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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ernährung und Soziales

1.1 Der Beitrag des Faches Ernährung und Soziales zur Bildung
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Das Fach Ernährung und Soziales zeichnet sich für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Bereich Lernen durch eine herausragende Bedeutung im Hinblick auf die spätere Lebensbewältigung aus und ist zusammen mit den praktischen bzw. berufs- und lebensorientierten Fächern Werken und Gestalten sowie den Fächern im Bereich Berufs- und Lebensorientierung – Praxis profilbildend für den Unterricht am Sonderpädagogischen Förderzentrum. Im Mittelpunkt des Faches steht der Erwerb von Kompetenzen hauswirtschaftlicher Tätigkeiten. Dazu geht der Unterricht vom Alltagswissen, von den Lernvoraussetzungen und von den individuellen Möglichkeiten der Schülerinnen und Schüler aus und berücksichtigt ihre Interessen und Vorlieben sowie gesellschaftliche und kulturelle Anlässe bei hauswirtschaftlichen Aufgabenstellungen.

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Aspekten der Ernährung, der gesunden Lebensführung, der Verbraucherbildung und des Umweltbewusstseins handlungs- und produktorientiert auseinander und leiten gesundheitsfördernde und nachhaltige Verhaltensweisen ab, die sie dazu befähigen, im Alltag zukünftig selbstbestimmt und verantwortungsbewusst zu handeln. Mit Blick auf die Projektprüfung und den Übergang in die berufliche Vorbereitung bzw. Ausbildung orientiert sich die Gestaltung der Lernprozesse im Fach Ernährung und Soziales an den Prinzipien der vollständigen Handlung mit den Phasen Planung, Vorbereitung, Durchführung, Präsentation und Reflexion und bindet methodenorientiertes und kooperatives Lernen ein. Dabei bereichert die angemessene Verwendung der Fachsprache den Sprachschatz im Hinblick auf die Berufswelt. Die individuellen sprachlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zum sprachlichen Anforderungsniveau des Unterrichtsvorhabens, das die Fachlichkeit bei notwendiger didaktischer Reduktion wahrt.

Besuchen Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf im Bereich Lernen die Mittelschule, sind regionale und individuelle Lösungen zur Verwirklichung der Kompetenzen im Bereich Ernährung und Soziales zu finden.

1.2 Zusammenhang der Fächer Werken und Gestalten, Ernährung und Soziales und Berufs- und Lebensorientierung – Praxis Ernährung und Soziales bzw. Technik
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Ausgehend vom Fach Werken und Gestalten erwerben die Schülerinnen und Schüler ab dem Schuleintritt die Grundlagen für eine Anbahnung von Kompetenzen, die sie in den darauf folgenden Jahrgangsstufen 5 und 6 erweitern. Diese bilden das Fundament für die gesamte Berufs- und Lebensorientierung in den Jahrgangsstufen 7 bis 9. Aufgrund der herausragenden Bedeutung für die Bewältigung zukünftiger Alltagssituationen ist Ernährung und Soziales im Förderschwerpunkt Lernen in den Jahrgangsstufen 5 und 6 ein eigenständiges Fach. Die in den beiden Fächern Werken und Gestalten sowie Ernährung und Soziales bis dahin erworbenen Kompetenzen vertiefen die Schülerinnen und Schüler in den Jahrgangsstufen 7 bis 9 in den Bereichen Berufs- und Lebensorientierung – Praxis Ernährung und Soziales sowie Berufs- und Lebensorientierung – Praxis Technik.

2.1 Kompetenzstrukturmodell
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Kompetenzstrukturmodell Ernährung und Soziales

Den Fächern Werken und Gestalten, Ernährung und Soziales sowie Berufs- und Lebensorientierung – Praxis liegen gemeinsame Gegenstandsbereiche zugrunde, die die praktischen bzw. berufs- und lebensorientierenden Kompetenzbereiche miteinander verknüpfen und die Entwicklung vertiefter, vernetzter und nachhaltig erworbener Kompetenzen stärken.

Das Kompetenzstrukturmodell erhält eine Erweiterung durch die vier Entwicklungsbereiche Motorik und Wahrnehmung, Denken und Lernstrategien, Kommunikation und Sprache sowie Emotionen und soziales Handeln, deren Zusammenwirken erfolgreiche Lernprozesse ermöglicht. Die persönlichen Ressourcen in den Entwicklungsbereichen sind die Grundlage für die Planung und Gestaltung von Lernsituationen. Dadurch ergeben sich Hinweise und Impulse für die kriterienorientierte Schülerbeobachtung und für die Feststellung des individuellen Entwicklungsstandes.

Handeln
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Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, individuelle Produkte herzustellen und zu gestalten bzw. anzurichten. Um das Bewusstsein für die vollständige Handlung zu erweitern, planen, fertigen bzw. bereiten zu und gestalten die Schülerinnen und Schüler ihre Produkte nach ihrem persönlichen Entwurf oder eigenen Ideen. Anleitungen dienen als Planungs- und Produktionsgrundlage. Sie organisieren und optimieren den Herstellungsprozess. Erworbene Kenntnisse in den Bereichen Material und Bearbeitung setzen sie im Herstellungsprozess bewusst um. Sie sind bereit und in der Lage, für Sachverhalte Lösungen zu finden, begründete Entscheidungen zu treffen und diese vor dem Hintergrund einer persönlichen Lebensgestaltung praktisch umzusetzen.

Analysieren
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Im Fühlen, Begreifen und Betrachten liegt der Schlüssel zur Wahrnehmung ästhetischer Produkte und gestalterischer Prozesse. Die Schülerinnen und Schüler erkunden und erproben unterschiedliche Materialien, Objekte, Sachverhalte oder Handlungssituationen. Dadurch sind sie in der Lage, Arbeitsprozesse zu strukturieren, zu planen und zu organisieren und vorhandene Erfahrungen mit bereits erworbenen Kompetenzen zu verknüpfen.

Kommunizieren
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Die Schülerinnen und Schüler beschreiben hauswirtschaftliche Lösungsmöglichkeiten und Handlungsabläufe unter Verwendung von Fachbegriffen. Sie äußern Beobachtungen und Gedanken über Arbeitsergebnisse verständlich und wertschätzend. Sie beraten sich gegenseitig, um eigene Vorhaben voranzubringen und beschreiben dabei diese unter Verwendung der Fachsprache. Sie präsentieren ihre Produkte und erläutern ihre Entscheidungen bei der individuellen Präsentation.

Beurteilen
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Die Schülerinnen und Schüler reflektieren ihre eigene Arbeitsweise, Arbeitsergebnisse und auch Gestaltungsideen zur Einschätzung ihres individuellen Lernfortschritts. Sie vergleichen ihre Produkte unter Beachtung der individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler. Reflektieren und bewerten umfasst sowohl die Wertschätzung eigener und fremder Arbeitsergebnisse als auch die Beurteilung handwerklicher und kreativer Fähigkeiten und die Herstellung eines Bezugs zu den eigenen Berufszielen.

Zusammenleben und Zusammenarbeiten
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Dieser Gegenstandsbereich ermöglicht ein soziales Miteinander durch Interaktion und Kommunikation beim Arbeiten im Team und in der Gemeinschaft. Dadurch werden Verhaltensweisen erlernt, geübt, ggf. korrigiert und somit das Zusammenleben und Zusammenarbeiten in Schule, Alltag und Beruf gestärkt.

Ernährung und Gesundheit
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Grundlagen im Bereich Ernährung und Gesundheit werden von Beginn an vor allem im Heimat- und Sachunterricht sowie im Fach Sport gelegt. Die angestrebten Kompetenzen greifen sowohl auf familiäre als auch auf schulische Vorerfahrungen zurück, die strukturiert und mit einfachen ernährungswissenschaftlichen Grundlagen verknüpft werden. Die Schülerinnen und Schüler setzen exemplarische, lebensnahe Aufgaben handlungsorientiert um. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse und Fertigkeiten bilden die Grundlage für den weiterführenden Lernprozess und befähigen die Schülerinnen und Schüler zu einem selbstbestimmten, verantwortungsvollen und genussvollen Ernährungshandeln im Alltag.

Umwelt- und Verbraucherschutz
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Die Schülerinnen und Schüler gehen als umsichtige Verbraucher verantwortungsbewusst mit Umwelt und Natur sowie mit wirtschaftlichen Ressourcen um. Im Sinne der Nachhaltigkeit erlangen die Schülerinnen und Schüler Einsicht in die lokalen und globalen Folgen ihres ökologischen und ökonomischen Verhaltens. Somit werden sie auf ihre zukünftige selbstbestimmte und verantwortungsbewusste Teilnahme am Marktgeschehen vorbereitet.

Arbeitsprozesse und Arbeitstechniken
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Die Kompetenzen im Bereich Arbeitsprozesse und Arbeitstechniken sind Grundlagen für erfolgreiches praktisches Handeln, dabei führen Strategien zur Organisation und Strukturierung von Arbeitsprozessen zu einer fundierten Handlungsplanung und Routine. Die Schülerinnen und Schüler analysieren Aufgaben und teilen sie in überschaubare Phasen der Vorbereitung, Herstellung und Nachbearbeitung ein. Dabei entwickeln sie Fähigkeiten und Fertigkeiten stets in einem lebensbedeutsamen Kontext. Von Beginn an setzt ein gelingender Lernprozess das Einhalten von festgelegten Abläufen voraus. Dies müssen die Schülerinnen und Schüler einüben. Ein ansprechendes Arbeitsergebnis motiviert die Schülerinnen und Schüler erheblich. Ein zentrales Anliegen bei der Umsetzung von Arbeitsprozessen ist die Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen und Ordnungsprinzipien am Arbeitsplatz. Zunehmend planen und organisieren die Schülerinnen und Schüler die Arbeitsprozesse selbständig als Grundlage für die anschließende praktische Umsetzung.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kompetenzen im sachgerechten Umgang mit Materialien bzw. Lebensmitteln und setzen Werkzeuge, Arbeitsgeräte und Maschinen fachgerecht und aufgabenbezogen ein. Voraussetzung dafür ist die Kenntnis der Materialien und deren Eigenschaft und die Fähigkeit, diese zu unterscheiden. Für die Schülerinnen und Schüler ist ein kontinuierliches Üben und Wiederholen der Handhabung von Werkzeugen, Arbeitsgeräten und Maschinen notwendig. Dabei entwickeln die Schülerinnen und Schüler technisches Verständnis. Die Schülerinnen und Schüler wählen aufgrund der Kenntnis von Arbeitsmitteln bzw. Lebensmitteln passende Werkzeuge, Arbeitsgeräte und Maschinen unter ökonomischen sowie ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll aus.

Berufsorientierung
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Den Schülerinnen und Schülern werden vielfältige Möglichkeiten zum Erwerb fachlicher, methodischer, sozialer und personaler Kompetenzen für Ausbildung und Beruf geboten. Sie intensivieren ihre Fähigkeiten und Kenntnisse über Berufe im hauswirtschaftlichen und sozialen Bereich und stärken berufsspezifische Kompetenzen.

Lebensorientierung
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Die Schülerinnen und Schüler erwerben Kompetenzen im Hinblick auf eine eigenverantwortliche und selbstbestimmten Lebensführung. Die Aufgabenstellungen greifen dazu einen konkreten Lebensweltbezug auf und motivieren zum Erwerb lebenspraktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten.

2.4 Perspektiven
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Die Schülerinnen und Schüler werden auf ihre gegenwärtigen bzw. zukünftigen Rollen als Konsumentinnen und Konsumenten, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Staatsbürgerinnen und Staatsbürger in einer zunehmend komplexeren wirtschaftlichen, beruflichen, rechtlichen, technisierten und durch Innovationen geprägten Welt vorbereitet.

Motorik und Wahrnehmung
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Bei der Vorbereitung und beim Aufräumen des Arbeitsplatzes, bei der Gestaltung von Produkten und beim fachgerechten Umgang mit Werkzeugen und Maschinen sind die Teilbereiche Auge-Hand-Koordination, visuelle Differenzierungsfähigkeit, Raum-Lage-Wahrnehmung, Grob- und Feinmotorik sowie Bewegungskoordination des Entwicklungsbereiches Motorik und Wahrnehmung grundlegend für eine erfolgreiche Handlungsplanung und -ausführung. Die verschiedenen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler in diesen Bereichen können z. B. durch den gezielten Einsatz von Hilfsmitteln, wie geeignete Schere (Doppelgriff-, Therapieschere, selbstöffnende Schere), breites Metalllineal, Fixierungen, Markierungen, Schablone, Hilfsraster und Handführung, kompensiert werden.

Im Hinblick auf die Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen bilden ausreichende feinmotorische und grobmotorische Fähigkeiten sowie ausreichende visuelle und akustische Wahrnehmungsfähigkeit die Voraussetzung für den sicheren und fachgerechten Umgang mit Werkzeugen, Arbeitsgeräten und Maschinen. Ausgehend von den individuellen motorischen Fähigkeiten und der visuellen und akustischen Wahrnehmungsfähigkeit bietet die Lehrkraft Aufgabenstellungen an, die jedem Kind bzw. jeder Jugendlichen oder jedem Jugendlichen ein erfolgreiches Arbeitsergebnis zu erreichen ermöglichen, indem Material, Werkzeuge und Geräte entwicklungsgemäß ausgewählt und verwendet werden.

Denken und Lernstrategien
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Das Visualisieren und Verbalisieren von Handlungsabfolgen fördert selbstgesteuertes Verhalten und die Einhaltung von Reihenfolgen. Durch das Verwenden von Piktogrammen können die Schülerinnen und Schüler optisch geleitet Werkzeuge und Materialien ordnen, einräumen und dabei Fachbegriffe verwenden. Erfolgserlebnisse und die Reflexion eigener Stärken auch im Austausch mit anderen fördern Leistungsmotivation und Selbständigkeit und geben Raum für ein zunehmend realitätsorientiertes Zeitmanagement. Die Rhythmisierung zwischen theoretischen und praktischen Tätigkeiten ermöglicht einen Ausbau der Konzentrationsfähigkeit und des kreativ-problemlösenden Denkens.

Kommunikation und Sprache
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Für das Beschreiben von Handlungsabläufen und von Reihenfolgen, bei der Präsentation von Arbeitsergebnissen, für das Erläutern von Farbe, Form und Anordnung eines Arbeitsproduktes und für das Planen von Herstellungsprozessen verwenden die Schülerinnen und Schüler fachsprachlichen Wortschatz. Unterricht im Fach Ernährung und Soziales nutzt die Möglichkeit, Fachbegriffe in der praktischen Umsetzung kompetenzorientiert einzuführen und situationsbezogen einzusetzen. Unterstützend ist hier der Einsatz von Piktogrammen, Wortkarten, Satzmustern, Karteikästen, Wortspeichern und Checklisten.

Berufsvorbereitend erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen im Bereich Lesen anhand von entwicklungsgemäßen Fachtexten. Aspekte der Textoptimierung fördern das Textverständnis und den Einsatz von Lesestrategien. Sprachhandeln trainieren die Schülerinnen und Schüler u. a. in Rollenspielen, z. B. indem sie ein Kundengespräch führen.

Emotionen und soziales Handeln
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Die Erfahrung und Rückmeldung, ansprechend und individuell gestaltete Werkstücke oder Arbeitsergebnisse erreichen zu können, indem eigene Interessen, Fähigkeiten und Stärken eingesetzt werden, unterstützt das Gefühl des eigenen Selbstwerts und des eigenen Selbstkonzepts positiv. Durch kooperative Handlungssituationen, in denen z. B. ein Produkt in arbeitsteiligen Schritten gemeinsam hergestellt wird, entstehen Lernsituationen, die Kooperationsfähigkeit, Verantwortungsbereitschaft und soziale Umgangsformen erfordern und fördern.

3 Aufbau des Fachlehrplans im Fach Ernährung und Soziales
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Der Fachlehrplan gliedert sich in sechs Lernbereiche:

  • Arbeitsprozess
  • Gestaltung
  • Werkzeuge, Geräte, Maschinen und Materialien
  • Gesunde Lebensführung – Gesunde Ernährung
  • Privater Haushalt
  • Methodenkompetenzen

Die Anordnung der Lernbereiche stellt keine Aussage über deren Wertigkeit und keine Vorgabe für eine zeitliche Abfolge im Unterricht dar. Vielmehr sollen Lernbereiche für einen erfolgreichen Kompetenzerwerb wiederholt aufgegriffen und vielfältig vernetzt werden.

Der Bereich Entwicklungsbezogene Kompetenzen bezieht sich auf den individuellen Kompetenzerwerb auf der Grundlage der Förderplanung in den Jahrgangsstufen 1 bis 9 in den Fächern Werken und Gestalten, Ernährung und Soziales sowie Berufs- und Lebensorientierung – Praxis Ernährung und Soziales bzw. Berufs- und Lebensorientierung – Praxis Technik. Der Lernbereich Methodenkompetenzen beschreibt das Ergebnis des Lernprozesses in den Jahrgangsstufen 1 bis 9 in diesen Fächern.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern
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Gemeinsame Formulierungen der Kompetenzerwartungen in den Fächern Werken und Gestalten, Ernährung und Soziales sowie Berufs- und Lebensorientierung – Praxis Ernährung und Soziales bzw. Technik bilden die Grundlage für einen vertieften, vernetzten und nachhaltigen Kompetenzerwerb im lebenspraktischen und berufsorientierenden Bereich. Die allgemeinbildenden Fächer Deutsch und Mathematik vermitteln grundlegende Kompetenzen zur Lebensbewältigung. Die Schülerinnen und Schüler übertragen diese Kompetenzen auf fachbezogene Aufgaben, z. B. beim Lesen von Rezepten und Gebrauchsanleitungen sowie beim Recherchieren, Aufbereiten und Präsentieren von Informationen. Sie berechnen u. a. Zutatenmengen, wandeln Maße um und berechnen Einnahmen und Ausgaben.

5.1 Alltagskompetenz und Lebensökonomie
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Alle Gegenstandsbereiche des Faches Ernährung und Soziales ermöglichen den Erwerb von Alltagskompetenzen und Lebensökonomie. Die Handlungsfelder Gesundheit, Ernährung und Umweltverhalten des übergreifenden Bildungs- und Erziehungsziels Alltagskompetenz und Lebensökonomie finden sich in den Kompetenzerwartungen wieder.

5.2 Gesundheitsförderung
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Im Gegenstandsbereich Ernährung und Gesundheit werden Grundsätze einer ausgewogenen Ernährungsweise in Zusammenhang mit anderen Faktoren, wie beispielsweise Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit, gebracht und bei der Zubereitung entsprechender Speisen und Getränke berücksichtigt. Aspekte der Gesundheitsförderung finden dabei durchgängig Beachtung.

5.3 Soziales Lernen
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Das übergreifende Bildungs- und Erziehungsziel Soziales Lernen ist insbesondere im Bereich der Methodenkompetenzen verankert. Durch den Austausch mit anderen über Arbeitsprozesse und Arbeitsergebnisse sowie durch die Reflexion von Handlungsschritten erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kooperationsfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit.

5.4 Ökonomische Verbraucherbildung
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Die Ökonomische Verbraucherbildung ist ein Schwerpunkt im Gegenstandsbereich Ernährung und Gesundheit. Durch vielfältige Handlungssituationen und damit verbundene Aufgabenstellungen, wie Lebensmitteleinkauf, Haushaltsbuchführung, Einsatz von Geräten etc., erlangen die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen verantwortungsbewusster Verbraucherinnen und Verbraucher.

5.5 Bildung für Nachhaltige Entwicklung (Umweltbildung, Globales Lernen)
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Der ökologische Wert von Lebensmitteln und der nachhaltige Umgang mit Ressourcen sind wesentliche Aspekte in den Gegenstandsbereichen Arbeitsprozesse und Arbeitstechniken sowie Ernährung und Gesundheit.

5.6 Berufliche Orientierung
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Die Berufliche Orientierung findet in der Erweiterung durch die Fächer Berufs- und Lebensorientierung – Praxis Ernährung und Soziales bzw. Technik und Berufs- und Lebensorientierung – Theorie statt. Die Schülerinnen und Schüler entdecken ihre Begabungen, Neigungen sowie Interessen und berücksichtigen diese bei der eigenen Berufsorientierung. Sie entwickeln für das Berufsleben wichtige Schlüsselqualifikationen (z. B. Teamfähigkeit, Methodenkompetenz) und zeigen die für das Arbeitsleben erforderlichen Werthaltungen im  schulischen Alltag.

5.7 Kulturelle Bildung
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In ästhetisch-gestalterischen Aufgaben setzen die Schülerinnen und Schüler Grundsätze der Ess- und Tischkultur wie Anrichten und Garnieren von Speisen und Getränken sowie die Tisch- und Raumgestaltung individuell um.

5.8 Interkulturelle Bildung
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Interkulturelle Themen werden im Fach Ernährung und Soziales durch die Zubereitung landestypischer Speisen und Getränke, durch die Gestaltung von Festen, bei der Brauchtumspflege etc. aufgegriffen.

5.9 Werteerziehung
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Ein grundlegender Wert bei Entscheidungen im Ernährungsverhalten ist der Aspekt der Nachhaltigkeit. Daneben leistet auch ein verantwortungsbewusstes und respektvolles Verhalten untereinander einen wichtigen Beitrag zur Werteerziehung.

5.10 Sprachliche Bildung
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Bei der sozialen Interaktion im Lernprozess, beim sinnerfassenden Lesen von Texten oder Rezepten bzw. Anleitungen, bei Präsentationen oder Reflexionen, bei begleitenden Erklärungen zu Arbeitsdemonstrationen, aber auch beim Erlernen und Anwenden der Fachsprache wird die Sprachliche Bildung in allen Gegenstandsbereichen des Faches kontinuierlich gefördert.

5.11 Medienbildung/Digitale Bildung
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Die Schülerinnen und Schüler nutzen verschiedene Medien kritisch, verantwortungsbewusst und selbstbestimmt. Dabei werden sie befähigt, auch mit digitalen Systemen umzugehen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit aktuellen Informations- und Medienangeboten und beachten die rechtlichen Bestimmungen (z. B. Datenschutz, Urheberrecht). Sie recherchieren zielgerichtet Informationen und verarbeiten diese u. a. bei der Gestaltung von Digital- und Printmedien.

5.12 Technische Bildung
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Die Schülerinnen und Schüler nutzen bei praktischen Aufgabenstellungen vielfältige technische Klein- und Großgeräte und setzen diese fach- und sicherheitsgerecht ein. Dabei gehen sie verantwortlich und nachhaltig mit Technik um.