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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Wirtschaft und Beruf 6

WiB6 Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

WiB6 Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • organisieren ihre Wege, u. a. zum Praktikum und zu Beratungsstellen, und nehmen bei Bedarf Hilfen wie Mobilitätstraining oder Fahrdienste in Anspruch.
  • orientieren sich am Praktikumsplatz und innerhalb des Betriebs, indem sie individuelle, erprobte Ordnungsstrategien systematisch und situationsbezogen anwenden (z. B. Arbeitsplatz vorbereiten und aufräumen).
  • setzen die eigene Unterschrift in Schwarzschrift an die richtige Stelle des jeweiligen Schriftstücks.
  • setzen Kompetenzen im Umgang mit technischen Hilfen zur Orientierung und Mobilität und zum Bewältigen von Aufgaben in berufsbezogenen Kontexten selbständig ein.

WiB6 Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • schätzen ihre persönliche Leistungsfähigkeit unter Berücksichtigung ihrer individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten ein und setzten diese mit den Anforderungen ihres Praktikums- oder Ausbildungsplatzes in realistischer Weise in Bezug.
  • nutzen individuelle visuelle oder taktile Methoden, um Ergebnisse von Betriebserkundungen sowie eigene Erfahrungen im Praktikum zu sammeln, zu dokumentieren und zu präsentieren.
  • beurteilen vor dem Hintergrund ihrer individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten ihre berufsbezogenen Erfahrungen, setzten diese mit ihren persönlichen Berufsvorstellungen in Beziehung und berücksichtigen sie im Berufswahlprozess.
  • nutzen bewusst Strategien (Tast-, Hör-, Gedächtnisstrategien) zur Erfassung komplexer visueller Angebote in berufsbezogenen Kontexten.
  • wenden Kenntnisse in den Bereichen persönliches Budget und unterstützte Beschäftigung an.
  • nutzen die Erweiterung ihrer Schriftkenntnisse (u. a. Computerbraille, Kurzschrift, Mathematikschrift) für arbeitsplatzbezogene Prozesse.
  • übertragen grundlegende Strategien aus dem Bereich Orientierung und Mobilität und lebenspraktische Fertigkeiten auf die beruflichen Aufgaben.
  • begegnen Schwierigkeiten im Bereich Beruf, die sich im Zusammenhang mit ihren individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten ergeben, konstruktiv, indem sie Problemlösestrategien erproben und bewerten.
  • wählen aufgabenbezogen spezifische visuelle oder taktile Arbeitstechniken sowie individuelle visuelle oder taktile Hilfsmittel und Medien aus. Sie schätzen die Möglichkeiten und die Grenzen des Einsatzes der spezifischen visuellen und taktilen Arbeitstechniken sowie individueller Hilfsmittel und Medien ein und beschreiben diese.

WiB6 Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • sprechen in angemessener Form mit Praktikumsbegleitern und Kollegen und informieren diese bei Bedarf über ihre individuellen Schwierigkeiten und visuellen Bedürfnisse.
  • informieren sich und andere über mögliche Einschränkungen in der Berufswahl, die sich aus der visuellen Wahrnehmungsfähigkeit ergeben.
  • schätzen ein, wann und in welcher Form sie Informationen über ihren Status als Mensch mit Behinderung geben.
  • geben situationsangemessen über benötigte Hilfsmittel, deren Finanzierungsmöglichkeiten sowie ggf. über den eigenen Assistenzbedarf Auskunft.
  • analysieren Kommunikationsprozesse, beschreiben potenzielle Barrieren und sammeln Erfahrungen bezüglich verschiedener Kommunikationsprozesse (z. B. in Rollenspielen).
  • begründen ihre Entscheidung für die Nutzung spezifischer Schriftsysteme (z. B. Punktschrift, Computerbraille, Schwarzschrift etc.) und wenden entsprechende Arbeitstechniken an.

WiB6 Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • pflegen einen höflichen Umgang im täglichen Leben und achten auf die den Anforderungen gemäße Kleidung. Dazu nehmen sie Rückmeldungen in Bezug auf ihr Erscheinungsbild und Auftreten an.
  • gehen achtsam mit individuellen Arbeits- und Hilfsmitteln in berufsbezogenen Kontexten um.
  • beachten und berücksichtigen die Bedürfnisse anderer am Arbeitsplatz und finden Lösungen, wenn diese im Konflikt mit ihren individuellen Unterstützungsbedürfnissen stehen.
  • reflektieren ihre berufsbezogenen Zusammenarbeit sowie Arbeitsergebnisse und entwickeln mögliche Handlungsalternativen für Situationen, in denen sie sich aufgrund ihrer Einschränkungen unsicher fühlen.
  • nehmen Hilfe und Rückmeldungen bei der Auswahl eines geeigneten Bewerbungsfotos und des optischen Erscheinungsbildes ihrer Bewerbungsmappe in Anspruch (Schülerinnen und Schüler mit Blindheit).
  • wirken bei der Anpassung von Arbeitsbedingungen durch individuelle Hilfsmittel und Arbeitstechniken aktiv mit, indem sie ihren individuellen Unterstützungsbedarf formulieren.
  • beschreiben die positiven Aspekte für das Selbstkonzept, die sich aus einer realistischen Einschätzung ihrer beruflichen Möglichkeiten ergeben.

WiB6 Lernbereich 1: Projekt
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • arbeiten projektorientiert an ausgewählten Themen (z. B. verantwortungsbewusster Umgang mit Geld, Nutzen und Risiken von Technik) und wenden dabei weitgehend selbständig projektspezifische leittextorientierte Arbeitsweisen an.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • projektspezifische Arbeitsweisen: Planen, Recherchieren, Durchführen, Dokumentieren, Präsentieren, Reflektieren
  • leittextorientierte Arbeitsweisen
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erstellen ihre Präsentationen im Rahmen eines Projekts unter Beachtung ihrer eigenen visuellen und taktilen Bedürfnisse sowie der Bedürfnisse der Adressaten.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • vergrößerte Schrift (z. B. Plakatschrift), Software zur Visualisierung, taktile Medien

WiB6 Lernbereich 2: Arbeit
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden die vielfältigen Tätigkeiten und Leistungen in Haushalt und Familie in verschiedenen Haushaltsformen (materielle Hausarbeit, Erziehungsarbeit, Pflegearbeit und Beziehungsarbeit) und erkennen dabei deren Arbeitscharakter. Dabei differenzieren sie zwischen Erwerbsarbeit und Nichterwerbsarbeit.
  • erkunden und analysieren zunehmend selbständig einen Arbeitsvorgang im privaten Haushalt. Sie beschreiben, beurteilen und präsentieren den Arbeitsplatz mithilfe aller Arbeitsplatzmerkmale. Bei den Arbeitsbedingungen legen sie den Schwerpunkt besonders auf die ergonomischen, technischen und ökologischen Bedingungen.
  • wertschätzen durch die Arbeitsplatzerkundung die Vorteile einer organisierten Hausarbeit und verstehen dadurch die Notwendigkeit einer Arbeitsteilung durch alle Haushaltsmitglieder.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • verschiedene Haushaltsformen
  • vielfältige Formen von Haus- und Familienarbeit: materielle Hausarbeit, Erziehungsarbeit, Pflegearbeit und Beziehungsarbeit
  • Erwerbsarbeit, Nichterwerbsarbeit
  • Arbeitsplatzmerkmale: Arbeitsaufgabe, Arbeitsmittel, Arbeitsort, Arbeitszeit, Arbeitsdauer, Arbeitsbedingungen: Ergonomie, Technik, Ökologie
  • Organisation im Haushalt: Arbeitsteilung und Arbeitsplanung
  • gesundheitliche und soziale Verträglichkeit von Arbeitsbelastung im Haushalt
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • verschiedene Haushalts- und Wohnformen (Familie, Internat, Ganzjahreswohnen, Heilpädagogische Tagesstätte)
  • Arbeitsbedingungen: auch visuelle Voraussetzungen

WiB6 Lernbereich 3: Berufsorientierung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • benennen eigene Stärken und Schwächen, Interessen und Neigungen, und machen sich deren Veränderbarkeit sowie deren Bedeutung für die Berufswahl bewusst.
  • treffen auf Grundlage ihrer Selbsteinschätzung sowie umfangreicher Informationen über andere weiterführende Schulen eine Entscheidung über ihre weitere Schullaufbahn.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Selbst- und Fremdeinschätzung
  • Informationen zur Schullaufbahn
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • benennen eigene Stärken und Schwächen (z. B. Unsicherheiten aufgrund der visuellen Einschränkung bei der konkreten Ausführung verschiedener Aufgaben und Tätigkeiten). Sie beschreiben Auswirkungen und Konsequenzen der individuellen Seheinschränkung auf die Berufswahl.

WiB6 Lernbereich 4: Wirtschaft
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erstellen einen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben, um sich ihr Konsumverhalten bewusst zu machen, und vergleichen dieses mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern, um zu beurteilen, wie individuelle Voraussetzungen das Konsumverhalten beeinflussen.
  • erstellen Kriterien für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld, um diese bei eigenen Konsumentscheidungen zu berücksichtigen (z. B. Einnahmen- und Ausgabenplan gewissenhaft führen, Spontankäufe vermeiden).

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Einnahmen- und Ausgabenplan
  • Kriterien für verantwortungsbewussten Umgang mit Geld
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen zur Erstellung eines Überblicks auch taktile oder visuell adaptierte Darstellungsformen.

WiB6 Lernbereich 5: Recht
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • recherchieren die gesetzlichen Regelungen für eigene Kaufhandlungen, um künftig unter Beachtung gegebener Rechtsnormen handeln zu können.
  • bewerten Fallbeispiele zu gesetzlichen Regelungen für Kaufhandlungen, auch für Onlinegeschäfte.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Taschengeldparagraf
  • Geschäftsfähigkeit
  • Kaufvertrag
  • Onlinegeschäfte
  • ausgewählte Themen des Jugendschutzgesetzes

WiB6 Lernbereich 6: Technik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erarbeiten und formulieren geeignete technikbezogene Fragen zur Erkundung eines betrieblichen Arbeitsortes oder eines Technikmuseums.
  • beurteilen im Rahmen einer Technikerkundung an einem Arbeitsort, welche Funktion der Technikeinsatz für den Menschen hat bezüglich Arbeitsentlastung, Arbeitsgeschwindigkeit, Herstellungsmenge und Qualität; sie notieren ihre Beobachtungen und bewerten sie.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Technikerkundung
  • Expertengespräche
  • Funktionen von Technik
  • Energieaufwand
  • technischer Wandel
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • benennen im Rahmen einer Technikerkundung an einem Arbeitsort auch die spezifischen visuellen und taktilen Anforderungen.