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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik 5

Eth5 Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

Eth5 Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • handeln in verschiedensten alltäglichen Situationen verantwortungsbewusst, für sich und andere, indem sie ihre eignen Möglichkeiten und Grenzen in Zusammenhang mit ihrer individuellen Wahrnehmungsfähigkeit realistisch beurteilen.
  • reflektieren die Auswirkungen ihrer individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeit auf verschiedene Bereiche des Alltags, z. B. soziale Interaktion, und wenden Kompensationsstrategien gezielt an.
  • gehen mit Gefühlen, die sich aus dem Leben mit einer (Seh-)Einschränkung ergeben, reflektiert und konstruktiv um, indem sie diese benennen und sich ggf. Rat und Trost suchen.

Eth5 Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen situationsbezogen individuelle optische Hilfsmittel, taktile Darstellungen und verbale Erläuterungen ein, um verschiedene visuelle mediale Darstellungsformen, z. B. von Krieg und Heldentum, zu erfassen.
  • reflektieren und beurteilen den Hilfsmittelaspekt elektronischer Medien und beschreiben individuelle Vor- und Nachteil der Nutzung.
  • entwerfen norm- und wertbezogene, unter Berücksichtigung ihrer individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten, Handlungsalternativen für verschiedene Situationen und wenden sie situationsbezogen an.
  • erklären die Bedeutung von Rechten und Pflichten, die sich aus einer Seheinschränkung ergeben, für das Zusammenleben in der Gemeinschaft.

Eth5 Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • ziehen aufgrund von Mimik, Gestik und Körpersprache sowie aus zusätzlichen Informationen sprachlicher Äußerungen Rückschlüsse auf Empfindungen und Gefühle ihrer Mitmenschen, beschreiben diese und vergleichen sie mit den Eindrücken anderer, um soziale Interaktion positiv zu gestalten.
  • setzen verschiedene körpersprachliche Mittel bewusst ein, um sich nonverbal zu verständigen bzw. Gefühle und Empfindungen auszudrücken.
  • beschreiben Schwierigkeiten, die sich im Zusammenhang mit ihren individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten für sie, aber ggf. auch für Mitmenschen ergeben, und bitten in angemessener Form um Hilfe bzw. lehnen unangemessene Hilfsangebote ab.

Eth5 Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • gehen mit Misserfolgssituationen, Vorurteilen oder Erfahrungen des „Andersseins“, die sie im Zusammenhang mit ihrer Seheinschränkung erleben, konstruktiv um, indem sie Handlungsmöglichkeiten (z. B. aus Fehlern lernen, Mut fassen) anwenden.
  • nehmen bewusst wahr, was ihnen für die augenblickliche und zukünftige Gestaltung ihrer Lebenswelt wichtig ist, indem sie Stärken und Schwächen, individuelle Grenzen in Zusammenhang mit ihren individuellen visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten, (Unterstützungs-)Bedürfnisse, Präferenzen und Werthaltungen reflektieren und beschreiben.
  • berücksichtigen bewusst die Bedürfnisse und Gefühle ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler und finden Lösungen, wenn diese im Konflikt mit ihren individuellen Unterstützungsbedürfnissen stehen.
  • finden auch unter dem Erleben individueller Einschränkungen Möglichkeiten eigener Selbstverwirklichung in ihrem privaten und beruflichen Lebensumfeld.

Eth5 Lernbereich 1: Meine Wahrnehmung, meine Wirklichkeit
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • vergleichen in einfachen Situationen ihre Selbstwahrnehmung und ihre Beobachtungen der Außenwelt mit den Wahrnehmungen anderer und berücksichtigen im Umgang mit anderen, dass bestimmte Situationen, Dinge und Sachverhalte unterschiedlich wahrgenommen werden können.
  • begreifen die Bedeutung der Sinne für die Wahrnehmung ihrer Lebenswirklichkeit und gehen behutsam mit ihren Bewertungen um.
  • kommunizieren über subjektive Wahrnehmungen auf wertschätzende Art.
  • fühlen sich in die Erlebenswelt von Menschen mit Beeinträchtigung einer Sinnesfunktion ein und überwinden Kommunikationsbarrieren.
  • erleben die Unterschiedlichkeit aller Menschen mit verschiedenen Stärken und Schwächen als einen Gewinn für das Miteinander.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • erste Wahrnehmungen und persönliche Einschätzung der Situation in der neuen Klasse an der Mittelschule
  • Fremd- und Selbstwahrnehmung, eigene Stärken und Schwächen
  • unterschiedliche Leistung der Sinne bei der Wahrnehmung einzelner Bereiche der Lebenswirklichkeit (z. B. Wahrnehmungsspiele)
  • Sinnestäuschungen
  • Ich-Botschaften als Elemente einer wertschätzenden Kommunikation
  • Erlebenswelt von anderen (z. B. blinden, gehörlosen oder auch alten) Menschen im Vergleich mit dem eigenen Leben
  • Hilfsmittel (z. B. Brailleschrift, Gebärdensprache); Kompensation von Schwächen durch andere Stärken
  • Projekt zum Perspektivwechsel
Für den Förderschwerpunkt Sehen

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • überwinden Kommunikationsbarrieren, indem sie über ihre Sehbeeinträchtigung und deren Auswirkung auf ihre Wahrnehmung und ihre besondere Situation offen sprechen.

Eth5 Lernbereich 2: In Familien und Gemeinschaften leben
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • schätzen unabhängig von der Vielfalt ihrer Erscheinungsformen die Bedeutung von Familie als einer Gemeinschaft, die Unterstützung und Geborgenheit ermöglicht.
  • halten Vereinbarungen sowie Regeln ein, leisten ihren Beitrag zum Gelingen von Gemeinschaft in Familie und Schule und zeigen sich zunehmend verantwortungsbereit.
  • artikulieren Gefühle und Bedürfnisse (z. B. in der Auseinandersetzung mit Mitschülerinnen und Mitschülern oder anderen Familienmitgliedern) situationsangemessen in altersgemäßer Weise und suchen Konfliktlösungsmöglichkeiten.
  • versetzen sich (z. B. im szenischen Spiel) in die Rolle anderer Familienmitglieder, nehmen deren Anliegen und Bedürfnisse wahr und berücksichtigen sie in ihren Handlungen.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Bedeutung der Familie für die Entwicklung (z. B. als Ort von Geborgenheit und Vertrauen, Fürsorge und Erziehung zu Selbständigkeit und Verantwortungsbereitschaft)
  • unterschiedliche Familienformen (z. B. auch Pflegefamilie, SOS-Kinderdorf-Familie, Kinderheim, Wohngruppe)
  • Rolle der verschiedenen Familienmitglieder und deren Lebenssituation in unterschiedlichen Familienformen (z. B. Großeltern und Eltern, Alleinerziehende, leibliche und Stiefkinder, neuer Lebenspartnerin oder ‑partner)
  • typische Verhaltensregeln (z. B. Rücksichtnahme, Gehorsam, Pünktlichkeit) und Aufgaben (z. B. Mithilfe im Haushalt, Unterstützung bei schulischen Problemen) innerhalb der Familie, Rechte und Pflichten von Eltern und Kindern
  • Ursachen für Auseinandersetzungen in der Familie (z. B. Differenzen zwischen Geschwistern, vernächlässigte Aufgabenerfüllung, unterschiedliche Wünsche) und Konfliktlösungsmöglichkeiten (z. B. Kompromiss, Ich-Botschaften)
  • Ausnahmesituationen in der Familie (z. B. Trennung, Scheidung, Krankheit, Geburt von Geschwistern)

Eth5 Lernbereich 3: Spielen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen die unterschiedlichen Spieltypen (z. B. Mannschafts-, Geschicklichkeits-, Gesellschaftsspiele) gezielt zu einer sinnvollen und gewinnbringenden Gestaltung der Freizeit ein.
  • halten beim Spielen Regeln ein und erkennen ihre Bedeutung für das Gelingen eines Spiels sowie allgemein für das Zusammenleben.
  • zeigen beim Spielen angemessene Emotionen (z. B. bei Sieg oder Niederlage) und faires Verhalten.
  • erleben ausgewählte Spiele als interkulturelle und gemeinschaftsfördernde Aktivität.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • verschiedene Arten und Sozialformen von Spielen (z. B. Würfel- und Glücksspiele, Legespiele, Denkspiele, Rollenspiele, Quiz- und Konversationsspiele, Geschicklichkeits- und Aktionsspiele, Mannschaftsspiele)
  • Vorzüge von Spielen (z. B. Entfaltung der Kreativität, Freude und kurzweilige Beschäftigung, Förderung von Lernprozessen, Erhaltung der Gesundheit)
  • Emotionen bei Sieg und Niederlage
  • Regeln als Grundlage für das Funktionieren eines Spiels
  • Fairplay als ethischer Grundgedanke: partnerschaftlicher, respektvoller Umgang mit dem Gegner (z. B. im Sport)
  • Spiele aus aller Welt bzw. aus unterschiedlichen Kulturkreisen, Kennenlernen und Ausprobieren neuer Spiele

Eth5 Lernbereich 4: Feste und Riten in Religion und Brauchtum
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden verschiedene Arten von Festen nach ihrer Bedeutung und erleben die Bereicherung des Lebens durch Feste (z. B. bei der Vorbereitung und Feier eines Klassenfestes).
  • verbinden typische Feste und den wöchentlichen Ruhetag in Judentum, Christentum und Islam mit ihrem religiösen Ursprung und respektieren ihre Bedeutung im Leben der Gläubigen.
  • zeigen Verständnis für religiöse Rituale und respektieren das Beten in Christentum, Judentum und Islam als eine existenzielle menschliche Äußerungsform gegenüber Gott.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Anlässe zum Feiern im Leben der Schülerinnen und Schüler: Volksfeste, Familienfeste, religiöse Feste
  • je ein Fest in Judentum, Christentum und Islam (z. B. das Opferfest im Islam, das christliche Ostern und das jüdische Pessach-Fest); seine Bräuche und Symbolik
  • Ursprung und religiöse Bedeutung des wöchentlichen Feiertags: Sonntag im Christentum, Sabbat im Judentum, Freitag im Islam
  • Bedeutung regelmäßiger Ruhetage für das Wohlbefinden und das Zusammenleben (z. B. positive Auswirkungen auf die Gesundheit, das Familienleben und den sozialen Zusammenhalt); gesetzliche Regelung zu Sonn- und Feiertagen
  • Rituale im Lebensalltag von Menschen (z. B. Bettgeh- und Abschiedsrituale, Gebete, Gottesdienstbesuche, Speisenzubereitung) und deren Bedeutung (z. B. Sicherheit, Zugehörigkeitsgefühl)
  • Gebetsanlässe und -haltungen; drei tägliche Gebete im Judentum, christliches Vaterunser und Familiengebete (z. B. Tischgebet), Salāt im Islam