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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Experimentielles Gestalten 12 und/oder 13 (vertiefendes Wahlpflichtfach G)

Hinweis: Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines zweijährigen Lernprozesses.

gültig ab Schuljahr 2018/19

Die Lernbereiche bezeichnen wählbare Module, die mit dem Begriff „optional“ gekennzeichnet sind. Ein Lernbereich im Schuljahr ist verpflichtend zu wählen, auch die Kombination mehrerer Lernbereiche ist möglich.

ExGe12/13 Lernbereich 1: Malerei und Grafik (optional)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • vergleichen und diskutieren, anknüpfend an ein Rahmenthema, verschiedene, auch gegensätzliche, Formen der Malerei und Grafik. Sie nutzen die jeweils zugrunde liegenden künstlerischen Haltungen und Strategien als Impulse für die Entwicklung eigener bildnerischer Ansätze.
  • erproben verschiedene malerische und grafische Verfahren, variieren dabei Farbauftrag und Duktus und experimentieren auch mit bildwirksamen Gesten und Spuren. Dabei klären sie die maltechnischen Voraussetzungen eines Bildes, z. B. Malmittel und Bildgründe.
  • entwickeln eigenständige gestalterische Lösungen im Spannungsfeld einer komplexen malerischen oder grafischen Aufgabenstellung. Um einen individuellen Ausdruck zu finden, variieren sie z. B. die Inhalte, das Motiv, das malerische oder grafische Material und die Darstellungsweise.
  • dokumentieren ihre bildnerische Arbeit und strukturieren so den Prozess der Genese ihrer Bilder. Sie begründen getroffene Entscheidungen und reflektieren Bilder als komplexe Material-, Form- und Inhaltsgefüge.
  • erstellen ein Präsentationskonzept für ihre Projektarbeit und berücksichtigen dabei die Auswirkungen eines spezifischen Ortes auf die Inszenierung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Malerische und grafische Ansätze und Strategien, z. B. Actionpainting, Informel, Fotorealismus, monochrome Malerei, Farbfeldmalerei, Dekonstruktivismus, New Simplicity
  • Malmaterialien, z. B. Ei-Tempera, Pigmente, Ölfarbe
  • Malgründe, z. B. Leinwand, Holz, Pappe, Metall
  • Maltechniken, z. B. Mischtechniken, Schablonen, Stencils, großformatige Malerei, gestische Ausrucksformen, Spachteln, Spritzen
  • Drucktechniken, z. B. experimentelle Druckverfahren mit unterschiedlichen Materialien, Frottage, Decalcomanie, Monotypie
  • Dokumentation, z. B. zeichnerische, malerische, fotografische Dokumentation, Projektmappe, Skizzenbuch

ExGe12/13 Lernbereich 2: Plastik und Objekt (optional)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren und vergleichen wegweisende Positionen der Plastik und der Objektkunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Dabei erschließen sie sich deren Errungenschaften bei der Überwindung von Spartengrenzen und in Hinblick auf Innovationen bei Formensprache, Material und künstlerischer Technik.
  • recherchieren, z. B. angeregt durch Exkursionen vor Ort, über Kunstwerke und Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Sie untersuchen und deuten die ästhetischen Intentionen sowie spezifische Kontexte des Werks (z. B. Entstehungsbedingungen, räumliche und thematische Bezüge, vorausgegangene Diskurse und Kontroversen).
  • planen und entwickeln in variationsreichen Zeichnungen und Modellen Konzepte für ein ortsbezogenes, dreidimensionales Gestaltungsprojekt. Dabei berücksichtigen sie situative, architektonische, funktionale und ggf. historische Gegebenheiten und den thematischen Anlass.
  • dokumentieren ihren Entwurfs- und Arbeitsprozess und präsentieren ihre Ergebnisse, z. B. in einer Projektmappe. Dabei veranschaulichen sie nachvollziehbar die Entwicklung eines künstlerischen Konzepts von der Ideenfindung über verschiedene Entwurfs- und Realisierungsstadien bis hin zur Präsentation eines fertigen Werks oder Produkts.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Positionen der Plastik, z. B. Abstraktion, Konstruktivismus, Objektkunst
  • Künstler, z. B. Joseph Beuys, Tony Cragg, Erwin Wurm
  • Kunst im öffentlichen Raum, z. B. zeitgenössische Denk- und Mahnmale, regionale Skulpturenprojekte und Skulpturenparks, Land Art, Urban Art
  • ortsbezogene Kunstprojekte, z. B. Schulhof- und Platzgestaltung, temporäre Installationen, künstlerische Interventionen im Zusammenhang mit Architektur oder Landschaft
  • Arbeitstechniken, z. B. Sichten und Sammeln von Materialien und Fundstücken des Alltags und der Natur, Scribbles, Entwurfs- und Projektzeichnungen, Modellbau
  • Projekt- und Dokumentationsmappe: Recherchematerial, Vorstudien, Entwurfszeichnungen, schriftliche und fotografische Dokumentation

ExGe12/13 Lernbereich 3: Gestalten im Raum (optional)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkunden räumliche Strukturen, z. B. von ungewöhnlichen Architekturformen oder Rauminstallationen. Sie identifizieren grundlegende Elemente von Raumerfahrungen, wie z. B. Form, Material und Licht, und beschreiben ihre spezifischen Ausprägungen sowie ihre sinnliche Wirkung.
  • imaginieren Möglichkeiten räumlicher Gestaltung zu einem Rahmenthema, und entwickeln schrittweise Gestaltungsideen indem sie die räumlichen Voraussetzungen analysieren, sich inhaltliche Kontexte erschließen und modellhaft mit raumbildenden Elementen experimentieren.
  • entwickeln schlüssige Konzepte für raumbezogene Arbeiten, etwa Installation, Bühnenbild oder Enviroment, und setzen diese um. Dabei berücksichtigen sie Aspekte, wie z. B. Perspektive, Materialcharakter, Haptik, Farbe und Beleuchtung, um die intendierten Wirkungen zu erzielen.
  • dokumentieren den gestalterischen Findungs-, Entwicklungs- und Konzeptionsprozess in geeigneter Form, z. B. mit einer fotografischen Dokumentation oder im Skizzenbuch, und begründen ihre Entscheidungen.
  • präsentieren ihre Arbeiten und Dokumentationen und stimmen sich bei einem Gemeinschaftsprojekt über die Intention und das Konzept der Präsentation ab. Sie wählen gezielt einen Ort und richten die Inszenierung darauf aus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Elemente räumlicher Erfahrung, z. B. Proportionen, Formensprache, Materialien, Licht, Umfeld, statische und dynamische Räume
  • Kontexte der Raumgestaltung, z. B. Platzgestaltung, Installationen im Naturraum, Bühnenbild, Filmarchitektur, Environment, alternative Architektur, virtuelle Räume, soziale, politische und kunsthistorische Aspekte
  • innovative, alternative und utopische Architekturformen und Raumstrukturen, z. B. Buckminster Fuller, Zaha Hadid
  • themenbezogene Sensibilisierung und Arbeitsweisen, z. B. Recherche, Ausstellungsbesuche, Exkursionen
  • Entwurfs- und Konzeptionstechniken, wie z. B. Kreativitätstechniken, Skizzen, Schnappschüsse, Modellbau, digitale Modelle
  • Präesentations- und Dokumentationsformen, z. B. Modelle, temporäre Rauminstallationen oder mediale Inszenierungen, Broschüre, Internetauftritt

ExGe12/13 Lernbereich 4: Visuelle Medien (optional)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • untersuchen und diskutieren die Rolle digitaler Gestaltungen für die Rezeption und Kommunikation, z. B. bei Videokunst oder sozialen Netzwerken. Sie reflektieren dabei ihr eigenes Medienhandeln und beurteilen den Realitätsanspruch digitaler Bilderwelten.
  • entwickeln zu einem Rahmenthema bildhafte oder narrative Ideen. Zur Ideenfindung recherchieren sie Kontexte und nutzen experimentierende Arbeitsweisen, wie z. B. Schnappschüsse, Scribbles oder auch Kombinationen analoger und digitaler Verfahren.
  • entscheiden sich, ausgehend von Ideen und fotografischen oder filmischen Skizzen, für bestimmte Medien und setzen diese zielführend auf ein Gestaltungsvorhaben hin ein.
  • entscheiden sich, ausgehend von Ideen und fotografischen oder filmischen Skizzen, für bestimmte Medien und setzen diese zielführend auf ein (audio-)visuelles Gestaltungsvorhaben hin ein. In der Umsetzung berücksichtigen sie medienspezifische Gestaltungsmittel, um die intendierten Wirkungen zu erzielen.
  • dokumentieren den gestalterischen Findungs-, Entwicklungs- und Konzeptionsprozess in geeigneter Form, wie z. B. in einem Skizzenbuch oder visuellen Tagebuch.
  • präsentieren ihre Arbeiten und Dokumentationen und stimmen sich bei einem Gemeinschaftsprojekt über Intention und Präsentationsformen ab. Sie wählen gezielt einen Ort aus und richten die Inszenierung darauf aus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • medientheoretische Aspekte, z. B. Immersion, Virtualität, Identität
  • themenbezogene Sensibilisierung und Arbeitsweisen, z. B. Recherche und Ausstellungsbesuche zu Konzepten und Strategien erweiterter Kunst- und Designansätze
  • Kreativitäts- und Konzeptionstechniken, z. B. Scribble, Storyboard, Drehbuch
  • Fotografie, z. B. serielle Konzepte, experimentelle Fotografie, digitale Fotomontage, Kameratechnik, Bildbearbeitungsprogramme
  • Film, z. B. Kurzfilm, Experimentalfilm, Loops, audiovisuelle Gestaltungsmittel, Technik der Filmkamera, Schnittsoftware
  • Animation, z. B. Daumenkino, digitale 2-D- oder 3-D-Animationen, experimentelle Animation, Animationssoftware
  • Grafik und Layout, z. B. visual Storytelling, experimentelle Typografie und Layout, digitales 3-D-Design (Objektdesign und Architektur), Layout- und Vektorgrafiksoftware
  • interaktive Medien, z. B. Webseiten, interaktive Bildgestaltungen, Webdesignsoftware
  • Präsentationsformen: Installationen, Multiple Screen, Internetauftritt oder -plattform, Blog

ExGe12/13 Lernbereich 5: Aktionskunst (optional)
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • recherchieren zu wichtigen Künstlern und Künstlergruppen, die im Bereich Aktionskunst und Performance innovative und interdisziplinäre Ausdrucks- und Rezeptionsformen prägen. Im Zusammenhang mit kunstgeschichtlichen und gesellschaftlichen Kontexten interpretieren und diskutieren sie die jeweilige künstlerische Programmatik.
  • erproben in improvisierenden Übungen Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten des eigenen Körpers. In Interaktionen mit Mitspielern erweitern sie das Ausdrucksspektrum und beziehen dabei mitunter Objekte, Licht, Klang, Sprache oder audiovisuelle Medien als Gestaltungsmittel ein.
  • planen Choreografien für Performances und verwandte Darstellungsformen. In Bezug auf ein Rahmenthema klären sie in zeichnerischen, fotografischen oder schriftlichen Konzepten die inhaltlichen, räumlichen und zeitlichen Bedingungen sowie sonstige Parameter der Inszenierung, z. B. technische Mittel, Beleuchtung.
  • übersetzen individuelle, soziale und kulturelle Erfahrungen, Beobachtungen oder Konflikte in eine bildhaft-ästhetische oder auch symbolische Sprache. Einer erstrebten Aussage nähern sie sich durch die Verdichtung der Ausdrucksmittel an.
  • bestimmen eigenverantwortlich Ort, Zeit und Durchführungsrahmen einer Performance oder Aktion. Sie reflektieren unmittelbar den Aktions- oder Aufführungsverlauf und beziehen dabei im Besonderen Reaktionen von Mitwirkenden und Publikum mit ein und entscheiden sich für eine adäquate Form der Dokumentation.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Stile, z. B. Dada, Bauhausbühne (Triadisches Ballett), Happening und Fluxus, Performancebewegung der 1970er-Jahre (Allan Kaprow, Joseph Beuys, Marina Abramović)
  • verwandte Genres, z. B. modernes Tanztheater (Pina Bausch), experimentelle Musikaufführungen (John Cage)
  • elementare Übungen zu bewusster Körper- und Raumwahrnehmung und sprachlicher Artikulation, z. B. lebende Kunstwerke, Pantomime, Improvisationstheater, Flashmob
  • Performanceformen, z. B. Zeichen- oder Malperformances, multimediale Performance, partizipative Aktionsformen
  • konzeptionelle Vorarbeiten, z. B. Portfolio, grafische Partitur, Projektzeichnungen, Storyboard, Moodboard
  • Dokumentationsmöglichkeiten, z. B. zeichnerische, fotografische, filmische Dokumentation, schriftliches Resümee, Ausstellung mit Dokumentationsmaterial und Aktionsrelikten