Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Spanisch

Hinweis: Es handelt sich hier um den LehrplanPLUS für den Schulversuch im Fach Spanisch.

1 Selbstverständnis des Faches Spanisch und sein Beitrag zur Bildung
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Für Spanisch als zweite Fremdsprache an der Realschule sprechen die gerade im Zeitalter der Globalisierung vielfältigen Formen der Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Spanien und Hispanoamerika u. a. in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Verwaltung, Wissenschaft, Kultur und Tourismus, die sich gerade in den letzten Jahren sehr intensiviert haben. Weltweit sprechen über 572 Millionen Menschen Spanisch als Mutter- oder Zweitsprache. In mehr als 20 Ländern ist Spanisch offizielle Sprache, zudem Arbeits- und Verkehrssprache in vielen internationalen Organisationen, z. B. UNO, EU, UNASUR. Darüber hinaus ist sie die verbindende Sprache des amerikanischen Kontinents. Spanisch ist die weltweit am viertmeisten gesprochene Sprache und die am zweitmeisten verbreitete Muttersprache. Innerhalb der europäischen Sprachengemeinschaft nimmt die spanische Sprache ebenfalls eine herausragende Stellung ein. Die Schülerinnen und Schüler erwerben nach vier Jahren Wahlpflichtunterricht an der Realschule gute Grundkenntnisse und fundierte kommunikative Kompetenzen im Spanischen, die ihre Bereitschaft zur Verständigung über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg fördern, ihre internationale sprachliche und interkulturelle Handlungsfähigkeit erweitern und so auch ihre beruflichen Perspektiven über den deutschen Sprachraum hinaus verbessern.
Der thematische Schwerpunkt des Spanischunterrichts an der Realschule liegt auf Spanien, Mittel- und Südamerika. Wechselseitiger Austausch findet auf allen Ebenen statt: in schulischen, universitären und kommunalen Partnerschaften genauso wie in vielen weiteren Bereichen z. B. in denen der Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur. Spanisch spielt gerade in den Bereichen Tourismus, Film und Einwanderung eine zentrale Rolle. Angesichts dieser Möglichkeiten ist die Kenntnis der spanischen Sprache von großem Wert, zumal das Erlernen der jeweils anderen Sprache für das gegenseitige Verständnis eine zentrale Rolle spielt.
Im Spanischunterricht an der Realschule sowie im Rahmen von Studienfahrten und Austauschprogrammen werden sich die Schülerinnen und Schüler dieser Bedeutung des Sprachenlernens bewusst. Sie erkennen außerdem, dass das Erlernen einer weiteren Fremdsprache wertvolle Handlungsmöglichkeiten im europäischen und internationalen Kontext eröffnet.
Neben der Beschäftigung mit Aspekten aus dem spanischsprachigen Alltags-, Schul- und Arbeitsleben sowie mit aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen Spaniens und Lateinamerikas (z. B. Musik, Film, Medien, Sport, Umweltschutz, Wirtschaft, Urlaub, Naturwissenschaft und Politik) erhalten die Lernenden auch einen Einblick in weitere Kulturräume der hispanophonen Welt (z. B. Madrid, Galizien, Chile, Mexiko) und gelangen so zu einer differenzierteren Weltsicht. Sie treten anderen Kulturen, Lebensweisen und Einstellungen aufgeschlossen gegenüber, reflektieren eigene Denkweisen kritisch und entwickeln so ihre Persönlichkeit sowie ihr Urteilsvermögen weiter.
Die an der Realschule produktiv zu erlernende sprachliche Ausgangsnorm ist das español oder castellano. Um den Schülerinnen und Schülern den Zugang zum spanischsprachigen Kultur- und Sprachraum zu ermöglichen, wird das Spanische von Beginn an in alltagsnahen Kontexten angewendet.
In Ergänzung zum Lehrwerk begegnen die Schülerinnen und Schüler in altersgemäßer Progression und Themenauswahl didaktisierten sowie authentischen Dokumenten, welche die Lebenswirklichkeit in Spanien und anderen spanischsprachigen Ländern veranschaulichen. Praxis- und anwendungsbezogene Situationen, motivierende Sprech- und Schreibanlässe sowie handlungsorientierte und schülerzentrierte Methoden sollen die Schülerinnen und Schüler zu eigenen Äußerungen ermutigen, ihre Kreativität und Spontaneität wecken und ihre Freude an der Kommunikation fördern. Durch Schulpartnerschaften oder E-Mail-Projekte mit einem hispanophonen Land bzw. durch andere schulische und außerschulische Kontakte mit Muttersprachlern verbessern sie ihre sprachlichen, sozialen und interkulturellen Kompetenzen, gewinnen Selbstsicherheit im Umgang mit der Fremdsprache und erfahren Freude am Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturen.
Spanischkenntnisse erleichtern den Zugang zu anderen romanischen Sprachen und tragen zur Bewahrung der sprachlichen Vielfalt innerhalb Europas bei.
Nach vier Jahren Wahlpflichtunterricht im Fach Spanisch erreichen die Schülerinnen und Schüler die Niveaustufe B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen.

2.1 Kompetenzstrukturmodell
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Kompetenzstrukturmodell "Spanisch"

Das Kompetenzstrukturmodell für Spanisch entspricht dem Modell für Moderne Fremdsprachen, das im Fachbereichsprofil erläutert wird.

2.2 Kompetenzbereiche
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Die Ausführungen zu den einzelnen Kompetenzbereichen finden sich im Fachbereichsprofil Moderne Fremdsprachen.

3 Aufbau des Fachlehrplans im Fach Spanisch
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Das Fach Spanisch wird im Rahmen der Wahlpflichtfächergruppe IIIa als zweite Fremdsprache von Jahrgangsstufe 7 bis Jahrgangsstufe 10 unterrichtet.
Der Jahrgangsstufenlehrplan Spanisch ist, dem Kompetenzstrukturmodell entsprechend, in folgende Bereiche untergliedert:

1. Kommunkative Kompetenzen

1.1 Kommunikative Fertigkeiten:

  • Hör- und Hörsehverstehen
  • Leseverstehen
  • Sprechen
  • Schreiben
  • Sprachmittlung

1.2 Verfügen über sprachliche Mittel:

  • Wortschatz
  • Grammatik
  • Aussprache und Intonation

2. Interkulturelle Kompetenzen

3. Text- und Medienkompetenzen

4. Methodische Kompetenzen

5. Themengebiete

Der Bereich der Kommunikativen Kompetenzen umfasst die Fertigkeitsbereiche und die für die Kommunikation notwendigen sprachlichen Mittel. Alle fünf Kompetenzbereiche (Hören- und Hörsehverstehen, Leseverstehen, Sprechen, Schreiben und Sprachmittlung) sind eng miteinander verzahnt, d. h. der Erwerb der sprachlichen Mittel und Kommunikativen Fertigkeiten erfolgt im Rahmen der für die jeweilige Jahrgangsstufe festgelegten Themengebiete und geht immer einher mit der Entwicklung Interkultureller Kompetenzen, Methodischer Kompetenzen sowie Text- und Medienkompetenzen. Die Themengebiete beziehen sich auf alle Kompetenzbereiche und müssen nicht chronologisch bearbeitet werden. Der Bereich Orthografie wird für das Fach Spanisch nicht als eigener Unterlernbereich aufgeführt, sondern ist in die Kommunikative Fertigkeit des Schreibens integriert.
Vom ersten Lernjahr an werden vielfältige Brücken zu Spanien, Mittel- und Südamerika geschlagen. Im Bereich der Interkulturellen Kompetenzen vergleichen die Schülerinnen und Schüler Gewohnheiten in Familie und Alltagsleben in Spanien bzw. Lateinamerika mit ihren eigenen Erfahrungen. Sie erhalten so die Möglichkeit die Traditionen und Besonderheiten der spanischsprachigen Kultur und Gesellschaft kennenzulernen sowie auch einen Einblick in die Lebenswirklichkeit der indigenen Bevölkerung zu gewinnen. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln anhand der für die einzelnen Jahrgangsstufen festgelegten alterstypischen und lebensnahen Themengebiete einen differenzierten Einblick in das Schul- und Arbeitsleben sowie in unterschiedliche gesellschaftliche Bereiche Spaniens und der spanischsprachigen Welt. Die Lernenden bilden im Laufe des Spanischunterrichts die Fähigkeit aus, sich sprachlich in vielfältigen alltäglichen Kommunikationssituationen mündlich und schriftlich möglichst kulturell angemessen auszudrücken sowie entsprechende Lese- und Hörtexte zu verstehen. Hierbei greifen die einzelnen Lehrplanbereiche ineinander, sodass der Erwerb der sprachlichen Mittel und Kompetenzen immer einhergeht mit den kommunikativen Bedürfnissen.
Die Schülerinnen und Schüler erwerben an der Realschule grundlegende Grammatik- und Wortschatzkenntnisse, die sie im Laufe des Spanischunterrichts bei der Behandlung verschiedener Themengebiete erweitern und vernetzen, wobei in allen Jahrgangsstufen in altersgemäßer Form auch aktuelle Ereignisse und Entwicklungen berücksichtigt werden. Da die Schülerinnen und Schüler Spanisch als zweite Fremdsprache lernen, können sie auf die beim Erlernen der ersten Fremdsprache erworbenen Grundkenntnisse und Fertigkeiten zurückgreifen und diese gezielt für Transfermöglichkeiten nutzen.
Sie erweitern grundlegende Sprachlernkompetenzen beispielsweise durch den Erwerb von Arbeitstechniken sowie Lernstrategien, entwickeln ein differenzierteres Sprachbewusstsein durch Vergleiche mit der Muttersprache oder mit dem Englischen und legen so die Grundlagen für das Erlernen weiterer Fremdsprachen. Unter Einsatz verschiedener moderner Medien werden die Schülerinnen und Schüler an einen versierten, aber auch überlegten Umgang mit den neuen Medien herangeführt und so ideal auf die Berufswelt vorbereitet.
Die systematische Entwicklung von Kompetenzen, die erfolgreiches kommunikatives Handeln in fremdsprachlichen Situationen gewährleisten, richtet sich dabei in ihrem Anforderungsniveau jeweils nach den Niveaustufen des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen.
Die Schülerinnen und Schüler an der Realschule erreichen zum Ende der Jahrgangsstufe 7 das Niveau A1, zum Ende der Jahrgangsstufe 8 das Niveau A2, ein Lernjahr später bewegen sie sich auf dem Niveau A2+ und zum Ende der Jahrgangsstufe 10 erreichen sie schließlich das Niveau B1. Sie erfüllen damit die Vorgaben der Bildungsstandards für den Mittleren Schulabschluss der KMK.
Die mit dem Erwerb der Mittleren Reife erlangten kommunikativen Sprachkompetenzen befähigen die Schülerinnen und Schüler sowohl zur Bewältigung beruflicher als auch privater Kommunikationssituationen und gewährleisten den Anschluss an das Sprachenlernen an weiterführenden Schulen, wie z. B. der Fachoberschule oder dem Gymnasium.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern
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Wer Spanisch als zweite Fremdsprache erlernt, greift zurück auf im Fach Deutsch und Englisch erworbene Kenntnisse und Fertigkeiten zum Beispiel aus den Bereichen Grammatik, Wortschatz, Leseverstehen, Schreiben und Sprechen. Durch die Anwendung von Worterschließungstechniken wird die Herleitung des unbekannten Wortschatzes erleichtert. Diese Möglichkeit fördert die Nachhaltigkeit des Lernens sowie die Vernetzung von Wissen und beeinflusst entscheidend den Lernerfolg. Zudem fördert die Strukturiertheit des Spanischen das logische Denken. Insbesondere durch dessen Erwerb besitzen die Schülerinnen und Schüler eine ausgezeichnete Basis für das Erlernen einer weiteren romanischen Fremdsprache wie Französisch, Italienisch oder Rumänisch.
Kommunikation in spanischer Sprache setzt aber nicht nur sprachliche Kenntnisse und Fähigkeiten voraus, sondern auch Verständnis für Gegebenheiten, die das Leben in Spanien und der spanischsprachigen Welt prägen. Die Schülerinnen und Schüler eignen sich im Spanischunterricht daher auch Kenntnisse über Geographie, Gesellschaft, Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an.

5 Beitrag des Faches Spanisch zu den übergeordneten Bildungs- und Erziehungszielen
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Die Modernen Fremdsprachen leisten in ihrer Gesamtheit einen wesentlichen Beitrag zu den fächer- und schulartübergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen. Dieser wird im Fachbereichsprofil Moderne Fremdsprachen erläutert.