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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik 9 (vierstufige Wirtschaftsschule)

Eth9 Lernbereich 1: Liebe und Partnerschaft
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • formulieren ihre Erwartungen an Partnerschaft und bewerten die Bedeutung wesentlicher Merkmale einer gelingenden Partnerschaft, z. B. Gleichwertigkeit der Partner, Vertrauen, Respekt oder wechselseitige Verantwortung.
  • ermessen die unterschiedliche Bedeutung von Freundschaft, Verliebtsein und Liebe für Beziehungen.
  • unterscheiden vielfältige Dimensionen der Liebe.
  • reflektieren sexuelle Orientierung im Spannungsfeld von sozialer Umwelt und persönlicher Freiheit und lassen Diversität zu.
  • gehen mit Sexualität als wertvollem Bestandteil in der Partnerschaft verantwortungsvoll um.
  • werten die Darstellung der Sexualität in der Öffentlichkeit und den Medien kritisch.
  • gehen mit partnerschaftlichen Krisen im Jugendalter konstruktiv um.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • individuelle Erwartungen an Partnerschaft
  • Merkmale gelingender Partnerschaft, z. B. Gleichwertigkeit der Partner, Vertrauen, Respekt, wechselseitige Verantwortung, Liebe
  • Freundschaft, Verliebtsein und Liebe in der Literatur
  • Formen der Liebe (Erich Fromm), z. B. Nächstenliebe, erotische Liebe, Mutterliebe, Liebe zu Gott, Selbstliebe
  • Bedeutung von Liebe und Sexualität für den Menschen
  • persönliche, soziale und gesellschaftliche Aspekte sexueller Identität
  • verantwortungsvoller Umgang mit Sexualität: z. B. Einvernehmlichkeit, Verhütung, Gesundheitsprävention
  • Erscheinungsformen des Sexuellen in Sprache und Medien (z. B. im Alltag, in der Werbung, in Filmen), Kommerzialisierung, klischeehafte Darstellungen, Pornografie
  • mögliche Ursachen von partnerschaftlichen Krisen, z. B. nachlassender Respekt, mangelnde Kommunikation, Eifersucht, Klammern, Verletzung des Vertrauens
  • Konfliktlösungsstrategien, u. a. Gespräche nach Regeln der gewaltfreien Kommunikation

Eth9 Lernbereich 2: Arbeit und Leistung in Schule und Beruf
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • schätzen ihre eigenen Stärken und Schwächen richtig ein und formulieren Ziele für ihre Berufsfindung und Lebensgestaltung.
  • beurteilen den Stellenwert von Arbeit und Leistung für ihre schulische und spätere berufliche Ausbildung und übernehmen Verantwortung für ihr Handeln.
  • zeigen für das Schul- und Arbeitsleben erforderliche Werthaltungen, z. B. Respekt, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit.
  • hinterfragen den Stellenwert des Leistungs- und Erfolgsstrebens in unserer Gesellschaft und gehen mit Leistungsdruck, Erfolg und Versagen in Schule und Ausbildung verantwortungs- und selbstbewusst um.
  • gestalten ihre arbeitsfreien Räume sinnvoll.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Persönlichkeitsprofil: eigene Fähigkeiten und Interessen; Vergleich von Selbstbild und Fremdbild
  • Motive für die Berufswahl, z. B. Selbstentfaltung, Arbeitsplatzsicherheit, Einkommen, altruistische Ideale; Berufe im sozialen Bereich; Erwartungen und Vorbilder
  • Bedeutung der schulischen Arbeit und Leistung, z. B. Erwerb von Grundwissen, -fähig- und -fertigkeiten, Qualifikation für den weiteren (beruflichen) Lebensweg, Selbstbestätigung
  • Arbeit im Wandel der Zeit
  • Stellenwert von Arbeit und Leistung im Leben (z. B. Sinnfindung, Förderung der Lebensqualität, Freude, Selbstbestätigung, Erwerb des Lebensunterhalts), Chancen und Grenzen der freien Berufswahl, z. B. Begabung, Belastbarkeit, Stellenangebote
  • grundlegende Werthaltungen und Arbeitstugenden in Schule und Beruf, z. B. Respekt, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Höflichkeit, Pünktlichkeit, Verantwortungsbewusstsein
  • Umgang mit Unlust, Versagensängsten und Leistungsdruck, z. B. Selbstreflexion, professionelle Hilfe, Supervision
  • Problemfelder von Arbeit und Leistung in Schule und Beruf, z. B. Leistungskontrolle, Erfolglosigkeit, Konkurrenzkampf, Mobbing, Arbeitslosigkeit, Mobilität
  • Grenzen des Leistungs- und Erfolgsdenkens: Gesundheit, Privat- und Familienleben, soziale Kontakte
  • sinnvolle Freizeitgestaltung: Genuss und Erholung, Zeit für andere, Engagement an der Schule (z. B. als Tutor, in der SMV) und für die Gemeinschaft, z. B. Feuerwehr, Tafeln

Eth9 Lernbereich 3: Sich für den Frieden einsetzen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen, dass Filme und Computerspiele oft kein realistisches Bild von tatsächlichem Kriegsgeschehen abgeben.
  • begreifen Ursachen, Formen sowie Auswirkungen von Gewalt und handeln in ihrem Lebensumfeld bei der Lösung von Konflikten nach Grundwerten für ein friedliches Zusammenleben, wie Gerechtigkeit und Toleranz.
  • zeigen Verständnis für die grundlegende Bedeutung der Wahrung des Friedens für das Leben des Einzelnen sowie die Entfaltung seiner Persönlichkeit und Fähigkeiten.
  • schätzen am Beispiel des Engagements historischer bzw. lebender Personen die Bereitschaft, sich aktiv für Frieden einzusetzen.
  • wenden geeignete Strategien im Umgang mit Konflikten und zum Ausgleich von Interessen an.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Krieg in Filmen und Computerspielen, Heldentum, Ruhm
  • Ursachen und Formen von Gewalt (z. B. offene und strukturelle Gewalt, physische und psychische Gewalt, wie z. B. Bloßstellen, Auslachen, Beleidigen, Ignorieren, Verwendung von Killerphrasen), Gewalt als ungeeignete Strategie zur Konfliktlösung
  • Erfahrungsberichte von Kindern in Kriegen: z. B. Gewalt, Flucht, Verlust des Kindseins, fehlende Möglichkeit zur Entwicklung von Begabungen, Einsatz als Kindersoldaten
  • Personen, die sich für Frieden einsetzen bzw. einsetzten, z. B. Gandhi, Martin Luther King, Geschwister Scholl
  • Arbeit einer Menschenrechts- oder Kinderhilfsorganisation (z. B. UNICEF, Rotes Kreuz), UN-Resolution zum Schutz von Kindern in Kriegsgebieten
  • eine aktuelle kriegerische Auseinandersetzung: z. B. Ursprünge und Bedingungen, Lage der Betroffenen und Möglichkeiten der Friedensstiftung
  • geeignete Strategien der Konfliktlösung, z. B. Vermitteln, Gespräch nach Regeln der gewaltfreien Kommunikation, Mediationstechniken (z. B. in der Streitschlichtung), Interessenausgleich mit Kompromissbereitschaft

Eth9 Lernbereich 4: Religionen und Weltgeschehen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • respektieren mögliche Funktionen und den Stellenwert von Religion für gläubige Menschen.
  • tolerieren grundlegende Wertvorstellungen anderer Kulturkreise und Religionen, die in unserer Gesellschaft präsent und verfassungsrechtlich geschützt sind, und akzeptieren, dass religiöse Menschen ihren Glauben leben.
  • treten gegen religiösen Extremismus ein und sind sich dessen bewusst, dass er einen Missbrauch der Religionen darstellt.
  • vergleichen zentrale ethisch relevante Textstellen in den Schriften der Weltreligionen und zeigen Verständnis für religionsübergreifende ethische Prinzipien.
  • erklären die ethischen Vorstellungen der Religionen an exemplarischen Themen.
  • nehmen Friedensbestrebungen von Religionsgemeinschaften wahr.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Funktion und Bedeutung von Religion: Identitäts- und Sinnstiftung, Bewältigung von Ängsten, Orientierung und Finden von Wertmaßstäben, Handlungsanweisungen, Gemeinschaftsgefühl
  • Art. 9 Menschenrechtskonvention, Art.4 GG
  • gelebter Glaube in Deutschland: Beispiele für aktuelle Debatten oder Konflikte, z. B. Moscheebau
  • Fundamentalismus, Extremismus, Terrorismus
  • zentrale ethische Aussagen der Weltreligionen, z. B. die Zehn Gebote, Thron des Gerichts (Talmud, Schabbat 31a); Bergpredigt; die Eröffnung zu Mekka (Sure 1, 1-7), islamischer Pflichtenkodex (Sure 17, 22-38); Vier Edle Wahrheiten, Achtfacher Pfad, Veden (Auszüge)
  • Weltethos (Hans Küng): das Grundprinzip der Menschlichkeit und die vier ethischen Prinzipien der Weltreligionen, die Goldene Regel in den Weltreligionen
  • Beispiele für das Eintreten von Religionsvertretern für den Frieden, interreligiöser Dialog