Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik 1-12

gültig ab Schuljahr 2022/23

Die entwicklungsbezogenen Kompetenzen sowie die individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten des Faches  bilden einen zwölfjährigen Lernprozess ab. Sie erfahren eine Erweiterung durch die individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten des Faches Grundlegender entwicklungsbezogener Unterricht. Die Auswahl und Verknüpfung der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis des individuellen Förderbedarfs der Schülerinnen und Schüler. Es ist nicht erforderlich, dass sich die einzelne Schülerin bzw. der einzelne Schüler mit jeder der individuellen kompetenzorientierten Lernaktivitäten oder entwicklungsbezogenen Kompetenzen dieses Faches auseinandersetzt.

Eth Motorik und Wahrnehmung
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen sich und andere ganzheitlich als Personen wahr.
  • erfahren Gemeinschaft beim Feiern von Festen und gestalten diese im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv mit.
  • nehmen sich selbst wahr, um körperliche und seelische Zustände sowie deren Veränderungen zu erleben, zu vergleichen und zu beschreiben.
  • lassen sich auf das Anhören von Liedern, Gedichten oder Texten sowie die Teilnahme an Meditationen ein.
  • nutzen Bilder und Symbole (z. B. Gesichtsausdrücke für verschiedene Gemütszustände), um seelische Zustände und Prozesse zu beschreiben.

Eth Denken und Lernstrategien
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nutzen Lerngegenstände, die ihren individuellen Interessen und Möglichkeiten entsprechen und so einen hohen Aufforderungscharakter für sie besitzen (z. B. Federn, Steine, Muscheln, um Gefühle auszudrücken; Bodenbilder mit Landschaften und Figuren, um Geschichten nachzuvollziehen).
  • nutzen Lernmedien, die mit einem abgestuften und zunehmenden Abstraktionsgrad angeboten werden (z. B. Klänge, Materialien, Bilder, Schrift und Sprache).
  • nutzen eine klar strukturierte und ggf. in Abschnitte untergliederte Aufgabenstellung, um motiviert und mit Erfolg Arbeitsaufträge zu bewältigen.
  • nutzen Methoden zur Veranschaulichung von Ergebnissen (z. B. Collage, Plakat, Mindmap), um Erkenntnisse zusammenzuführen und einen Bezug zu ihrer eigenen Lebenswelt herzustellen.
  • setzen sich anhand von klaren Fragestellungen mit der eigenen Persönlichkeit und persönlichen Beziehungen auseinander.
  • wenden gemeinsam definierte Kriterien und kleinschrittige Teilfragen an, um Selbstreflexionen und Analysen von Haltungen und Wertvorstellungen durchzuführen.

Eth Kommunikation und Sprache
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • drücken eigene Gefühle, Stimmungen oder Meinungen verbal oder nonverbal mithilfe von Körpersprache, Mimik, Gestik oder Unterstützter Kommunikation aus.
  • geben Aussagen zu ethischen Themen mit eigenen Worten wieder und drücken eigene Standpunkte aus.
  • nutzen neben ihrer Alltagssprache zunehmend vorbesprochene Fachbegriffe, um ihre Gedanken verständlich auszudrücken.
  • bringen eigene Erfahrungen bzw. persönliche Überzeugungen, Wünsche, Bedürfnisse, aber auch Fragen, Zweifel und Grenzen zunehmend selbstsicher zum Ausdruck.
  • äußern sich zu Fragestellungen themenbezogen und präzise, indem sie angebotene Satzstrukturen oder Satzeinstiegshilfen verwenden.

Eth Emotionen und soziales Handeln
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ihre Befindlichkeiten, Emotionen sowie Vorlieben bzw. Abneigungen wahr.
  • nehmen eigene, situationsabhängige Emotionen (z. B. Trauer, Angst, Freude) wahr und drücken diese angemessen aus.
  • nehmen unterschiedliche Emotionen anderer wahr und akzeptieren diese bzw. grenzen sich gegen diese ab.
  • lassen sich auf möglicherweise belastende Themenstellungen, wie z. B. die Auseinandersetzung mit persönlichen Beeinträchtigungen, ein.
  • berücksichtigen ihre eigenen sozialen Kompetenzen bei der Auswahl von Aufgabenstellungen (z. B. bei Gruppenarbeiten) oder Arbeitsformen (z. B. Bevorzugung eines separaten Arbeitsplatzes zur Bearbeitung einer Aufgabe).
  • nutzen in emotional belastenden Situationen und bei entstehenden Frustrationen die Unterstützung von Bezugspersonen (z. B. der Lehrkraft).

Eth Lernbereich 1: Fragen stellen und philosophieren
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen Begebenheiten aus ihrer direkten Lebensumwelt wahr, indem sie
    • sich auf ein Zusammensein mit anderen Menschen einlassen und mit diesen in Kontakt treten.
    • ihre Wahrnehmung zunehmend bewusst auf sich selbst oder ihre Umgebung lenken.
    • Gegenstände, Personen, Situationen oder Verhaltensweisen mit allen Sinnen genau wahrnehmen.
    • sich über das Wahrgenommene (z. B. Merkmale, Besonderheiten, Zusammenhänge) entsprechend ihrer Möglichkeiten äußern.
    • ihre Beobachtungen mit einfachen Worten beschreiben.
  • stellen sich Fragen zu Beobachtungen, indem sie
    • über Beobachtetes in Staunen geraten (z. B. Verfärbung von Laubblättern, Geburt eines Geschwisterkindes).
    • mit einfachen Warum-Fragen ihr Staunen und Interesse ausdrücken und nach Antworten suchen.
    • für Nachfragen Satzmuster nutzen, wie „Warum ist das so?“, „Ist das immer so?" oder „Was ist, wenn …?“.
    • eine Lehrkraft, die selbst häufig Fragen stellt und zum Fragen ermuntert, als Modell erleben.
  • nähern sich dem eigenen Erleben sowie philosophischen Fragestellungen und Begriffen mit kreativen Techniken an, indem sie
    • Gefühle oder Stimmungen bildnerisch (z. B. als Farbcollagen) oder musisch (z. B. mit Klangkompositionen) erleben, wiedergeben oder selbst gestalten.
    • soziale Verhaltensformen oder ethische Haltungen in Rollenspielen oder szenischem Spiel miterleben oder darstellen.
    • philosophische Begriffe plastisch (z. B. mit Ton) oder bildnerisch (z. B. als Collage) darstellen.
  • führen angeleitet ein philosophisches Gespräch, um elementare Fragen des menschlichen Lebens für sich zu klären, indem sie
    • ihre Fragen zu einer Beobachtung zusammentragen (z. B. „Warum ist das so?“) in einem Cluster oder auf Bildern festhalten.
    • sich mit anderen in einen Dialog begeben (z. B. sich anderen zuwenden, zuhören, sich gegenseitig Fragen stellen, weiter fragen, sich widersprechen, zustimmen).
    • ihre Gedanken zu einer Beobachtung (z. B. „Vielleicht …“) zum Ausdruck bringen.
    • zu einer Aussage eine einfache Gegenthese formulieren (z. B. „Aber ...“).
    • Skepsis zum Ausdruck bringen (z. B. „Ich weiß nicht, …“).
    • eine Begründung für eine These einfordern („Wieso denn nicht …?“).
    • Übereinstimmung mit einer Aussage zum Ausdruck bringen ("Ja, genau …!“).
    • sich an allgemeingültige Gesprächsregeln halten (z. B. „den anderen ausreden lassen“).
    • die Gedanken, Positionen und Begründungen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler mithilfe angeleiteter Methoden (z. B. Gedankenexperimente, Partnerinterview) nachvollziehen.
    • die Ideen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler in eigene Überlegungen integrieren.
  • erkennen, dass es auf manche Fragestellungen keine eindeutigen bzw. richtigen oder falschen Antworten gibt, indem sie
    • erleben, dass verschiedene Sichtweisen erlaubt sind.
    • offen sind für vielfältige Denkweisen und sich auf andere Standpunkte einlassen.
    • erfahren, dass es verschiedene Deutungsmöglichkeiten von Sachverhalten gibt.
    • sich über Begrifflichkeiten und Sachverhalte informieren (z. B. Internetrecherche, Bibliothek, Expertenbefragung) und sich unterscheidende oder widersprechende Informationen erkennen.
    • sich widersprechende Informationen oder eigene Unklarheiten im gemeinsamen Austausch besprechen.
  • nutzen das Philosophieren zur Orientierung in der Welt, indem sie
    • zunehmend Sachverhalte hinterfragen und logisch begründen und dies auch von anderen einfordern.
    • eigene Standpunkte entwickeln.
    • erkennen, dass philosophische Gespräche ein Werkzeug sein können, um sich und die Welt besser verstehen zu können.

Eth 2.1 Die eigene Einmaligkeit
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erleben den eigenen Namen als Ausdruck von Individualität, indem sie
    • sich durch den Klang ihres eigenen Namens angesprochen fühlen und darauf reagieren (z. B. Zuwenden des Blicks).
    • ihren eigenen Namen als Bezeichnung für sich selbst verwenden.
    • ihre Eltern fragen, weshalb sie diesen Namen ausgewählt haben.
    • sich über die Herkunft und Bedeutung ihres Namens informieren.
    • einfordern, dass der eigene Name achtsam ausgesprochen und nicht abschätzig verändert wird.
  • nehmen ihr Äußeres bewusst wahr und bringen zum Ausdruck, was sie daran schätzen, indem sie
    • sich selbst in der Begegnung mit anderen (z. B. angenehme Atmosphäre untereinander, Gehaltenwerden) oder der Umwelt (z. B. Raumbegrenzungen, Massageball) spüren.
    • ihr Äußeres in einem Spiegel oder auf einem Foto betrachten.
    • äußere Merkmale (z. B. Körpergröße und -bau, Haarfarbe) als Zeichen der Individualität erkennen.
    • ihr Äußeres mithilfe von Merkmalen beschreiben.
    • ihr Äußeres mit dem der Mitschülerinnen und Mitschüler vergleichen.
    • äußern, welche ihrer äußeren Merkmale sie mögen oder auch nicht mögen.
    • reflektieren, warum sie ihre äußeren Merkmale mögen oder nicht mögen, und dies hinterfragen.
  • nehmen eigene Vorlieben und Hobbys bewusst wahr und erklären, warum sie diese haben bzw. ausüben, indem sie
    • zwischen zwei oder mehr angebotenen Gegenständen oder Lebensmitteln auswählen und ihre Vorliebe äußern.
    • sich z. B. ihre Lieblingsfarbe, angenehme Gerüche, ihre Lieblingsspeise bewusst machen und dies anderen mitteilen.
    • überlegen, mit welchen Aktivitäten sie ihre schulfreie Zeit verbringen, und bewerten, ob ihnen diese Freude bereiten oder nicht.
    • anderen ihre Vorlieben und Hobbys als etwas für sie Charakteristisches vorstellen.
  • nehmen ihre Familien in ihren individuellen Ausprägungen wahr und bringen zum Ausdruck, was sie an ihnen schätzen, indem sie
    • sich bewusst machen, welche Personen zu ihrer engeren und weiteren Familie gehören.
    • sich die Lebensgewohnheiten ihrer Familie (z. B. Sprache, typische Speisen, Kleidungen, Urlaubsorte) bewusst machen.
    • überlegen, wer welche Rollen und Aufgaben in der eigenen Familie übernimmt.
    • mit angemessenen Begriffen über Mitglieder ihrer Familie sprechen und sich gegen die Verwendung unangemessener Bezeichnungen wehren.
    • ihre Familie ihren Mitschülerinnen und Mitschülern z. B. mit einem Plakat vorstellen.

Eth 2.2 Das eigene Handeln
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen sich als handelnde und in ihrer Lebenswelt interagierende Personen wahr, indem sie
    • erkennen, dass sie durch eigene Aktivität Gegenstände bewegen können (z. B. im „Kleinen Raum“ Mobiles anstoßen, Tragen eines Stuhls).
    • erleben, dass Bezugspersonen auf ihre individuellen Äußerungen reagieren (z. B. nach Rufen zu ihnen kommen).
    • die Vielfalt von eigenen Handlungs- und Verhaltensweisen erkennen (z. B. kommunizieren, agieren, reagieren).
    • durch ihre Umwelt positive oder negative Reaktionen auf ihr Handeln erhalten.
    • einen direkten Zusammenhang zwischen Reaktionen aus der Umwelt und ihrem Handeln realisieren.
    • erkennen, dass sie durch ihre Handlungen Veränderungen in ihrer Umwelt bewirken können.
  • reflektieren, was unter der Maxime „gutes Handeln“ verstanden wird und was dies für ihr eigenes Handeln bedeutet, indem sie
    • sich unterschiedlicher Verwendungen des Begriffs „gut“ annähern (z. B. „Guten Morgen“, gute Lehrerin, gutes Wetter).
    • den Begriff „gut“ mit einer moralischen Wertung in Verbindung bringen.
    • Beispiele für „gutes Handeln“ aus ihrem Lebensumfeld sammeln und überlegen, weshalb sie dies als „gutes Handeln“ verstehen.
    • persönliche Regeln für „gutes Handeln“ formulieren.
    • erkennen, dass sich bei ihnen eine innere Stimme rührt, wenn sie sich für oder gegen „gutes Handeln“ entscheiden, und diese Stimme als Gewissen bezeichnet wird.
    • bei Gewissenskonflikten die Folgen ihrer Handlungsoptionen abwägen und ggf. eine Vertrauensperson um Unterstützung bitten.
  • übernehmen Verantwortung für ihr eigenes Handeln und beurteilen es kritisch, indem sie
    • sich damit auseinandersetzen, welche Folgen eine Handlung bei anderen Menschen hervorrufen kann (z. B. Freude, Lob, Ablehnung).
    • über die Beweggründe für ihr Handeln nachdenken (z. B. materielle Wünsche, Wunsch nach Anerkennung, Wunsch nach Freundschaft).
    • sich Richtlinien für ihr eigenes Handeln zurechtlegen und versuchen, danach zu handeln.
    • reflektieren, ob es ihnen gelungen ist, entsprechend ihrer eigenen Handlungsmaximen zu handeln.

Eth 2.3 Umgang mit Gefühlen
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen eigene Gefühle in bestimmten Situationen wahr, indem sie
    • von außen beobachtbar auf Impulse mit Wohlbefinden bzw. Abneigung reagieren.
    • angenehme und unangenehme Gefühle unterscheiden und diese benennen (z. B. glücklich, zufrieden, fröhlich, wütend) oder gestalterisch darstellen.
    • zunehmend differenzierte Begriffe für verschiedene Gefühlslagen (z. B. Ärger, Trauer, Freude, Verliebtheit) finden.
    • Zusammenhänge zwischen unterschiedlichen Situationen und den damit verbundenen Gefühlen herstellen (z. B. Lob – Freude, Aggression – Angst).
  • machen sich bewusst, dass ihre Gefühle für ihr Leben bedeutsam sind, indem sie
    • die Schutzfunktion von Gefühlen (z. B. Angst) wahrnehmen.
    • überlegen, inwiefern eigene Gefühle das Denken und Handeln beeinflussen (z. B. beim Spielen, in Wettkampfsituationen).
  • regulieren eigene Gefühle angemessen und erkennen, dass es Gefühlslagen und Stimmungen gibt, zu deren Bewältigung man Unterstützung benötigt, indem sie
    • intensive Gefühlsregungen als zu ihrem Leben zugehörig annehmen.
    • die Notwendigkeit erkennen, heftige Gefühlsregungen zu regulieren, um angemessen zu reagieren oder zu handeln.
    • für sie erfolgreiche Techniken des Abreagierens (z. B. Atem holen, die Situation verlassen, ins Kissen boxen, mit Vertrauensperson sprechen) anwenden.
    • zur Beschreibung schwieriger Gefühlslagen entsprechende Begriffe (z. B. Depressionen, Angstzustände) verwenden.
    • sich Unterstützungsmöglichkeiten für die Bewältigung schwieriger Gefühlslagen suchen.

Eth 2.4 Erleben von Glück und Unglück
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erleben Glücksmomente und werden sich dieser bewusst, indem sie
    • sich in verschiedene Situationen begeben (z. B. Snoezelenraum, warme Sonnenstrahlen auf der Haut, Regen im Gesicht) und anzeigen, ob sie diese als angenehm empfinden.
    • beschreiben, wie sie glückliche Momente empfinden (z. B. als Kribbeln im Bauch, als Gefühl des Fliegens, Leichtigkeit).
    • von glücklichen Momenten erzählen (ein schöner Ausflug, ein unerwartetes Geschenk, Freundschaft, Partnerschaft).
    • überlegen, welche Situationen sie schon einmal als glückliche erlebt haben (z. B. Ferien, Versöhnung nach einem Streit, nach Fluchterfahrungen friedliche Situation im einem Land).
    • erkennen, dass Menschen unterschiedliche Situationen als glückliche Momente empfinden.
    • das Glück anderer Menschen wahrnehmen, wenn diese fröhlich sind.
    • sich mit anderen über deren Glück freuen.
  • unterscheiden die Begriffe „Glück haben“ (günstiger Zufall) und „glücklich sein“ (Zustand), indem sie
    • den Begriffen verschiedene Situationen zuordnen (z. B. etwas wiederfinden – Glück haben, gelobt werden – glücklich sein).
    • Ausdrucksformen für „glücklich sein“ (z. B. vor Freude tanzen) finden.
  • erkennen, dass sie für ihr persönliches Glück Verantwortung übernehmen können, indem sie
    • sich verschiedene Quellen ihres individuellen Glücks (z. B. Freundschaft, Vertrauen, Geborgenheit, Liebe, Familie, Hobbys, Schule) bewusst machen und diese pflegen.
    • individuelle Glücksstrategien (z. B. Stärkung des Selbstvertrauens, Vergegenwärtigung kleiner Glücksmomente) entwickeln.
    • sich selbst als Adressatinnen und Adressaten vielfältiger Glücksversprechen (z. B. Werbung, Drogen, virtuelle Realitäten) wahrnehmen und sich davor schützen.
  • unterscheiden die Begriffe „Pech“, „Unglück“ und „Leid“, indem sie
    • „Pech haben“ als Gegenteil von „Glück haben“ und als „ungünstigen Zufall“ verstehen (z. B. beim Losen eine Niete ziehen).
    • „unglücklich sein“ als einen Zustand nach einem ungünstigen Ereignis (z. B. Fahrradsturz) verstehen.
    • „Leid“ verstehen, als etwas, das einen dauerhaft belastet (z. B. Hunger, Armut).
    • eigene Erlebnisse und Verfassungen den Begriffen zuordnen.
    • Ereignisse, über die in den Nachrichten berichtet wird, den entsprechenden Begriffen zuordnen.

Eth 2.5 Umgang mit Stärken, Schwächen und eigenen Grenzen
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen ihre eigenen Stärken und Schwächen und nehmen diese an, indem sie
    • allgemein besondere Fähigkeiten (z. B. Musikalität, Sportlichkeit) und Tugenden (z. B. Pünktlichkeit, Höflichkeit, Leistungsbereitschaft) von Menschen sammeln und beschreiben.
    • ihre eigenen Fähigkeiten in Bezug auf die gesammelten Merkmale einschätzen.
    • eine Fremdeinschätzung ihrer Stärken und Schwächen durch eine Vertrauensperson zulassen.
    • ihre Stärken präsentieren und dafür Anerkennung (z. B. Lob, Urkunde, Applaus) erhalten.
    • erkennen, dass jeder Mensch – auch sie selbst – sowohl Stärken als auch Schwächen besitzt.
    • erkennen, dass kein Mensch in jedem Bereich Stärken oder Schwächen besitzt.
  • gehen mit ihren Stärken und Schwächen angemessen um, indem sie
    • diese als veränderbar wahrnehmen.
    • mit ihren Stärken andere unterstützen.
    • den Wunsch aufzeigen, an Schwächen zu arbeiten und Möglichkeiten suchen, diese zu verändern.
    • bei der Kompensation von Schwächen Unterstützung in ihrem Umfeld (z. B. Familienmitglieder, Lehrerinnen und Lehrer oder Mitschülerinnen und Mitschüler) suchen.
  • gehen mit eigenen Grenzen angemessen um, indem sie
    • ihre Stärken und Schwächen zu ihren Wünschen und Vorstellungen in Beziehung setzen und daraus eigene Grenzen ableiten.
    • erkennen, dass sich manche Grenzen durch die Nutzung von Hilfsangeboten verschieben lassen.
    • einen aktuellen Unterstützungsbedarf in einer konkreten Situation erkennen.
    • zunehmend selbständig Unterstützung (z. B. im Unterricht, bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln) erbitten.
    • übertriebene oder unerwünschte Unterstützungsangebote von anderen in angemessener Weise ablehnen.
    • unveränderbare Grenzen annehmen und in ihre Lebensrealität integrieren.
    • durch die Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen zu Sicherheit und Selbstvertrauen und einer bejahenden Lebenseinstellung gelangen.
  • verstehen die Bedeutung von Anstrengungsbereitschaft und Geduld für die Bewältigung verschiedener Herausforderungen im Leben, indem sie
    • Aufgaben erfolgreich bewältigen und anschließend ein Gefühl der Zufriedenheit erleben.
    • Aufgaben nicht erfolgreich bewältigen und anschließend ein Gefühl von Unzufriedenheit zulassen.
    • sich durch Misserfolge nicht entmutigen lassen und Lösungsmöglichkeiten für eine erfolgreiche Aufgabenbewältigung suchen.

Eth 2.6 Umgang mit Wünschen und Ängsten
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen eigene Wünsche für ihr Leben wahr und reflektieren diese, indem sie
    • aktuelle Wünsche anzeigen oder benennen.
    • Wünsche kategorisieren (z. B. käuflich – nicht käuflich, erfüllbar durch mich selbst – mit Unterstützung erfüllbar – nicht erfüllbar).
    • erkennen, dass ihre Wünsche unterschiedlichen Bedürfnissen (z. B. Nutzen, Wohlbefinden, Anerkennung, Zeitvertreib, Luxus) entspringen.
    • akzeptieren, dass nicht alle persönlichen Wünsche erfüllbar sind.
    • mit zunehmendem Alter die Möglichkeiten der Verwirklichung von Wünschen realistisch einschätzen.
  • nehmen eigene Wünsche für die berufliche Zukunft wahr und reflektieren diese, indem sie
    • diese benennen und mit denen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler vergleichen.
    • Zusammenhänge zwischen dem Lernen in der Schule, Praktikumserfahrungen und ihren beruflichen Zukunftswünschen herstellen.
    • überlegen, welche Schritte sie zur Erreichung ihrer beruflichen Wünsche umsetzen können und wer sie dabei unterstützen kann.
    • überlegen, in welcher Weise sich ein zukünftiger beruflicher Alltag von ihrem schulischen unterscheidet.
    • sich über den Sinn von Arbeit und die Folgen von Arbeitslosigkeit austauschen.
    • ihre beruflichen Möglichkeiten zunehmend realistisch einschätzen.
  • nehmen eigene Ängste wahr und reflektieren diese, indem sie
    • sich an Situationen erinnern, in denen sie Ängste erlebt haben.
    • sich überlegen, welche Situationen sie prinzipiell als beängstigend einschätzen (z. B. Trennung der Eltern, Arbeitslosigkeit, körperliche Aggressionen, Krieg).
    • akzeptieren, dass Ängste zum menschlichen Leben dazu gehören.
    • überlegen, welche Strategien ihnen helfen, um mit Ängsten umzugehen (z. B. Austausch mit vertrauten Personen) und diese bei Bedarf anwenden.

Eth 2.7 Ursprung und Grenzen des Lebens
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen, dass alles Leben in einen Lebenszyklus eingebettet ist, indem sie
    • beobachten, wie aus einem Samenkorn eine Pflanze wird, diese wächst, neue Samen produziert und verwelkt.
    • Bilder von frisch geschlüpften oder neugeborenen Tieren mit denen junger und alter Tiere vergleichen.
    • Bilder einer schwangeren Frau, von Babys, Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und alten Menschen vergleichen.
    • sie über ihre eigene Entstehung Bescheid wissen, sich ihre bisherige Entwicklung bewusst machen und die Endlichkeit des eigenen Lebens erkennen.
    • eigene Vorstellungen in Bezug auf den Ursprung und das Ende des Lebens beschreiben.
    • sich den Begriffen „Vergänglichkeit des Lebens“ und „ewiges Leben“ annähern.
  • setzen sich mit der Lebenssituation des Krankseins auseinander, indem sie
    • von Situationen berichten, in denen sie krank waren.
    • überlegen, wie sie sich gefühlt (z. B. müde, ungeduldig, gelangweilt, dankbar) und verhalten (z. B. wehleidig, gereizt) haben, als sie krank waren, und warum dies so war.
    • überlegen, was ihnen in der Phase des Krankseins geholfen hat (z. B. Medizin, gute Beratung, Fürsorge, Ruhe, Ablenkung).
    • akzeptieren, dass Krankheiten zum menschlichen Leben dazu gehören.
  • setzen sich mit dem Sterben und dem Tod auseinander, indem sie
    • sich mithilfe von altersgemäßen Büchern dem Thema annähern.
    • sich an Haustiere oder Menschen erinnern, die in ihrer näheren Umgebung gestorben sind.
    • beschreiben, welche Reaktionen und Gefühle eine Todesnachricht bei ihnen ausgelöst hat.
    • ihren Gefühlen zum Thema „Sterben und Tod“ z. B. durch Farben, Klänge, Körperhaltungen oder Gegenstände Ausdruck verleihen.
    • Reaktionen und Gefühle verschiedener Menschen auf den Tod miteinander vergleichen und erkennen, dass Menschen unterschiedlich auf das Ereignis des Todes reagieren, und dies akzeptieren.
    • Möglichkeiten sammeln, sich an einen verstorbenen Menschen zu erinnern (z. B. in Gedanken, Aufstellen eines Fotos, Besuch auf dem Friedhof).
    • verschiedene Bestattungsrituale vergleichen.
    • verschiedene Vorstellungen darüber, was nach dem Tod kommt (z. B. Ende des Lebens, Auferstehung, Leben bei Gott, Wiedergeburt), vergleichen und eigene Vorstellungen formulieren.
    • die Bedeutung des Trostes im Zusammenhang mit Todesfällen begreifen, Trost annehmen und anderen spenden.
    • bei eigenen Trauerprozessen auf unterstützende Rituale zurückgreifen und bei Bedarf sich anderen Menschen anvertrauen und Hilfen annehmen.
  • gehen verantwortungsbewusst mit eigenem und fremdem Leben um, indem sie
    • sich der Gefahr von Mutproben bewusst sind.
    • sich der Gefahren von Drogen bewusst sind und sich vor Versuchungen zum Drogenkonsum schützen.
    • sich der Gefahren des Mobbings bewusst sind, dieses nicht praktizieren und sich selbst davor schützen.
    • in ausweglos erscheinenden Lebenssituationen Hilfe bei Vertrauenspersonen oder Beratungsstellen suchen.

Eth 2.8 Lebensfragen und Sinnsuche
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nähern sich der Frage nach dem Sinn des Lebens an, indem sie
    • diese mit „kleineren“ Fragen umschreiben (z. B. Warum bin ich auf der Welt? Was ist mir wichtig? Was macht mich glücklich? Warum stehe ich jeden Morgen auf? Was soll ich tun?).
    • erkennen, dass es Fragen gibt, die nicht eindeutig beantwortet werden können.
    • akzeptieren, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Antworten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens finden und danach ihre Lebensweise ausrichten.
    • erkennen, dass nur sie selbst die Frage nach dem Sinn für ihr eigenes Leben beantworten können.
    • erkennen, dass die Frage nach dem Sinn des Lebens ein lebenslanger Prozess sein kann.
  • suchen Antworten auf die Frage nach dem Sinn ihres eigenen Lebens, indem sie
    • Kriterien (z. B. Erreichen der unabhängigen Mobilität mit einem E-Rollstuhl, einen Freund/eine Freundin haben, Anerkennung im Praktikum finden) für einen positiven Sinn des Lebens beschreiben.
    • ein überzogenes Konsumverhalten, Drogenkonsum oder eine Hörigkeit gegenüber Sekten als verfehlte Sinnangebote erkennen.
    • Antworten, die verschiedene Philosophien oder Glaubensrichtungen auf die Frage nach dem Sinn des Lebens geben, vergleichen und prüfen, ob diese für ihr Leben hilfreich sein können.
    • sensibel sind für die Gefahren, die von Lehren (z. B. Sekten) ausgehen, die Menschen den „wahren“ Sinn des Lebens versprechen und dafür die Rechte ihrer Mitglieder stark einschränken.
    • Meinungen kritisch diskutieren, die einzelnen Personengruppen (z. B. Menschen mit Behinderung) ein Recht auf Leben absprechen.

Eth 2.9 Gestaltung des eigenen Lebens
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • werden sich ihrer aktuellen Lebenswirklichkeit bewusst, indem sie
    • verschiedene Lebensphasen eines Menschen (Kindheit, Pubertät, Adoleszenz, Erwachsensein, Alter) vergleichen und überlegen, in welcher Lebensphase sie sich befinden.
    • Veränderungen beschreiben, die der Mensch in den einzelnen Lebensphasen durchläuft.
    • beschreiben, welche Veränderungen sie selbst in verschiedenen Lebensphasen durchlaufen haben (z. B. Vergleichen von Fotos aus verschiedenen Lebensphasen oder aus Kindergarten- und Schulzeit).
    • Veränderungen (z. B. des Körpers, der Interessen, der Beziehungen) wahrnehmen, die sie besonders in der Phase der Pubertät erleben.
    • Möglichkeiten und Grenzen des zunehmenden Selbständig-Werdens reflektieren.
  • setzen sich mit ihrer Behinderung auseinander, indem sie
    • sich über Formen körperlicher, geistiger und seelischer Beeinträchtigungen informieren und beschreiben, wie diese das Leben von Menschen erschweren können.
    • überlegen, ob sie in ihrem Leben Beeinträchtigungen erfahren, und diese in einem geschützten Rahmen beschreiben.
    • die Begriffe „Förderbedarf“, „Beeinträchtigung“ oder „Behinderung“ verstehen und entscheiden, inwiefern sie diese als für sich zutreffend wahrnehmen.
    • erkennen, dass mit der Zuschreibung der Attribute „mit Förderbedarf“ oder „behindert“ die Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen verbunden ist (z. B. kostenfreie Zugfahrten mit einem Schwerbehindertenausweis).
    • individuelle Grenzen im Zusammenhang mit der eigenen Behinderung erkennen.
    • sich zu demütigenden Erlebnissen austauschen, die sie möglicherweise aufgrund einer Beeinträchtigung erlebt haben, und Strategien im Umgang mit solchen Situationen suchen.
    • selbstbewusst auf demütigende Gesten oder Äußerungen reagieren, unnötige Hilfestellungen abweisen oder Forderungen nach einem altersgemäßen und respektvollen Umgang formulieren.
    • sich über Verbände und Gruppen, die die Rechte von Menschen mit Behinderungen vertreten, informieren und dort aktiv werden.
    • positive Lebensentwürfe bekannter Menschen mit Behinderung aus Film, Sport und Literatur diskutieren.
  • gestalten ihr Leben, indem sie
    • reflektieren, welche Bereiche ihre Lebenswelt ausmachen (z. B. Freundschaften, Freizeit, Tagesablauf, Konsum) und welche für sie besonders wichtig sind.
    • überlegen, welche Lebensbereiche sie wie gestalten möchten (z. B. mit großen Zeitressourcen, selbständig, mit Unterstützung).
    • Regeln als Bedingungen für ein gelingendes Miteinander reflektieren.
    • reflektieren, welche Rechte und Pflichten sie als Jugendliche zunehmend besitzen und welche Verantwortung diese mit sich bringen.
  • skizzieren Entwürfe für ihr zukünftiges Leben nach der Schulzeit, indem sie
    • eigene aktuelle Wünsche für einzelne Lebensbereiche auf das Erwachsenenleben übertragen.
    • Berufstätigkeit und finanzielle Absicherung als wertvolle Kriterien für ihr Leben als Erwachsene ansehen.
    • bei ihrer beruflichen Orientierung ihre Präferenzen sowie ihre Möglichkeiten und Grenzen berücksichtigen.
    • sich für die Umsetzung ihrer Lebensentwürfe Vertrauenspersonen als Unterstützung suchen.

Eth 3.1 Familie, Freundschaft, Partnerschaft
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erleben sich in Gemeinschaft, indem sie
    • andere Menschen in ihrer Nähe wahrnehmen.
    • eine Kontaktaufnahme zulassen oder von sich aus zu anderen in Kontakt treten.
    • in der Klassen- und Schulgemeinschaft Feste (z. B. Osterfrühstück, Faschingsparty) feiern.
    • mit bestimmten Mitschülerinnen und Mitschülern besonders gerne ihre Pausenzeiten verbringen.
    • Vertrauen zu besonderen Bezugspersonen aufbauen und sich in deren Begleitung wohlfühlen.
    • wahrnehmen, dass sie in Gemeinschaften z. B. Anerkennung, Geborgenheit, Vertrauen, Hilfe oder Trost erfahren.
    • reflektieren, dass Gemeinschaften innerhalb der Schule und auch in ihrem privaten Umfeld (z. B. Familie, Wohngemeinschaft, Freundeskreis) eine Bereicherung für sie darstellen.
  • nehmen sich als Mitglieder unterschiedlicher Gemeinschaften wahr und denken über Möglichkeiten nach, darin positiv mitzuwirken, indem sie
    • grundlegende Unterschiede zwischen den Gemeinschaftsformen ihres Alltags erkennen (z. B. Anzahl der Personen einer Gemeinschaft, Art der Gemeinschaft wie Kleinfamilie, Großfamilie, Patchworkfamilie, Wohngemeinschaft, Klasse, Sportmannschaft).
    • erfassen, dass die verschiedenen Gemeinschaftsformen mit unterschiedlichen Vorgaben, Erwartungen und Bedürfnissen an die Menschen, die darin leben, verbunden sind.
    • verschiedene Verhaltensmuster (z. B. Begrüßungsformen, Gleichberechtigung, Weisungsbefugnis) in unterschiedlichen Gemeinschaften unterscheiden.
    • verstehen, dass andere Gemeinschaftsmitglieder andere Bedürfnisse und Anliegen als sie selbst haben.
    • erkennen, dass mit einer Gemeinschaft auch Vorgaben und Erwartungen (z. B. Aufräumen des eigenen Zimmers, Klassendienste, regelmäßige Teilnahme am Training) verbunden sind.
    • eigene Aufgaben innerhalb der Gemeinschaft übernehmen (z. B. Versorgen von Haustieren, Unterstützen von Mitschülerinnen oder Mitschülern).
  • schätzen unabhängig von der Vielfalt ihrer Erscheinungsformen die Bedeutung von Familie als einer Gemeinschaft, indem sie
    • sich als Teil einer Familie wahrnehmen (z. B. Ort von Geborgenheit, Fürsorge, Erziehung).
    • die Namen ihrer Eltern, Geschwister, Großeltern oder weiterer Familienmitglieder sowie deren Bezeichnungen als Familienmitglieder (z. B. Mutter, Vater, Bruder, Tante) nennen.
    • verschiedene Familienformen (z. B. Kleinfamilie, Großfamilie, Pflegefamilie, Wohngemeinschaft) unterscheiden und als gleichwertig akzeptieren.
    • sich in die Rolle anderer Familienmitglieder und deren Lebenssituationen versetzen (z. B. im szenischen Spiel) sowie deren Anliegen und Bedürfnisse wahrnehmen.
    • sich Möglichkeiten der Mithilfe im Haushalt überlegen und sie so weit möglich im schulischen Alltag (z. B. Geschirr spülen und abtrocknen, Boden kehren) erproben.
    • Ursachen für Auseinandersetzungen (z. B. unterschiedliche Interessen zwischen Geschwistern, vernachlässigte Aufgabenerfüllung) in der Familie erkennen.
    • Ausnahmesituationen in der Familie (z. B. Trennung, Scheidung, Krankheit, Geburt von Geschwistern) erkennen und ggf. mit Unterstützung aufarbeiten.
  • erleben Freundschaft als Bereicherung für ihr Leben, indem sie
    • sich als freundschaftlich aufgenommenes Mitglied einer Gruppe wahrnehmen (werden von anderen in Gespräche eingebunden, bekommen den Ball zugespielt, feiern gemeinsam).
    • erkennen, dass sie mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler besonders gerne Zeit verbringen und diese/dieser möglicherweise eine beste Freundin/ein bester Freund werden kann.
    • Freundschaften und andere Sozialformen (z. B. Freundschaft zu einer einzelnen Person oder innerhalb einer Peergroup – verpflichtende Gemeinschaft einer Klasse) unterscheiden.
    • den Wert von Freundschaften (z. B. Wir-Gefühl, gegenseitige Unterstützung, gemeinsame Freizeitgestaltung außerhalb des Elternhauses, Teilen gleicher Probleme) erkennen.
    • die Gedanken, Ansichten und Gefühle der Freundinnen oder Freunde in altersgemäßer Weise nachvollziehen.
    • ethischen Anforderungen an Freundschaften (z. B. wertschätzende Kommunikation, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit) gerecht werden.
  • finden für sich ein gewinnbringendes Miteinander mit Gleichaltrigen (Peergroup) und gestalten dies aktiv mit, indem sie
    • an Aktivitäten mit Gleichaltrigen (z. B. Klassenfeier, Sportfest, Freizeitfahrt) teilnehmen und hierfür ggf. auch Hilfestellungen oder Begleitung in Anspruch nehmen.
    • den Wert von Peergroups (z. B. Wir-Gefühl, ähnliche Interessen, Teilen gleicher Probleme) erkennen und die Meinungen, Haltungen und Lebensentwürfe anderer für ihre Identitätsfindung nutzen.
    • für sich Peergroups finden, in denen sie sich akzeptiert fühlen und aktiv einbringen können.
    • sich als Teil einer Gruppe (z. B. Schülermitverwaltung) wahrnehmen und für deren Belange eintreten.
    • in strittigen Fragen einen begründeten eigenen Standpunkt vertreten und zivilcouragiertes Handeln zeigen.
    • gewaltfrei in der Gruppe kommunizieren, bei Unstimmigkeiten Kompromisse schließen und sich von Mobbing klar distanzieren.
    • sich gegen negative Aspekte einer Gruppe (z. B. Gruppendruck, Ausgrenzung, Uniformierung, Verhaltensänderung, Drogenkonsum) abgrenzen.
    • sich auch gegen die Zugehörigkeit einer Gruppe entscheiden, wenn diese unangemessene Verhaltensweisen zeigt (z. B. Gewaltbereitschaft) oder andere unter Druck setzt (z. B. Gruppenideologie mit einschränkenden Verhaltensregeln).
  • erkennen den Wert einer auf Vertrauen und Liebe aufgebauten Partnerschaft und orientieren sich im Spannungsfeld von Liebe, Partnerschaft und Sexualität, indem sie
    • Veränderungen, die in der Pubertät an ihrem Körper, in ihren Interessen und ihren Beziehungen zu wichtigen Personen eintreten, wahrnehmen.
    • die Gefühle Sympathie, Verliebtheit und Liebe voneinander unterscheiden und versuchen, diese zu beschreiben.
    • Partnerschaft von Freundschaft oder familiären Beziehungen abgrenzen und beschreiben.
    • verschiedene Formen von Partnerschaften (z. B. Ehe, eheähnliche Partnerschaft, gleichgeschlechtliche Partnerschaft) unterscheiden und deren gleichberechtigte Existenz akzeptieren.
    • in angemessener und wertschätzender Sprache ihre Erwartungen an Liebe, Partnerschaft und Sexualität ausdrücken.
    • sich die Bedeutung von Gleichberechtigung (vgl. Gleichberechtigung von Frau und Mann: Art. 3,2 GG) und freier Selbstentfaltung (z. B. Rollenbilder, Berufstätigkeit) in einer Partnerschaft bewusst machen.
    • im Umgang mit enttäuschten Erwartungen Handlungsmöglichkeiten entwickeln.
    • sich mit Sexualität als wertvollem Bestandteil in der Partnerschaft (z. B. Freiwilligkeit, Verhütung) auseinandersetzen und wissen, dass diese einen achtungs- und verantwortungsvollen Umgang verlangt.
    • die Würde eines Menschen im Zusammenhang mit Sexualität achten und die Darstellung von Sexualität in der Öffentlichkeit und den Medien kritisch werten (z. B. Kommerzialisierung, klischeehafte Darstellungen, Pornografie, Schönheitsideal).
    • sich der Möglichkeit von sexueller Belästigung und Übergriffen in Tat und Wort bewusst sind und ihnen wachsam begegnen.
    • sexuelle Orientierung im Spannungsfeld von sozialer Umwelt reflektieren und Diversität zulassen.

Eth 3.2 Respektieren von Individualität und Andersartigkeit
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • vergleichen die eigene Beobachtung der Außenwelt mit den Wahrnehmungen anderer und erkennen, dass bestimmte Situationen, Dinge und Sachverhalte unterschiedlich wahrgenommen werden können, indem sie
    • die Bedeutung der Sinne für die Wahrnehmung der Lebenswirklichkeit und die Möglichkeit von Sinnestäuschungen erkennen.
    • erkennen, dass ihre Wahrnehmungen subjektiv geprägt und nicht allgemeingültig sind.
    • subjektive Wahrnehmungen auf wertschätzende Art, z. B. mit Ich-Botschaften, kommunizieren.
    • sich in die Erlebenswelt von Menschen mit einer Sinnesbeeinträchtigung einfühlen und Möglichkeiten erkennen, Sinnesbeeinträchtigungen zu kompensieren (z. B. Brailleschrift, Gebärdensprache).
  • setzen sich mit der Unterschiedlichkeit von Menschen auseinander und schätzen den Wert von Vielfalt für das eigene Leben, indem sie
    • unterschiedliche Lebenssituationen von Menschen in ihrer Umgebung wahrnehmen.
    • Gründe erkennen, weshalb Menschen anders leben als sie selbst (z. B. kulturelle Gewohnheiten, finanzielle Möglichkeiten der Eltern oder Erziehungsberechtigten).
    • erfahren, dass Menschen sich bewusst dafür entscheiden, ihr Leben in einer bestimmten Weise zu führen (z. B. eheliche, nichteheliche Lebensgemeinschaft).
    • zum Ausdruck bringen, dass sie das Recht des anderen auf freie Entfaltung z. B. durch eine wertschätzende Sprache respektieren.
    • die Unterschiedlichkeit von Menschen als einen Gewinn für das Miteinander erleben (z. B. erfolgreiche Gruppenarbeit, weil unterschiedliche Stärken und Schwächen genutzt werden; größere Auswahl an Speisen, wenn verschiedene Kulturen in die Vorbereitung einbezogen werden).
    • erkennen, dass alle Menschen unabhängig von ihren Lebensentwürfen einen Anspruch auf menschenwürdige Lebensumstände und die Wahrung der Menschenrechte haben.
    • erkennen, dass es auf manche Fragen (z. B. Welches ist die schönste Farbe? Wie leben wir gesund?) verschiedene Antworten gibt, die gleichwertig nebeneinander stehen bleiben.
  • verstehen Ursache und Wirkung von Vorurteilen an Beispielen aus ihrer Lebenswelt und nutzen Möglichkeiten zu deren Abbau, indem sie
    • ihre Gefühle in Situationen beschreiben, in denen sie sich fremd fühlen (z. B. Unsicherheit, Unwohlsein, Abneigung).
    • erkennen, dass der Eindruck von Fremdartigkeit zu Verunsicherung, Vermeidung oder Abwehr führen kann.
    • sich den Begriffen „Meinung“, „Vorurteil“, „Bewertung“ und „Kritik“ annähern und sie gegeneinander abgrenzen.
    • zur Beurteilung von Situationen angemessene Kriterien heranziehen (z. B. Verhalten statt Aussehen einer Person beachten).
    • auf Vorurteile anderer angemessen reagieren.
    • ein philosophisches Gespräch zu den Begriffen „Normalität“ und „Individualität“ führen.
    • konkrete Möglichkeiten für einen Abbau von Vorurteilen (z. B. Unvoreingenommenheit, Toleranz, Bereitschaft Unbekanntes kennenzulernen) suchen und zusammenstellen.

Eth 3.3 Orientierung und Regeln
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • entwickeln ein Bewusstsein für Regeln in einer Gemeinschaft, indem sie
    • den Nutzen von gemeinsam aufgestellten Regeln für einen angenehmen Umgang miteinander z. B. in der Klasse, in der Pause oder im Schulgebäude erfahren.
    • aus der Ich-Perspektive beschreiben, welche Umgangsformen sie sich wünschen.
    • einfache Situationen (z. B. Gespräche, Pausenhof, Spiel, Straßenverkehr) beschreiben, in denen Regeln notwendig sind.
    • Regeln zum gegenseitigen und gemeinschaftlichen Wohl anerkennen („Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“).
  • formulieren für bestimmte Situationen aus ihrem Lebensumfeld passende Regeln und wenden diese an, indem sie
    • miterleben, wie andere, z. B. ältere Schülerinnen und Schüler der Schülermitverwaltung, Regeln formulieren.
    • Regeln in eigene Worte fassen und aufschreiben oder aufschreiben lassen.
    • über Formulierungen und Inhalte gemeinsam abstimmen.
    • die Regeln transparent (z. B. mit Texten, mit Bildern) darstellen und für die Gemeinschaft gut sichtbar aushängen.
    • reflektieren, warum es ihnen schwerfallen könnte, sich an vereinbarte Regeln zu halten, und sich dennoch um eine Einhaltung bemühen.
    • über nötige und angemessene Maßnahmen bei Verstößen (z. B. Sanktionen im Sport oder Straßenverkehr) gegen ihnen bekannte Regeln nachdenken.
    • Sanktionen für Regeln aus ihrem unmittelbaren Umfeld formulieren und auf deren Verhältnismäßigkeit achten.
    • Bedingungen für die Wirksamkeit von Regeln (z. B. Kontrollorgane, Furcht vor Sanktionen, Einsicht in Fehlverhalten) nachvollziehen.
    • erkennen, dass gewinnbringendes gemeinschaftliches Erleben nicht allein durch Regeln möglich ist.
    • anderen nach einem Fehlverhalten auch eine zweite Chance einräumen.

Eth 3.4 Frieden und Konflikte
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • begegnen sich und anderen wertschätzend und respektvoll, indem sie
    • ihre Mitschülerinnen und Mitschüler als gleichberechtigte und gleichwertige Individuen wahrnehmen.
    • freundliches und rücksichtsvolles Verhalten von unfreundlichem und rücksichtslosem unterscheiden und überlegen, welche Bedeutung das Verhalten für ein wertschätzendes Miteinander hat.
    • Gründe für höfliche Verhaltensweisen (z. B. gutes Klima, Vermeidung von Konflikten, Pflege des zwischenmenschlichen Respekts) sammeln.
    • höfliche Umgangsformen verbaler und nonverbaler Art (z. B. grüßen, Tür aufhalten, nicht vordrängeln, bitten und danken, behilflich sein, leise sprechen, ausreden lassen) anwenden.
    • auf die Gefühle ihres Gegenübers in altersgemäßer Weise Rücksicht nehmen.
    • sich wertschätzend über das, was ihnen an anderen gefällt oder auch nicht gefällt, äußern (z. B. angemessene Feedback-Kultur).
  • erleben Frieden als ein Gefühl der Harmonie, Ruhe und Sicherheit und verstehen dies als Gegenteil von Konflikten, indem sie
    • sich in friedvoll gestalteten Situationen entspannen und dies bewusst wahrnehmen.
    • ihre Eindrücke und Empfindungen in friedvollen Momenten (z. B. über Körperspannung, Mimik, Gestik bzw. verbal) zum Ausdruck bringen.
    • die positive Wirkung von Momenten, die auf sie friedvoll wirken, bewusst wahrnehmen. den Begriff „Frieden“ als Ausdruck dieser Empfindungen kennenlernen.
    • bemerken, wie sie sich in konfliktreichen Situationen anspannen oder nervös werden.
    • sich dem Begriff „Konflikt“ nähern und ihn beschreiben.
  • schätzen die grundlegende Bedeutung einer friedlichen Welt für den Einzelnen und insbesondere für Kinder und Jugendliche, indem sie
    • die Lebenssituationen speziell von Kindern und Jugendlichen in friedlichen und konfliktreichen bzw. kriegerischen Lebensumständen (z. B. Auseinandersetzungen im Elternhaus, Filme aus Kriegs- oder Krisenregionen) vergleichen.
    • Dankbarkeit dafür empfinden, wenn sie in einer friedlichen und sicheren Lebensumgebung (z. B. Elternhaus, Wohnheim, Land ohne kriegerische Konflikte, Demokratie) aufwachsen können.
    • erfahren, dass der Friede von vielen Nationen als schützenswertes Gut angesehen wird und dies auch schriftlich fixiert ist (z. B. Präambel GG, Art. 1 UN-Charta).
    • erfahren, dass Organisationen und Personen sich für die Wahrung von Frieden und Konfliktfreiheit einsetzen (z. B. UN, Kinderschutzbund).
    • erfahren, dass sie ein Recht auf eine friedvolle Kindheit besitzen, das in den UN-Kinderrechtskonventionen und in den Kinderrechten der Bundesrepublik Deutschland verankert ist.
    • Möglichkeiten kennen, sich Hilfe zu holen, falls ihre Kinderrechte gefährdet werden (z. B. Nummer gegen Kummer).
  • verstehen Konflikte als einen Bestandteil im Zusammenleben von Menschen, indem sie
    • mögliche Konfliktsituationen in ihrem Lebensumfeld (z. B. Familie, Klasse, Freundeskreis, politische Konflikte) beobachten und beschreiben.
    • erfahren, dass sich Konflikte lösen lassen und sich die Beteiligten im Anschluss wieder gut verstehen können.
    • über die Ursachen von Konflikten und Aggressionen nachdenken (z. B. Missverständnisse, Unzufriedenheit, Egoismus, Langeweile, Bedrohung von Ressourcen).
    • verschiedene Arten von Konflikten unterscheiden (z. B. gewaltfrei – gewalttätig, innerhalb einer Nation – zwischen Nationen, Sachkonflikt – Beziehungskonflikt – seelischer Konflikt).
    • erkennen, dass Filme und Computerspiele oft kein realistisches Bild von einem tatsächlichen Konflikt- oder Kriegsgeschehen abgeben.
    • negative Folgen von Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen einschätzen (z. B. Krankheit, Kindersoldatinnen und -soldaten, Flucht).
  • wenden gewaltfreie Strategien zur Konfliktprävention und -lösung an, indem sie
    • Frustrationstoleranz, Impulskontrolle und Selbstwirksamkeit aufbauen.
    • Möglichkeiten für gemeinschaftliche Entscheidungsfindungen (z. B. Meinungsaustausch, Abstimmungen, Berücksichtigung der Meinung erfahrener Menschen, Verstehen der Gegenposition) wertschätzen.
    • die Notwendigkeit sehen, Konflikte friedlich zu beenden.
    • Möglichkeiten einer gewaltfreien Konfliktlösung miterleben und Vorbilder (z. B. Streitschlichter) für solche Prozesse beobachten.
    • geeignete Strategien (z. B. gewaltfreie Kommunikation, Unterstützung durch neutrale Vermittlerinnen bzw. Vermittler) von ungeeigneten (z. B. Auslachen, Beleidigen, Ignorieren, physische Gewalt) unterscheiden.
    • Möglichkeiten einer gewaltfreien Konfliktlösung sammeln (z. B. angemessene Feedback-Kultur, gewaltfreie Kommunikation nach M. B. Rosenberg, Vier-Augen-Gespräch, Auszeiten, Streitschlichterprogramme, Versöhnung).
    • Vorteile einer gewaltfreien Konfliktlösung beschreiben (z. B. schneller Erfolg, Schadensvermeidung, Verhindern einer Steigerung von Gewalt, Nachhaltigkeit der Lösung).
    • eine prinzipielle Bereitschaft zeigen, Konflikte gewaltfrei zu lösen und sich in konkreten Situationen an erarbeitete Strategien zur Konfliktlösung erinnern.

Eth 3.5 Soziales Engagement
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • fühlen sich in andere ein und nehmen in ihrem Alltag Situationen wahr, in denen andere möglicherweise Hilfe benötigen, indem sie
    • verschiedenen Verhaltensweisen passende Gefühlszustände zuordnen (z. B. weinen – Schmerz oder Traurigkeit, lachen – Fröhlichkeit).
    • im schulischen Umfeld Situationen beschreiben, in denen andere Hilfe benötigen könnten (z. B. Mitschülerin oder Mitschüler ohne Pausenbrot, ratloses Kind vor Arbeitsblatt, gestürzte Spielkameradin oder gestürzter Spielkamerad).
    • schwierige außerschulische Lebenssituationen (z. B. unzureichende Ernährung, geringe finanzielle Möglichkeiten, Einsamkeit, schwierige Familienverhältnisse, Krankheit) beschreiben, in denen sich Mitschülerinnen und Mitschüler oder andere Menschen befinden könnten.
    • überlegen, welche Konsequenzen schwierige Lebenssituationen für das Befinden von Menschen haben können (z. B. Traurigkeit, Verschlossenheit, Aggressivität).
  • erkennen die Notwendigkeit gegenseitiger Hilfe und verhalten sich im Umgang mit Mitschülerinnen und Mitschülern aufmerksam und hilfsbereit, indem sie
    • selbst wohlwollende und angemessene Unterstützung durch andere erfahren und diese wertschätzen.
    • Möglichkeiten der Unterstützung im Rahmen der Klassengemeinschaft beschreiben (z. B. Verleihen von Gegenständen, Unterstützen bei Verständnisproblemen, Übermitteln von Hausaufgaben bei Krankheit).
    • Helfersysteme innerhalb der Schulgemeinschaft entwickeln oder sich dafür engagieren (z. B. Lesepatinnen und -paten, Tutorinnen und Tutoren für jüngere Schülerinnen und Schüler, Streitschlichterprogramm, Schülermitverwaltung).
    • Möglichkeiten der Hilfeleistung in ihrer Umgebung erkennen (z. B. Platz im Bus frei machen, Mitarbeit im Haushalt).
    • Situationen, in denen Hilfe benötigt wird, von Situationen, in denen sich andere selbst helfen können, unterscheiden.
    • Grenzen der Hilfe für andere bewusst erkennen.
  • verstehen Grundzüge sozialen Engagements, indem sie
    • Formen sozialen Engagements und deren Akteure im persönlichen Umfeld wahrnehmen (z. B. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, Trainerinnen und Trainer in Sportvereinen, Betreuerinnen und Betreuer von Jugendgruppen).
    • anhand ausgewählter Lebensläufe von sozial engagierten Menschen verschiedene Motive und Formen persönlichen Engagements erkennen.
    • Gründe analysieren, weshalb Menschen anderen helfen (z. B. Humanität, religiöse Gründe), und diese bewerten.
    • darüber nachdenken, welche Wirkungen soziales Engagement für die Menschen hat, für die man sich engagiert.
    • darüber nachdenken, wie der Einsatz für andere Menschen zu einem erfüllten Leben beitragen kann.
  • benennen konkrete Möglichkeiten eines persönlichen sozialen Engagements und überlegen mögliche Wege zur Umsetzung, indem sie
    • eine prinzipielle Bereitschaft zeigen, sich sozial zu engagieren.
    • in der Gruppe Hilfsangebote für andere planen (z. B. Aktionen gegen Rassismus oder für Umweltschutz, Spendenaktionen, Patenschaften, zeitweise Mithilfe in Seniorenheimen).
    • individuelle Gründe eines Einsatzes für andere beschreiben (z. B. Helfen als sinngebende Tätigkeit, als friedensstiftende Kraft, als Möglichkeit, für Freiheit und Gerechtigkeit einzutreten).
    • ihr eigenes Leben durch soziales Engagement als wertvoll und erfüllend erleben.

Eth 4.1 Spiel und Freizeit
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • setzen verschiedene Spiele gezielt zu einer sinnvollen Gestaltung ihrer Freizeit ein, indem sie
    • in der Schule verschiedene Spiele ausprobieren (Hin- und Herrollen von Bällen, Würfel-, Lege-, Rollen- oder Mannschaftsspiele) und erkennen, welche Spiele sie besonders mögen.
    • ausgewählte Spiele mit verschiedenen Menschen oder in unterschiedlichen Gruppen spielen.
    • erkennen, welche Bedeutung Regeln für das Gelingen eines Spiels haben, diese einhalten oder gemeinsam mit den Spielpartnerinnen und -partnern eigene entwickeln.
    • beim Spielen angemessene Emotionen und faires Verhalten zeigen.
    • überlegen, zu welchen Tageszeiten oder Gelegenheiten sie spielen können.
    • Familienmitglieder oder Freunde für das gemeinsame Spiel begeistern.
  • gestalten ihre Freizeit sinnvoll als Ausgleich zu schulischen oder familiären Verpflichtungen, indem sie
    • die Freizeit als wertvolle Möglichkeit der Selbstverwirklichung, Bereicherung und Selbsterfahrung schätzen.
    • persönliche Neigungen, Interessen und Talente reflektieren und davon ausgehend Vorlieben für die Freizeitgestaltung beschreiben.
    • regionale Freizeitangebote prüfen, inwieweit diese für sie eine individuell als sinnvoll erlebte Freizeitgestaltung (z. B. Bewegung, Entspannung, Kreativität, soziale Kontakte) darstellen.
    • Möglichkeiten und Grenzen (z. B. finanzielle und örtliche Rahmenbedingungen) einer selbstbestimmten Freizeitgestaltung ausloten.

Eth 4.2 Rituale und Feste
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen Alltagsrituale bewusst wahr und gestalten sie, indem sie
    • an Ritualen in der Schule teilnehmen und diese mitgestalten (z. B. Morgenkreis – Morgenkreisleitung, Geburtstagsfeier – Gestaltung des Geburtstagstisches, Schulforum – Moderation).
    • in der Schule praktizierte Rituale benennen und beschreiben.
    • liebgewonnene Gewohnheiten und Rituale aus ihrem familiären Umfeld vorstellen (z. B. Gute-Nacht-Geschichte, Ablauf bei Geburtstagsfeiern).
    • Gewohnheiten und Rituale anderer mit den eigenen vergleichen und sich der Vielfalt von Alltagsritualen bewusst werden.
  • schätzen Rituale als entlastende und ordnende Handlungen, die dem Leben Sicherheit und Struktur geben und die Gemeinschaft fördern, indem sie
    • Rituale als Signale für bestimmte Situationen verstehen (z. B. Morgenkreis – Beginn des Schultages, Gongschlag – Ende der Pause).
    • erkennen, dass Rituale einen Tag oder eine Woche rhythmisieren (z. B. Wochentage – Schule – Anspannung, Wochenende – keine Schule – Entspannung).
    • erkennen, dass Feste im Jahreskreis bzw. Ferienzeiten ein Kalenderjahr rhythmisieren.
    • Rituale und Rhythmisierungen nutzen, um Ereignisse zu erwarten, sich auf diese vorzubereiten bzw. sich darauf zu freuen.
    • sich die Bedeutung regelmäßiger Ruhetage für das Wohlbefinden und das soziale Zusammenleben bewusst machen.
    • erkennen, dass rituelle Feste häufig in einer Gemeinschaft gefeiert werden und diese Familien und Freunde verbinden (z. B. Geburtstagsfeier, Weihnachtsfeier, Jom Kippur, Ramadan).
  • geben Auskunft über die kulturellen und religiösen Feste in ihrer Familie und in ihrem Umfeld und vergleichen sie mit denen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler, indem sie
    • typische Festgerichte (z. B. Weihnachtsplätzchen, Sedarteller, Baklava) oder Festgegenstände (Geburtstagsgirlande, Menora, Gebetsteppich, Krippe, Räucherstäbchen) von zu Hause mitbringen und deren Besonderheiten beschreiben.
    • für sie bedeutsame traditionelle oder religiöse Festmusik vorspielen.
    • die Besonderheit der Feste ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler wahrnehmen und diese respektieren.
    • einen wertschätzenden Wortschatz im Austausch über die verschiedenen kulturellen und religiösen Feste verwenden.
  • unterscheiden verschiedene Arten von Festen und erkennen deren Bedeutungen, indem sie
    • weltliche Feste (z. B. Geburtstag, Silvester), religiöse Feste (z. B. Ostern, Ramadan, Chanukka) und regionales Brauchtum (z. B. Aufstellen des Maibaums, Fasching) voneinander unterscheiden.
    • fröhliche (z. B. Hochzeit) und ernste (z. B. Karfreitag) Anlässe für ein Fest unterscheiden.
    • den Zusammenhang zwischen jahreszeitlichen Abläufen und dem Feiern von Festen nachvollziehen (z. B. Sonnwendfeuer, Erntedank).
    • Handlungsmaximen in verschiedenen Festen erkennen (z. B. Geburtstag – eine Person ehren, Jom Kippur – sich entschuldigen und versöhnen).

Eth 4.3 Kulturelle Güter
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen Produkte kulturellen Schaffens und erfahren, wie kulturelles Schaffen das Leben bereichert, indem sie
    • erkennen, dass Produkte aus den Bereichen Musik, Bildende Kunst und Architektur als kulturelle Güter bezeichnet werden.
    • erkennen, dass Erfindungen die Lebensqualität der Menschen verbessert haben (z. B. Rad, Buchdruck, Elektrizität, medizinische Entwicklungen).
    • Produkte aus den Bereichen Musik, Bildende Kunst und Architektur auf sich wirken lassen.
    • Freude daran empfinden, kreativ zu sein, eigene Ideen zu verwirklichen oder etwas Kunstvolles zu schaffen.
    • erkennen, dass die Freude an Schönheit und Ästhetik das Leben bereichern kann.
  • beurteilen Produkte kulturellen Schaffens nach eigenen Wertmaßstäben, indem sie
    • sich persönliche Vorlieben in Bezug auf Musik, Bilder, Bauwerke oder Alltagsgegenstände bewusst machen.
    • erkennen, dass nicht jeder die gleichen Vorlieben hat.
    • Produkte kulturellen Schaffens, die ihnen nicht gefallen, mit einem angemessenen und nicht verletzenden Wortschatz beschreiben.

Eth 4.4 Menschenwürde und Menschenrechte
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • machen sich bewusst, dass sie selbst und alle Menschen eine unantastbare Würde besitzen, indem sie
    • erkennen, dass viele Dinge wertvoll sein können, aber sich ihr Wert auch verändern kann (z. B. neues – gefülltes Schulheft, verkehrssicheres – kaputtes Fahrrad).
    • erleben, dass Menschen immer wertvoll sind und man deshalb sagt: „Der Mensch hat eine Würde“ (z. B. Alle Schülerinnen und Schüler gestalten eine Krone und setzen sie sich auf.).
    • sich dazu austauschen, dass jeder Mensch wertvoll ist und auch verschiedene Eigenschaften dies nicht beeinflussen können (z. B. Religionszugehörigkeit, Geschlecht, Herkunft, Alter).
    • erfahren, dass das Grundgesetz die Würde des Menschen schützt und kein Mensch das Recht hat, gegen seine Mitmenschen Gewalt auszuüben.
  • beschäftigen sich mit der Goldenen Regel „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu“ als einer grundlegenden Regel des menschlichen Zusammenlebens und setzten diese in Bezug zu ihrem eigenen Leben, indem sie
    • die Aussage der Goldenen Regel mithilfe von Gesprächen und Rollenspielen klären.
    • sich in verschiedenen Szenen bewusst in andere hineinversetzen und versuchen, einen Perspektivwechsel vorzunehmen.
    • sich zur Frage, wie Menschen in verschiedenen Situationen friedlich miteinander leben können, gemeinsam austauschen.
    • einen Zusammenhang herstellen zwischen der Goldenen Regel und ihnen bekannten Regeln (z. B. Klassen- und Schulhausregeln, Grundgesetz).
    • erkennen, dass die Goldene Regel eine Orientierung für verantwortungsvolles und moralisches Handeln darstellen kann.
  • erkennen den Wert der Kinder- und Menschenrechte (z. B. UN-Kinderrechtskonvention, Grundgesetz) für ihr eigenes Leben, indem sie
    • sich bewusst machen, dass Kinder nicht in allen Ländern die gleichen Lebensbedingungen haben (Schulbesuch, ärztliche Versorgung, Kinderarbeit).
    • besprechen, wie ihr eigenes Leben aussehen würde ohne das Recht auf Bildung und das Recht auf medizinische Versorgung.
    • erkennen, dass die Nicht-Beachtung der Kinder- und Menschenrechte rechtliche Sanktionen nach sich zieht und spezielle Einrichtungen deren Einhaltung überwachen (z. B. Jugendamt).
    • wissen, bei wem sie sich Hilfe holen können, wenn ihre Rechte verletzt werden (z. B. Kindernotrufnummer, Vertrauensperson, Betreuerin oder Betreuer des Jugendamts).

Eth 4.5 Religiosität und Weltanschauungen
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen religiöse Vorstellungen in ihrer Lebenswelt wahr und bringen ihre Achtung gegenüber der weltanschaulichen Überzeugung anderer zum Ausdruck, indem sie
    • durch Erlebnisse oder Erzählungen verschiedene Religionen (z. B. Weltreligionen, Naturreligionen) kennenlernen.
    • die Rolle von Religion in verschiedenen Lebenssituationen (z. B. Taufe, Bar Mizwa, Bat Mizwa, Hochzeit, Beerdigung) analysieren.
    • erkennen, dass Glaube religiösen Menschen bei der Lebensbewältigung (z. B. Identitäts- und Sinnstiftung, Bewältigung von Ängsten und Trauer, Orientierung durch Regeln, Gemeinschaftsgefühl) helfen kann.
    • begreifen, dass Religion für einige Mitschülerinnen und Mitschüler ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens ist.
  • vergleichen Elemente der verschiedenen Weltreligionen und verstehen deren Bedeutung im Leben eines gläubigen Menschen, indem sie
    • bereit sind, sich mit den Merkmalen einer Religion auseinanderzusetzen (Besuch eines Gotteshauses, Teilnahme an einer religiösen Feier).
    • die typischen Merkmale der Weltreligionen mit Grundbegriffen (z. B. Name der Religion, Begründer, Name der Anhänger, heilige Schriften, heilige Orte, Gebetshäuser, Symbole, Feiertage) benennen und miteinander vergleichen (z. B. Aussehen und Funktion einer Kirche, einer Synagoge und einer Moschee).
    • Verständnis für religiöse Ausdrucksformen (z. B. Gebet, Meditation, Fasten, Wallfahrt) zeigen.
    • erkennen, dass sich Religionen um grundlegende Menschheitsfragen bemühen (z. B. Frage nach einem Leben nach dem Tod, Frage nach dem richtigen Leben, Sehnsucht nach Frieden).
    • erkennen, dass die verschiedenen Weltreligionen Gemeinsamkeiten haben (z. B. Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Streben nach persönlichem Glück und Zufriedenheit, Sehnsucht nach Frieden und Erlösung).
  • setzen sich mit den unterschiedlichen Ursprüngen der Weltreligionen auseinander und erkennen Gemeinsamkeiten, indem sie
    • die Lebensgeschichten und Legenden der Religionsstifter (Abraham, Jesus, Mohammed, Siddhartha Gautama) nachvollziehen und vergleichen.
    • die Bedeutung der Person des Abraham für das Judentum, das Christentum und den Islam verstehen.
    • die Ursprungsgebiete der Weltreligionen geographisch bestimmen.
    • die Bedeutung von heiligen Orten (z. B. Jerusalem für Judentum und Christentum, Mekka für den Islam, Ganges für den Hinduismus) für die jeweilige Glaubensrichtung nachvollziehen.
  • vergleichen die Natur- und Menschenbilder verschiedener Religionen, indem sie
    • sich mit Schöpfungserzählungen und Mythen verschiedener Religionen beschäftigen.
    • erkennen, dass sich alle Schöpfungsgeschichten und Mythen mit der Frage nach dem Ursprung allen Lebens beschäftigen.
  • setzen sich mit in Deutschland gelebten Weltanschauungen und Glaubensrichtungen auseinander und achten diese, indem sie
    • beschreiben, wie verschiedene Glaubensrichtungen in Deutschland gelebt werden.
    • den Einfluss religiöser Vorstellungen auf das Alltagsleben (z. B. Speisevorschriften, Kleidungsvorschriften, Synagogen- oder Moscheebau) wahrnehmen und beschreiben.
    • die Unterschiede zwischen den Lebensweisen verschiedener Glaubensrichtungen erkennen und tolerieren.
    • erkennen, dass Straftaten wie Terrorismus und Misshandlungen nicht zur Botschaft der Weltanschauungen und Glaubensrichtungen gehören und nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind.

Eth 5.1 Natur und Umwelt
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen die Schönheit der Natur und ihren Wert für den Menschen, indem sie
    • unterschiedliche Naturerscheinungen (z. B. Gerüche und Geräusche des Waldes, Geschmack und Gespür beim Essen von Früchten) mit ihren Sinnen bewusst wahrnehmen.
    • über sinnliche Natureindrücke staunen (z. B. Regelmäßigkeit von Formen, Vielfalt von Vogelstimmen, Ruhe im Wald).
    • Fundstücke aus der Natur (Formen, Farben, Eigenschaften) betrachten und subjektive Eindrücke dazu beschreiben.
    • Eindrücke aus der Natur in verschiedenen Formen (z. B. Bild, Foto, Film, Tonaufnahmen, Erzählungen, Text) festhalten.
    • sich der Kraft, die der Natur innewohnt, durch Beobachtung bewusst werden (z. B. Wachstum, Artenvielfalt).
    • die Natur als Nahrungs- und Wertstoffgrundlage (z. B. Obst, Gemüse, Getreide, Holz) des Menschen erkennen.
    • realisieren, welche lebenswichtigen Funktionen die Natur für den Menschen übernimmt (z. B. Wald für die Sauerstoffproduktion, Boden für die Reinigung des Wassers).
    • die Natur als Ort der Erholung und als Ort für Sport und Spiel erleben.
    • sich persönliche Lieblingsorte in der Natur suchen und diese für positive Erlebnisse nutzen.
    • erkennen, dass die Natur gefährdet und zerstört werden kann und des Schutzes bedarf.
  • nehmen den Menschen als Teil der Natur wahr und erkennen seinen Einfluss auf die Natur, indem sie
    • die Evolution vom Einzeller bis zur Entwicklung des Menschen nachvollziehen und den Menschen als ein Lebewesen von vielen erkennen.
    • sich der Sonderstellung des Menschen als Vernunftwesen bewusst werden.
    • verschiedene Einflussfaktoren sammeln, die der Mensch im Verlauf der Geschichte auf die Natur hatte (z. B. Nutzung von Holz für den Hausbau, Ackerbau und Viehhaltung für den Nahrungsbedarf, Bodenversiegelung für den Bau von Gebäuden, Renaturierungen).
    • wahrnehmen, wie die Natur auf die menschlichen Einflüsse reagiert (z. B. eigenständige Regeneration, Mutation, Aussterben von Arten).
    • erkennen, dass manche menschliche Einflüsse zu erheblichen Schädigungen der Natur führen können.
    • erkennen, dass Schädigungen der Umwelt letztlich negative Auswirkungen auf die Lebensqualität des Menschen haben (z. B. unsaubere Atemluft, verunreinigtes Trinkwasser, chemisch belastete Böden, Atemwegserkrankungen, Hautreizungen).
    • erkennen, dass eigenes Handeln globale Auswirkungen haben kann (z. B. Schädigung der Ozonschicht durch Treibgase im Deo, Erderwärmung mit Ausbreitung von Wüsten und Abschmelzen der Pole durch hohen Energiebedarf in Industrieländern).
    • spüren, wie sich eine intakte Natur positiv auf ihr eigenes Leben auswirkt (z. B. Erholungswert eines Spaziergangs auf der Straße und im Wald vergleichen).
    • Sinn und Notwendigkeit bestimmter Natur- und Umweltschutzmaßnahmen im eigenen Lebensumfeld begründen.
  • stellen Zusammenhänge her zwischen eigenen Lebensgewohnheiten und Umweltproblemen und nehmen Folgen ihres Konsumverhaltens für die Natur wahr, indem sie
    • erkennen, dass der Mensch zunehmend mehr Trinkwasser (z. B. für Körperreinigung, Kleiderproduktion) verbraucht und die Trinkwasservorräte auf der Welt schrumpfen.
    • sich über die Lebenshaltung von Tieren informieren, die als Lebensmittellieferanten dienen (z. B. Käfighaltung – Freilandhaltung von Hühnern, Laufstall mit Einstreu für Schweine) und erkennen, dass billige Preise für tierische Produkte häufig eine nicht artgerechte Tierhaltung bedingen.
    • die Folgen einer intensiven Landwirtschaft (z. B. Einsatz von Pestiziden, Abholzung von Regenwäldern) mit denen einer extensiven (z. B. Artenvielfalt, längere Haltbarkeit der Produkte) vergleichen und überlegen, aus welcher Produktion von ihnen gekaufte Produkte stammen.
    • den Energiebedarf bei der Produktion von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vergleichen und erkennen, dass dieser bei der Produktion von tierischen Lebensmitteln um ein Vielfaches höher ist.
    • die Bestandteile eigener Spielsachen und Geräte (z. B. Handy) und den Energiebedarf für deren Produktion in groben Zügen analysieren und diese zu Haltbarkeit und Nutzungsdauer in Relation setzen.
    • nachvollziehen, wie Plastik und Mikroplastik aus Haushalten in die Umwelt gelangen.
    • erkennen, dass für den Betrieb von elektrischen Geräten und für das Heizen der Wohnung Energie benötigt wird, und überlegen, wie diese produziert wird und welche Folgen dies für die Umwelt hat.
    • sich im Alltag so verhalten, dass sie möglichst wenig Energie verbrauchen (z. B. Abschalten des Handys während der Nacht) und wenig Müll produzieren (z. B. Nutzen einer eigenen Tasche beim Einkaufen und Verzicht auf eine Plastiktüte).
    • Ursachen von Umweltverschmutzungen (z. B. Abgase in der Stadt) beschreiben und überlegen, wie diese reduziert werden können.
    • negative Folgen von Lärm (z. B. durch laute Musik, beschleunigende Autos, Gartengeräte) auf Menschen und Tiere wahrnehmen.
  • zeigen Bereitschaft für einen verantwortungsvollen und bewahrenden Umgang mit der Natur und tragen in ihrem Schul- und Lebensalltag aktiv zum Schutz von Natur und Umwelt bei, indem sie
    • Vorteile beschreiben, die ein auf besondere Gelegenheiten reduzierter Fleischkonsum und der Einkauf von biologisch produzierten Produkten haben.
    • überlegen, inwieweit sie auf Plastikverpackungen (z. B. Tüten, mehrfachverpackte Süßigkeiten) oder kurzlebige Spielsachen aus Kunststoff verzichten können.
    • Vorteile von Secondhand-Produkten beschreiben (z. B. geringere Kosten, Schonung der Umwelt) und Möglichkeiten für den Erwerb von Secondhand-Produkten suchen.
    • versuchen, nicht mehr funktionsfähige Gegenstände reparieren zu lassen, bevor sie diese durch neue ersetzen.
    • in der Schule und zu Hause Müll vermeiden und Abfälle trennen.
    • versuchen, den Energieverbrauch in der Schule und zu Hause zu reduzieren (z. B. durch Nutzung von Stand-by-Schaltungen, Vermeidung von unnötiger Beleuchtung).
    • einfache Maßnahmen zum aktiven Schutz von Natur und Umwelt im schulischen Umfeld entwerfen und sich für deren Umsetzung einsetzen.
    • verstehen, dass ein verantwortlicher Umgang mit Natur und Umwelt eine langfristige Aufgabe ist, die über Generationen andauert, und dass ein fortwährender und gemeinschaftlicher Einsatz erforderlich ist.
    • Grenzen des individuellen Naturschutzes wahrnehmen und akzeptieren.

Eth 5.2 Konsum und Verantwortung
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden überlebensnotwendige Bedürfnisse von persönlichen Wünschen, indem sie
    • ihre eigenen, elementaren Bedürfnisse wahrnehmen (z. B. Zuneigung, Sicherheit, Nahrung, Kleidung, Mobilitätshilfen).
    • erkennen, dass sie Wünsche haben, die über die reine Bedürfnisbefriedigung hinausgehen (z. B. neuer Schulranzen, besondere Kosmetika, elektronische Geräte).
    • erkennen, welche Güter einer angemessenen Bedürfnisbefriedigung dienen und welche einen gewissen Luxus darstellen.
  • entwickeln eine Vorstellung davon, was Konsumgüter sind und welchen Stellenwert sie in ihrem Lebensumfeld haben, indem sie
    • sich bewusst werden, dass Konsumgüter gekauft werden müssen.
    • sich über die Vielfältigkeit von Konsumgütern in ihrem Lebensumfeld informieren (z. B. Ernährung, Kleidung, Wohnen, Freizeit).
    • erfahren, dass viele Bedürfnisse und Wünsche durch Konsumgüter erfüllt werden können.
    • erleben, dass Konsumgüter (z. B. Markenprodukte) auch als Statussymbole fungieren können und reflektieren die damit verbundene Gefahr der Ausgrenzung.
    • überlegen, welchen Wert sie selbst auf Konsumgüter und für ihr Lebensalter typische Statussymbole legen (z. B. Markenkleidung).
  • erkennen wesentliche Zusammenhänge bei Produktion, Transport und Entsorgung von Konsumgütern, indem sie
    • sich über die Rohstoffgewinnung von Konsumgütern (z. B. für Handys, Kleidung) und deren ökologische Folgen informieren.
    • sich über die Produktionsweise von Konsumgütern und deren Folgen für die Menschen, die sie produzieren, informieren (Arbeitsbedingungen, Lohnniveau, Krankenversicherung, Abhängigkeiten von Arbeitgebern, Kinderarbeit).
    • sich über die Transportwege von Konsumgütern und deren Belastung für die Umwelt informieren (z. B. CO2-Ausstoß, Verpackungsbedarf).
    • sich über die Haltbarkeitsdauer von Konsumgütern und deren Entsorgung Gedanken machen (z. B. Verschiffen von Elektromüll).
  • treffen bewusste Konsumentscheidungen, indem sie
    • überlegen, welche Waren sie über einen bestimmten Zeitraum eingekauft haben, und welche Einkäufe möglicherweise nicht notwendig waren.
    • überlegen, welche Gründe für oder gegen den Kauf eines Produkts sprechen (z. B. regional – überregional; ökologisch produziert – konventionell produziert; mit Fair-Trade-Siegel versehen).
    • gebrauchte Gegenstände kaufen, um Ressourcen zu sparen (z. B. Flohmarkt, Tauschbörsen, Internetportale).
    • gebrauchte Gegenstände, die noch verwendbar sind, weitergeben oder verkaufen.
    • ihren persönlichen Konsum auf ein notwendiges Maß reduzieren.

Eth 5.3 Medienkonsum
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Individuelle kompetenzorientierte Lernaktivitäten

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen ihre eigenen Gewohnheiten und Vorlieben in Bezug auf den Medienkonsum wahr, indem sie
    • bei der Nutzung verschiedener Medien persönliche Vorlieben ausbilden und zum Ausdruck bringen.
    • ein Medientagebuch führen und sowohl die Art der Mediennutzung (z. B. soziale Netzwerke, Messengerdienste, digitale Spiele, Filme, Serien) als auch deren Nutzungsdauer notieren.
    • die Dauer ihrer Mediennutzung mit anderen Beschäftigungsphasen (z. B. Unterricht, Schlafen, Spielen mit Freundinnen und Freunden) vergleichen.
    • sich Beweggründe für ihre Mediennutzung bewusst machen (z. B. Zeitvertreib, Identifikation mit einem Helden, Erfolgsaussichten, Kommunikation, Abhängigkeit).
  • bewerten den eigenen Umgang mit elektronischen Medien kritisch, indem sie
    • sich bewusst machen, dass Medien nur Ausschnitte der Wirklichkeit vermitteln.
    • Vorteile der Benutzung elektronischer Medien beschreiben (z. B. schneller Informationsaustausch und Zugriff auf Vielfalt von Informationen, Spaß und Zeitvertreib, Kontaktmöglichkeiten in sozialen Foren, Lernen mit Programmen).
    • Nachteile der Benutzung elektronischer Medien beschreiben (z. B. Beeinflussung durch Werbung oder Fake News, Abhängigkeit von fremden Meinungen, Vernachlässigung direkter sozialer Kontakte, Gefahr des Cybermobbings, Verletzung von Persönlichkeitsrechten, Suchtgefahr).
    • analysieren, welche Vor- und Nachteile bei der eigenen Mediennutzung zum Tragen kommen.
  • denken über die eigenen Möglichkeiten für einen verantwortungsvollen und sinnvollen Umgang mit Medien nach und handeln entsprechend, indem sie
    • selbst Regeln für die Art und Dauer ihrer Mediennutzung festlegen und deren Einhaltung (z. B. in der Klassengemeinschaft) gegenseitig kontrollieren.
    • auf die Wahrung ihrer Privat- und Intimsphäre (z. B. Selbstbeschränkung bei persönlichen Angaben) und die Einhaltung ihrer Persönlichkeitsrechte (z. B. Urheberrechte) bei der Internetnutzung achten.
    • Würde und Rechte anderer im Umgang mit digitalen Medien wahren (z. B. keine unerlaubte Weitergabe von Informationen, Netiquette, kein Cybermobbing).
    • direkte und digitale soziale Kontakte situationsabhängig pflegen.