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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Textiles Gestalten 5

TG5 Lernbereich 1: Eine textile Fläche bilden – Filzen (ca. 18 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • untersuchen unter Verwendung eines Mikroskops oder Vergrößerungsglases den Aufbau eines Wollhaares und einer Filzfläche, beschreiben Eigenschaften und Merkmale mit Fachbegriffen und leiten davon die Voraussetzung für den Filzprozess ab.
  • führen fach- und sachgerecht die Technik des Nass- oder Trockenfilzens durch, um z. B. Flächen, Kugeln, Schnüre, Hohlformen anfertigen zu können, und wählen eine Technik für die Herstellung ihres Filzobjektes aus.
  • erproben Gestaltungsmöglichkeiten während des Filzvorganges (z. B. Marmorieren) und nutzen die Ergebnisse bei der Planung und bei der Herstellung des Filzgegenstandes, um der Kreativität und Individualität Rechnung zu tragen.
  • wählen eine Art des Filzens aus, planen im Team die Arbeitsplatzgestaltung und den Arbeitsprozess für einen einfachen Filzgegenstand und gliedern ihn in sinnvolle Teilschritte, um grundlegende Planungsstrukturen für umfangreichere Filzobjekte zu erhalten.
  • vergleichen gekaufte mit selbst hergestellten Filzgegenständen (z. B. Schlüsselanhänger) hinsichtlich Qualität, Individualität und Preis und bahnen somit nachhaltiges Konsumverhalten an.
  • nutzen die beim Filzvorgang gewonnenen Erfahrungen (z. B. das Verhaken der Wollfasern) für eine sachgemäße Pflege (z. B. Wahl der entsprechenden Waschtemperatur) von Wolltextilien und erhöhen so deren Gebrauchswert.
  • präsentieren ihren Mitschülerinnen und Mitschülern altersgemäß verbal erläuternd ihre gefilzten Arbeitsergebnisse, bewerten sie nach technischen (z. B. Festigkeit des gefilzten Materials) und gestalterischen Gesichtspunkten (z. B. Farbauswahl) und formulieren positive wie negative Kritik achtsam und anerkennend.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer und interkultureller Hintergrund
  • Material: z. B. Schafwollvlies, Kammzugwolle, Lockenwolle (ungefärbt und/oder gefärbt), Seide
  • Techniken: Nassfilzen, Trockenfilzen, Nunofilzen
  • Fachbegriffe: Wollfaser, Wollpflege, Nassfilzen, Trockenfilzen,Nunofilzen, Lauge, filzen, nadeln, kardieren, schrumpfen, walken
  • technikspezifische Werkzeuge und Geräte

TG5 Lernbereich 2: Eine textile Fläche bilden – Häkeln (ca. 18 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen visuelle und haptische Eindrücke verschiedener Wollarten und Garnarten bewusst wahr und beschreiben Eigenschaften und Merkmale mit Fachbegriffen, um geeignetes Material für ein gehäkeltes Werkstück gezielt auswählen zu können.
  • informieren sich anhand der Banderole von Woll- und Garnknäuel über Materialbedarf, Häkelnadelstärke, Art der Faser und Pflegesymbole, um diese Informationen sinnvoll bei der Herstellung und Pflege eines Häkelgegenstandes nutzen zu können.
  • beziehen bei der Planung und Ausführung von Häkelarbeiten gezielt Materialreste mit ein, um einen Beitrag für die verantwortungsvolle Nutzung von Ressourcen zu leisten.
  • entwickeln über den gezielten Austausch im Team einfache Gestaltungskriterien (z. B. Muster, Farbe) für gehäkelte Produkte und berücksichtigen diese bei der Planung eines textilen Gegenstandes, um der Individualität Rechnung tragen zu können.
  • planen den Arbeitsprozess für eine einfache Häkelarbeit im Team und gliedern ihn in sinnvolle Teilschritte, um grundlegende Planungsstrukturen für weitere, umfangreichere Arbeiten zu erhalten.
  • führen die Arbeitstechnik Häkeln fachgerecht aus und achten dabei auf eine körpergerechte Arbeitshaltung. Sie verwenden beim Austausch über die Arbeitstechnik entsprechende Fachbegriffe (z. B. Luftmasche, feste Masche, Kettmasche), arbeiten genau und rhythmisieren dabei Arbeits- und Entspannungsphasen. So erhöhen sie ihre individuelle Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.
  • nutzen einfache Musterschriften als Grundlage zur Anfertigung von Häkelarbeiten und bahnen dadurch das Arbeiten mit abstrakten Musterschriften an.
  • erkennen Fehler in der Arbeitstechnik und Arbeitsausführung und analysieren deren mögliche Ursachen, um ihre Arbeit in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und weitgehend selbständig mögliche Fehler ausbessern zu können.
  • vergleichen gekaufte mit selbst hergestellten Textilien (z. B. Mütze) hinsichtlich Qualität, Individualität, Ökologie und Preis und bahnen somit nachhaltiges Konsumverhalten an.
  • beschreiben Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Arbeitstechnik Häkeln verschiedener Kulturkreise anhand von gehäkelten Anschauungsstücken und bahnen dadurch Toleranz und Verständnis gegenüber anderen Kulturen an.
  • präsentieren auf altersgemäße Weise verbal erläuternd den selbst hergestellten Häkelgegenstand ihren Mitschülerinnen und Mitschülern, bewerten Ergebnisse nach technischen (z. B. Maschenbild) und gestalterischen Kriterien (z. B. Farbwirkung) und formulieren positive wie negative Kritik achtsam und anerkennend.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer und interkultureller Hintergrund
  • Material: z. B. Wolle, Garne, Bänder, Schnur
  • Techniken: Häkeln, Vernähen, Schließen einer Naht
  • Fachbegriffe: verschiedene Maschen beim Häkeln, wie z. B. Laufknoten, Luftmasche, feste Masche, Kettmasche, Maschenprobe, Muster, Farbwechsel, Reihe, Runde, Abkürzungen, Faserarten (z. B. Naturfaser, Kunstfaser), Pflegesymbole, Banderole, Musterschrift, Symbolsprache
  • fachspezifische Werkzeuge und Geräte

TG5 Lernbereich 3: Eine textile Fläche bilden – Weben (ca. 24 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • untersuchen unterschiedliche textile Flächen (z. B. Webware, Verbundstoffe, Maschenware) visuell und haptisch, um unter Verwendung von Fachbegriffen den unterschiedlichen Aufbau textiler Flächen beschreiben zu können.
  • analysieren den Herstellungsvorgang eines gewebten Stoffes und beschreiben diesen mit Fachbegriffen, um die Bindungsarten einer Webware nachvollziehen zu können.
  • planen den Arbeitsprozess für eine einfache Webarbeit im Team, gliedern ihn in sinnvolle Teilschritte und wählen dafür einen geeigneten Webrahmen aus.
  • bespannen einen Webrahmen fach- und materialgerecht und setzen eine einfache Webtechnik (z. B. Leinwandbindung) fachgerecht um. Sie achten dabei besonders auf eine entspannte ergonomische Arbeitshaltung und erhöhen so ihre individuelle Leistungsmöglichkeit.
  • fertigen ihr Werkstück nach einem einfachen, eigenen Entwurf an und setzen dabei spezifische Gestaltungselemente (z. B. Farbe, Material) und Gestaltungsprinzipien (z. B. Kontrast und Struktur) für das Weben gezielt ein, um individuelle Arbeitsergebnisse zu erzielen.
  • nehmen eigene Fehler in der Arbeitstechnik (z. B. beim Neubeginn eines Fadens) und in der Arbeitsausführung (z. B. Randbildung) durch kritische Analyse von Arbeitsprozess und Arbeitsergebnis bewusst wahr, um Fehler rechtzeitig und selbständig ausbessern zu können bzw. zukünftig zu vermeiden.
  • präsentieren ihren Mitschülerinnen und Mitschülern verbal erläuternd ihre fertige Webarbeit, bewerten die Ergebnisse nach technischen (z. B. fehlerfreie Bindung) und gestalterischen (z. B. Farbwahl) Aspekten und formulieren positive und negative Kritik achtsam und anerkennend.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer und interkultureller Hintergrund
  • Materialien: z. B. Garne, Wolle, Stoffe, Naturmaterialien, Kunststoffe, Schnüre, Papiere, Metalle, Fasern, Stoffstreifen aus Altkleidern
  • Techniken: Gebundenes Weben oder freies Weben oder Rundweben oder Bildweben oder Flechten
  • Fachbegriffe: Kette, Schuss, Webware, Maschenware, Rapport, Bindungsarten, Fadenlauf, Webkante, verschiedene Weberknoten
  • technikspezifische Werkzeuge und Geräte: verschiedene Webrahmen, Schiffchen, Webnadel, Webkamm

TG5 Lernbereich 4: Eine textile Fläche bilden – Knüpfen (ca. 24 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erproben unterschiedliche Materialien für die Knüpftechnik, um die Anforderungen an ein Knüpfgarn (z. B. Reißfestigkeit) zu erkennen und somit geeignetes Material auswählen zu können.
  • fertigen eine „Knüpfprobe“ mithilfe einer einfachen Knüpfschrift an und achten dabei auf eine gleichmäßige Knotenbildung, um Sicherheit in der Ausführung der Technik zu erlangen.
  • fertigen eine einfache Knüpfaufgabe (z. B. Freundschaftsband) nach einem eigenen Entwurf (Muster- und Farbauswahl), um ihre Arbeit individuell zu gestalten. Sie achten dabei auf eine körperschonende Arbeitshaltung.
  • erkennen und korrigieren rechtzeitig Fehler (z. B. lockere Knoten) in der Arbeitsausführung, um ein fehlerfreies Knüpfergebnis zu erzielen.
  • schließen die Arbeit an ihrem Knüpfgegenstand sorgfältig ab, um den Halt der Knoten zu gewährleisten.
  • begutachten und bewerten die fertigen Knüpfarbeiten nach gemeinsam erarbeiteten Kriterien bezüglich der Technik (z. B. Gleichmäßigkeit der Knoten) und der Gestaltung (z. B. Musterwahl) und drücken dabei ihre positive wie negative Kritik achtsam und anerkennend aus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer und kultureller Hintergrund
  • Material: z. B. Garne, Fäden, Perlen, Steine
  • Technik: Knüpfen, Knoten, Flechten, Tundeln
  • Fachbegriffe: Knüpffaden, Leitfaden, Schlinge, verschiedene Knoten, z. B. Kreuzknoten, Überhandknoten, Weberknoten, Rippenknoten, Knüpfschrift
  • technikspezifische Werkzeuge und Geräte: Knüpfunterlagen oder Knüpfbretter, Fixiernadeln

TG5 Lernbereich 5: Eine textile Fläche verarbeiten – Handnähen, Maschinennähen (ca. 42 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen visuelle und haptische Eindrücke verschiedener Stoffe bewusst wahr und beschreiben deren Eigenschaften und Merkmale mit Fachbegriffen auf nachvollziehbare Weise, um geeignetes Material für ein textiles Werkstück gezielt auswählen zu können.
  • führen grundlegende Tätigkeiten aus (z. B. Einlegen des Fadens), um die Nähmaschine auf ihren Einsatz vorzubereiten und bedienen diese bei einfachen Näharbeiten (z. B. Herstellung eines Stiftemäppchen) fachgerecht.
  • formulieren anhand von Bedienungsanleitungen elektrischer Geräte (z. B. Nähmaschine, Bügeleisen) angemessene Sicherheitsregeln zur Unfallverhütung.
  • führen die Vorarbeit (Markieren, Stecken, Heften), die Hauptarbeit (Steppen mit der Nähmaschine) und die Nacharbeit (Versäubern, Ausbügeln) einer einfachen Naht sachgerecht durch.
  • gliedern gemeinsam das Anfertigen des ausgewählten Nähgegenstandes (z. B. Kissenhülle) in einfache Arbeitsschritte, um die Planung und Durchführung umfangreicherer Nähprojekte eigenständig durchführen zu können.
  • berücksichtigen bei der Planung und Durchführung und Gestaltung von Nähobjekten einfache Gestaltungselemente und Gestaltungsprinzipien, um ihrem Nähgegenstand einen individuellen Charakter zu verleihen.
  • verwenden beim Zuschnitt eines Nähgegenstandes eine einfache Schnittvorlage.
  • führen einfache Ausbesserungsarbeiten mit der Arbeitstechnik „Handnähen“ sachgerecht durch (z. B. Knopf oder Druckknopf annähen), um den Gebrauchswert ihrer Kleidung zu erhöhen und somit der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen.
  • präsentieren durch Zeigen und Beschreiben ihre fertigen Nähobjekte ihren Mitschülerinnen und Mitschülern und bewerten eigene und fremde Ergebnisse nach technischen und gestalterischen Kriterien. Dabei formulieren sie ihre Kritik auf wertschätzende Art und Weise.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • kulturhistorischer Hintergrund (Geschichte der Nähmaschine)
  • Material: z. B. Gewebte Stoffe, Verbundware, Webware, Strickware
  • Techniken: Zuschneiden, Abmessen, Stecken, Heften, Handnähen, Maschinennähen, Vernähen, Bügeln
  • Fachbegriffe: Teile der Nähmaschine, einfacher „Nähmaschinen-Führerschein“, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung beim Nähen, rechte und linke Stoffseite, einfache Naht, Heftstich, Steppstich, Zickzackstich, Nählinie, Nahtzugabe, Stoffbruch, Webkante, Schnittkante, Fadenlauf, Webware, Maschenware, Musterrichtung und Musterrapport bei Stoffen
  • technikspezifische Werkzeuge und Geräte: Nähmaschine, Stoffschere, Zickzackschere, Bügelbrett, Nähmaschine, Bügeleisen