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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Geschichte/Politik und Gesellschaft 12

gültig ab Schuljahr 2018/19

Die Lernbereiche sind in Pflicht- und Wahlmodule aufgeteilt. Wahlmodule sind mit dem Begriff „optional“ gekennzeichnet.

GPuG12 Lernbereich 1: Methodenkompetenzen
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Die Methodenkompetenzen werden im Zusammenhang mit den anderen Lernbereichen erworben und hierzu von der jeweiligen Lehrkraft in eigenem pädagogisch-didaktischen Ermessen in alle anderen Lernbereiche integriert.

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erfassen komplexe z. T. wissenschaftliche Textquellen eigenständig, analysieren und interpretieren diese sicher und beurteilen sie unter historischen und gesellschaftspolitischen Gesichtspunkten.
  • nutzen ihre Kenntnisse der Analyse visueller Quellen (z. B. Bilder, Fotografien, Schaubilder, Statistiken und Wahlplakate), um Manipulationsversuche zu durchschauen und diesen argumentativ zu begegnen.
  • beurteilen die Aussage von politischen und historischen Karikaturen und vertreten dazu begründet eine eigene Position.
  • analysieren zielgerichtet Karten zu historischen und aktuellen Themen, um zentrale aktuelle und historische Probleme in schlüssigen Argumentationen zu erörtern und selbst Stellung zu beziehen.
  • beurteilen Film-, Ton- oder Nachrichtenquellen bezüglich deren Intentionen, Glaubwürdigkeit und Informationsgehalt und beziehen diese Erkenntnisse in ihren Prozess der Meinungsbildung mit ein.
  • beurteilen die Bedeutung historischer und aktueller politscher Reden und Aussagen bezüglich deren Auswirkung auf die eigene Lebenswelt und sind in der Lage, selbst an politischen Diskussionen aktiv teilzunehmen.
  • erfassen Informationen aus den Medien (z. B. Fachliteratur, Lexika, Internet) zu historischen und gesellschaftspolitischen Fragen und bewerten diese sicher hinsichtlich deren Intention und Gehalt.

GPuG12 Lernbereich 2: Historische und aktuelle Lebenswirklichkeiten: Stehen wir am Beginn einer neuen Epoche? (ca. 6 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • leiten aus regionalgeschichtlichen Quellen ihrer Lebenswelt historische Fragen ab, um Zeitdifferenz reflektiert wahrzunehmen.
  • verfügen über geeignete Strukturen, um historische Fakten und Zusammenhänge in einen Kontext einzuordnen. Sie hinterfragen Epochengrenzen als historische Konstrukte.
  • beurteilen anhand aktueller Entwicklungen, Phänomene und Herausforderungen die Relevanz von Ereignissen für die Lebenswirklichkeit des Einzelnen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • historische Quellen in der eigenen Lebenswelt, z. B. ein lokales oder regionales Beispiel in verschiedenden Epochen in Bayern
  • Epochengrenzen: Antike, Mittelalter, Neuzeit, Gegenwart
  • aktuelle Herausforderungen, z. B. demografischer Wandel, Migration und Fremdenfeindlichkeit, Wissensgesellschaft, Globalisierung, Klimawandel, Ressourcenkonflikte, transnationaler Terrorismus

GPuG12 Lernbereich 3: Einflüsse auf die Lebenswirklichkeit: Ideen und Ideologien des kurzen 20. Jahrhunderts im globalen Wettstreit (ca. 13 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen ihre Kenntnisse der politischen Leitideen des 20. Jahrhunderts, um die wesentlichen Entwicklungen der internationalen Politik einzuordnen.
  • kennen die grundlegenden Strukturen zeitgeschichtlicher Entwicklungen seit 1945, um auf dieser Basis die Grundzüge heutiger Lebenswirklichkeiten zu erkennen.
  • erkennen Strategien diplomatischen Handelns (z. B. Containment-Politik, Entspannungspolitik) und bewerten deren Wirksamkeit, um Chancen und Grenzen internationaler Politik in ihrer Gegenwart zu verstehen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Demokratie und Wirtschaftsliberalismus als Leitideen der USA im 20. Jahrhundert, Konsequenzen für die Außenpolitik, z. B. Wilsons 14 Punkte
  • Marxismus, Leninismus und Sowjetsystem in der UdSSR
  • Ende der Anti-Hitler-Koalition, Beginn der bipolaren Welt
  • Kalter Krieg: Krisen, Kriege und ihre Bewältigung, z. B. Koreakrieg, Kubakrise, Vietnamkrieg
  • Erfolge und Misserfolge der Entspannungspolitik, z. B. KSZE-Prozess

GPuG12 Lernbereich 4: Historische Lebenswirklichkeiten in Deutschland: Deutsche Geschichte seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs (ca. 18 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erwerben vertiefte Kenntnisse über verschiedene Aspekte des politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens, um die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten in den beiden deutschen Staaten vor dem Hintergrund ihres Wissens zu beurteilen.
  • werden durch das Untersuchen von Hintergründen und Zusammenhängen in die Lage versetzt, sich mit unterschiedlichen Deutungen der historischen Entwicklungen in West und Ost auseinanderzusetzen. Dadurch reflektieren sie die damit verbundenen ideologischen und politischen Interessen.
  • nutzen ihre Kenntnisse über Voraussetzungen, Ursachen und Folgen der Wiedervereinigung, um die Chancen und Herausforderungen der gesellschaftlichen Dynamik in Deutschland seit 1990 zu diskutieren.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • innenpolitische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in beiden Staaten
  • Auswirkungen des Ost-West-Konflikts auf (Gesamt-)Deutschland in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur
  • deutsch-deutsches Verhältnis, die „deutsche Frage“
  • Hintergrund und politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen von Sozialer Marktwirtschaft und Planwirtschaft
  • Einigungsprozess und dessen Auswirkungen auf Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur (ggf. am regionalen Beispiel)
  • gesellschaftliche Herausforderungen im wiedervereinigten Deutschland

GPuG12 Lernbereich 5: Die Auseinandersetzung mit historischen Lebenswirklichkeiten: Der Umgang mit Diktaturen in Deutschland (ca. 13 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen am Beispiel der Geschichte der beiden deutschen Diktaturen, wie sich Interpretationen und Narrationen historischer Vorgänge im Laufe der Zeit verändern, und bauen dadurch ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein auf.
  • analysieren zentrale Geschichtsdiskurse über die jüngere Vergangenheit unter kognitiven, politischen und ästhetischen Gesichtspunkten, um kritisch mit eigenen und fremden historischen Sinnbildungen umzugehen.
  • stellen den Zusammenhang zwischen einer diskursiven Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Entwicklung einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft her, um deren Wert für die politische Kultur und das eigene Leben zu erkennen.
  • beurteilen revisionistische Thesen kritisch unter den Aspekten der Perspektivität, Plausibilität und Triftigkeit, um ihnen im Alltag argumentativ begegnen zu können.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Phasen der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und der Shoa in der Bundesrepublik und in der DDR
  • Funktion und Formen einer Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in der Gegenwart
  • Aufarbeitung der DDR durch Staat, Medien, Gesellschaft und Öffentlichkeit (Umgang mit dem „Erbe“ der Stasi, gerichtliche Aufarbeitung, „Ostalgie“)
  • geschichtsrevisionistische Thesen (ggf. auch mit Exkursen zu ausgewählten Bereichen der NS-Geschichte, z. B. Wirtschaftspolitik, Shoa)

GPuG12 Lernbereich 6: Gesellschaftliche Lebenswirklichkeiten des Einzelnen (ca. 10 Std.)
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Bei den Inhalten ist neben dem verpflichtenden Themengebiet „Gesellschaftsstruktur“ ein weiteres auszuwählen.

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bewerten anhand des Vergleiches der Gestaltungsmöglichkeiten des Einzelnen in Deutschland und anderen Ländern das pluralistische Wesen der deutschen Gesellschaft.
  • beurteilen, ausgehend von ihrer Kenntnis unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten, die Chancen und Grenzen der individuellen Lebensplanung in einem freiheitlichen, demokratisch und sozial verfassten Staat.
  • analysieren anhand gegenwärtiger Beispiele den gesellschaftlichen Wandel als ein typisches Kennzeichen moderner Gesellschaften, um Konsequenzen für persönliche Werthaltungen und die eigene Lebensgestaltung zu diskutieren und zu bewerten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gesellschaftsstruktur: Modelle zur Erfassung der Gesellschaft, soziale Ungleichheit, Pluralismus und Individualismus als gesellschaftliche Tendenzen etc.
  • Vielfalt der Geschlechterrollen (optional), z. B. Selbstverständnis der Frau, neues Selbstverständnis des Mannes, Vielfalt sexueller Orientierungen
  • Migration und ihre Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit (optional), z. B. auf die Zusammensetzung der Schülerinnen und Schüler in einer Klasse/an einer Schule, auf die Bevölkerung des Heimatortes, des Landes, Beispiele von gelungener Integration und Integrationsproblemen, Prozesse kulturellen Wandels und kultureller Bereicherung
  • Lebensalter und seine unterschiedlichen Ausprägungen (optional), z. B. Veränderungen in den Bereichen Kindheit, Erwerbsbiografie, Alter
  • Sozialisation und Bildung (optional), z. B. vielfältige Familienformen, Möglichkeiten der kindlichen Förderung, Bedeutung lebenslangen Lernens

GPuG12 7.1 Medien in der Bundesrepublik Deutschland im Vergleich zu Medien in anderen zeitgenössischen Gesellschaften (optional) (ca. 8 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bewerten anhand eines Vergleichs die Funktion von Medien in verschiedenen zeitgenössischen Gesellschaften.
  • nutzen ihre Kenntnisse über die Unterschiede zwischen Gesellschaften im Bereich Medien, um zu beurteilen, welche Probleme und Chancen sich aus den divergierenden Realitäten für den Einzelnen und die politische und gesellschaftliche Ordnung ergeben.
  • analysieren die Auswirkungen ordnungspolitischer Entscheidungen auf Medien in verschiedenen Gesellschaften, um deren Folgen auf die Lebenswelt des Einzelnen zu beurteilen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Medien als Einflussfaktor auf die Lebenswelt
  • gegenseitiges Kontrollverhältnis von Medien und Staat
  • Wechselwirkungen von Medien und Gesellschaft
  • Chancen und Probleme der Politikvermittlung in und durch Medien
  • Medienstandort Bayern

GPuG12 7.2 Kunst und Kultur in der Bundesrepublik Deutschland im Vergleich zu Kunst und Kultur in anderen zeitgenössischen Gesellschaften (optional) (ca. 8 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bewerten anhand eines Vergleichs die Funktionen von Kunst und Kultur in verschiedenen zeitgenössischen Gesellschaften.
  • nutzen ihre Kenntnisse über die Unterschiede zwischen Gesellschaften im Bereich Kunst und Kultur, um zu beurteilen, welche Probleme und Chancen sich aus den divergierenden Realitäten für den Einzelnen sowie die politische und gesellschaftliche Ordnung ergeben.
  • analysieren die Auswirkungen ordnungspolitischer Entscheidungen auf Kunst und Kultur in verschiedenen Gesellschaften, um deren Folgen auf die Lebenswelt des Einzelnen zu beurteilen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Kunst und Kultur als Einflussfaktoren auf die Lebenswirklichkeit
  • Definitionen und unterschiedliche Aspekte des Begriffs „Kultur“
  • Kunst und Kultur als Entfaltungsraum der Persönlichkeit
  • Alltagskultur als identitätsstiftendes Merkmal, z. B. Subkulturen, Jugendkulturen, Sport
  • Kontinuität und Wandel von Regionalkulturen in Bayern

GPuG12 7.3 Wirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland im Vergleich zur Wirtschaft in anderen zeitgenössischen Gesellschaften (optional) (ca. 8 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bewerten anhand eines Vergleichs die Funktionen der Wirtschaft in verschiedenen zeitgenössischen Gesellschaften.
  • nutzen ihre Kenntnisse über die Unterschiede zwischen Gesellschaften im wirtschaftlichen Bereich, um zu beurteilen, welche Probleme und Chancen sich aus den divergierenden Realitäten für den Einzelnen und die politische und gesellschaftliche Ordnung ergeben.
  • analysieren die Auswirkungen ordnungspolitischer Entscheidungen auf die Wirtschaft in verschiedenen Gesellschaften, um deren Folgen auf die Lebenswelt des Einzelnen zu beurteilen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Wirtschaft als Einflussfaktor auf die Lebenswirklichkeit
  • Wirtschaftssysteme als Bedingungsfaktoren für Lebensgestaltung
  • unterschiedliche Realitäten in der Arbeitswelt als Merkmal unterschiedlicher Gesellschaften
  • Rahmenbedingungen für den Arbeitsmarkt, z. B. Globalisierung, Strukturwandel, Tarifpartner
  • Wirtschaftsstandort Bayern

GPuG12 Lernbereich 8: Aktuelle internationale Herausforderungen und deren Einfluss auf die Lebenswirklichkeiten in Staat und Gesellschaft (ca. 16 Std.)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren ausgewählte aktuelle Konfliktfelder internationaler Politik und ihre wichtigsten Akteure, um die Wirksamkeit und Grenzen internationaler Organisationen zu beurteilen.
  • beurteilen die Rolle Deutschlands in der internationalen Politik und seine Einflussmöglichkeiten auf und innerhalb internationaler Organisationen im Spannungsverhältnis zwischen Anspruch und Umsetzbarkeit.
  • bewerten anhand eines aktuellen Beispiels die Auswirkungen globaler Herausforderungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft und leiten daraus Handlungsmöglichkeiten ab.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • EU und eine weitere internationale Organisation, z. B. UNO, NATO, OSZE
  • internationale Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
  • aktuelle Herausforderungen: Globalisierung versus Regionalisierung, Ökologie, globale Bevölkerungsentwicklung etc. (mindestens ein Thema ist zu behandeln)