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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik 12

gültig ab Schuljahr 2018/19

Eth12 Lernbereich 1: Moral und Ethik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • machen sich die Bedeutung von Moral und Ethik für die eigene Existenz und das Leben in der Gemeinschaft bewusst.
  • bewerten Ansätze der eudämonistischen Ethik der Antike in Bezug auf ihre Tragfähigkeit bei der Orientierung in ethischen Entscheidungssituationen.
  • setzen sich mit der Pflichtethik auseinander und beurteilen ihre Relevanz für die eigene Lebenswelt.
  • wägen Konsequenzen utilitaristischer Positionen in diversen Anwendungskontexten ab.
  • bewerten die Überzeugungskraft verschiedener ethischer Ansätze vor dem Hintergrund eines aktuellen Problemfeldes und entwickeln verantwortbare Handlungsperspektiven.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Bedeutung von Moral und Ethik
  • eudämonistische Ethik der Antike, z. B. Sokrates, Platon, Aristoteles
  • Pflichtethik bei I. Kant
  • Utilitarismus, z. B. J. Bentham, J. S. Mill, P. Singer
  • ein aktuelles Problemfeld

Eth12 Lernbereich 2: Angewandte Ethik
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Eines der vier Module ist zu behandeln.

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • überprüfen die Stringenz und damit die Überzeugungskraft ethischer Argumentation in Texten und Diskussionsbeiträgen.
  • wenden die Fachterminologie der Bereichsethiken korrekt im schriftlichen und mündlichen Sprachgebrauch an.

Eth12 2.1 Technikethik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich mit dem Stellenwert der Technik für den gesellschaftlichen und kulturellen Fortschritt auseinander.
  • bewerten die Vorteile und Risiken des technischen Fortschritts unter Einbezug zentraler Werte kritisch.
  • beurteilen die Überzeugungskraft einer technikethischen Position vor dem Hintergrund gegenwärtiger Probleme und Herausforderungen.
  • gelangen unter Anwendung ethischer Argumentationsmuster zu einem eigenen Urteil hinsichtlich einer technikethischen Fragestellung.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Technikbegriff; Technik im Wandel der Zeit
  • Werte in Bezug auf Technikethik, z. B. Funktionsfähigkeit, Sicherheit, Gesundheit, Umweltqualität, Gesellschaftsqualität, Wohlstand, Wirtschaftlichkeit, Persönlichkeitsentfaltung
  • eine technikethische Position, z. B. G. Ropohl, H. Jonas
  • mindestens ein konkretes Themenfeld, z. B. Rüstung, Automatisierung, Energiegewinnung, Entsorgung
  • Grundlagen ethischer Argumentation, z. B. praktischer Syllogismus, Dammbruchargument

Eth12 2.2 Medizinethik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden zwischen Mensch und Person, sind sich der Bedeutung des Schutzes der Menschenwürde bewusst und reflektieren die Konsequenzen für den medizinischen Alltag.
  • gelangen unter Anwendung ethischer Argumentationsmuster zu einem eigenen Urteil hinsichtlich einer medizinethischen Konfliktsituation und berücksichtigen dabei die vier Prinzipien der Medizinethik („amerikanisches Modell“).
  • erkennen Problemfelder der Medizin, beteiligen sich argumentativ abwägend an aktuellen medizinethischen Diskussionen und stellen einen Bezug zu ihrem Leben her.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Personenbegriff und Menschenwürde
  • Grundlagen ethischer Argumentation, z. B. praktischer Syllogismus, Dammbruchargument, Sein-Sollens-Fehlschluss
  • amerikanisches Modell der Entscheidungsfindung
  • aktuelle Themenfelder, z. B. Stammzellenforschung, Sterbehilfe, Organspende, Reproduktionsmedizin, Schwangerschaftsabbruch, Schönheitschirurgie und Körperkult

Eth12 2.3 Tierethik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • vergleichen unterschiedliche Ansichten über das Verhältnis zwischen Mensch und Tier und beurteilen den moralischen Status von Tieren anhand tierethischer Kriterien.
  • überprüfen die Überzeugungskraft einer tierethischen Position vor dem Hintergrund eines aktuellen Fallbeispiels.
  • gelangen unter Anwendung ethischer Argumentationsmuster zu einem eigenen Urteil hinsichtlich einer tierethischen Fragestellung.
  • entwickeln Lösungsansätze in aktuellen tierethischen Debatten und hinterfragen ihre eigene Einstellung gegenüber Tieren.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Pathozentrismus, Anthropozentrismus, Speziesismus
  • mögliche Kriterien der Wertigkeit von Lebewesen, z. B. Verstand, Leidensfähigkeit, Sprache, Interessen, Selbstbewusstsein, Fähigkeit, Rechtssubjekt zu sein
  • Grundlagen ethischer Argumentation, z. B. praktischer Syllogismus, Sein-Sollens-Fehlschluss
  • mindestens eine tierethische Position, z. B. P. Singer, T. Regan, A. Schopenhauer, A. Schweitzer
  • aktuelle Problemfelder, z. B. Massentierhaltung, Tierversuche, Haustiere, Zootiere, Debatte um „Tierrechte“
  • mögliche Lösungsansätze, z. B. vegetarische und vegane Lebensführung, artgerechte Tierhaltung, Tierschutz

Eth12 2.4 Politische Ethik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beurteilen die Erklärungskraft von Theorien der politischen Philosophie vor dem Hintergrund gegenwärtiger gesellschaftlicher Veränderungen und Herausforderungen.
  • erkennen Problemfelder der Gesellschaft, beteiligen sich an aktuellen gesellschaftsethischen Diskussionen und hinterfragen ihre eigenen Einstellungen.
  • prüfen mögliche Lösungsansätze in gesellschaftsethischen Debatten und entwickeln verantwortbare Handlungsperspektiven.
  • gelangen unter Anwendung ethischer Argumentationsmuster zu einem eigenen Urteil hinsichtlich einer gesellschaftsethischen Fragestellung.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • zwei Positionen der politischen Philosophie, davon mindestens eine Position des 20. Jh. oder der Gegenwart, z. B. Platon, T. Hobbes, J. Locke, K. Marx, M. Weber, J. Habermas, H. Arendt, J. Rawls
  • gesellschaftsethische Problemfelder, z. B. soziale Ungleichheit, Verletzungen der Menschenrechte, Extremismus
  • mögliche Reaktionen auf gesellschaftliche Probleme, z. B. Förderung von Solidarität und Toleranz, Minderheitenschutz, Einsatz für den Schutz der Menschenrechte, ziviler Ungehorsam
  • Grundlagen ethischer Argumentation, z. B. Sein-Sollens-Fehlschluss, praktischer Syllogismus

Eth12 Lernbereich 3: Glück und Sinnerfüllung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren persönliche Vorstellungen von Glück.
  • unterscheiden verschiedene Bedeutungen und Zustände von Glück.
  • beurteilen eine antike Position zu Glück, Sinn und Lebenskunst und setzen sie in Bezug zu Ergebnissen der empirischen Glücksforschung.
  • prüfen und bewerten die Bedeutung der Sinnsetzung für ein gelingendes Leben, auch in belastenden oder existenziellen Lebenssituationen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • persönliche Glücksvorstellungen, z. B. eigenverantwortetes Glück, Erfolg, Selbstoptimierung
  • Definition und Abgrenzung des Begriffs Glück, z. B. Glück als Schicksal (Zufallsglück), als emotionales Wohlgefühl (Glück des Augenblicks) oder als gelungenes Leben (Lebensglück)
  • eine Glücksvorstellung in der antiken Tradition, z. B. Platon, Aristoteles, Kyniker, Epikureer, Stoiker
  • empirische Glücksforschung, z. B. M. Csikzentmihalyi (Flow)
  • Sinn des Lebens (z. B. V. E. Frankl, A. Camus), Umgang mit Zeit und eigener Endlichkeit