werden im Einklang mit den Vorgaben der Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife der KMK im grundlegenden Anforderungsniveau die Niveaustufen B1+/B2 (nach Jahrgangsstufe 12) und B2 (nach Jahrgangsstufe 13) ausgewiesen. Als Leistungsfach wird Spanisch auf erhöhtem Anforderungsniveau unterrichtet, und nach erfolgreicher Belegung werden die Niveaustufen B2 (nach Jahrgangsstufe 12) und B2+/C1 (nach Jahrgangsstufe 13) erreicht.

In Spanisch als spät beginnende Fremdsprache wird entsprechend am Ende von Jahrgangsstufe 13 das Niveau B1 ausgewiesen. Die spät beginnende Fremdsprache ist geprägt durch eine steilere Progression und eine stärkere Betonung der mündlichen Ausdrucksfähigkeit. Hier hat die erfolgreiche Bewältigung alltäglicher Kommunikationssituationen Vorrang, eine vertiefte Behandlung der Grammatik wie bei Spanisch als 3. Fremdsprache ist nicht intendiert.

In der Oberstufe haben die Schülerinnen und Schüler durch W- und P-Seminare im Fach Spanisch und durch zusätzliche Kurse im Profilbereich, wie z. B. Spanische Konversation, die Möglichkeit, ihre Spanischkenntnisse zu erweitern und zu vertiefen.

Der Jahrgangsstufenlehrplan ist in fünf Lernbereiche untergliedert. Die ersten vier entsprechen den im Kompetenzstrukturmodell dargestellten Kompetenzen. Die Kompetenzerwartungen zum Bereich "Orthographie" wurden im Fachlehrplan Spanisch dem Bereich "Schreiben" zugeordnet. Die "Themengebiete" nehmen als fünfter Lernbereich eine Sonderstellung ein, da sie für die jeweilige Jahrgangsstufe die thematischen Inhalte festlegen, an denen die vorgenannten Kompetenzen erworben werden. Während die "Sprachreflexion" in den Jahrgangsstufen 5 bis 11 jeweils in den "Themengebieten" integriert ist, ist sie in den Jahrgangsstufen 12 und 13 in Anlehnung an die Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreife unter den "Methodischen Kompetenzen" verortet. Für die Jahrgangsstufen 5 bis 13 ergibt sich der folgende, über alle Jahrgangsstufen hinweg identische Aufbau der Lehrpläne:

1 Kommunikative Kompetenzen

1.1 Kommunikative Fertigkeiten:

  • Hör- und Hörsehverstehen
  • Leseverstehen
  • Sprechen
  • Schreiben
  • Sprachmittlung

1.2 Verfügen über sprachliche Mittel:

  • Wortschatz
  • Grammatik
  • Aussprache und Intonation

2 Interkulturelle Kompetenzen

3 Text- und Medienkompetenzen

4 Methodische Kompetenzen

5 Themengebiete

Die Schülerinnen und Schüler entwickeln anhand der für die einzelnen Jahrgangsstufen festgelegten Themengebiete nach und nach eine differenzierte Vorstellung der facettenreichen spanischsprachigen Welt und bilden die Fähigkeit aus, sich in vielerlei Situationen gewandt zu verständigen. Hierbei greifen die einzelnen Lehrplanbereiche ineinander, sodass der Erwerb der sprachlichen Mittel und Kompetenzen immer einhergeht mit den kommunikativen Bedürfnissen, die sich im Zusammenhang mit bestimmten Themen und Lebenssituationen ergeben.

Ausgehend von den im Fremdsprachenunterricht üblichen grundlegenden kommunikativen Situationen werden im Spanischunterricht von Beginn an Besonderheiten der Lebensweise des Zielkulturraums erarbeitet. Dies erfolgt anhand von repräsentativen Regionen des spanischen Sprachraums, die auch in ihrer geschichtlichen und wirtschaftlichen Entwicklung betrachtet werden. Die ausgewählten Regionen bilden den Ausgangspunkt für die Erarbeitung aktueller Themen, auf die in allen Jahrgangsstufen in altersgemäßer Form Bezug genommen wird.

Im Rahmen der Sprachreflexion gewinnen die Schülerinnen und Schüler zunehmend differenzierte Einblicke in die Besonderheiten der spanischen Sprache und deren Rolle als Weltsprache. Zunächst steht das europäische Spanisch aufgrund seiner geographischen Nähe im Vordergrund, doch werden in dem Maße, wie weitere spanischsprachige Länder vorgestellt werden, schon bald die entsprechenden regionalen Sprachnormen vermittelt, sodass die Schülerinnen und Schüler schließlich mit den verschiedenen Standards der spanischen Sprache vertraut werden.

Nach der Spracherwerbsphase fördert der themenorientierte Unterricht der Profil- und Leistungsstufe ein vertieftes Textverständnis sowie die Weiterentwicklung der interkulturellen Kompetenz. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit ausgewählten Werken aus Literatur, Kunst und Film eine zentrale Rolle.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern
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Die Sprachlernkompetenz und das Sprachbewusstsein der Schülerinnen und Schüler werden im Unterricht aller modernen Fremdsprachen gefördert. Deshalb können in einer Sprache erworbene Kenntnisse, Fertigkeiten und Einstellungen für andere Sprachen nutzbar gemacht werden. Besondere Bedeutung beim Erlernen des Spanischen haben Kenntnisse in weiteren bereits erlernten Fremdsprachen. In der Regel können die Schülerinnen und Schüler auf Latein- oder Französischkenntnisse zurückgreifen, bei der spät beginnenden Variante u. U. sogar auf beide Sprachen, was insbesondere bei der Entwicklung des eigenen Wortschatzes in der neuen Fremdsprache, aber auch beim Verständnis von sprachlichen Strukturen sehr hilfreich sein kann. Auch das Englische bietet in diesen Bereichen eine gute Unterstützung. Dies ermöglicht eine zügige Progression, sodass schon in drei Schuljahren ein sehr solides Fundament von Spanischkenntnissen erreicht werden kann. Umgekehrt haben Schülerinnen und Schüler nach dieser Zeit eine hervorragende Grundlage zum Erlernen weiterer romanischer Sprachen, besonders des Italienischen und des Portugiesischen.

5 Beitrag des Faches Spanisch zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen
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Die Modernen Fremdsprachen leisten in ihrer Gesamtheit einen wesentlichen Beitrag zu den fächer- und schulartübergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen. Dieser wird im Fachbereichsprofil Moderne Fremdsprachen erläutert.