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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik 6

Eth6 Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden anhand der Inhalte aus den Lernbereichen im Unterricht angebahnt.

Eth6 Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen ihre individuelle hörtechnische Versorgung situationsangemessen ein, um ihre Wahrnehmungsfähigkeit über den auditiven Kanal optimal auszuschöpfen.
  • überbrücken oder mindern Sprachverständnisprobleme, indem sie zusätzlich verfügbare Informationsquellen gezielt suchen, deren Hinweise aufnehmen und ausgleichend nutzen.
  • nutzen ihre affektive und visuelle Wahrnehmung, um empathisch auf Gesprächsteilnehmer zu reagieren.

Eth6 Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen ritualisierte Abläufe, um Orientierungssicherheit während des Unterrichtsverlaufes zu erlangen.
  • schätzen ihre aktive Teilhabe am beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Leben realistisch und für die eigene Person angemessen und bereichernd ein, indem sie ihre individuellen, auch audiogen bedingten, Stärken, Neigungen und Beeinträchtigungen mit Personen ihres Vertrauens diskutieren.
  • reflektieren ihre persönliche Lebenssituation unter dem Aspekt ihrer Hörschädigung und den damit verbundenen Konsequenzen sowie Möglichkeiten und Handlungsspielräumen, um damit ihre Persönlichkeit weiter auszubilden.
  • optimieren ihre persönliche Haltung und ihre Handlungsweise im Leben, indem sie Veränderungen festhalten, die sich im Bereich der Technik, der Geschichte und des sozialen privaten sowie beruflichen Miteinanders unter dem Gesichtspunkt eines Lebens mit Hörbehinderung in der Rückschau ergeben haben.

Eth6 Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • kommunizieren mithilfe ihres jeweiligen Hauptkommunikationsmittels.
  • setzen gezielt die ihnen bekannten und an die räumlichen und situationsbedingten Gegebenheiten angepassten hörtaktischen und kommunikationsstrategischen Maßnahmen ein.
  • fordern die Berücksichtigung ihrer individuellen Bedürfnisse in kooperativen Phasen und gehen ihrerseits kommunikationsunterstützend auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler ein.
  • verwenden aktiv grundlegende und fachbezogene Begriffe aus den Gegenstandsbereichen Menschsein, Zusammenleben, Religion und Kultur, die moderne Welt in Schrift-, Laut- und ggf. Gebärdensprache und gebrauchen Methoden der Wortinhaltserarbeitung sicher.
  • bringen geeignete, im Deutsch- oder DGS-Unterricht erlernte Sprachstrukturen im Fach Ethik sowohl lautsprachlich, ggf. mit lautsprachbegleitenden Gebärden, als auch schrift- oder gebärdensprachlich zur Anwendung.
  • setzen gezielt Visualisierungsmaßnahmen ein, um zu einer gelingenden Kommunikation beizutragen.
  • formulieren Fragen und Rückmeldungen in eigenen Worten für andere verständlich, indem sie sich bei Bedarf an Satzstartern und ‑mustern orientieren.
  • äußern sich bei Analyse, Deutung und Reflexion einer Thematik weitgehend frei in Satzstruktur und Wortwahl.
  • bringen ihre Gedanken, Empfindungen und Gefühle auch über Vergleiche, sprachliche und nichtsprachliche Bilder sowie auf nichtsprachlichem, freiem Wege zum Ausdruck, z. B. im Rahmen kreativ-künstlerischer und theatralischer Aktivitäten. Sie erkennen dabei das praktische Tun und Kunst als eine lebenslange Chance, sich unabhängig von ihrem individuellen Sprachentwicklungsstand der Umwelt mitzuteilen.

Eth6 Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen während kooperativer Phasen die Bedürfnisse anderer wahr und berücksichtigen diese.
  • erleben sich in Situationen, welche nicht ausschließlich durch sprachlichen, sondern beispielsweise durch kreativen Ausdruck auf unterschiedliche Weise geprägt sind, selbstwirksam.
  • erläutern positive wie negative Auswirkungen ihrer Hörschädigung, reflektieren diese im Zusammenhang mit ihrem Leben und ihrem Entwicklungsprozess und tauschen sich mit Mitschülern darüber aus. Sie geben sich gegenseitig Rückmeldung und lassen sich ggf. Unterstützung zuteilwerden, um ihr eigenes soziales Lernen, den Aufbau und die Pflege ihres Selbstwertgefühles und -bewusstseins sowie ihr Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe voranzutreiben.
  • verleihen Emotionen, inneren Bildern und persönlichen Gefühlen sowie der individuellen Haltung über vielfältige, auch künstlerische Gestaltungssituationen vor allem auf sprachfreier Ebene Ausdruck, indem sie nach ihren Möglichkeiten individuell bedeutsame Aussagen treffen und dadurch an Mitteilungskraft und Selbstsicherheit gewinnen.
  • reflektieren die Aussagen anderer, erkennen das Potenzial der Unterschiedlichkeit und Vielfalt im Leben und in den Lebenswegen und äußern ihre gebildete Meinung dazu in situationsgerechter und sozial angemessener Form.

Eth6 1.1 Freundschaft
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • machen sich vor dem Hintergrund eigener Lebenserfahrungen verschiedene Quellen individuellen Glücks bewusst.
  • erkennen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Freundschaft und anderen Beziehungsformen.
  • erleben Freundschaft als Bereicherung für ihr Leben und formulieren ihre Vorstellungen von echter Freundschaft.
  • vollziehen in altersgemäßer Weise die Gedanken, Ansichten und Gefühle des Freundes oder der Freundin nach und reagieren in Wort und Tat angemessen.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • Aspekte eines glücklichen Lebens (z. B. Gemeinschaft, Freundschaft, Erfolg, Wohlstand, Genuss)
  • Freundschaft und andere Sozialformen (z. B. Clique, Kollegium, Partnerschaft)
  • Wert der Freundschaft (z. B. weitgehende gegenseitige Unterstützung und Hilfe in der Not, weitgehende gegenseitige Offenheit, emotionale Erfüllung im gemeinsamen intensiven Erleben)
  • ethische Anforderungen (z. B. Vertrauen, Treue, Einsatz- und Hilfsbereitschaft, Verlässlichkeit, Bereitschaft zur Vergebung, Offenheit, Ehrlichkeit, Loyalität)
  • Perspektivwechsel, Goldene Regel, einfache Kommunikationstechniken (z. B. Spiegeln, Ich-Botschaften)

Eth6 1.2 Freizeitgestaltung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren ihre persönlichen Präferenzen in der Freizeitgestaltung und schätzen die Freizeit als wertvolle Möglichkeit der Selbstverwirklichung, Bereicherung und Selbsterfahrung.
  • loten Möglichkeiten und Grenzen einer selbstbestimmten Freizeitgestaltung aus.
  • nutzen die Freizeit sinnvoll als Ausgleich zu schulischen, beruflichen oder familiären Verpflichtungen bzw. Aufgaben und gestalten ihre Freizeit in altersgemäßer Weise selbstbestimmt.
  • prüfen bestehende Freizeitangebote anhand einfacher Kriterien hinsichtlich einer sinnvollen Freizeitgestaltung.
Inhalte zu den Kompetenzen:
  • persönliche Präferenzen in der Freizeitgestaltung, persönliche Neigungen, Interessen und Talente
  • Grenzen der Möglichkeiten (z. B. finanzielle und örtliche Rahmenbedingungen)
  • Kriterien für sinnvolle Freizeitgestaltung (z. B. Bewegung, Entspannung, Anregung, Kreativität, soziale Kontakte)
  • Vergleich verschiedener Freizeitmöglichkeiten (z. B. kommerzielle und nichtkommerzielle Freizeitangebote); freie Formen der Freizeitgestaltung (z. B. Skaten, Lesen)

Eth6 Lernbereich 2: Elektronische Medien im eigenen Leben
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • sind sich persönlicher Vorlieben und Gewohnheiten ihres Medienkonsums (z. B. hinsichtlich der Bevorzugung bestimmter Medien) bewusst und begründen sie.
  • nutzen in ihrem schulischen und privaten Alltag Medien überlegt und bewusst, indem sie Nutzen und Risiken abwägen.
  • erkennen Unterschiede zwischen sozialen Kontakten durch digitale Medien und persönlichen Kontakten und Gesprächen.
  • wenden einfache ethische Kriterien für eine kritische Wertung von medialen Darstellungsformen und Botschaften im Hinblick auf Vertrauenswürdigkeit und den Umgang miteinander an und berücksichtigen diese bei ihrer eigenen digitalen Kommunikation (z. B. durch respektvolle Ausdrucksweise).
  • achten im Umgang mit digitalen Medien die Würde und Persönlichkeitsrechte anderer.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • eigene Mediennutzung
  • Nutzen und Risiken elektronischer Medien
  • Voraussetzungen eines verantwortungswussten Medienkonsums (z. B. selbstkritisches Hinterfragen von Gewohnheiten, Selbstbeschränkung und Verzicht, Nutzung von Alternativen, bewusste Auswahl aus dem medialen Angebot)
  • Nutzen und Risiken sozialer Kontakte über das Internet; Qualität persönlicher sozialer Kontakte
  • Manipulation in den Medien; Unterscheidung von Werbung oder Information
  • ethische Kriterien für die Verwendung digitaler Kommunikationsmedien: Schutz der Privatsphäre, respektvolle und höfliche Umgangsformen, Vermeidung indirekter oder direkter Diffamierung und Angriffe (Cybermobbing)

Eth6 Lernbereich 3: Andersartigkeit verstehen und respektieren
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben ihre Gefühle in Situationen und Umgebungen, in denen sie sich fremd fühlen, und beurteilen ihre Wirkung.
  • akzeptieren andere kulturelle oder naturgegebene Eigenarten der Menschen und gehen respektvoll damit um.
  • verstehen Ursache und Wirkung von Vorurteilen an Beispielen aus ihrer Lebenswelt und nutzen Möglichkeiten zu deren Abbau (z. B. durch selbstkritisches Hinterfragen).
  • fühlen sich in Menschen aus anderen Kulturkreisen ein und empfinden kulturelle Vielfalt als Bereicherung.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Gefühle, die aus Erfahrungen der Fremdheit resultieren (z. B. Angst, Unsicherheit, Abneigung, Unwohlsein), und ihre Wirkung (z. B. Verunsicherung, Vermeidung, Abwehr)
  • Merkmale, die den individuellen Eindruck der Fremdheit erzeugen: natürliche (z. B. Hautfarbe, Gesichtszüge), kulturelle (z. B. Sprache, Kleidung, Essgewohnheiten)
  • Begriff: Vorurteil
  • Ursachen von Vorurteilen (z. B. Unwissenheit, Annahme falscher Zusammenhänge)
  • Möglichkeiten des Abbaus von Vorurteilen (z. B. Unvoreingenommenheit, altersgemäße Formen selbstkritischen Fragens, Erfahrungen auf Reisen)
  • Lebenssituation von Menschen aus anderen Kulturkreisen (z. B. Ursachen für Migration, Probleme der Integration, kulturelle und religiöse Identität, Traditionen, Schicksale, Erwartungen)
  • Begriff: Toleranz; Beispiele für toleranten Umgang
  • Bereicherung durch kulturelle Vielfalt: gegenseitiges Lernen, neue Perspektiven und Ideen, Wahlmöglichkeiten (z. B. beim künstlerischen Ausdruck)

Eth6 Lernbereich 4: Ausdrucksformen und Zeugnisse der Religiosität
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • begreifen in den verschiedenen sichtbaren religiösen Elementen (z. B. Gotteshäuser, religiöse Symbole und Handlungen) Ausdrucksformen, die im Leben religiöser Menschen eine besondere Bedeutung besitzen, und respektieren diese.
  • achten die Überzeugung jüdischer, christlicher und muslimischer Gläubiger, die in ihren heiligen Schriften spezifische Formen der Offenbarung Gottes sehen, und zeigen Erkenntnis für die Gemeinsamkeiten der monotheistischen Weltreligionen.
  • erfassen die Bedeutung herausragender Persönlichkeiten und Religionsstifter in Judentum, Christentum und Islam.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Bauweise, Ausstattung und Funktion von Synagoge, Kirche und Moschee (z. B. im Rahmen des Besuchs einer Synagoge, Kirche oder Moschee)
  • Davidstern, Kreuz, Halbmond
  • Wallfahrt
  • Tora, Bibel und Koran in ihrer spezifischen Bedeutung für Judentum, Christentum und Islam
  • Bezugsgestalten in Judentum, Christentum und Islam: Abraham, Jesus Christus und Mohammed
  • Abraham als Glaubensvorbild für Jüdinnen und Juden, Christinnen und Christen sowie Musliminen und Muslime (z. B. Gen 17,2 und 5)