Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Englisch

1.1 Aufgaben des Faches
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Im Englischunterricht der Förderzentren erwerben und erweitern die Schülerinnen und Schüler Sprachkenntnisse und entwickeln Fertigkeiten, die sie zu erfolgreichem kommunikativen Handeln im schulischen, öffentlichen und privaten Kontext befähigen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Einblicke in die Vielfalt der englischsprachigen Welt, sie analysieren und reflektieren Gemeinsamkeiten und Unterschiede der englischen und der deutschen Kultur und Sprache sowie anderer Erstsprachen und lernen mit einer multikulturellen Wirklichkeit offen und tolerant umzugehen. Dadurch erweitern sie ihre Sprachbewusstheit (language awareness). Sie lernen, die englische Sprache als weltweites Verständigungsmittel zu schätzen, und erkennen, dass Englischkenntnisse die berufliche Qualifizierung und individuelle Mobilität begünstigen.

1.2 Lernsituationen und Aufbau von Sprachkompetenz
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Die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler ist Ausgangspunkt für einen Englischunterricht mit anschaulich konkreten Lernsituationen, die auch unter Einsatz authentischer Materialien gestaltet werden. Interessen der Kinder und Jugendlichen werden im Englischunterricht aufgegriffen und vertieft.

Die Erweiterung der Sprachkompetenzen in den Jahrgangsstufen 5 bis 9 erfolgt situationsadäquat sowie themenbezogen. Außerschulische Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler mit der Fremdsprache Englisch werden ebenso berücksichtigt wie bereits vorhandene Sprachen in der heterogenen Lerngruppe, die im Sinne eines vergleichenden Lernens genutzt werden.

Das Anforderungsniveau im Bereich der kommunikativen Kompetenz orientiert sich an den Niveaustufen, die der Europarat im Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) beschreibt. Nach der Jahrgangsstufe 9 erreichen die Schülerinnen und Schüler den Level Waystage User (A2). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Leistungsfeststellung zum qualifizierenden Abschluss der Mittelschule erlangen den Level Waystage User (A2+); die Prüflinge an der Abschlussprüfung zum mittleren Schulabschluss den Level Threshold User (B1 im produktiven bzw. B1+ im rezeptiven Bereich).

1.3 Lernen durch Sprachhandeln
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Der Englischunterricht der Förderzentren ist kommunikativ ausgerichtet. Die grundlegenden Voraussetzungen für erfolgreiche Kommunikation – verständliche Aussprache und Intonation, ausreichender Wortschatz sowie die Kenntnis grammatikalischer Strukturen – werden in kommunikativen Kontexten erworben, wiederholt und gefestigt. Die Lehrkraft spricht deutlich und verständlich. Durch Stimmführung, Mimik, Gestik, Körpersprache und den Einsatz von Gegenständen sowie audiovisueller Medien unterstützt sie die Schülerinnen und Schüler dabei, sich aktiv am weitgehend einsprachigen Englischunterricht zu beteiligen. Die Einsprachigkeit wird nur an wohlüberlegten Stellen aus Gründen der Lerneffektivität und Verständnissicherung durch deutschsprachige Ergänzungen unterbrochen, beispielsweise bei Bewusstmachungsprozessen von sprachlichen und grammatikalischen Phänomenen.

Die Schülerinnen und Schüler bauen ihre Sprachkompetenz im mündlichen und schriftlichen Bereich aus, indem sie sich mit für sie als bedeutsam erlebten Themen intensiv auseinandersetzen. Sie lernen, Englisch in gängigen Situationen des privaten und öffentlichen Alltags zu verstehen sowie selbst anzuwenden und werden somit auch gezielt auf alltägliche und berufliche englischsprachige Situationen vorbereitet.

1.4 Individuelle Sprachzugänge
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Der Englischunterricht für Schülerinnen und Schüler berücksichtigt die verschiedenen Sprachbiografien sowie schulische und außerschulische Lernerfahrungen mit der Fremdsprache Englisch und ermöglicht individuelle Sprachzugänge. Lernsituationen und Übungen in vielfältigen Kontexten sowie auf das Alter und die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler abgestimmte handlungsorientierte Sprachanwendungen und Übungsformen gewährleisten einen individuellen und begabungsgerechten Kompetenzaufbau aller Schülerinnen und Schüler. Kooperative Lernarrangements fördern das partnerschaftliche Lernen sowie die Entwicklung emotionaler und sozialer Kompetenzen.

1.5 Begleitung individueller Lernprozesse
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Die Feststellung des individuellen Lern- und Entwicklungsstandes in den Kompetenzbereichen bildet die Grundlage für die Planung des weiteren gezielten Spracherwerbs. Sie liefert Informationen für die Entscheidungen zur didaktisch-methodischen Gestaltung der Lernsituationen, die einen individualisierten Kompetenzzuwachs ermöglichen. Jedes Kind und jede Jugendliche bzw. jeder Jugendlicher erhält differenzierte Rückmeldungen, die den individuellen Lernprozess beratend würdigen, korrigierend begleiten und hilfreich für den weiteren Lernfortschritt sind.

Ziel ist es, die Entwicklung der Selbsteinschätzungsfähigkeit zu unterstützen, Nachdenken über das eigene Sprachenlernen anzuregen und die Entwicklung effektiver Lernstrategien zu stärken. Ein sensibler Umgang mit Fehlern sowie positives Feedback, das kommunikativ-inhaltliche Aspekte würdigt und die Anstrengungen der Lernenden wertschätzt, stärkt deren Selbstvertrauen und erhält ihre Sprach- und Mitteilungsfreude. Auf die Erteilung von Noten wird im Englischunterricht der Grundschulstufe verzichtet. Der Lernfortschritt wird hier in Beobachtungsbögen festgehalten und individuell bedeutsame Arbeitsergebnisse aus den verschiedenen Lernbereichen werden in Dokumentationsmappen von den Schülerinnen und Schülern gesammelt.

1.6 Integrativer Englischunterricht
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Kompetenzorientierter Englischunterricht bereitet die Schülerinnen und Schüler auf reale Begegnungssituationen mit Englisch sprechenden Personen vor. Der Unterricht in den Jahrgangsstufen 3 und 4 aktiviert daher in wiederkehrender Weise ein grundlegendes Repertoire an Redemitteln, um sicherzustellen, dass sich die Kinder altersgemäß mit den ihnen zur Verfügung stehenden sprachlichen Mitteln verständigen können. Dabei werden im Sinne eines integrativen Unterrichts alle Lernbereiche miteinander verknüpft und anwendungsbezogen genutzt.

2.1 Kompetenzstrukturmodell
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Kompetenzstrukturmodell Englisch

Das Kompetenzstrukturmodell für das Fach Englisch orientiert sich an den Bildungsstandards für die erste Fremdsprache für den Hauptschulabschluss (2004) und den Bildungsstandards für die erste Fremdsprache für den Mittleren Schulabschluss (2003) der Kultusministerkonferenz (KMK) und ist schulartübergreifend abgestimmt. Es zeigt die anwendungsbezogene Ausrichtung des Fremdsprachenunterrichts und umfasst sowohl Fertigkeiten und Einstellungen als auch grundlegendes Wissen.

Die systematische Entwicklung von Kompetenzen, die erfolgreiches kommunikatives Handeln in fremdsprachlichen Situationen gewährleisten, erfolgt in der Grundschulstufe in drei und in der Mittelschulstufe in vier wesentlichen Kompetenzbereichen. In der Grundschulstufe sind dies: Kommunikative Kompetenzen, Interkulturelle Kompetenzen und Methodische Kompetenzen. In der Mittelschulstufe kommt ein weiterer Kompetenzbereich dazu: Text- und Medienkompetenzen. Alle Kompetenzbereiche des Faches sind miteinander vernetzt. Sie können je nach Schwerpunktsetzung unterschiedlich gewichtet werden.

Das Kompetenzstrukturmodell für das Fach Englisch erhält eine Erweiterung durch die vier Entwicklungsbereiche Motorik und Wahrnehmung, Denken und Lernstrategien, Kommunikation und Sprache sowie Emotionen und soziales Handeln, deren Zusammenwirken erfolgreiche Lernprozesse ermöglicht. Die persönlichen Ressourcen in den Entwicklungsbereichen sind die Grundlage für die Planung und Gestaltung von Lernsituationen.

Kommunikative Kompetenzen
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Zu den kommunikativen Kompetenzen gehören kommunikative Fertigkeiten und das Verfügen über sprachliche Mittel.

Kommunikative Fertigkeiten
Für eine erfolgreiche Kommunikation sind kommunikative Fertigkeiten unverzichtbar. Im Englischunterricht der Förderzentren stehen zu Beginn des Fremdsprachenlernens vor allem die mündlichen Fertigkeitsbereiche Hör- und Hörsehverstehen sowie Sprechen im Vordergrund. Die Schülerinnen und Schüler erwerben diese Fertigkeiten in der praktischen Anwendung. Darauf aufbauend setzen sie sich mit gesprochenen und schriftlichen, auch einfachen authentischen Texten auseinander und nutzen geeignete Methoden und Texterschließungsmöglichkeiten, um englische Hör-/Hörseh- und Lesetexte trotz unbekannten Wortschatzes oder weniger vertrauter Thematik selbständig zu erschließen.

In situativen Sprechanlässen und abwechslungsreichen Interaktionsformen festigen die Schülerinnen und Schüler erlernte Redemittel und erwerben kommunikative Strategien. Diese Strategien erweitern sie im Bereich der Sprachmittlung, indem sie in der Mittelschulstufe beim sinngemäßen Übertragen mündlicher und schriftlicher Texte aus einer Sprache in die andere auch Kompensationsstrategien und Reparaturtechniken gezielt einsetzen.

Im praxisorientierten Englischunterricht der Mittelschulstufe eignen sich die Schülerinnen und Schüler die notwendige kommunikative Kompetenz an, um persönliche und gängige formale Schreiben sicher und adressatengerecht zu erstellen. Die schriftlichen Äußerungen bleiben in ihrem Umfang jedoch begrenzt.

Verfügen über sprachliche Mittel
Ein Repertoire an sprachlichen Mitteln bildet die Basis für die mündliche und schriftliche Verständigung in der Fremdsprache. Beim Spracherwerb wirken die sprachlichen Mittel mit den kommunikativen Kompetenzen zusammen und werden in der Verschränkung mit diesen erworben. Aufbauend auf einem verlässlichen Mindestwortschatz aus der Grundschulstufe, der verständlich ausgesprochen und intoniert wird, auf den ersten Begegnungen mit sprachlichen Phänomenen, die sich situativ aus dem Unterricht ergeben, sowie auf dem vertrauten Umgang mit einfachen grundlegenden Gesetzmäßigkeiten der englischen Sprache, erweitern und vertiefen die Schülerinnen und Schüler in der Mittelschulstufe situations- und kontextbezogen ihr sprachliches Repertoire.

Angeboten wird ein situationsadäquater themenbezogener Wortschatz. Darüber hinaus eignen sich die Lernenden einen unterschiedlich umfangreichen, interessensorientierten Individualwortschatz selbst an. Bis zum Ende der Jahrgangsstufe 9 erwerben sie die Anzahl von ca. 1850 Wörtern und Wendungen. Inhaltlich orientiert sich der Wortschatz an den 3000 am häufigsten gebrauchten Wörtern und Wendungen englischsprachiger Korpora. Der rezeptive Wortschatz ist wesentlich höher als der produktiv verfügbare. Er ergibt sich aus dem Umgang mit authentischen Texten, die mitunter auch Wörter und Wendungen enthalten, die von den Schülerinnen und Schülern lediglich verstanden werden. Auch auf die korrekte Schreibung des produktiv verfügbaren Wortschatzes wird Wert gelegt.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben eine verständliche Aussprache und Intonation, indem sie möglichst oft authentische sprachliche Vorbilder hören und diese imitieren. Neben der Lehrkraft dienen vor allem authentische Sprecherinnen und Sprecher von medialen Tonträgern als sprachliche Vorbilder.

Grammatikkenntnisse erwerben die Schülerinnen und Schüler der Mittelschulstufe in ganzheitlichen und kommunikativ ausgerichteten Lernsituationen. Sie entdecken und begreifen Gesetzmäßigkeiten der englischen Sprache durch gezielt eingeleitete Bewusstmachungsprozesse, verstehen Strukturen aber auch spontan aus dem Zusammenhang bei der Auseinandersetzung mit Hör- und Hörseh- sowie Lesetexten.

Altersgemäße authentische Texte mit für die Lernenden bedeutsamen Themen enthalten auch komplexe Strukturen, die bei Bedarf kurz erörtert werden können, jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt als Grammatikinhalte analysiert, bewusstgemacht und systematisiert werden. Eine frühzeitige Begegnung mit verschiedenen Strukturen ermöglicht einen rezeptiven Vorlauf in Bezug auf grammatikalische Phänomene und führt dazu, dass der Umfang der rezeptiv verfügbaren Strukturen bei den Schülerinnen und Schülern erheblich größer ist als die der produktiv verfügbaren.

Interkulturelle Kompetenzen
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Auf der Grundlage eines durch exemplarische Themen und Inhalte erworbenen soziokulturellen Orientierungswissens entwickeln die Schülerinnen und Schüler im Fach Englisch interkulturelle Kompetenzen. Um den Kindern am Anfang des Lernprozesses den Zugang zur englischsprachigen Welt zu erleichtern, beschäftigen sie sich überwiegend mit Gegebenheiten aus dem Lebensumfeld ihrer Altersgruppe in der englischsprachigen Welt. Sie hören und lesen Geschichten in der Fremdsprache und gewinnen Einblicke in ausgewählte Feste. Diese werden durch deutschsprachige Ergänzungen in einem weitgehend englischsprachigen Unterricht thematisiert. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich vermehrt mit spezifischen Denk- und Lebensweisen, Werten, Normen und Lebensbedingungen englischsprachiger Kulturen auseinander und gehen kritisch-tolerant mit kultureller Verschiedenheit um. Interkulturelle Begegnungssituationen bewältigen sie mithilfe geeigneter Kommunikationsstrategien und spezifischer Interaktionsregeln.

Text- und Medienkompetenz
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Der Bereich Text- und Medienkompetenzen ist ein Lernbereich der Mittelschulstufe und beschreibt den handelnd-erschließenden und kreativ gestaltenden Umgang mit Texten und Medien. Ausgehend von einfachen Texten und bekannten medialen Darstellungsformen erwerben die Schülerinnen und Schüler Strategien und Verfahren zur Erschließung von Texten und erhalten Einblicke in Möglichkeiten, Texte aufgabenbezogen zu analysieren und die gewonnenen Erkenntnisse bei der Erstellung eigener Texte zu nutzen.

Methodische Kompetenzen
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Methodische Kompetenzen umfassen Strategien für den Ausbau der Sprachkenntnisse und für den Erwerb weiterer Sprachen, z. B. Techniken des Wortschatzerwerbs. Die Schülerinnen und Schüler nutzen altersgemäße und individuelle Lernhilfen und Medien zur Festigung erworbener Kenntnisse.

Methodische Kompetenzen beinhalten neben fachgemäßen auch fachspezifische Arbeitsweisen und Lerntechniken sowie Sprachlernstrategien, die im Englischunterricht der Förderzentren sukzessive aufgebaut und geübt werden. Die Sprachenvielfalt in der Lerngruppe wird für die Entwicklung einer grundlegenden Sprachbewusstheit genutzt. Die Schülerinnen und Schüler entdecken Ähnlichkeiten und Gegensätze zur Muttersprache und setzen Erkenntnisse gezielt für das Weiterlernen ein. Methodische Kompetenzen fokussieren auch verschiedene Hör- und Lesetechniken sowie den wiederholten, integrierten Einsatz des Wörterbuches im Sprachlernprozess.

Motorik und Wahrnehmung
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Wahrnehmungsprozesse und Motorik sind Grundvoraussetzungen für den Erwerb von Sprachkompetenz in der Fremdsprache. Eine ablenkungsarme Zuhöratmosphäre und die Reduktion von Störgeräuschen fördern den Aufbau von Hörgerichtetheit für gezielte auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozesse. Hörtexte, Reime und Lieder motivieren die Schülerinnen und Schüler, ihre auditive Aufmerksamkeit über längere Zeit auf die Sprache zu richten. Differenzierte Höraufträge, die dem individuellen Verstehensniveau entsprechen, lenken Aufmerksamkeit und auditive Wahrnehmung gezielt.

Die Schülerinnen und Schüler nutzen handlungsorientierte Angebote, wie Spiele, Lieder und Rollenspiele, um ihre Wahrnehmungsfähigkeiten in sozialen Kontexten zu erweitern.

Denken und Lernstrategien
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Zu entscheidenden Elementen des Denkens zählen Aufmerksamkeit, Sprachverständnis, Begriffsbildung, die Fähigkeit zu strukturieren sowie die Ausbildung von Lernstrategien. Auf der Grundlage vielfältiger Hör- und Leseerfahrungen bauen die Schülerinnen und Schüler Strategien auf, um gesprochene und geschriebene englische Sprache zu verstehen. Mehrmaliges Anhören von Hörtexten in Verbindung mit gezielten Höraufträgen unterstützt die Anwendung von Hörstrategien. Die Schülerinnen und Schüler wenden Lesestrategien zur Texterschließung an, aktivieren Vorwissen, erfassen Informationen, stellen Zusammenhänge her und beziehen Kontextinformationen ein. Thematische Vorentlastung, zusätzliche visuelle Hilfen, Textvorstrukturierungen und eigene Notizen fördern die intensive Auseinandersetzung mit Hör- und Hörseh- sowie Lesetexten.

In den Fremdsprachunterricht integriert ist die Technik des Nachschlagens, die an den individuellen Lernstand angepasst ist, damit die Schülerinnen und Schüler einen routinierten Umgang mit dem Wörterbuch entwickeln. Intensives, kleinschrittiges Üben anhand ausgewählter Memorierungstechniken steigert die Gedächtnisleistung der Lernenden. Um für sich geeignete Übungsmittel auszuwählen, erproben die Schülerinnen und Schüler die Anwendung und den Nutzen analoger und digitaler Medien für selbständiges und kooperatives Sprachenlernen, sie wenden Medien individuell sinnvoll an.

Kommunikation und Sprache
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Sprachfördernder Unterricht regt zu aktivem Sprachgebrauch an und fördert Sprachlernprozesse auf allen Sprachebenen. Sprache und Sprechen ist dabei sowohl handlungsbegleitend als auch handlungsleitend zu verstehen. Im Englischunterricht erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre verbalen und nonverbalen Mittel und entwickeln Sprachverstehen und Gesprächsstrategien für die Kommunikation in der Fremdsprache. Die Schülerinnen und Schüler erleben, dass die Körperhaltung, Mimik, Gestik und Intonation des Gesprächspartners wichtige zusätzliche Informationen zum Sprachinhalt bieten. Sie erproben die Wirkung eigener Mimik und Gestik und wenden diese situationsgerecht und unterstützend an. Der Aufbau vielfältiger Wortfelder, Satzstarter und Satzmuster gibt allen Schülerinnen und Schülern Sicherheit, um Gespräche zu verschiedenen Themen in der Fremdsprache führen zu können.

Emotionen und soziales Handeln
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Der Englischunterricht bahnt durch die Auswahl englischsprachiger Hör-, Hörseh- und Lesetexte einen positiven emotionalen Bezug zur Fremdsprache an. Durch die wiederholte Anwendung ausgewählter Redemittel in einfachen und für die Lernenden bedeutsamen kommunikativen Situationen bauen die Schülerinnen und Schüler ein Selbstkonzept auf, in dem sie sich als erfolgreiche Sprecherinnen und Sprecher wahrnehmen und Zutrauen in ihre sprachlichen Fähigkeiten entwickeln. Die Lehrkraft reagiert auf sprachliche Äußerungen mit Wertschätzung und schafft damit ein vertrauensvolles Lernklima. Ritualisierte Redewendungen (z. B. classroom phrases) stellen verlässliche Mittel dar, mit denen die Schülerinnen und Schüler sicher um Hilfe bitten, Wünsche und Anliegen artikulieren, andere in ihrem Lernen unterstützen und die Interaktion im Klassenzimmer mitgestalten.

Die Schülerinnen und Schüler äußern eigene Emotionen in der Fremdsprache und kommunizieren wertschätzend, indem sie Gesprächsregeln anwenden und Beiträge anderer achten, die persönliche Vorlieben, Abneigungen und Perspektiven äußern. Sie erkennen und reflektieren die Bedeutung kulturspezifischer Umgangsformen für erfolgreiche Kommunikation und wenden Sprach- und Verhaltensmuster adressatengerecht und situationsbezogen an. Um Dialoge und szenische Spiele konstruktiv zu gestalten, versetzen sie sich bewusst in verschiedene Rollen und gehen auf wechselnde Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner ein. Kooperative Lernformen, in denen die Schülerinnen und Schüler miteinander lernen, stärken Teamfähigkeit und Gemeinschaftserleben.

Selbst verfasste Dokumentationen zu Lernthemen und die selbständige Überarbeitung von Aufgaben fördern das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. Offene Übungsformen, die individuelle Lernfortschritte und Erfolgserlebnisse ermöglichen, steigern die Lernmotivation.

3 Aufbau des Fachlehrplans im Fach Englisch
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Die entwicklungsbezogenen Kompetenzen in den Bereichen Motorik und Wahrnehmung, Denken und Lernstrategien, Kommunikation und Sprache und Emotionen und soziales Handeln bilden die Grundlage für den individuellen Kompetenzerwerb im Fach Englisch.

Im Fach Englisch der Grundschulstufe entsprechen die Lernbereiche den Kompetenzbereichen des Kompetenzstrukturmodells. Relevante Sprachhandlungen, dazugehörende Redemittel sowie ein minimaler Themenwortschatz sind hier bei den einzelnen Themengebieten angesiedelt. Die Zuordnung zu den einzelnen Themengebieten ist exemplarisch, d. h., die Sprachhandlungen, Redemittel und Wörter können auch in den anderen Themengebieten aufgegriffen und angewandt werden. Die Orthographie wird in der Mittelschulstufe nicht als eigener Unterlernbereich aufgeführt, sondern ist in die kommunikative Fertigkeit des Schreibens integriert.

In der Mittelschulstufe nehmen die Themengebiete als fünfter Lernbereich eine Sonderstellung ein, da sie für die jeweilige Jahrgangsstufe die thematischen Inhalte festlegen, an denen die vorgenannten Kompetenzen erworben werden. Die Themengebiete beziehen sich auf sämtliche Lernbereiche und müssen nicht chronologisch bearbeitet werden. Sie enthalten Aspekte, die Einblicke in kulturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge englischsprachiger Länder gewähren und über die Schülerinnen und Schüler der Mittelschulstufe in persönlichen oder beruflichen Kontexten sowohl im Ausland als auch in ihrer Heimatregion sprechen können.

4 Zusammenarbeit mit anderen Fächern
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Der Englischunterricht ermöglicht vielfältige Verbindungen zu anderen Fächern, indem er dort behandelte Themen und Inhalte berücksichtigt. Ebenso können interkulturelle Elemente aus dem Englischunterricht in fächerverbindende Unterrichtseinheiten oder Projekte einfließen. Mehrsprachige Schülerinnen und Schüler werden durch einen sprachsensiblen Unterricht beim erfolgreichen Kompetenzerwerb im Fach Englisch unterstützt.

5 Beitrag des Faches Englisch zu den übergreifenden Bildungs- und Erziehungszielen
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Das Fach Englisch leistet Beiträge zu vielen der schulart- und fächerübergreifenden Bildungs- und Erziehungsziele. Folgende sind dabei besonders zu nennen:

5.1 Sprachliche Bildung
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Der Englischunterricht bietet vielfältige Situationen zum differenzierten, situations- und partnerbezogenen Anwenden der englischen Sprache. Die Schülerinnen und Schüler festigen und erweitern dabei ständig ihre mündliche und schriftliche Sprachhandlungskompetenz. Die kontinuierliche Sprachliche Bildung im Englischunterricht schafft wichtige Voraussetzungen für den schulischen und beruflichen Erfolg und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung.

5.2 Interkulturelle Bildung
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Die Interkulturelle Bildung wird im Englischunterricht durch die bewusste Auseinandersetzung mit kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschieden gefördert. Die Schülerinnen und Schüler lernen, Fremdes wertschätzend und respektvoll wahrzunehmen und interkulturelle Begegnungen als bereichernd zu erleben.

5.3 Kulturelle Bildung
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Im Englischunterricht beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler wiederholt mit dem kulturellen Erbe der englischsprachigen Welt. Dadurch werden sie mit anderen ästhetischen Sichtweisen vertraut und lernen, ihre Wirklichkeit auch aus einer neuen Perspektive zu begreifen. In der Auseinandersetzung mit künstlerischen Leistungen der englischsprachigen Kulturen entwickeln die Schülerinnen und Schüler Zugänge zu Kunst und Kultur, die ihr Leben und ihre Persönlichkeit bereichern.

5.4 Werteerziehung
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Die Schülerinnen und Schüler setzen sich im Englischunterricht reflektierend mit Werten und Normen fiktionaler Figuren auseinander und schulen ihre Urteilsfähigkeit, indem sie in Dilemmasituationen das Für und Wider von Argumenten abwägen. Die Erkenntnisse nutzen sie als Orientierungsmaßstäbe für eigenverantwortliches Handeln im schulischen und persönlichen Leben.

5.5 Berufliche Orientierung
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Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in der Mittelschulstufe zielgerichtet mit dem eigenen Berufswunsch auseinander und werden darin unterstützt, eine Vorstellung über verschiedene berufliche Möglichkeiten und Chancen zu erhalten. Im Englischunterricht erwerben sie einen grundlegenden individuell bedeutsamen englischen Fachwortschatz als Basis für die Bewältigung künftiger beruflicher Herausforderungen. Sie setzen sich mit englischen Mustern für Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf auseinander und üben typische Redemittel in verschiedenen Interviewsituationen.

5.6 Medienbildung/Digitale Bildung
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Die Schülerinnen und Schüler verwenden mediale Hilfsmittel als Recherche-, Kommunikations-, Gestaltungs- und Lernwerkzeuge im Englischunterricht und lernen, selbständig damit umzugehen. Sie setzen sich im Verlauf ihrer Schulzeit mit Vor- und Nachteilen digitaler und analoger Medien auseinander und lernen, diese jeweils zielgerichtet einzusetzen. Dadurch wird das selbstgesteuerte und entdeckende Lernen der Schülerinnen und Schüler gefördert. Gleichzeitig werden sie auch für urheber- und datenschutzrechtliche Fragen sensibilisiert.

5.7 Politische Bildung
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Im Englischunterricht erwerben die Schülerinnen und Schüler Kenntnisse über die wichtigsten Ereignisse der englischsprachigen Welt und erhalten Einblicke in die Wertesysteme unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Dadurch wird ihre Bereitschaft zu einer vorurteilsfreien Verständigung und zu einem konstruktiven Miteinander auf lokaler, regionaler, nationaler, europäischer und internationaler Ebene ausgebaut.

5.8 Soziales Lernen
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Während der Zusammenarbeit in englischsprachigen Kommunikationssituationen, beispielsweise bei Rollenspielen, erleben die Schülerinnen und Schüler motivierende Ergebnisse eines rücksichtsvollen Umgangs miteinander, bei dem die Möglichkeiten und Bedürfnisse des Einzelnen geachtet werden. Sie erwerben die Fähigkeit der Perspektivenübernahme und lernen, sich verantwortungsbewusst in Partner- oder Gruppenarbeiten einzubringen und konstruktiv im Team zu kommunizieren.