„Porozumět si neznamená přizpůsobit se jedni druhým, ale pochopit navzájem svou identitu.“ (Václav Havel)
(Einander verstehen bedeutet nicht, sich aneinander anzugleichen, sondern das Wesen des anderen zu begreifen.)
Tschechisch ist eine westslawische Sprache, die von ca. 12 Millionen Menschen gesprochen wird. Damit ist Tschechisch die viertgrößte slawische Sprache und Amtssprache in der Europäischen Union (EU).
Tschechien ist als unmittelbares Nachbarland für Bayern und Deutschland von besonderer Bedeutung; überdies sind Bayern und Tschechien geschichtlich eng miteinander verbunden. Seit dem Mittelalter leben Deutsche und Tschechen in enger Nachbarschaft zusammen, wobei Prag als Kristallisationspunkt beider Kulturen diente. 1348 gründete Kaiser Karl IV. dort die erste Universität in Mitteleuropa und ließ Deutsch und Tschechisch als gleichberechtigte Sprachen zu. Noch heute spiegelt sich der über Jahrhunderte währende Sprachkontakt besonders im tschechischen Alltagswortschatz sowie in Orts- und Familiennamen wider. Durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts entstandene Gegensätze werden im 21. Jahrhundert durch den Beitritt Tschechiens zur EU schrittweise überwunden.
Tschechien ist für Deutschland der wichtigste Handelspartner in Mittel- und Osteuropa, während Deutschland für Tschechien der wichtigste Exportpartner und größte ausländische Investor im Land ist. Tschechischkenntnisse stellen eine besondere Zusatzqualifikation dar und eröffnen berufliche Perspektiven, da die Beherrschung einer slawischen Sprache eine herausgehobene Kompetenz darstellt.
In Bayern gibt es zahlreiche Partnerschaften, Fördermaßnahmen und Projekte im schulischen sowie im außerschulischen Bereich, die vielfältige Begegnungen mit Jugendlichen aus dem Nachbarland ermöglichen. Durch die geographische Nähe und die Attraktivität als Reiseland ist eine Begegnung mit Sprache, Menschen und Kultur Tschechiens jederzeit möglich. Zudem ist im grenznahen Gebiet der Kontakt zu Muttersprachlern, die in Deutschland arbeiten bzw. sich in die Gesellschaft einbringen, alltäglich. Das Lesen und damit auch das Erlernen der fremden Sprache wird sowohl durch die lateinische Schrift als auch durch eine aussprachenahe Verschriftlichung erleichtert. Tschechischkenntnisse eröffnen den Zugang zu anderen slawischen Sprachen, z. B. Slowakisch, Kroatisch, Slowenisch, Serbisch. Auch die ostslawischen Sprachen (z. B. Russisch, Ukrainisch) können dank vieler Gemeinsamkeiten in Wortschatz und Grammatik leichter erschlossen werden.
Aufgrund der im Unterricht erworbenen Kompetenzen haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Sprachzertifikate in den verschiedenen Niveaustufen (z. B. UniCert, CCE) zu erwerben, die ihre sprachlichen Fähigkeiten auch außerhalb der Schule dokumentieren.