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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik R9

Eth9 Lernbereich 1: Friedensethik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen, dass Filme und Computerspiele oft kein realistisches Bild von tatsächlichem Kriegsgeschehen abgeben, und schätzen dadurch Konsequenzen von kriegerischen Auseinandersetzungen besser ein.
  • verstehen Konflikte als etwas Grundlegendes im Zusammenleben von Menschen in allen Lebens- und Erfahrungsbereichen und handeln in ihrem Lebensumfeld bei der Lösung von Konflikten nach Grundwerten für ein friedliches Zusammenleben, wie Gerechtigkeit und Toleranz.
  • bewerten verschiedene Formen des Umgangs mit Konflikten und wenden geeignete Strategien zur Lösung von Konflikten und zum Ausgleichen von Interessen an.
  • schätzen die grundlegende Bedeutung der Wahrung des Friedens für das Leben des Einzelnen und insbesondere für die Entfaltung der Persönlichkeit und Fähigkeiten von Kindern.
  • setzen sich vor dem Hintergrund der Arbeit einer Hilfsorganisation mit Möglichkeiten und Grenzen eines Engagements für den Frieden auseinander.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Krieg und Heldentum in Filmen und Computerspielen
  • Arten von Konflikten: Konflikte im familiären und befreundeten Umfeld (z. B. Scheidung, Schülerstreit), politische Konflikte
  • Grundwerte: Toleranz, Gleichberechtigung und Diskriminierungsverbot (Art. 3 GG), Recht auf freie Selbstentfaltung (Art. 2 GG)
  • ungeeignete Strategien: psychische Gewalt (z. B. Bloßstellen, Auslachen, Beleidigen, Ignorieren, Verwendung von Killerphrasen), physische Gewalt
  • geeignete Strategien der Konfliktlösung (z. B. Gespräch nach Regeln der gewaltfreien Kommunikation, Unterstützung durch neutrale Vermittlerinnen oder Vermittler)
  • Kinder in Kriegen (z. B. Flucht, Einsatz als Kindersoldatinnen und Kindersoldaten)
  • Arbeit einer Menschenrechts- oder Kinderhilfsorganisation

Eth9 Lernbereich 2: Sinnsuche im Leben
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • begreifen Sinnsuche als lebenslangen Prozess für ein gelingendes Leben.
  • prüfen Sinnangebote nach Kriterien und erkennen tragfähige Möglichkeiten, dem eigenen Leben einen Sinn zu geben (z. B. soziales Engagement).
  • ermessen angesichts der existenziellen Begrenztheit des Lebens in altersgemäßer Weise die zentrale Bedeutung der Frage nach dem Sinn im Leben.
  • erkennen die Bedeutung von Sterbebegleitung und Trauer für den Umgang mit dem Tod und achten diese.
  • fühlen sich in die Lage von Menschen in existenziellen Grenzsituationen ein.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Anspruch an das eigene Leben, persönliches Verständnis von Sinn
  • Sinnfindung als Beitrag zur Prävention (z. B. von Depression, Sucht, Suizid)
  • Sinn durch z. B. Liebe, Familie, Freundschaft, Beruf, erfüllende Tätigkeiten, Religion
  • Kriterien für die Sinnsuche (z. B. Autonomie, keine Fremd- oder Selbstschädigung)
  • verfehlte Sinnangebote (z. B. Drogen, Sekten, überzogenes Konsumverhalten)
  • Sinn im Angesicht der Begrenzung des Lebens: Geburt und Tod
  • unterschiedliche Auffassungen vom Tod: Angst auslösendes Erlebnis, Erlösung, natürlicher Abschluss des Lebens
  • bewusster Umgang der Menschen mit Sterben und Tod (z. B. Friedhöfe, Todesanzeigen, Begräbnisrituale); Sterbebegleitung, Hospiz
  • Reaktionen auf den Tod: Verzweiflung, Trauer, dankbarer Rückblick, Schuldbewusstsein
  • existenzielle Grenzsituationen (z. B. Krankheit, Unfall, Tod)

Eth9 Lernbereich 3: Ethik der Weltreligionen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • respektieren mögliche Funktionen und den Stellenwert von Religion für gläubige Menschen.
  • unterscheiden zwischen religiösen Geboten und rechtlichen Normen.
  • tolerieren grundlegende Wertvorstellungen anderer Kulturkreise und Religionen, die in unserer Gesellschaft präsent und verfassungsrechtlich geschützt sind, und akzeptieren, dass religiöse Menschen ihren Glauben leben.
  • erkennen, dass religiöser Extremismus einen Missbrauch der Religionen darstellt, und treten dagegen ein.
  • erkennen Gemeinsamkeiten im Ethos der Weltreligionen und setzen sich mit religionsübergreifend anerkannten Regeln auseinander.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Funktion und Bedeutung von Religion (z. B. Identitäts- und Sinnstiftung, Bewältigung von Ängsten, Orientierung und Finden von Wertmaßstäben, Handlungsanweisungen, Gemeinschaftsgefühl)
  • Abgrenzung: religiöse Gebote, rechtliche Normen (z. B. staatliche Gesetze)
  • Artikel 9 der Menschenrechtskonvention; Artikel 4 des Grundgesetzes
  • gelebter Glaube in Deutschland: Beispiel für eine aktuelle Debatte (z. B. Schutz des Lebens, Synagogen- oder Moscheebau)
  • Fundamentalismus, Terrorismus
  • zentrale ethische Aussagen der Weltreligionen (z. B. die Zehn Gebote; Thron des Gerichts, Talmud, Schabbat 31a; Bergpredigt; die Eröffnung zu Mekka, Sure 1,1-7; islamischer Pflichtenkodex, Sure 17,22-38; Vier Edle Wahrheiten; Achtfacher Pfad; Veden in Auszügen)
  • „Weltethos“ (Hans Küng): das Grundprinzip der Menschlichkeit und die vier ethischen Prinzipien der Weltreligionen