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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Kommunikation und Interaktion 12 (GH)

gültig ab Schuljahr 2018/19

KI12 Lernbereich 1: Die eigene Wahrnehmung als Voraussetzung für erfolgreiche Kommunikation analysieren und reflektieren
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • untersuchen die Vielfalt menschlicher Kommunikations‑ und Interaktionsprozesse und deren psychologische Komponenten, um eine erfolgreiche Kommunikation und Interaktion zu gewährleisten.
  • reflektieren Wahrnehmungsfehler in beruflichen Situationen und überprüfen dahingehend auch ihre eigene Wahrnehmung.
  • unterscheiden Alltagsbeobachtungen von wissenschaftlichen Beobachtungen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Fachbegriffe: Kommunikation – Interaktion
  • Gegenstandsbereich der Psychologie: Erleben, Verhalten, Handeln
  • Personenwahrnehmung, z. B. erster Eindruck, Halo‑Effekt
  • Kennzeichen wissenschaftlichen Beobachtens, z. B. allgemeingültig, wiederholbar, systematisch gewonnen, objektiv

KI12 Lernbereich 2: Kranken Menschen angemessen begegnen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • gestalten körperliche Nähe und Berührungen unter Berücksichtigung menschlichen Distanzverhaltens und individueller Empfindlichkeiten in einer für kranke Menschen wie auch für sie selbst angenehmen Art und Weise. Dabei achten sie die Würde und Selbständigkeit des anderen.
  • verbalisieren eigene Gefühle und Einstellungen klar und verständlich und pflegen angemessene Sprach‑ und Umgangsformen als Ausdruck der gegenseitigen Wertschätzung und des Respekts.
  • verwirklichen eine positive, vertrauensvolle und wertschätzende Beziehung zum Kranken, um Therapieerfolg und Zufriedenheit zu gewährleisten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Distanzzonen des Menschen
  • Gesprächsführung nach C. Rogers: Wertschätzung, Empathie, Echtheit
  • Beziehungen als Grundlage für Therapie und Patientenzufriedenheit

KI12 Lernbereich 3: Mit Klienten unter Beachtung des Alters und der Lebensphase kommunizieren
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren Kommunikationsprozesse im Hinblick auf Inhalts‑, Beziehungs‑, Selbstoffenbarungs‑ und Appellaspekte, um ihre eigene Kommunikation zu reflektieren und zu verbessern.
  • passen ihr Gesprächsverhalten und ihre Wortwahl relevanten Lebensphasen (z. B. das Leben alleine nach Verlust des Partners) und prägenden biografischen Aspekten (z. B. Kriegserlebnisse, Gewalterfahrungen) ihrer Kommunikationspartner an.
  • reflektieren Diskriminierung unterschiedlichster Art, die z. B. durch Sprache zum Ausdruck kommt.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Kommunikationstheorie nach F. Schulz von Thun, v. a. Störungen auf Sender‑ und Empfängerseite
  • Entwicklungsaufgaben nach R. J. Havighurst, altersspezifische Bedürfnisse
  • Diskriminierung aufgrund von Alter und z. B. sexueller Orientierung, Geschlecht, Herkunft

KI12 Lernbereich 4: Im multiprofessionellen Team im Gesundheitswesen arbeiten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen ihr Wissen der Grundlagen einer multiprofessionellen Teamarbeit, um ihre eigene Arbeit im Team zu reflektieren und effektiv zu gestalten. Sie arbeiten konstruktiv im Team und zeigen dabei eine wertschätzende und kooperative Arbeitshaltung.
  • beachten im Umgang mit ihrem Team angemessene Umgangsformen im persönlichen Kontakt und bei der Nutzung von Kommunikationstechnologien.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Grundlagen der Teamarbeit am Beispiel multiprofessioneller Arbeitsfelder aus dem Gesundheitswesen: Dynamik in Gruppen, z. B. E. Stahl, B. Tuckmann
  • Möglichkeiten erfolgreicher Kommunikation: Ich‑Botschaften, aktives Zuhören, Metakommunikation

KI12 Lernbereich 5: Konflikte im Team bewältigen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren Teamkonflikte, die in der Arbeit im Gesundheitswesen entstehen können, um mit den damit verbundenen sozialen und emotionalen Herausforderungen situationsgerecht umgehen zu können.
  • leiten aus der Analyse Strategien zum Umgang mit Konflikten ab und setzen diese situationsangepasst um.
  • analysieren Mobbingprozesse und reflektieren deren Ursachen und Folgen unter besonderer Berücksichtigung der Rolle der Außenstehenden.
  • leiten daraus mögliche Interventions‑ und Präventionsmaßnahmen auf struktureller Ebene, in der Rolle als Außenstehender oder als Betroffener ab.
  • nutzen individuelle Bewältigungsstrategien sowie spezielle Hilfsangebote in seelischen Belastungssituationen und bei Überforderung, um sich Problemsituationen zu stellen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Konfliktarten: Führungskonflikt, Interessenkonflikt, Rollenkonflikt, Wahrnehmungskonflikt
  • Strategien: Konfliktlösung nach T. Gordon, Konfliktgespräch
  • Begriffsklärung Mobbing, Rollen und Aggressionsformen (verbal, körperlich, indirekt) in Mobbingprozessen
  • Prävention und Strategien gegen Mobbing auf struktureller Ebene (z. B. Werte klären und Regeln für den Umgang miteinander entwickeln), für Kolleginnen und Kollegen (z. B. Zivilcourage) und für Betroffene (z. B. offensiver Umgang)
  • individuelle Bewältigungsstrategien, z. B. Entspannungstechniken, Selbstmanagement; Hilfsangebote, z. B. Supervision, Mediation

KI12 Lernbereich 6: Mit Krisen und Trauer umgehen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • berücksichtigen im Umgang mit Menschen in Krisensituationen die Bedeutung von Emotionen, insbesondere Trauer, für die Kommunikation und Interaktion.
  • wenden sich betroffenen Personen zu und unterstützen diese bei der Bewältigung von Krisensituationen.
  • berücksichtigen Erkenntnisse zu Krisen‑ und Trauermodellen im Umgang mit Betroffenen sowie die Bedeutung von religiösen, weltanschaulichen und kulturellen Prägungen. Sie gehen respekt‑ und rücksichtsvoll mit Trauernden um.
  • schätzen ab, wann professionelle Hilfe in Krisen‑ und Trauersituationen hilfreich ist.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Begriffsklärung Krise; Krisensituationen in Einrichtungen des Gesundheitswesens
  • Kreise der Betroffenheit, z. B. Community Stress Prevention Centre, Kiryat Shmonah
  • Phasen‑ und Aufgabenmodelle zur Trauer, z. B. E. Kübler‑Ross, J. W. Worden
  • Ausdrucksformen von Trauer und Trauerbewältigung; mögliche Hilfsangebote, z. B. kirchliche Seelsorge