Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Sport 1/1A/2

Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines dreijährigen Lernprozesses.

S Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

S Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • formulieren, nach gemeinsamen Erkundungsphasen, ihre Eindrücke von den verschiedenen Orten des Sportunterrichts (Turnhalle, Garderobe, Sportplatz, Schwimmhalle etc.), finden Gemeinsamkeiten und Unterschiede und weisen visuellen oder taktilen Markierungen (z. B. Absprungmarkierung beim Weitsprung, Klebemarkierungen als Spielfeldbegrenzung) Bedeutung zu, um sich zu orientieren und die jeweiligen räumlichen Voraussetzungen zu nutzen.
  • nehmen Aufmerksamkeitsfelder, Fixpunkte und Orientierungsmarken in der Sporthalle, Schwimmhalle oder auf einem Außengelände wahr, um z. B. Begrenzungen eines Spielfeldes zu erkennen, Positionen beim Tanzen aufzufinden, Hinweise vor Gefahrenstellen zu erhalten, und wissen um ihre Funktion als Kennzeichnung bestimmter Orte in der Turnhalle (z. B. Aufmerksamkeitsstreifen entlang der Hallenwand, Teppichfliesen, Zauberschnur, Lagerung von Weichbodenmatten an den Wänden der Turnhalle).
  • nutzen individuelle Angebote (z. B. zum Richtungshören, zur Förderung der visuellen oder auditiven Figur-Grund-Wahrnehmung, zur Stärkung der visuellen oder auditiven Merkfähigkeit), um ihre Fähigkeiten und Kompetenzen im Bereich der visuellen und auditiven Wahrnehmung zu verbessern.
  • nutzen Spiele, Angebote und Übungen, um den eigenen Körper bewusst wahrzunehmen und eine sichere Vorstellung vom eigenen Körper (Körperschema) aufzubauen.
  • verfügen über elementare Raum- und Formerfahrungen und benennen ausgehend vom eigenen Körperschema Bewegungen der einzelnen Körperteile und Körperseiten. Sie geben Bewegungsrichtungen und Positionsbegriffe wie oben, unten, rechts, links, vorne, hinten handelnd und in der Vorstellung an und nutzen diese Begriffe zur Orientierung im Sportunterricht.
  • reagieren auf die Rückmeldung der Lehrkraft und der Mitschüler und Mitschülerinnen in Bezug auf Körperhaltung und Bewegungsmuster, um Bewegungsabläufe wahrzunehmen und hemmende Bewegungsmuster (z. B. Vorlage oder Rücklage) zu erkennen sowie diese mit zunehmender Selbständigkeit abzubauen bzw. zu vermeiden.
  • wenden, je nach individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten, Strategien zum Erfassen von Bewegungsabläufen an und nutzen methodisch-didaktische Hilfen (z. B. genaue verbale Erläuterungen, Demonstration der Bewegung an Modellen (z. B. Gliederpuppe, geführte Bewegungen oder Parallelbewegungen mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler oder der Lehrkraft, Abtasten des Bewegungsablaufs).
  • treffen gemeinsam mit der Lehrkraft Sicherheitsmaßnahmen und nutzen zu deren Umsetzung auditive, optische und haptische Merkmale, Signale und Hilfsmittel (z. B. Zurufe, Reduzierung von Störgeräuschen, Feldmarkierungen in Kontrastfarbe zum Hallenboden, Laufwegmarkierungen, Spielfeldabgrenzungen mit Signalfarben oder andere zusätzliche akustische Signale).
  • orientieren sich selbständig anhand fester Bezugspunkte in der Sporthalle und auf dem Sportgelände (z. B. Sprossenwand) und bestimmen ausgehend von diesen sowie durch akustische Signale (z. B. Zurufe der Lehrkraft, Hupe, Megaphon) ihre Position im Raum.

S Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • treffen in Kenntnis von ihrer individuellen Sehbehinderung oder Augenerkrankung und in Absprache mit der Lehrkraft Vorkehrungen und Maßnahmen für den Sportunterricht (z. B. Markierungen, Bedarf an Hilfestellung oder Assistenz, Vermeiden von Blendung) und vermeiden so eine mögliche, zusätzliche Gefährdung der Augen bzw. des Sehvermögens.
  • halten individuelle Schutz- und Sicherheitsvorkehrungen und -maßnahmen im persönlichen Bereich ein (z. B. Tragen einer Sportbrille, Vermeiden von Sprüngen etc. bei bestimmten Augenerkrankungen, Achten auf Zurufe), um ihr vorhandenes Sehvermögen zu schützen oder zu bewahren.
  • kompensieren die fehlende visuelle Kontrolle und die daraus resultierende erschwerte Bewegungskoordination durch z. B. Korrektur und wiederholende Erklärungen der Lehrkraft.
  • beschreiben die Bedeutung grundlegender Bewegungserfahrungen über den Sportunterricht hinaus, z. B. als Voraussetzung und notwendige Kompetenz für den Bereich Orientierung und Mobilität.
  • halten gemeinsam getroffene allgemeine und individuelle Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitsregeln ein, um sich vor Verletzungen im Sportunterricht zu schützen (Laufen mit vorgestreckten Armen oder Schutzhand, um Zusammenstöße zu verhindern).
  • setzen spielerisch spezielle Techniken, einfache Regeln und Bewegungsformen blindenspezifischer Sportarten um, z. B. Torball, Goalball, und beschreiben den individuellen Nutzen oder Vorteil dieser Sportarten für sich.
  • geben (z. B. beim Laufen/Werfen) Bewegungsrichtungen (z. B. die Lauf- oder Wurfrichtung) mit zunehmender Sicherheit (z. B. durch das Ausstrecken beider Arme) an, um die Unfallgefahr zu reduzieren oder zuminimieren.
  • nutzen bei Laufspielen oder Laufaufgaben getrennte Rückwege (Laufweg ≠ Rückweg), um Zusammenstöße zu vermeiden.
  • führen Übungen an Geräten angeleitet aus, indem sie spezielle Adaptionen (z. B. Kennzeichnung von Geräten – z. B. Ende einer Langbank – in kontrastreicher Signalfarbe) als bedeutsam wahrnehmen.
  • nutzen taktile, akustische und optische Orientierungshilfen beim Laufen, Springen und Werfen, bei Ballspielen, kleinen Spielen etc. (Schellenband für den Fänger, bunte Mannschaftsbänder, blindenspezifische Markierungen im Raum, z. B. Aufmerksamkeitsfelder) aber auch Markierungen einer Spielfeldbegrenzung (z. B. Zauberschnur, Klebemarkierungen), um die individuelle sportliche Handlungsfähigkeit auszubauen.
  • wählen aus einem Angebot an blinden- und sehbehindertenspezifischen Sportgeräten und Hilfsmitteln (z. B. Klingelbälle, Blindenfußbälle, Goalball-Tore, Poi, farbige Jonglierbälle, rutschfeste Matten, verschiedenfarbige oder besonders große Bälle in Signalfarben) je nach individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten aus und setzen diese bei Spiel und Sport ein.

S Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden bei Interaktionssituationen im Sportunterricht Strategien an, um fehlenden Blickkontakt oder die beeinträchtigte oder fehlende Wahrnehmung von Mimik und Gestik zu kompensieren (z. B. körpernahe Gebärden oder verbale Absprachen beim Tanzen).
  • nehmen Stimmungen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler vor allem anhand von Tonlage und Stimme wahr und reagieren alters- und entwicklungsgemäß darauf (hochgradig sehbehinderte bzw. blinde Schülerinnen und Schüler).
  • erlangen zunehmende Sensibilität über die kommunikative Wirkung und Ausdruckskraft eigener Bewegungen (z. B. gesenkter Kopf signalisiert Niedergeschlagenheit), beschreiben diese und gestalten Situationen angemessen.
  • achten und befolgen Warn- und Zurufe oder verbale Hinweise der Lehrkraft oder der sehenden Begleitung zum Fangen und Werfen, Anhalten, Abbremsen oder zur Richtungsänderung (z. B. beim Erreichen des Beckenendes im Schwimmbad oder bei Fangspielen in der Turnhalle), um Bewegungsabläufe korrekt und sicher auszuführen.
  • informieren sich und andere über die aufgrund der eigenen Sehbehinderung oder Augenerkrankungen notwendigen Vorkehrungen und Schutzmaßnahmen im Sportunterricht und achten auf deren Einhaltung.

S Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen Einschränkungen wahr, welche sich im Sport aus der Sehschädigung ergeben (z. B. beim Ballspiel), und beschreiben diese.
  • nehmen bei Bedarf eine Assistenz bei bestimmten Spielen an (z. B. Fangspiele/Laufspiele als Paaraufgabe, sehende Begleitung) und akzeptieren die Notwendigkeit und den Bedarf von Hilfestellungen und Anpassungen.
  • nehmen ihren Körper positiv wahr, setzen ihre individuellen Fähigkeiten ein und trauen sich eigenständig und verantwortungsbewusst sportliche Leistungen zu.
  • informieren sich (mithilfe der Lehrkraft/Assistenz) über die eigene Sehbehinderung, um Möglichkeiten, Grenzen und notwendige Hilfemaßnahmen zu erfassen.
  • lassen sich auf alternative Bewegungsformen,-abläufe oder -angebote ein, wenn die eigene Sehbehinderung oder Blindheit eine Teilnahme oder Teilhabe in bestimmten Handlungsfeldern des Sportunterrichts nicht zulässt.
  • ziehen positive Erfahrungen aus gemeinsamen Bewegungserlebnissen in der Gruppe, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
  • übertragen die aus der regelmäßig ausgeführten sportlichen Tätigkeit (z. B. Vereinsmitgliedschaft) gewonnene Sicherheit auf weitere Handlungsfelder (z. B. Vereinsmitgliedschaft).

S Lernbereich 1: Gesundheit und Fitness
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • halten grundlegende Hygiene- und Sicherheitsregeln (z. B. im Umkleideraum) ein.
  • wärmen sich auf spielerische Weise auf und ab.
  • nehmen Sinnesreize und Körperreaktionen in verschiedenen Bewegungszusammenhängen wahr und verstehen zunehmend deren Ursachen.
  • erfahren den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung.
  • bewegen sich ausdauernd auf spielerische Art und Weise.
  • beschreiben die Grundlagen für eine gesunde Körperhaltung (z. B. bewegtes Sitzen) und führen entsprechende Übungen dazu aus.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Hygiene-/Sicherheitsregeln: waschen, feste Sportschuhe, geeignete und frische Sportkleidung, Ablegen von Schmuck, Umgang mit Klein- und Großgeräten (z. B. Kleinkasten und Weichbodenmatte)
  • Aufwärmspiele und -übungen, Mobilisierung der Schulter-, Hüft- und Fußgelenke, Wirbelsäule
  • optische, akustische, taktile sowie kinästhetische Sinnesreize in verschiedenen Bewegungszusammenhängen
  • Gleichgewicht: statisch/dynamisch, ein- und beidbeinig
  • Puls und Atmung in Be- und Entlastungsphasen
  • einfache Übungen zur Entspannung (z. B. Fantasiereisen)
  • kindgemäße Kletter- und Kriechparcours sowie Stationen zur Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur
  • rückengerechtes Gehen, Sitzen, Heben, Tragen
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • halten Ordnung im Umkleideraum ein und ziehen sich mit zunehmender Selbständigkeit um bzw. legen ihre Kleidung zunehmend selbständig geordnet ab.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Hygiene- und Sicherheitsregeln: waschen, feste Sportschuhe, geeignete und frische Sportkleidung, ordentliches Ablegen von Kleidung, Ablegen von Schmuck, Umgang mit Klein- und Großgeräten (z. B. Kleinkasten und Weichbodenmatte mit zusätzlichen Markierungen)
  • Spiele mit Positionsbegriffen
  • Spiele zum Richtungshören
  • Körperschema (z. B. Spiele zur Lokalisation und Benennung von Körperteilen)
  • kindgemäße Kletter- und Kriechparcours, unter Einbezug der individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten sowie Stationen zur Stärkung der Bauch- und Rückenmuskulatur

S Lernbereich 2: Fairness/Kooperation/Selbstkompetenz
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ihre individuellen Fähigkeiten bewusst wahr und reflektieren darüber.
  • nehmen sportliche Herausforderungen an.
  • reagieren auf das Gefühl der Unsicherheit, indem sie Hilfe erbitten und dieser vertrauen.
  • wägen mögliche Gefahren und ihre eigenen Fähigkeiten gegeneinander ab, um sportlichen Herausforderungen bewusst und sicher zu begegnen, und halten Sicherheitsregeln ein.
  • helfen sich gegenseitig entsprechend ihrer körperlichen und emotionalen Möglichkeiten.
  • befolgen vereinbarte (Spiel-)Regeln, auch indem sie sich zunehmend an ritualisierte Kommunikations- und Verhaltensregeln halten, um fair miteinander umzugehen.
  • bringen ihre Meinung themenbezogen ein, lassen andere ausreden und hören zu.
  • gehen mit Emotionen (z. B. Angst, Aggression, Freude) ihrem Alter und Entwicklungsstand entsprechend kontrolliert um.
  • erkennen und verstehen die Körpersprache ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler und stimmen ihr Verhalten alters- und entwicklungsgemäß darauf ab.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • wagnis- und freudvolle Bewegungssituationen (z. B. Erlebnisturnen, Klettern)
  • Vertrauens-, Kommunikations- und Kooperationsspiele, Kleine Spiele
  • Signale und Handzeichen, einfache sportartspezifische Regelzeichen
  • einfache Reflexionsformen (z. B. mit Symbolkarten, Schaubildern)
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ihre individuellen Fähigkeiten besonders in Bezug auf ihre individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten bewusst wahr, reflektieren darüber und nehmen so sportliche Herausforderungen verantwortungsvoll an.
  • reagieren auf das Gefühl der Unsicherheit, indem sie Hilfe erbitten und dieser vertrauen (z. B. Assistenz in Form einer sehenden Begleitung). Sie helfen sich gegenseitig, achten auch auf körpersprachliche Signale und passen ihr Handeln den Wahrnehmungsfähigkeiten ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler an.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • taktile, optische, akustische Unterstützung nach Bedarf bei Bewegungsaufgaben
  • deutlich sichtbare oder akustische Signale (den individuellen Wahrnehmungsfähigkeiten entsprechend), einfache sportartspezifische Regelzeichen
  • einfache Reflexionsformen (z. B. mit einfachen, individuell adaptierten Symbolkarten, Schaubildern oder taktile Abbildungen für blinde Schülerinnen und Schüler)

S Lernbereich 3: Freizeit und Umwelt
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • finden sich in der Gemeinschaft und im (Sport-)Umfeld der Schule zunehmend selbständig zurecht.
  • nutzen Sport- und Freizeitmöglichkeiten in ihrer näheren Umgebung.
  • betreiben Sport zu allen Jahreszeiten und bei jeder Witterung, lernen dabei ihre natürliche Umwelt besser kennen und gehen achtsam mit ihr um.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Erkundungs-, Wahrnehmungs- und Orientierungsübungen (z. B. Schatzsuche, Naturerfahrungsspiele, Sinnesgarten) auch in der Umgebung der Schule
  • Hinweise auf sportliche Angebote (z. B. von Vereinen, Gemeinden etc., auch während der Ferien als Anregung für eine sinnvolle Freizeitgestaltung)
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beachten bei der Erkundung des (Schul-)Umfelds besondere Sicherheitsvorkehrungen (z. B. Erlernen und Einsatz von Schutztechniken).
  • erproben und beurteilen Sport- und Freizeitmöglichkeiten in ihrer näheren Umgebung in Hinblick auf die Ausübung mit einer Seheinschränkung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Erkundungs-, Wahrnehmungs- und Orientierungsübungen (z. B. Spiele zum Richtungshören)
  • Einsatz individueller Hilfsmittel zur Orientierung
  • Spielformen mit sehender Begleitung oder mit taktilen Markierungen bzw. weitere, individuell angepasste Hilfsmittel oder Maßnahmen

S 4.1 Laufen, Springen, Werfen / Leichtathletik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • laufen ausdauernd ihr eigenes Alter in Minuten in individuellem Tempo und spüren dabei ihren eigenen Laufrhythmus.
  • laufen kurze Strecken möglichst schnell und variantenreich.
  • springen in vielfältigen Bewegungssituationen und wenden die wesentlichen Elemente des Weitsprungs an.
  • probieren verschiedene Wurfgeräte aus, um dabei den Zusammenhang zwischen Beschaffenheit, Flugeigenschaft und Wurftechnik festzustellen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • vielfältige spielerische Ausdauerschulung (z. B. Memory-, Wörter-Lauf)
  • schnell Laufen: variantenreiche Sprintparcours, vielfältige Laufrhythmen, schnelle Richtungs- und Tempowechsel, Reaktion auf verschiedene Signale
  • Sprungarten: ein-/beidbeinig, vor-/rückwärts, Niedersprünge, Drehsprünge, Seilsprünge, Laufsprünge
  • Hindernisparcours/Sprungbahnen (z. B. Bananenkartons/Reifen)
  • Springen in die Weite: Anlauf, einbeiniger Absprung in der Zone, beidbeinige Landung ohne zurückzufallen
  • Werfen: ein- und beidarmig, beidseitig (z. B. mit Bällen, Frisbeescheiben, Tennisringen, Heuler, Alltagsmaterial) auf unterschiedlich große, kleine, hohe und weite Ziele
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • laufen kurze Strecken möglichst schnell und nutzen dazu visuelle, taktile oder auditive Orientierungshilfen, ggf. mit sehender Begleitung am Seil oder Band (bei blinden oder hochgradig sehbehinderten Schülerinnen und Schülern).
  • springen in vielfältigen Bewegungssituationen, nutzen dazu visuelle, taktile oder auditive Orientierungshilfen und wenden die wesentlichen Elemente des Weitsprungs an.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Raumorientierung beim Laufen, z. B. über akustische Signale und verbale Anweisungen
  • Laufen: Reaktion auf verschiedene akustische Signale
  • Gehen und Laufen auf unterschiedlichen Untergründen
  • Anpassung der Raumverhältnisse, z. B. hindernisfreie, breite Laufbahn
  • Anbahnung des Springens: z. B. einfaches Gehen oder Laufen, Schrittsprünge, Hopserlauf, Überwinden von Hindernissen etc.
  • Springen in die Weite: nach Bedarf Absprungzone mit akustischem Signal oder auf Zuruf
  • Werfen: nach Bedarf mit akustischen Hilfen zur Veranschaulichung der Wurfrichtung

S 4.2 Sich im Wasser bewegen / Schwimmen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • halten zur eigenen und allgemeinen Sicherheit Bade-, Hygiene- und Sicherheitsregeln ein.
  • zeigen Wassergefühl und Wassersicherheit und bewegen sich angstfrei im flachen Wasser.
  • setzen die Elemente der Wassergewöhnung auch unter Einsatz von Lernhilfen im (brusttiefen) Wasser sicher um und eröffnen sich so einen angstfreien und freudvollen Zugang zum Bewegungsraum Wasser.
  • erfühlen spielerisch Wasserwiderstand und Auftriebskraft.
  • schwimmen zunehmend sicher und erfüllen mindestens die Anforderungen des „Seepferdchens“.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • richtiges Verhalten auf dem Weg zum Schwimmbad, im Umkleideraum und in der Schwimmhalle, Rücksichtnahme auf Mitschülerinnen und Mitschüler, duschen vor und nach dem Schwimmen, Baderegeln
  • Lauf-, Fang- und Ballspiele
  • Einsatz von Auftriebshilfen (z. B. Schwimmbrett), Korken, Bälle, Reifen, Flossen
  • spielerische Übungen zum Ausatmen ins Wasser, Schweben und Gleiten, Springen und Tauchen (mit und ohne Schwimmbrille)
  • schwimmartspezifische Bein- und Armbewegung: Spiel- und Übungsformen mit Hilfsmitteln, z. B. Schwimmbrett und Pull-Buoy
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • versenken einen deutlich sichtbaren Tauchring in geringer Wassertiefe (bzw. spüren den Tauchring mit den Füßen, je nach den individuellen visuellen Wahrnehmungsvoraussetzungen), um die Tiefe eines Schwimmbeckens zu erfassen und nutzen diese Erfahrungen, um Angst und Unsicherheit im Wasser abzubauen.
  • erkennen eindeutige visuelle und/oder taktile Orientierungshilfen im Wasser (z. B. Trennleinen) und orientieren sich entsprechend ihrer individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten am Beckenrand bzw. auch mithilfe akustischer Anweisungen (z. B. verbale Zurufe oder Berührung beim Erreichen des Beckenrandes zum Schutz des Kopfes).

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • richtiges Verhalten auf dem Weg zum Schwimmbad, im Umkleideraum und in der Schwimmhalle, Rücksichtnahme auf Mitschülerinnen und Mitschüler, duschen vor und nach dem Schwimmen (ggf. mit Assistenz), Baderegeln
  • körpernahe Begleitung im Wasser durch eine Assistenz oder eine sehende Begleitung (bei hochgradig sehbehinderten und blinden Schülern)
  • Lauf-, Fang- und Ballspiele (z. B. sich in Kreisaufstellung an den Händen fassen und in eine Richtung laufen), mit akustischen oder optischen Orientierungshilfen entsprechend der individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeit
  • spielerische Übungen zum Ausatmen ins Wasser, Schweben und Gleiten (z. B. Spiel Wassertorpedo: sich in Zweierteams gegenseitig durch das Wasser ziehen), Springen und Tauchen (mit und ohne Schwimmbrille)
  • Sprünge ins Wasser individuell anbahnen, z. B. sich vom Beckenrand sitzend ins Wasser gleiten lassen, Sprünge fußwärts

S 4.3 Spielen und Wetteifern mit und ohne Ball / Kleine Spiele und Sportspiele
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erfinden, erproben und gestalten einfache Spielideen.
  • greifen auf ein Repertoire Kleiner Spiele zurück und sammeln so vielfältige Bewegungserfahrungen und Spielideen, die sie auch in ihrer Freizeit nutzen können.
  • nehmen verschiedene Positionen ein und entwickeln zunehmend ein Verständnis für unterschiedliche Positionen und Aufgaben in verschiedenen Spielen.
  • setzen verschiedene Bälle, Kleingeräte und Alltagsmaterialien zielgerichtet ein.
  • wenden verschiedene Formen harmonischer Mannschafts- und Gruppenbildung an, um faires Sporttreiben zu ermöglichen und Stigmatisierungen zu vermeiden.
  • nutzen unterschiedliche Spielgeräte, um ihre Hand-Auge-Fuß-Koordination zu verbessern.
  • spielen fair mit- und gegeneinander und messen ihre Kräfte spielerisch.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Fang-, Lauf- und Staffelspiele mit und ohne Sieger
  • Übungs- und Spielformen mit unterschiedlichen Bällen (rollen, tippen, prellen, übergeben, führen mit Hand/Fuß) ohne gegnerische Beeinflussung
  • Zielspiele mit Hand und Fuß, Zuspiel (rollen, passen, werfen; auch in Kombination) und Annahme
  • Spiele zum Kräftemessen mit und ohne Ball (z. B. Tauziehen, Körperkontaktspiele)
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden grundlegende Rolltechniken zur Vorbereitung für Torball als Sportart an.
  • rollen Bälle (z. B. Klingelball) auch auf Zuruf und auf andere akustische Signale zu.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • bei Bedarf Ausführung der Spiele mit sehender Begleitung
  • Übungs- und Spielformen mit unterschiedlichen Bällen, z. B. Klingelbälle für blinde und hochgradig sehbehinderte Schülerinnen und Schüler, kontrastreiche bzw. große Bälle bei sehbehinderten Schülerinnen und Schülern
  • einführende Fangübungen (z. B. mit Luftballons: verlangsamte Flugphase, Reduktion der Verletzungsgefahr)
  • Torball als Sportart mit vereinfachten taktischen und technischen Regeln
  • Sitzfußball, ggf. Vorübungen zum Blindenfußball

S 4.4 Sich an und mit Geräten bewegen / Turnen und Bewegungskünste
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • gehen sachgerecht mit Klein- und Großgeräten um und vermeiden so Verletzungen und Sachschäden.
  • führen den Auf- und Abbau einfacher Geräte unter Einhaltung der Sicherheitsregeln durch.
  • nehmen ihren Körper wahr und zeigen Körperspannung als Voraussetzung für Turn- und andere Bewegungen.
  • bewegen sich kreativ und freudvoll mit Kleingeräten und an Gerätearrangements.
  • wenden einfache Helfergriffe und Formen der Sicherung an.
  • führen grundlegende Elemente der Akrobatik und Jonglage aus.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Spiele mit Groß- und Kleingeräten (z. B. Mattentransport-, Langbankspiele)
  • Orientierung im Geräteraum der Turnhalle und an einem Geräteaufbauplan
  • Spiele und Übungen zur Körperwahrnehmung und Körperspannung (z. B. Bewegungsgeschichten, Bewegungstheater)
  • erlebnisorientierte Erfahrungen (z. B. Balancieren, Springen, Ziehen, Schieben, Stützen, Klettern, Schaukeln und Schwingen, Rollen, Drehen und Wälzen) auch in (thematischen) Bewegungslandschaften
  • Kunststücke mit unterschiedlichen Materialien, Grundbewegung des Jonglierens mit zwei Tüchern (Vorform der Kaskade), Grundelemente der Akrobatik
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden Alternativen zu Jongliermaterial und zum Geräteturnen an.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • alternative Jongliermaterialien (z. B. Poi, farbige Jongliertücher)
  • alternative Kleingeräte (z. B. Wackelbretter, Rola-Bola)
  • Spiele und Übungen zur Körperwahrnehmung und Körperspannung (z. B. Bewegungsgeschichten, Bewegungstheater) zur Stärkung der Eigenwahrnehmung
  • Körperstellungen, z. B. durch Abtasten eines Mitschülers oder veranschaulicht an einer Gliederpuppe
  • normfreies Turnen oder Hindernis-Turnen als Alternative zum Geräteturnen

S 4.5 Sich körperlich ausdrücken und Bewegungen gestalten / Gymnastik und Tanz
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bewegen sich in den tänzerischen Grundformen und passen ihre Bewegungen unterschiedlichen Geräuschen, einfachen Rhythmen und Musikstücken an.
  • bewegen sich kreativ mit Handgeräten und Alltagsobjekten.
  • führen einen einfachen Tanz vor.
  • stellen mit Bewegungen Alltagssituationen, Rollen, Gefühle und Stimmungen dar.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Gehen, Laufen, Hüpfen, Springen: verschiedene Raumwege (z. B. geradlinig, kurvig), Richtungs- und Tempiwechsel
  • tänzerische Bewegungen: alleine, mit Partner oder in der Gruppe in einfachen Aufstellungsformen; mit/ohne Fassung (z. B. Hand, Schulter)
  • Übungsgeräte: Reifen, Seil, Band und Alltagsmaterial
  • Bewegungen zu Geräuschen, Klängen, Sprache, Bildern und Musik (z. B. Kinder-, Bewegungslieder) mit klar hör- und fühlbarem Rhythmus
  • einfache Tänze mit sich wiederholenden Elementen in freier und/oder gebundener Aufstellung
  • einfache Formen des Bewegungstheaters (z. B. zu jahreszeitlichen Gegebenheiten, altersgemäßen Texten, Melodien)
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen Alltagssituationen, Rollen, Stimmungen und Gefühle mit Hilfestellung und verbalen Anweisungen mit Bewegungen um.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gehen, Laufen, Hüpfen, Springen: verschiedene Raumwege (z. B. geradlinig), Richtungs- und Tempiwechsel
  • Rhythmusschulung mit dem eigenen Körper (z. B. Body-Percussion)

S 4.6 Sich auf Eis und Schnee bewegen / Wintersport
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bewegen sich freudvoll in der Natur und steigern damit ihr körperliches Wohlbefinden.
  • bauen ein Gleit- und Bremsgefühl mit mindestens einem Gleitgerät unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten auf und bewegen sich mit einfachen Techniken zunehmend sicher auf Eis und Schnee.
  • halten wichtige Verhaltens- und Sicherheitsregeln (z. B. Pistenregeln) ein.
  • zeigen grundlegende Fähigkeiten und Fertigkeiten mit mindestens einem Gleitgerät.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Kleine Spiele und Spielformen mit und ohne Gerät, vorbereitende und ergänzende Übungen auch in der Halle
  • Gewöhnungsübungen an Gleitgeräten in verschiedenen Geländeformen (z. B. Gehen, Laufen, Gleiten, Schieben)
  • Ski- und Eislauf: Fallen und Aufstehen, Bremsen, Belasten, Kanten, Drehen, einfache Richtungsänderungen
  • Schlitten: Bremsen und einfache Richtungsänderungen, Abfahrt
  • Langlauf: Diagonalgrundschritt, Doppelstockschub
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bewegen sich nach vielfältigen Erfahrungen mit Schnee und Eis ihrer individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeit entsprechend angemessen auf vereistem und verschneitem Untergrund.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Schlitten: Bremsen und einfache Richtungsänderungen (mit sehender Begleitung bei blinden und hochgradig sehbehinderten Schülerinnen und Schülern), Abfahrt
  • ggf. Verzicht auf Langlauf: Diagonalgrundschritt, Doppelstockschub