Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Sport 7

S7 Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

S7 Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • orientieren sich mit zunehmender Selbständigkeit in den Räumlichkeiten im Rahmen des Sportunterrichts, indem sie sich die Räumlichkeiten (Turnhalle, Garderobe, Sportplatz, Schwimmhalle etc.) durch Raumerkundungen bzw. durch Nutzung von Markierungen (z. B. farbige oder taktile Markierungen am Garderobenplatz) vertraut machen.
  • bestimmen und nutzen selbständig feste Bezugspunkte in der Sporthalle, der Schwimmhalle und des Außengeländes zur Orientierung (z. B. Sprossenwand) und bestimmen ausgehend von diesen durch akustische Signale ihre Position, um sich sicher zu bewegen.
  • setzen bewusst ihre Fähigkeiten in Bereich der visuellen, auditiven und taktilen Wahrnehmung ein, um sportliche Herausforderungen zu bewältigen und fehlende visuelle Eindrücke zu kompensieren.
  • wenden ihre Vorstellung und Erfahrung vom eigenen Körperschema sowie vielfältige Raum- und Formerfahrung zur Ausführung von Bewegungsmustern und Bewegungsformen an, indem sie Positionsbegriffe wie oben, unten, rechts, links, vorne, hinten handelnd und in der Vorstellung verwenden und nutzen.
  • erkennen und benennen selbständig oder durch die Rückmeldung der Lehrkraft und der Mitschülerinnen und Mitschüler hemmende Bewegungsmuster (z. B. Vorlage, Rücklage) und bauen diese zunehmend selbständig ab bzw. vermeiden sie.
  • wenden selbständig ausgewählte sehbehindertenspezifische bzw. blindenspezifische Strategien zum Erfassen von Bewegungsabläufen an (z. B. verbale Erläuterungen, Demonstration der Bewegung an Modellen, geführte Bewegungen oder Parallelbewegungen mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler oder der Lehrkraft, Abtasten des Bewegungsablaufs).
  • schätzen die Komplexität von Bewegungsabläufen ein, wählen z. B. im Bereich Gymnastik und Tanz, in Abhängigkeit von ihren individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten, aus einem Angebot an Bewegungsmustern oder Teilabschnitten eines komplexen Ablaufs aus und begründen ihre Wahl.
  • treffen und besprechen gemeinsam mit der Lehrkraft Sicherheitsmaßnahmen (z. B. Zurufe, Reduzierung von Störgeräuschen, Aufmerksamkeitsfelder, Weichbodenmatten an den Wänden, Feldmarkierungen in Kontrastfarbe zum Hallenboden, Laufwegmarkierungen, Spielfeldabgrenzungen mit Signalfarben oder andere zusätzliche akustische Signale) und achten auf deren Einhaltung und Umsetzung.

S7 Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen ihre Kenntnis über die eigene Sehbehinderung oder Augenerkrankung und ihr individuelles Sehvermögen ein, um in Absprache mit der Lehrkraft entsprechende Vorkehrungen und Maßnahmen (z. B. Markierungen, Bedarf an Hilfestellung oder Assistenz, Vermeidung von Blendung) für den Sportunterricht umzusetzen.
  • wenden selbständig notwendige persönliche Schutz- und Sicherheitsvorkehrungen an, um ihr vorhandenes Sehvermögen zu schützen (z. B. Tragen einer Sportbrille, Vermeiden von Sprüngen etc. bei bestimmten Augenerkrankungen).
  • setzen gemeinsam getroffene allgemeine und individuelle Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitsregeln ein, um sich vor Verletzungen im Sportunterricht zu schützen (z. B. Laufen mit sehender Begleitung oder Achten auf Zurufe und Laufen mit nach vorgestreckten Armen bzw. Einsatz weiterer Körperschutztechniken, um Zusammenstöße zu verhindern), und fordern sie ggf. ein.
  • sind sich der Notwendigkeit, die fehlende visuelle Kontrolle, z. B. in Bezug auf die Ausführung von Bewegungen, durch kompensatorische Strategien (Verbalisierungen, Rückmeldungen etc.) zu ergänzen, bewusst und achten darauf, diese angemessen einzusetzen oder zu erbitten.
  • integrieren grundlegende Bewegungserfahrungen über den Sportunterricht hinaus in alltägliche Handlungsfelder, z. B. als Voraussetzung und notwendige Kompetenz für den Bereich Orientierung und Mobilität.
  • setzen spezielle Techniken, Regeln und Bewegungsformen blindenspezifischer Sportarten um (z. B. Torball, Goalball, Sehbehinderten- oder Blindenfußball) und beschreiben den individuellen Nutzen oder Vorteil dieser Sportarten für sich.
  • geben beim Laufen und Werfen Bewegungsrichtungen, z. B. die Lauf- oder Wurfrichtung, mit zunehmender Sicherheit (z. B. durch das Ausstrecken beider Arme) an und beachten konsequent grundlegende Sicherheitsregeln (z. B. Laufweg ≠ Rückweg), um Zusammenstöße zu vermeiden und die Unfallgefahr zu minimieren.
  • führen Übungen an Geräten selbständig aus, indem sie spezielle Adaptionen ( z. B. Kennzeichnung von Geräten, wie z. B. Ende einer Langbank, in kontrastreicher Signalfarbe) wahrnehmen und ihnen die entsprechende Bedeutung zuweisen.
  • führen Übungen im Boden- und Geräteturnen mit Sicherung bzw. mithilfe einer sehenden Begleitung aus (bei blinden und hochgradig sehbehinderten Schülerinnen und Schülern).
  • nutzen verschiedene taktile, akustische und optische Orientierungshilfen beim Laufen, Springen, Werfen, bei Ballspielen, kleinen Spielen etc. (z. B. Markierungen der Spielfeldbegrenzung mit Zauberschnur, Klebemarkierungen) und weisen ihnen je nach sportlichem Handlungsbereich Bedeutung zu.
  • wählen sicher und situationsangemessen aus einem Angebot an blinden- und sehbehindertenspezifischen Sportgeräten und Hilfsmitteln (z. B. Klingelbälle, Blindenfußbälle, Goalball-Tore, Poi, farbige Jonglierbälle, rutschfeste Matten, verschiedenfarbige oder besonders große Bälle in Signalfarben) je nach individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten selbständig aus und setzen diese im Sportunterricht ein.

S7 Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen situationsangemessen verschiedene Strategien bei Interaktionssituationen im Sportunterricht ein, um fehlenden Blickkontakt oder die beeinträchtigte oder fehlende Wahrnehmung von Mimik und Gestik zu kompensieren (z. B. körpernahe Gebärden oder verbale Absprachen beim Tanzen). Sie interpretieren Stimmungen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler anhand von Tonlage und Stimme und reagieren alters- und entwicklungsgemäß darauf.
  • entnehmen auch kurzen Zurufen oder verbalen Hinweisen der Lehrkraft oder der sehenden Begleitung (z. B. beim Erreichen des Beckenendes im Schwimmbad oder bei Fangspielen in der Turnhalle) notwendige Informationen, um Bewegungsabläufe korrekt und sicher auszuführen.
  • Informieren sich und andere fundiert und in sachlicher Weise über die aufgrund der eigenen Sehbehinderung oder Augenerkrankung notwendigen Vorkehrungen und Schutzmaßnahmen im Sportunterricht und achten selbständig auf deren Einhaltung.
  • setzen körpersprachliche Mittel (z. B. Kopfnicken, Kopfschütteln, Schulterzucken) sowie Mimik und Gestik bewusst und situationsangemessen ein. Sie beachten dabei, dass z. B. eine nachlässige Körperhaltung und Abwenden des Kopfes von Mitmenschen als Desinteresse, Müdigkeit oder Traurigkeit gedeutet wird. Sie vermeiden Missverständnisse oder Irritationen, die sich aus nonkonventionellen Gesten oder Köperhaltungen ergeben können.
  • schätzen ihre räumliche Distanz zum Übungspartner ausgehend von individuellen Rückmeldungen und unter Berücksichtigung der sportlichen Aufgabe als passend oder unpassend ein und korrigieren diese bei Bedarf selbständig.

S7 Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • akzeptieren die Notwendigkeit einer Assistenz bzw. von Hilfestellungen und Anpassungen, je nach Ausmaß der Seheinschränkung im Kontext der geforderten Aufgabenstellung.
  • informieren sich und andere fundiert über blinden- und sehbehindertenspezifische Inhalte, wie z. B. Grad und Auswirkung ihrer individuellen Seheinschränkung, Unterstützungsbedarf, Umgang mit Hilfsmitteln, Verhalten im Sportunterricht.
  • führen alternative Bewegungsübungen aus, wenn durch das eingeschränkte Sehvermögen die Ausführung nicht möglich ist (z. B. Bewegungsabfolgen auf dem Schwebebalken).
  • beschreiben die positive Erfahrung von gemeinsamen Erlebnissen bei Spiel und Sport in der Gruppe.
  • schätzen individuell die Bereicherung des eigenen Lebens (z. B. Vermittlung von Freude, Sicherheit von positivem Körpergefühl durch sportliche Aktivitäten) durch regelmäßige sportliche Betätigung (z. B. Sport im Verein) ein.

S7 Lernbereich 1: Gesundheit und Fitness
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen ihr Wissen über die Dauermethode um und bewältigen eine 25-minütige Ausdauerleistung im aeroben Bereich.
  • beschreiben den gesundheitlichen Wert aeroben Ausdauertrainings.
  • erweitern systematisch ihr Repertoire an funktionellen Übungen zur Kräftigung sowie zur Steigerung der Beweglichkeit und erfahren dabei die Bedeutung der Skelettmuskulatur für den passiven Bewegungsapparat.
  • achten im Zusammenhang mit sportlicher Betätigung auf eine gesunde Ernährung, berücksichtigen diese auch im Alltag und setzen sich kritisch mit der Gewichtsregulation auseinander.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • abwechslungsreiche aerobe Belastungsformen nach der Dauermethode in verschiedenen Sportlichen Handlungsfeldern je nach örtlichen Gegebenheiten (z. B. Schwimmen, Skilanglauf, Eislauf, Walking)
  • Skigymnastik (z. B. vor Schulskikursen)
  • positive Auswirkungen auf Herz-Kreislauf- und Immunsystem sowie Psyche durch aerobes Ausdauertraining
  • funktionelle Übungen zum Ausgleich muskulärer Dysbalancen, vor allem Bauch- und Rückenmuskulatur
  • Aspekte gesunder und ungesunder Ernährung, Flüssigkeitshaushalt, Nährstoffe
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • berücksichtigen im Zusammenhang mit sportlicher Betätigung ihr individuelles Sehvermögen und achten auf dessen Erhaltung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Übungen zur Förderung der Körperkoordination
  • Berücksichtigung und Vermeidung möglicher Gefahrenpotenziale bei der sportlichen Betätigung in Zusammenhang mit der eigenen Augenerkrankung (z. B. bei Netzhauterkrankungen)

S7 Lernbereich 2: Fairness/Kooperation/Selbstkompetenz
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • hinterfragen Spielregeln, bewerten die Auswirkungen von Verstößen und schätzen Fairplay.
  • respektieren die Bedürfnisse ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler auch unter Wettbewerbsbedingungen.
  • bringen sich in eine Gruppe aktiv ein und lösen Konflikte konstruktiv.
  • akzeptieren Stärken und Schwächen, nehmen gegenseitiges Feedback an, setzen sich individuelle Ziele und tragen dazu bei, Mitschülerinnen und Mitschüler mit besonderen Bedürfnissen aktiv in das Spiel- und Sportgeschehen zu integrieren.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Regelentwurf für ein eigenes Spiel
  • Analyse von Spielsituationen, Emotionen und Affekthandlungen bei Regelverstößen (z. B. mit Videomaterial)
  • kreative Aufgaben in der Gruppe (z. B. Entwurf eines Hindernisparcours)
  • Kooperations- und Problemlösungsaufgaben, Interaktionsspiele
  • Aufgaben zum Kräftemessen und zur Aggressionssteuerung (z. B. Zieh- und Schiebewettkämpfe)
  • gegenseitige Korrektur nach Vorgabe der Lehrkraft (z. B. Torschuss, Körperstreckung)
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • besondere Regeln eines Spiels aus dem Sehbehinderten- bzw. Blindensportbereich
  • Analyse von Spielsituationen auch anhand verbaler Beschreibungen, Emotionen und Affekthandlungen bei Regelverstößen (z. B. mit Videomaterial)

S7 Lernbereich 3: Freizeit und Umwelt
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • entwickeln systematisch ihre Orientierungsfähigkeit weiter.
  • beschreiben Möglichkeiten und Grenzen sportlicher Betätigung im Freien und beachten dabei die Regeln des Natur- und Umweltschutzes.
  • würdigen den Sinn umweltschonenden Sports.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Orientierungsläufe, je nach örtlichen Gegebenheiten auch über das Schulgelände hinaus (z. B. mithilfe von Skizzen, Karten und GPS)
  • verschiedene freizeitrelevante Natursportarten (z. B. im Schulskikurs)
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Orientierungsläufe auch mit adaptiertem Orientierungs- und Kartenmaterial sowie bei Bedarf mit Begleitläufer
  • alternative Freizeitsportarten, z. B. Showdown (Blinden-Tischtennis), Fitness-Center

S7 4.1 Laufen, Springen, Werfen / Leichtathletik
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • laufen kurze Strecken möglichst schnell und setzen Aspekte wie Schrittlänge und Schrittfrequenz funktionell ein.
  • springen weit und hoch unter dem Aspekt der Entwicklung der Sprungkraft und Sprungkoordination.
  • erbringen eine Ausdauerleistung und berücksichtigen dabei ihre individuelle Leistungsfähigkeit.
  • ermitteln ihre persönliche Leistungsentwicklung im Wurf.
  • verwenden Fachbegriffe zutreffend und setzen ihre Kenntnisse über Trainingsmethoden unter Anleitung in der Praxis um.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Sprints bis 75 m, auch auf Zeit, fliegende Starts
  • Übungen zur Verbesserung von Sprungkraft und Koordination (z. B. Einbein-, Schluss-, Mehrfach- und Wechselsprünge, Sprungläufe, kurze und weite Sprungformen mit und ohne Hindernis, Zonensprünge, vertikale Sprünge mit unterschiedlichen Auf- und Absprunghöhen)
  • Hochsprünge mit Einsatz von Anlauf- und Absprungmarkierungen (z. B. Schersprung, Wälzer, Flop)
  • längere Läufe (z. B. Zeitgenauigkeitsläufe, Vorgabeläufe, Crossläufe, Fahrtspiel)
  • Schlagwurf mit Betonung des Impulsschritts; Drehwurf
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Sprints bis 75 m, auch auf Zeit, fliegende Starts (mit Begleitläufer und/oder durch Zurufe oder andere akustische Orientierungshilfen)
  • Hochsprünge anfänglich aus dem Stand
  • längere Läufe (z. B. Zeitgenauigkeitsläufe, Vorgabeläufe, ggf. Verzicht auf Crossläufe, Fahrtspiel)
  • Begleitung des Schülers beim Laufen von Langstrecken bei Bedarf: Begleitläufer (Guide), direkte Handfassung oder indirekter Kontakt mittels Staffelholz, Band o. Ä., individuelle Absprachen des Assistenzbedarfs
  • besondere Sicherheitsvorkehrungen beim Laufen von Kurzstrecken: Laufen ohne Begleitung ggf. Orientierung auch an Bahnmarkierungen, Nutzung der mittleren Laufbahn sowie zusätzlicher Markierungshilfen (z. B. Lehrkraft trägt Neonweste am Ende der Bahn oder Einsatz von Pylonen), Anzeigen der Laufrichtung durch Vorstrecken der Arme, Umsetzen akustischer Anweisungen zur Korrektur der Laufrichtung (z. B. über Megaphon)

S7 4.2 Sich im Wasser bewegen / Schwimmen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • schwimmen und bewegen sich im Wasser unter gesundheitlichen Aspekten.
  • bewältigen Strecken bis 50 Meter in hohem Tempo, auch auf Zeit.
  • bewältigen die Gesamtkoordination einer zweiten Schwimmart in der Grobform.
  • setzen spielerisch Grundelemente des Synchronschwimmens um.
  • erfüllen weitgehend die Bedingungen für ein Schwimmabzeichen, das ihren individuellen Fähigkeiten entspricht.
  • wenden ihre Kenntnisse über Trainingsmethoden unter Anleitung an und setzen ihre Kenntnisse über die Wettkampfbestimmungen bei der Erst- und Zweitschwimmart selbständig um.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Gesundheitsaspekte (z. B. Schwimmen in Rückenlage, Aqua-Jogging, Ausdauertraining nach der Dauermethode, Auftrieb)
  • Aufgaben zur Entwicklung der Grundschnelligkeit und Schnelligkeitsausdauer (z. B. Staffel- und Verfolgungsschwimmen, kurze Sprints)
  • Spiele und Übungen zur Verbesserung der Gesamtkoordination und des Bewegungsrhythmus der zweiten Schwimmart
  • Synchronschwimmen (z. B. Paddeln in verschiedenen Wasserlagen, Wassertreten)
  • Schwimmabzeichen entsprechend den individuellen Fähigkeiten (z. B. Deutsches Jugendschwimmabzeichen, Deutsches Leistungsschwimmabzeichen, Bayerisches Ausdauer-Schwimmabzeichen)
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • bewältigen Strecken bis zu 50 Meter in hohem Tempo, ggf. auch auf Zeit.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • ggf. Verzicht auf Zeitmessung
  • Tragen einer Schwimmbrille zum Schutz der Augen
  • ggf. Verzicht auf Synchronschwimmen (z. B. Paddeln in verschiedenen Wasserlagen, Wassertreten)

S7 4.3 Spielen und Wetteifern mit und ohne Ball / Kleine Spiele und Sportspiele
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • verwenden sportartspezifische Techniken im Fußball und Handball zur Lösung von spielnahen Situationsaufgaben.
  • wenden individualtaktische Verhaltensweisen im Fußball und Handball gezielt an und fügen diese zu gruppentaktischen Grundstrukturen zusammen.
  • erweitern systematisch ihre Erfahrungen in den Rückschlagspielen (z. B. Badminton) und alternativen Spielen (z. B. Ultimate) und sammeln so auch weitere Anregungen und Fertigkeiten für ihre Freizeit.
  • beschreiben einfache sportartspezifische Bewegungsmerkmale fachgerecht und setzen diese bei ihrer sportlichen Betätigung um.
  • würdigen den Fairplay-Gedanken als übergeordnetes Ziel.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Technik Fußball: Dribbling mit Richtungsänderung und abruptem Stoppen des Balls, An- und Mitnahme flacher Bälle, Kurzpass mit der Innenseite, Torschuss mit ruhendem Ball und aus dem Dribbling
  • Taktik Fußball: Freilaufen, Doppelpass, Überzahlsituationen und Spiele auf Kleinfeldern bis zum 4:4, mannbezogene Verteidigung
  • Technik Handball: Fangen und Werfen in der Bewegung, Torwurf aus unterschiedlichen Positionen und Entfernungen, Sprungwurf in der Grobform
  • Taktik Handball: Spielformen als Vorstufe des Zielspiels (z. B. Parteiball mit und ohne Überzahlspiel), Tempogegenstoß, einfache Finten, Vorformen der Raumdeckung
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • verwenden sportartspezifische Techniken im Torball oder Goalball, Sehbehinderten- oder Blindenfußball als alternative Ballsportarten für blinde und hochgradig sehbehinderte Schülerinnen und Schüler zur Lösung von spielnahen Situationsaufgaben.
  • wenden individualtaktische Verhaltensweisen im Fußball und Handball bzw.Torball oder Goalball oder Blindenfußball gezielt an und fügen diese zu gruppentaktischen Grundstrukturen zusammen
  • erweitern systematisch ihre Erfahrungen in den Rückschlagspielen (z. B. Badminton) – je nach individuellem visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten – und alternativen Spielen (z. B. Ultimate mit Soft-Frisbee-Scheiben) und sammeln so auch weitere Anregungen und Fertigkeiten für ihre Freizeit.
  • , die sehen, beschreiben die Erfahrungen der simulierten Blindheit beim Spielen von Torball oder Goalball unter der Augenbinde, z. B. als Möglichkeit der Konzentrationssteigerung auf der akustischen Ebene, und nutzen diese, um sich in die Situation ihrer blinden Mitschülerinnen und Mitschüler einzufühlen.
  • setzen bei der Ausführung von Blindenfußball Kommunikation als zentrales Spielprinzip ein.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • alternativ: Sehbehindertenfußball oder Futsalball
  • Technik und Taktik Blindenfußball, z. B. Technik des Torschusses mithilfe akustischer Orientierung durch einen Guide, Voy-Regel, Passen mit dem Klingelball bzw. Blindenfußball
  • Technik und Taktik Torball oder Goalball, z. B. Aufhalten des Balls im Stand, Hockstand oder Kniestand, Positionierung auf Teppichen oder Matten

S7 4.4 Sich an und mit Geräten bewegen / Turnen und Bewegungskünste
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • schätzen Risiken gemäß ihren individuellen Leistungsvoraussetzungen selbständig ein, indem sie entsprechend angepasste Wagnis- und Leistungssituationen bewältigen, und lösen kreative Aufgabenstellungen gemäß ihrem Alter verantwortungsbewusst und zuverlässig.
  • wenden turnerische Fertigkeiten an verschiedenen Geräten an und demonstrieren eine mindestens dreiteilige Übungsverbindung an einem Gerät.
  • verwenden Fachbegriffe zutreffend und setzen ihre Kenntnisse über Geräteauf- und -abbau sowie Helfergriffe und Sicherheitsstellungen zunehmend selbständig in der Praxis um.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Turnen an vorgegebenen und selbst erstellten Gerätelandschaften und -bahnen (auch unter Einsatz entsprechender Helfergriffe)
  • Minitrampolin: Streck-, Hock-, Grätsch- und Drehsprung
  • Reck (Schülerinnen auch Stufenbarren): Hüftumschwung vorlings rückwärts, einfache Übungsverbindungen
  • Schwebebalken (nur für Schülerinnen verbindlich): Gehen, Federn, Hüpfen, Springen, Drehen, Gleichgewichtselemente, Abgang
  • Barren (nur für Schüler verbindlich): Schwingen, Grätschsitz, Außenquersitz, Wende
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden turnerische Fertigkeiten an verschiedenen Geräten an und verbinden Übungen ggf. an einem Gerät.
  • verwenden Fachbegriffe zutreffend; ggf. Verzicht auf Geräteauf- und -abbau sowie Helfergriffe und Sicherheitsstellungen.
  • setzen visuelle und taktile Techniken ein, um den Aufbau und die Positionierung der Geräte im Raum zur besseren Orientierung zu erfassen.
  • entwickeln Vertrauen und Sprungsicherheit beim Trampolinspringen (soweit aus medizinischen Gründen erlaubt).

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Turnen an vorgegebenen und selbst erstellten Gerätelandschaften und -bahnen, ggf. Verzicht auf die Ausführung von Helfergriffen durch sehbehinderte und blinde Schülerinnen und Schüler
  • Minitrampolin: Streck-, Hock-, Grätsch- und Drehsprung (Sicherung durch Weichbodenmatten, Hilfestellung) soweit aus medizinischen Gründen erlaubt)
  • ggf. Verzicht auf Schwebebalken: Gehen, Federn, Hüpfen, Springen, Drehen, Gleichgewichtselemente, Abgang
  • ggf. Verzicht auf Barren: Schwingen, Grätschsitz, Außenquersitz

S7 4.5 Sich körperlich ausdrücken und Bewegungen gestalten / Gymnastik und Tanz
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • wenden Grundschritte aus der Fitnessgymnastik mit Armbewegungen und choreografischen Elementen in einfachen Kombinationen an.
  • kombinieren tänzerische Grundformen mit einem weiteren Handgerät oder mit Alltagsobjekten zu einer einfachen Choreografie (nur für Schülerinnen verbindlich).
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • weitere Elemente aus dem Bereich Gruppenfitness
  • Kombination von Techniken und Kunststücken mit Band, Reifen oder Alltagsobjekten, auch in Verbindung mit Elementen aus dem Turnen
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • kombinieren tänzerische Grundformen mit einem weiteren Handgerät oder mit Alltagsobjekten zu einer einfachen Choreografie (ggf. Verzicht der Verbindlichkeit auch für Schülerinnen).

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • alternative Vermittlungs- und Umsetzungsformen beim Tanzen, z. B. Abtasten von Körperhaltungen
  • improvisierte tänzerische Bewegungsformen in der Gruppe

S7 4.6 Sich auf Eis und Schnee bewegen / Wintersport
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Das Sportliche Handlungsfeld „Sich auf Eis und Schnee bewegen / Wintersport“ wird aus organisatorischen Gründen meist in Schulskikursen oder Projekten (Bildung von Stundenblöcken, Wintersporttag) unterrichtet. Da die Schulskikurse sehr häufig in Jahrgangsstufe 7 durchgeführt werden, sind die Kompetenzerwartungen und Inhalte hier aufgeführt. Je nach örtlichen Gegebenheiten und der Qualifikation der Lehrkräfte können diese auch in den Sportunterricht und verteilt über mehrere Jahrgangsstufen integriert werden.
Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • kontrollieren Gleichgewicht und Geschwindigkeit durch Ausnutzung des Schnee-/Eiswiderstands bei zunehmend rhythmischer Fahrweise mit mindestens einem Gleitgerät.
  • bewältigen die Herausforderungen unterschiedlicher Gelände- und Schneebeschaffenheiten mithilfe von Fahr- und Bremstechniken und zeigen dabei Mut und Selbsteinschätzungsvermögen.
  • zeigen eine ökonomische und zielgerichtete Fahrweise in ständig wechselnden Situationen durch die vermehrte Ausnutzung der Bewegungsspielräume bezüglich Timing, Umfang, Richtung und Dynamik.
  • bewegen sich sicher und gewandt auf Schnee und Eis durch die Nutzung äußerer Kräfte und den Einsatz ihrer koordinativen Fähigkeiten bei zunehmender Bewegungsbereitschaft.
  • fahren geländeangepasst unter Ausnutzung von Geländeformen für die Gestaltung der eigenen Spuranlage, die zunehmend auch als Ausdruck individueller persönlicher Fahrfreude gestaltet und variiert wird.
  • verhalten sich stets sicherheits- und umweltbewusst, um für sich und andere Gefahren zu vermeiden und die Umwelt zu schonen.
  • gestalten mit Freude kreativ und ausdauernd ihre Bewegungen in der winterlichen Natur.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Gleiten auf Schnee und Eis, z. B.
    Ski Alpin: Rollerfahren, Beidbeingleiten mit Zusatzaufgaben, Einbeingleiten
    Snowboard: Rollerfahren, Gleiten mit Zusatzaufgaben
    Langlauf: je nach Ausrüstung Grundelemente der klassischen Technik wie Diagonalschritt, Doppelstockschub oder Grundelemente der Skatingtechnik wie Schlittschuhschritt, Diagonalskating, 1-2-Technik, 1-1-Technik
    Eislauf: rhythmisches Vor- und Rückwärtslaufen
  • Bremsen und Anhalten, z. B.
    Ski Alpin: Bremspflug, Seitrutschen, Stoppschwung, Notsturz
    Snowboard: Seitrutschen, Stoppschwung, Kurve bergwärts, Notsturz
    Langlauf: Bremspflug, Bogentreten, Stoppschwung, Notsturz
    Eislauf: Bremspflug, Hockeystopp
    Rodeln: ohne/mit Anheben des Rodels
  • kleine und große Richtungsänderungen verbunden zu einer flüssigen (Ab-)Fahrt, z. B.
    Ski Alpin: Bogentreten, Pflugkurven, Kurvenfahren in paralleler Skistellung
    Snowboard: Kurvenfahren mit Vorausdrehen, Frontsidekurve, Backsidekurve
    Langlauf: sicheres Abfahren in der Loipe, Bogentreten
    Eislauf: Kanadierbogen, Übersetzen
    Rodeln: Fuß-/Handlenkung
  • Auf- und Abkanten, Körperschwerpunktverlagerungen, Drehbewegungen, z. B.
    Ski Alpin / Snowboard: Knie-/Ganzkörperkippen, Belastungswechsel nach vorne zum Kurvenwechsel, Ganzkörperdrehen
    Langlauf: Abstoßen, Belastungswechsel, Gleiten
  • Verfeinerung des Kurvenfahrens, z. B.
    Ski Alpin: Stockeinsatz, Ausgleichsbewegung des Oberkörpers, Anpassung der Kurvenlage
    Snowboard: Kurvenfahren mit Beugen der Beine, Kurvenfahren mit Strecken der Beine
  • Koordinative Fahrformen, z. B.
    Ski Alpin: Einbeinfahren, Fahren vorgegebener Spuren, Verschmelzen von Kurven
    Snowboard: Fahren vorgegebener Spuren, Verschmelzen von Kurven, erste Freestyle-Elemente
    Langlauf: Ausweichen von Hindernissen, Technikwechsel, z. B. Wechsel von 1-2 auf 1-1
    Eislauf: Drehungen
  • situative, sichere Fahrweise, z. B.
    Ski Alpin / Snowboard: Fahren mit ausgeprägtem Kanteneinsatz, Einhalten von Sicherheitsabständen, Schattenfahren, Synchronfahren, Bremswegschätzübungen, Kleine Spiele
  • kreative Spuranlage, z. B.
    Ski Alpin / Snowboard: Befahren von Mulden, Kanten und Buckeln, kleine Sprünge, Drehungen, Fahrsinnwechsel
  • kooperative Fahrformen, z. B.
    Ski Alpin / Snowboard: Partneraufgaben, gemeinsame Gestaltung von Formationen
  • Sicherheitsregeln und verantwortungsbewusstes Verhalten (z. B. FIS-Regeln, situative Anpassung der Fahrweise)
  • sicheres Verhalten im alpinen Gelände (z. B. Nutzung des gesicherten Pistenraums, Lawinenlagebericht, Vermeidung alpiner Gefahren)
  • Erlebnisse in Natur und Schnee (z. B. durch Spiele im Schnee, intensive sportliche Bewegung beim Zurücklegen längerer Strecken, Orientierungsspiele in winterlicher Umgebung)
  • Zusammenhang von Sport, Freizeitgestaltung, Natur und Nachhaltiger Entwicklung in Wintersportregionen
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • vielfältige Übungen zur Schulung des dynamischen Gleichgewichts als Vorbereitung, z. B. Pedalo, Balancieren, Skateboard
  • bei Bedarf Begleitung durch einen sehenden Partner bei allen Wintersportaktivitäten (z. B. speziell ausgebildete Skilehrkraft), genaue, verbale Ankündigungen und Kommandos zu Geländebeschaffenheit, Richtungsangaben durch Zurufe, per Funkkopfhörer
  • Grunderfahrungen im Gleiten auf Schnee und Eis, z. B.
    Ski Alpin: Vermittlung von Grundfertigkeiten mithilfe von z. B. Bigfoot und Carvingski
    Langlauf: je nach Ausrüstung Grundelemente der klassischen Technik, wie erste Gleiterfahrungen, Belastung, Grätenschritte zum Aufsteigen, Halbseitenpflug zum Bremsen, Ankündigen von Gefällen, Steigungen, Kurven
    Eislauf: mit sehender Begleitung (Kontakt durch Hand, Band, verbale Anweisung bei Tempoänderung und Kurven)
  • kleine und große Richtungsänderungen verbunden zu einer flüssigen (Ab-)Fahrt, z. B.
    Langlauf: bei Abfahrt und in Kurven einen Skier leicht nach vorne schieben zur Abklärung der weiteren Geländebeschaffenheit
    Eislauf: Kurven ankündigen, Verfeinerung des Kurvenfahrens
    Ski Alpin: Vermeiden von Schrägfahrten zwischen den Kurven
  • koordinative Fahrformen, z. B.
    Snowboard: ggf. Verzicht auf erste Freestyle-Elemente
    Eislauf: ggf. Verzicht auf Drehungen
  • situative, sichere Fahrweise, z. B.
    Ski Alpin/Snowboard: ggf. Verzicht auf Schattenfahren, Synchronfahren, Bremswegschätzübungen
  • ggf. Verzicht auf kreative Spuranlage
  • alternative Fahrformen, z. B. Tandem-Snowboarden
  • Förderung der Begriffsbildung, korrekte Begrifflichkeiten, bildhafte Sprache der Skilehrkraft, verbale Korrekturen