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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Mensch und Umwelt

1 Selbstverständnis des Faches Mensch und Umwelt und sein Beitrag zur Bildung
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Fortschritt und gesellschaftlicher Wohlstand gründen wesentlich auf naturwissenschaftlichen Erkenntnissen sowie ingenieurwissenschaftlichen Entwicklungen. Das Fach Mensch und Umwelt bildet eine Grundlage für eine naturwissenschaftlich-technische Bildung und soll den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, ein aufgeklärtes Weltbild zu entwickeln und die Notwendigkeit des eigenverantwortlichen und umweltgerechten Handelns zu erkennen.


Das Fach bringt naturwissenschaftliche Sachverhalte in Bezug zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Durch Alltags- und Praxisbezüge zu einer späteren Berufsausbildung bzw. -ausübung unterstützt das Fach die Schülerinnen und Schüler dabei, auf der Grundlage ihres naturwissenschaftlichen Wissens in privaten, gesellschaftlichen sowie in verschiedenen Bereichen der Arbeitswelt durchdacht und verantwortungsvoll zu Handeln.


Die Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit Fragestellungen zur Technik und zur Natur fördert deren Verantwortungsbewusstsein für die eigene Gesundheit und für die Umwelt und stärkt deren Handlungsbereitschaft in Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung in Bezug auf ökonomische, ökologische und soziale Fragestellungen.

2.1 Kompetenzstrukturmodell
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Kompetenzstrukturmodell "Mensch und Umwelt"

Mit dem Ziel den Schülerinnen und Schülern das Erkennen von Zusammenhängen zu erleichtern, werden im Fach Mensch und Umwelt die Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik zusammengeführt. Die Basiskonzepte der einzelnen Naturwissenschaften Biologie, Chemie und Physik werden in sechs Gegenstandsbereichen gebündelt. Das Kompetenzstrukturmodell ist hinsichtlich der prozessbezogenen Kompetenzen sowie der Gegenstandsbereiche mit dem Kompetenzstrukturmodell des naturwissenschaftlichen Faches an der Mittelschule identisch.

2.2 Prozessbezogene Kompetenzen
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Die Handlungskompetenz konkretisiert sich in prozessbezogenen Kompetenzen, die im äußeren Bereich des Kompetenzstrukturmodells dargestellt sind.

Erkenntnisse gewinnen
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Die Schülerinnen und Schüler gewinnen Erkenntnisse, indem sie Texten Informationen entnehmen und Modelle nutzen. Sie analysieren naturwissenschaftliche Sachverhalte, indem sie beobachten, vergleichen, Vermutungen anstellen, experimentieren und Schlussfolgerungen ziehen. Dabei entwickeln sie Vorstellungen über technische Gestaltungsmöglichkeiten, naturwissenschaftlich-technische Verfahren (Einsatzmöglichkeiten technischer Geräte) und Methoden. Diese wenden sie in eigenverantwortlich getroffenen Entscheidungen zur Lösung von Problemstellungen an, indem sie mögliche Handlungsalternativen abwägen.

Bewerten
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Die Schülerinnen und Schüler bewerten ihre Lösung der Ausgangssituation, indem sie ihre Entscheidungen und Handlungen in Hinblick auf die eigene Lebensführung, die Gesellschaft, die Umwelt sowie technische Anwendungsmöglichkeiten und ökonomische Sachverhalte beurteilen. Sie reflektieren die von ihnen getroffenen Entscheidungen und durchlaufenen Handlungen. Für ein angemessenes Handeln zur Bewältigung zukünftiger privater, gesellschaftlicher und beruflicher Situationen leiten sie Konsequenzen ab.

Kommunizieren
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Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren und präsentieren naturwissenschaftliche Sachverhalte, wobei sie Medien ggf. zielgerichtet einsetzen. Sie tauschen sich unter Verwendung von Fachbegriffen, grafischer Darstellungsformen und vereinfachter chemischer Formalsprache aus.

2.3 Gegenstandsbereiche
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Das Fach Mensch und Umwelt umfasst die folgenden, im Zentrum des Kompetenzstrukturmodells aufgeführten, sechs Gegenstandsbereiche. Die Lernbereiche des Faches können einen oder auch mehrere dieser Gegenstandsbereiche integrieren. Durch diese Vernetzung werden naturwissenschaftliche Zusammenhänge leichter erfasst.

System
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Der Gegenstandsbereich System meint zum einen verschiedene Biosysteme wie Organismus, Ökosysteme und Biosphäre. Zum anderen lassen sich physikalische Systeme in wohl definierter Weise von ihrer Umgebung abgrenzen. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, dass Systeme spezifische Eigenschaften besitzen und dass ihre Bestandteile untereinander aber auch in Beziehung zu anderen Systemen in Wechselwirkung stehen.

Struktur, Eigenschaft und Funktion
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Unter dem Gegenstandsbereich Struktur, Eigenschaft und Funktion werden sowohl die biologischen Zusammenhänge zwischen Struktur und Funktion als auch die chemischen Zusammenhänge zwischen den Eigenschaften eines Stoffes und den Wechselwirkungen der Teilchen verstanden. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit strukturellen und funktionellen Grundbaueinheiten, aber auch mit verschiedenen Systemen, die durch Struktur, Funktion und Eigenschaften gekennzeichnet sind.

Entwicklung
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Die sich im Laufe der Zeit verändernden Biosysteme stehen im Mittelpunkt des Gegenstandsbereiches Entwicklung. In der Auseinandersetzung mit der eigenen Individualentwicklung lernen die Schülerinnen und Schüler den Wert des Lebens zu schätzen und auf einen verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper zu achten.

Materie
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Der Gegenstandsbereich Materie stellt die erfahrbaren Phänomene der stofflichen Welt und deren Deutung auf der Teilchenebene dar. Dazu gehören u. a. die verschiedenen Aggregatszustände der aus Teilchen bestehenden Körper. Die Schülerinnen und Schüler entdecken Regelhaftigkeiten sowie Beziehungen in der Natur, die im Aufbau und in der Struktur der Materie begründet liegen.

Energie und Reaktion
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Im Gegenstandsbereich Energie und Reaktion beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Energiebilanz des Menschen und erkennen die Bedeutung der Pflanzen als Primärproduzenten. Außerdem begründen sie auf der Grundlage ihres Wissens über verschiedene Arten der Nutzung fossiler und regenerativer Energien die Bedeutung eines nachhaltigen Umgangs mit Energie.

Wechselwirkungen
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Der Gegenstandsbereich Wechselwirkungen zeigt auf, dass Materie in Form von Körpern untereinander oder mit Strahlung in Wechselwirkungen treten kann, wodurch es zu Verformungen sowie zu Veränderungen der Bewegungszustände der Körper kommen kann.

3 Aufbau des Fachlehrplans im Fach Mensch und Umwelt
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Die Stundentafel weist das Fach Mensch und Umwelt in den Jahrgangsstufen  7 und 8 mit jeweils zwei Wochenstunden aus. Die Lernbereiche sind in ihrer Reihenfolge verbindlich.


Für die Jahrgangsstufe 7 sind die Lernbereiche An einem Bildschirmarbeitsplatz ergonomisch arbeiten, Mobiltelefone verantwortungsbewusst nutzen und Mobilität effizient gestalten vorgesehen.


Die Jahrgangsstufe 8 umfasst die Lernbereiche Elektrische Haushaltsgeräte effizient nutzen, Wald als wichtigen Lebensraum schützen und Sexualität verantwortungsbewusst leben.


Jeder Lernbereich weist Kompetenzerwartungen aus, die anhand der zugeordneten Inhalte anzubahnen sind. Darüber hinausgehende Inhalte obliegen dem pädagogischen Freiraum.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern
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Vernetzungsmöglichkeiten des Faches Mensch und Umwelt ergeben sich zum einen hinsichtlich der in allen Fächern integrierten Kompetenzen, wie z. B. der Methodenkompetenz. Darüber hinaus bieten sich aber auch eine Reihe inhaltlicher Vernetzungsmöglichkeiten zwischen verschiedenen Fächern an.


Im Fach Mensch und Umwelt steht in der Jahrgangsstufe 7 beispielsweise der Lernbereich An einem Bildschirmarbeitsplatz ergonomisch arbeiten im direkten Bezug zum Lernbereich sachgemäß und rationell mit einem Computer umgehen des Faches Informationsverarbeitung, indem die Schülerinnen und Schüler auf die Einhaltung ergonomischer Gesichtspunkte achten. Außerdem bietet sich die Anbindung des Lernbereiches Ein Unternehmen in der Region erkunden im Fach Betriebswirtschaftliche Steuerung und Kontrolle an. Hier können die Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihrer Erkundungen feststellen, inwieweit in einem Unternehmen die Bildschirmarbeitsplätze nach ergonomischen Richtlinien gestaltet sind.


In der Jahrgangsstufe 8 ergibt sich beispielsweise im Rahmen des Lernbereiches Elektrische Haushaltsgeräte effizient nutzen eine Bezugsmöglichkeit zum Lernbereich Mit Konsum und technischen Gütern verantwortungsvoll umgehen des Faches Ethik. Auch kann hier eine Brücke zum Themengebiet Umweltschutz im eigenen Lebensbereich des Faches Englisch geschlagen werden. Darüber hinaus kann in diesem Themengebiet an den Lernbereich Wald als wichtigen Lebensraum schützen des Faches Mensch und Umwelt angeknüpft werden.


Im Fach Musisch-ästhetische Bildung sind in der Jahrgangsstufe 8 im Lernbereich Bilder drucken, malen, zeichnen Objekte aus der Natur und Umwelt vorgesehen. Hier bietet sich die Verknüpfung mit dem Lernbereich Wald als wichtigen Lebens- und Schutzraum begreifen an.


Für den Lernbereich Sexualität verantwortungsbewusst leben empfiehlt sich in der Jahrgangsstufe 8 eine Abstimmung mit dem Lernbereich Sexualität als Ausdruck personaler Liebe im Fach Katholische Religionslehre.

Familien- und Sexualerziehung
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Die Schülerinnen und Schüler begreifen den Wert einer verantwortungsvollen Partnerschaft und sind sich der ethischen Aspekte der Familienplanung bewusst.

Gesundheitsförderung
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Die Schülerinnen und Schüler erkennen den Einfluss der individuellen Lebensweise auf die Gesundheit. Dies befähigt sie dazu, gesundheitsbezogene Handlungsalternativen zu beurteilen und für sich angemessene Handlungsoptionen zu wählen. Das Gesundheitsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler wird gestärkt.

Medienbildung/Digitale Bildung
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Die Schülerinnen und Schüler nutzen Informations- und Kommunikationstechnologien gezielt als Recherche-, Kommunikations- oder Gestaltungswerkzeug. Grundlegende Kenntnisse über die Funktionsweisen der Medien ermöglichen ihnen einen kompetenten Medienumgang, der sowohl für die aktuelle Lebensgestaltung als auch für die Bewältigung künftiger beruflicher Herausforderungen unverzichtbar ist.

Technische Bildung
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Auf der Basis ihres Wissens über die Funktionsweisen von Gerätschaften eines Bildschirmarbeitsplatzes und über verschiedene mobile Kommunikationsmedien sowie der energetischen Betrachtung verschiedener Fortbewegungsmittel und elektrischer Haushaltsgeräte beurteilen die Schülerinnen und Schüler die Chancen und Risiken technischer Anwendungen. Sie reflektieren ihr Nutzerverhalten und ziehen daraus Konsequenzen.

Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Umweltbildung, Globales Lernen)
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Die Schülerinnen und Schüler gehen verantwortungsvoll mit Technik um und sind sich des Problems einer angemessenen und umweltfreundlichen Entsorgung bewusst. Sie erkennen die Bedeutung einer intakten Umwelt für ihr persönliches Wohlbefinden und zur Erhaltung ihrer Gesundheit. Dies trägt zu einem umweltgerechten und nachhaltigen Lebenskonzept bei.

Werteerziehung
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Die Schülerinnen und Schüler setzen sich reflektierend mit moderner Technik auseinander. Dadurch können sie ihr Handeln bewusst an der Verantwortung für sich, für die Gesellschaft sowie für die Umwelt ausrichten.