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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Kunst 6

Ku6 Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

Ku6 Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen ihre individuelle hörtechnische Versorgung eigenverantwortlich und situationsangemessen ein, um ihre Wahrnehmungsfähigkeit über den auditiven Kanal optimal auszuschöpfen.
  • kompensieren zum Teil die Leistung ihres auditiven Sinnes, indem sie Informationen über Bilder, Werke und Architektur vor allem auf optischem Wege sammeln und nachfolgend auswerten.
  • gebrauchen bewusst je nach Unterrichtsinhalt weitere Rezeptionskanäle, wie den taktilen und den olfaktorischen Sinn, um auf möglichst ganzheitlichem Wege Informationen und Erfahrungen zu sammeln sowie ihren Wortschatz mit tatsächlichem Inhalt zu füllen, zu festigen oder neu zu erlernen.
  • überbrücken oder mindern Sprachverständnisprobleme, indem sie zusätzlich verfügbare Informationsquellen gezielt suchen, deren Hinweise aufnehmen und ausgleichend nutzen.
  • erleben und analysieren reale Begegnungen (z. B. in der Natur, durch die Arbeit mit Werkzeugen und Materialien, bei Museumsgängen und Erkundungen) mithilfe der angesprochenen Sinne, um ihren Erfahrungshorizont bewusst zu erweitern.
  • nutzen Phasen des Gestaltens als Hörpausen und wenden damit eine wichtige Entspannungsstrategie im Umgang mit ihrer Hörschädigung an.
  • eruieren durch freies und systematisches Wahrnehmen und Betrachten die Idee, Absicht oder Mitteilung des jeweiligen Künstlers und verwenden diese Erkenntnis für ihren eigenen Gestaltungsprozess und die Beurteilung der Werke von Mitschülerinnen und ‑schülern.

Ku6 Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen sich selbständig handelnd mit ihrer Umwelt, mit Materialien und Techniken auseinander und erweitern auf diese Weise bewusst ihre bisher gesammelten Erfahrungen sowie ihr Repertoire an typischen Handlungsabläufen im Fach Kunst.
  • setzen zur Informationsaufnahme zielführend alle jeweils angesprochenen Sinne ein und erkennen dabei für sich den Wert einer kompensatorischen Informationsgewinnung.
  • reflektieren, begründen und bewerten eigene Werke und die der Mitschülerinnen und ‑schüler unter Beachtung vereinbarter Gestaltungskriterien und verwenden dabei entsprechendes Fachvokabular.
  • nutzen relevante Fachbegriffe sowohl im Unterrichtsgespräch als auch in der Kommunikation zu den Mitschülerinnen und -schülern und erweitern so auf sprachlicher Ebene ihre fachliche und Sozialkompetenz.
  • untersuchen Kunstwerke, um die Intentionen von Künstlern zu entdecken und zu reflektieren und erkennen dabei die nonverbale Aussagekraft von Geschaffenem.
  • bringen ihr Wissen um die Anforderungen und Belastungen ausgewählter Berufsbilder unter dem Aspekt ihres individuellen Hör- und Kommunikationsvermögens in den eigenen Berufsorientierungsprozess ein.

Ku6 Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • kommunizieren mithilfe ihres jeweiligen Hauptkommunikationsmittels in spontanen, ungelenkten und angeleiteten Gesprächssituationen.
  • fordern in selbstverantwortlicher Art und Weise die Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse in kooperativen Phasen und gehen ihrerseits kommunikationsunterstützend auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ein, indem sie vereinbarte Gesprächsregeln und Riten zur Interaktion beachten sowie eigenständig kommunikationstaktisch vorgehen.
  • setzen gezielt Visualisierungsmaßnahmen ein, um zu einer gelingenden Kommunikation beizutragen.
  • formulieren Hilfestellungen und Rückmeldungen in eigenen Worten für andere verständlich, indem sie sich bei Bedarf an Satzstartern und ‑mustern orientieren.
  • kommunizieren adressaten-, fach- und themengerecht, indem sie grundlegenden Wortschatz und Fachwortschatz in Schrift-, Laut- und ggf. Gebärdensprache kontinuierlich erweitern und diesen handlungsorientiert vertiefen und sichern.
  • äußern sich bei Analyse, Deutung und Reflexion von Werken weitgehend frei in Satzstruktur und Wortwahl.
  • setzen ihr Wissen um verbale, nonverbale, schriftsprachliche und anderweitig medial gegebene Anweisungen nach ihren individuellen Möglichkeiten künstlerisch und ggf. kriterienorientiert um.
  • bestätigen unabhängig von ihrem Sprachentwicklungsstand und ihrer Kommunikationsform ihr Verständnis von komplexen Anweisungen und Handlungsabläufen, indem sie diese aktiv handelnd bewerkstelligen.
  • bringen ihre Gedanken, Empfindungen und Gefühle auf nichtsprachlichem, künstlerisch-schaffendem Wege zum Ausdruck und erkennen das praktische Tun und Kunst dabei als eine lebenslange Chance, sich unabhängig von ihrem individuellen Sprachentwicklungsstand der Umwelt mitzuteilen.

Ku6 Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die Bedürfnisse anderer während kooperativer Phasen eigenständig und bewusst wahr und berücksichtigen diese, indem sie erlernte Kommunikationsstrategien zur Anwendung bringen.
  • nutzen Erkenntnisse zum Handeln im Team und im Austausch mit anderen, um ihr Verhalten in Kommunikationssituationen und deren Gelingen in kooperativen Phasen kritisch zu reflektieren und dieses ggf. zu optimieren.
  • erleben sich selbstwirksam, indem sie Situationen bewältigen, welche nicht ausschließlich sprachlich, sondern durch Eigenkreativität, durch das Ausführen konkreter Abläufe und an Techniken und/oder Plänen orientierten Vorgehensweisen geprägt sind, und bauen auf diese Weise Selbstwertgefühl auf.
  • verleihen Emotionen, inneren Bildern und persönlichen Gefühlen in vielfältigen künstlerischen Gestaltungssituationen vor allem auf sprachfreier Ebene Ausdruck, indem sie nach ihren kreativen Möglichkeiten individuell bedeutsame Werke gestalten, und gewinnen dadurch an Selbstsicherheit.
  • reflektieren die durch Werke getätigten Aussagen von Künstlern und Mitschülerinnen und -schülern, erkennen das Potenzial der Unterschiedlichkeit und Vielfalt und äußern ihre gebildete Meinung dazu in fachgerechter und sozial angemessener Form.

Ku6 Lernbereich 1: Bildende Kunst
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden romanische und gotische Architektur am Beispiel von Kirchen und Burgen durch den Vergleich von Gestaltung und jeweiliger religiöser bzw. weltlicher Aufgabe (Funktion, Stilmerkmale und technische Lösungen).
  • untersuchen und beschreiben die Entstehungsgeschichte repräsentativer mittelalterlicher Bauwerke (Kirchen, Burgen), auch im Hinblick auf die Arbeitsorganisation bei der Entstehung (z. B. Bauhütte).
  • entwerfen ein am Mittelalter orientiertes Bauwerk (z. B. eine Burg) zeichnerisch in verschiedenen Ansichten oder als Modell (z. B. aus Papier, Karton, Ton), um den Zusammenhang von Form und Funktion zu erarbeiten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: Bauwerke aus dem Mittelalter (Romanik und Gotik): Burg, Kirche; Funktion und Aspekte der Werkentstehung: Anlass, Auftraggeber, Arbeitsorganisation
  • wichtige Begriffe: Romanik, Gotik; Kirche, Dom, Kathedrale; Mittel-, Seiten-, Querschiff, Fresko, Glasmalerei, Rosette, Kapitell, Wasserspeier, Bauhütte; Burg: Wall, Zugbrücke, Bergfried, Wehrgang
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: Romanik: schwerer, blockhafter Massivbau mit wenigen, kleinen Fenstern und Flachdecken bzw. einfachen Gewölben; Gotik: gegliederter Baukörper, Durchgitterung der Wand, Strebewerk, Maßwerk, farbige Glasfenster
  • Verfahren und Techniken: Ideenskizze, Zeichnung, Modellbau, auch in Gruppenarbeit
  • Werkzeuge und Materialien: Zeichenwerkzeuge; Modellbaumaterialien (z. B. Papier, Karton, Ton); Modellierwerkzeug, Cutter, Scheren, Klebstoff

Ku6 Lernbereich 2: Gestaltete Umwelt
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • stellen Zusammenhänge zwischen Form und Funktion am Beispiel aktueller und historischer Objekte (auch Architekturelemente) her, indem sie diese analysieren (z. B. nach Größe, Material, Form, Verarbeitung und Handhabung).
  • entwerfen zeichnerisch einen einfach aufgebauten Gebrauchsgegenstand, um das Zusammenspiel von funktionalen, dekorativen und repräsentativen Aspekten zu erproben.
  • wählen ein Objekt aus ihrer Umgebung (z. B. Sitzmöbel, Tisch, Lampe) aus, entscheiden sich für einen für den Betrachter informativen Standpunkt und erfassen dieses Objekt in Parallelperspektive unter Berücksichtigung von Licht und Schatten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: heutige und historische Objekte oder Architekturelemente
  • wichtige Begriffe: Betrachterstandpunkt, Blickwinkel, Funktion, Proportion, Dekor
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: Darstellung von Licht und Schatten (Schraffuren), Parallelperspektive, Anordnung im Blatt
  • Verfahren und Techniken: Zeichnung oder Modellbau
  • Werkzeuge und Materialien (z. B. Bleistifte, Buntstifte, Papiere, Scheren, Pappen, Leim/Kleister, Modelliermasse)

Ku6 Lernbereich 3: Visuelle Medien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden den Charakter verschiedener Schriftarten und Textanordnungen in Druckerzeugnissen (z. B. Comics) und bewerten diese im Hinblick auf ihre Eignung für bestimmte Botschaften.
  • gestalten analog oder digital Texte (z. B. Initialen, Namen, Begriffe, Slogans, lyrische Texte) mit einer geeigneten Schriftart, um einen bestimmten Inhalt visuell zu vermitteln.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: Schrift als Mittel der Kommunikation
  • wichtige Begriffe: Handschrift, Druckbuchstaben, Satzspiegel, Layoutraster, Ausrichtung, typografischer Punkt bzw. Schriftgröße, fett-normal-kursiv
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien (z. B. Erscheinungsbild; Charakter der Schrift – etwa verspielt, sachlich, nüchtern; Anordnung (Layout); Größe; Strichbreite; Proportion; Abstände)
  • Verfahren und Techniken: analoge Schrift, digitale Textverarbeitung, Drucken, Kopieren, Montieren
  • Werkzeuge und Materialien (z. B. Bleistift, Federn und Tusche, Computer, Drucker, Kopierer, Montagematerial)

Ku6 Lernbereich 4: Erfahrungswelten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren Sachzeichnungen unter dem Aspekt der erscheinungsgetreuen, illusionistischen Wiedergabe, um einen ersten Zugang zu den dafür notwendigen Gestaltungsmitteln (Hell-Dunkel-Modellierung, Schattenwiedergabe) herzustellen.
  • geben in der Zeichnung einen Gegenstand aus der Natur (z. B. Muscheln, Schnecken, Wurzeln) oder ihrem Lebensumfeld (z. B. Spitzer, Schere, Werkzeug) mit grafischen Mitteln erscheinungsnah und plastisch wieder (z. B. durch Schraffuren oder Schattenwiedergabe), begründen ihre Wahl der Gestaltungsmittel (z. B. Technik, Größe) und Aspekte der bildnerischen Lösung (z. B. Motivwahl, Bildausschnitt).

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: Objekte aus der alltäglichen Umgebung bzw. Sachzeichnungen
  • wichtige Begriffe: Oberflächen- und Materialbeschaffenheit, Schlagschatten, Körperschatten, Struktur, Textur, Lichtreflex
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: Licht und Schatten, Hell-Dunkel-Übergänge, Parallelperspektive
  • Verfahren und Techniken: Zeichnung
  • Werkzeuge und Materialien: Stifte und Papier

Ku6 Lernbereich 5: Fantasiewelten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren fantastische Bilder, Objekte in der mittelalterlichen Kunst (z. B. Monster in der Bauplastik, Buchmalerei) oder in außereuropäischen Kulturen im Hinblick auf ihre Gestaltung und ihre Bedeutung.
  • wenden grundlegende handwerkliche Verfahren (z. B. Modellieren, Skulptieren, Montieren) auf verschiedene Materialien (auch unkonventionelle wie z. B. Schnee, Watte, Seife) an, um fantasievolle Objekte zu gestalten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: Bilder, Objekte, Skulpturen und Plastiken des Mittelalters oder aus anderen Kulturkreisen mit Motiven aus ihrer Fantastie
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: Kombination und Verbindung von Elementen, Motiven, Oberflächen, Materialien; Inszenierung (Raum, Lichtführung)
  • Verfahren und Techniken: Plastik, Montage oder Skulptur
  • Werkzeuge und Materialien (z. B. Mal- und Zeichenwerkzeuge, Ton, Modelliermasse, Schnee, Seife, Alufolie, Pappen, Werkzeuge, Alltagsgegenstände)