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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Kunst 9

Ku9 Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

Ku9 Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen die Beschaffenheit von Strukturen und Materialien differenziert wahr, indem sie unterschiedliche Sinneskanäle nutzen und vergleichen. Sie richten ihre visuelle Aufmerksamkeit gezielt auf Details, indem sie bewusst Bildausschnitte betrachten.
  • setzen sich mit Bildern ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler konstruktiv auseinander und äußern sich mithilfe der Modellsprache der Lehrkraft (z. B. wiederkehrende Sprachmuster) sowie Formulierungshilfen (z. B. „Dein Bild ist gelungen, weil ...“) zur gestalterischen Qualität und Wirkung der Kunstwerke.
  • gestalten sowohl angeleitet als auch experimentell eigene Kunstwerke und nutzen dabei individuell angepasste Werkzeuge und Gestaltungshilfen.

Ku9 Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • entwickeln weitgehend selbständig innere Bilder und Gestaltungsideen und erproben auf der Basis ihrer eigenen Wahrnehmung und Vorstellung unterschiedliche Gestaltungstechniken, die sie reflektieren und anhand von Strukturierungs- und Formulierungshilfen bewerten.
  • fragen gezielt nach Intention und Wirkung ausgewählter Kunstwerke und nutzen dabei ritualisierte Sprachmuster.
  • benennen und unterscheiden ausgewählte Künstlerinnen und Künstler anhand spezifischer Gestaltungsmerkmale und beschreiben mithilfe angelegter Wortschatzsammlungen und Formulierungshilfen (z. B. Satzstarter, Modellsätze) deren Kunstwerke treffend.

Ku9 Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • äußern sich in komplexen Sätzen (z. B. Relativsätzen) zu ausgewählten Kunstwerken. Dabei orientieren sie sich an ritualisierten Sprachmustervorgaben der Lehrkraft (z. B. verbal oder in Schriftform) und setzen angebahnte grammatikalische Zielstrukturen richtig um.
  • präsentieren ihre Kunstwerke im Plenum und beschreiben differenziert mithilfe von Formulierungshilfen (z. B. Satzstarter) ihre Gestaltungsabsicht sowie die Bildwirkung. Sie orientieren sich an der Modellsprache der Lehrkraft und achten weitgehend selbständig auf zuvor erarbeitete parasprachliche Gestaltungsmittel.
  • erweitern ihren aktiven und passiven Wortschatz hinsichtlich komplexerer Fachbegriffe mithilfe multimodaler Markenmixe und beschreiben eigene und fremde Kunstwerke differenziert.
  • äußern sich in komplexen und grammatikalisch richtigen Sätzen zu Bildern sowie Kunstwerken und achten auf die Verbfinalstellung in subordinierten Nebensätzen (z. B. „Das Bild wirkt auf mich erheiternd, obwohl ...“). Dabei orientieren sie sich an der Modellsprache der Lehrkraft.

Ku9 Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • drücken eigene Gedanken und Gefühle durch unterschiedliche Gestaltungsmittel aus und nutzen wiederkehrende Sprachmuster sowie Formulierungshilfen zum Verbalisieren der Werkabsicht.
  • erweitern und stärken ihr Selbstbild, indem sie eigene bildnerische Fähigkeiten einschätzen und ihre Werke mithilfe der Modellsprache der Lehrkraft kritisch beurteilen.
  • akzeptieren andere Sichtweisen auch zu eigenen Werken und drücken ihre Empfindungen mithilfe von wiederkehrenden Sprachmustern und Formulierungshilfen adäquat aus. Durch Rollenspiele bauen sie zunehmend Empathie auf.
  • tauschen sich mithilfe ritualisierter Sprachmuster mit anderen über Wirkung und Technik ausgewählter Kunstwerke aus und setzen Ideen sowie Vorstellungen in gemeinsamen Projekten um.

Ku9 Lernbereich 1: Bildende Kunst
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • formulieren und diskutieren Fragen an komplexe Kunstwerke des 20. und 21. Jahrhunderts, um an deren Beispiel das Verhältnis von Urteil und Vorurteil zu thematisieren und so Offenheit und Neugierde im Umgang mit moderner Kunst zu entwickeln.
  • analysieren nach selbst zusammengestellten und reflektierten Kriterien auf der Basis bestehender Analyseraster Kunstwerke ab 1945, die soziale, politische oder gesellschaftliche Fragen aufgreifen.
  • gestalten wahlweise ein Bild, Objekt oder eine Installation bzw. Performance im Hinblick auf ausgewählte Positionen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: Werke von Künstlerinnen und Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts (z. B. von Picasso, Mondrian, Kandinsky, Duchamp, de Saint Phalle); künstlerische Positionen
  • wichtige Begriffe: Abstraktion, Kubismus, Dada, abstrakter Expressionismus, Pop Art, Land Art, Konzeptkunst (Conceptual Art), Kinetik
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien (z. B. Verfremdung, Abstraktion, Irritation, Gegenentwurf, Propaganda, Kritik, Karikatur, Idealisierung)
  • Techniken: Malerei, Collage, Montage, Fotografie, Installation oder Performance
  • Werkzeuge und Materialien: Mal- und Zeichenwerkzeuge, Werkstoffe, Montagematerial, Requisiten, technische Medien

Ku9 Lernbereich 2: Gestaltete Umwelt
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • dokumentieren fotografisch Phänomene der Selbstdarstellung (z. B. Kleidung, Accessoires, Verhalten oder Einrichtungen), um daran wesentliche Merkmale eines bestimmten Lebensstils zu erkennen, zu benennen und, auch im Hinblick auf ökologische Aspekte, zur Diskussion zu stellen.
  • analysieren vergleichend räumliche Situationen im Innen- oder Außenraum (auch Gartenanlagen), um die Wirkung der jeweiligen Gestaltung (z. B. Farben, Materialien, Größen, Proportionen, Ausstattung, Lichtführung) auf die Nutzerinnen und Nutzer zu erkennen und auf konstruktiv wertschätzende Weise zu bewerten.
  • entwerfen in Partner- oder Teamarbeit und mit geeigneten Mitteln einen Innen- oder Außenraum mit eigener Charakteristik. Dazu besprechen sie auf konstruktiv wertschätzende Weise die Ideen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler. Im Rahmen einer bewusst gewählten Präsentationsform begründen sie ihre Gestaltungsentscheidungen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: Räume, Formen der Selbstdarstellung
  • wichtige Begriffe: Funktionalität, Ergonomie, Raumbedarf, Proportion, Lifestyle, Repräsentation
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: Inszenierung des Motivs, grafische Gestaltungsmittel
  • Techniken: Skizze, farbiger Entwurf, Modellbau, Fotografie, Fotomontage ggf. am Computer mit Bildbearbeitungssoftware
  • Werkzeuge und Materialien: Fotoapparat, Mal- und Zeichenwerkzeuge

Ku9 Lernbereich 3: Visuelle Medien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben und analysieren virtuelle Welten im Vergleich, um deren Botschaften und die Wirkung auf die Nutzerinnen und Nutzer zu entschlüsseln.
  • erstellen ein Storyboard für eine Liveperformance oder einen Videoclip.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: virtuelle Welten (z. B. in Computerspielen, sozialen Netzwerken, Musikvideo­clips oder in der Kunst), Performance, Videoclip
  • wichtige Begriffe: Videoinstallation, Performance, Storyboard
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: grafische bzw. filmische Mittel
  • Techniken: Zeichnen, Fotografieren, Filmen, theatrales Spiel bzw. Performance
  • Werkzeuge und Materialien: Zeichenwerkzeuge, Filmkamera, Computer, ggf. Bearbeitungssoftware

Ku9 Lernbereich 4: Erfahrungswelten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren anhand von Fotos von Menschen in ihrer jeweiligen Umgebung, wie die Illusion von Räumlichkeit (Tiefenraum und Volumen) entsteht.
  • zeichnen Konstellationen menschlicher Körper in einer räumlichen Situation (z. B. um bestimmte Befindlichkeiten, Haltungen oder Interaktionen und die dadurch entstehende Atmosphäre auszudrücken).

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: Figur im Raum
  • wichtige Begriffe: Konstellation, Atmosphäre, Interaktion
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: Mittel der räumlichen Darstellung (Überschneidung, Verkürzung, Perspektive, Hell-Dunkel-Modellierung), Komposition im Raum, Körperachsen, Richtungen, Blickachsen
  • Techniken: Skizze, Zeichnung
  • Werkzeuge und Materialien: Zeichenwerkzeuge

Ku9 Lernbereich 5: Fantasiewelten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • analysieren abstrakte bzw. gegenstandslose Plastiken oder Skulpturen im Hinblick auf den jeweiligen Einsatz der Materialien, die zugrunde liegenden Formprinzipien und ihre Wirkungen.
  • drücken selbst gewählte Begriffe (z. B. Teamgeist, Freiheit, Macht) oder abstrakte Konzepte (z. B. Welt ohne Schwerkraft, Durchbruch) in eigenen kleinen Plastiken aus und setzen dabei Formen, Volumina, Materialien, Farben, Oberflächen sowie die Anordnung im Raum bewusst ein.
  • präsentieren ihre Plastiken bzw. Skulpturen im Rahmen einer realen oder virtuellen Ausstellung, entscheiden sich bewusst für eine wirkungsvolle Hängung, finden Titel für die Werke und erläutern ihre Intention nach einer gemeinsam erarbeiteten, imhaltlichen Gliederung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gegenstand: abstrakte Plastiken oder Skulpturen des 20. und 21. Jahrhunderts (z. B. von Henry Moore, Barbara Hepworth, Constantin Brancusi)
  • wichtige Begriffe: gegenständlich – abstrakt, kristallin – organisch, blockhaft – raumgreifend, statisch – dynamisch, ruhig – bewegt, kinetisch, allansichtig – schauseitig, geglättet – rau, geschlossen – durchbrochen, rhythmisiert
  • Gestaltungselemente und ‑prinzipien: plastische Gestaltungsprinzipien (z. B. materialgerechtes Arbeiten, Materialkorrespondenz, virtuelles Volumen, Allansicht, Schauseite, Formen der Oberflächenbeschaffenheit)
  • Techniken: Modellieren und Bauen mit Ton, Bearbeiten von Gips, Montieren, Applizieren
  • Werkzeuge und Materialien: Ton, Gips, Materialien aus Industrie und Natur, Recycling- und Restmaterial