Lehrplan PLUS

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Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München

Ethik R8

Eth8 Entwicklungsbezogene Kompetenzen
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Die aufgeführten Kompetenzen beschreiben das Ergebnis eines fünfjährigen Lernprozesses. Die Auswahl der angestrebten Kompetenzen trifft die Lehrkraft in pädagogischer Verantwortung auf der Basis der ermittelten Lernausgangslage sowie des individuellen Förderbedarfs der einzelnen Schülerin bzw. des einzelnen Schülers. Die Kompetenzen werden vernetzt mit den Kompetenzerwartungen aus dem LehrplanPLUS der Mittelschule im Unterricht angebahnt.

Eth8 Motorik und Wahrnehmung
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen bewusst wahr, was ihnen für die augenblickliche und zukünftige Gestaltung ihrer Lebenswelt wichtig ist, indem sie Bedürfnisse, Präferenzen und Werthaltungen reflektieren und beschreiben.
  • nehmen eigene Gefühle bewusst wahr, indem sie diese in verschiedenen Alltagssituationen differenziert beschreiben.
  • vollziehen Empfindungen und Gefühle anderer nach, indem sie ihre Wahrnehmungen beschreiben und sich in die Rolle anderer versetzen.
  • kontrollieren ihre Handlungen und ihre Sprache bei starken Gefühlen, um andere nicht zu verletzen.

Eth8 Denken und Lernstrategien
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • lösen moralische Dilemmata, indem sie konkurrierende Werte beschreiben, Folgen von Handlungen abschätzen und sich bewusst entscheiden.
  • denken analytisch über bedeutsame Fragen (z. B. Was ist Glück?) nach, indem sie Methoden altersgemäßen Philosophierens anwenden.
  • beschreiben norm- und wertbezogene Handlungsalternativen und wenden sie situationsbezogen an.
  • leiten aus abstrakten Wertvorstellungen soziale Regeln ab und begründen diese.

Eth8 Kommunikation und Sprache
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben Gefühle und subjektive Empfindungen differenziert und nachvollziehbar.
  • beziehen begründet Stellung, indem sie sachangemessen und werteorientiert argumentieren.
  • beschreiben soziale, ökologische und religiöse Zusammenhänge, indem sie komplexe Satzstrukturen anwenden und Visualisierungen nutzen.
  • wenden verständigungsfördernde und respektvolle Sprachformen an, z. B. höfliche Ablehnung, sachliche Kritik.

Eth8 Emotionen und soziales Handeln
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • fühlen sich in die Lage von Menschen anderer Kulturkreise und in existenziellen Grenzsituationen ein.
  • achten religiöse Überzeugung und tolerieren grundlegende Wertvorstellungen anderer Kulturkreise und Religionen, sofern sie mit verfassungsrechtlich geschützten Wertvorstellungen übereinstimmen.
  • zeigen soziales Engagement, indem sie Unterstützungsmöglichkeiten im eigenen Umfeld planen und durchführen.
  • berücksichtigen aufmerksam eigene Bedürfnisse und Gefühle und die ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler. Sie finden selbständig Lösungen bei Interessenkonflikten.
  • gehen mit Misserfolgserlebnissen und Vorurteilen konstruktiv um, indem sie aus verschiedenen Handlungsmöglichkeiten (z. B. aus Fehlern lernen, Mut fassen) auswählen.

Eth8 Lernbereich 1: Glück
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • erkennen vor dem Hintergrund eigener Lebenserfahrungen verschiedene Quellen individuellen Glücks und entwickeln in Auseinandersetzung mit verschiedenen Bedeutungen von Glück eine eigene Vorstellung vom persönlichen Glück.
  • erkennen, dass sie altersbedingt immer mehr für ihr persönliches Glück verantwortlich sind, und verfügen über Strategien, ihr persönliches Glück zu finden und bei fehlenden Glückserlebnissen oder Frustration durchzuhalten.
  • beziehen im Widerstreit unterschiedlicher Glücksvorstellungen begründet Stellung.
  • nehmen sich selbst als Adressatin bzw. Adressaten vielfältiger Glücksversprechungen wahr und überprüfen sie.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Quellen des Glücks (z. B. Liebe, Partnerschaft, Vertrauen, Freundschaft, Gemeinschaft, Gesundheit, Dank für eine Hilfeleistung, Lob, Hobbys, schulischer Erfolg, sportliche Leistung, Karriere); Unterscheidung von materiellen und immateriellen Glücksquellen
  • zwei Bedeutungen von Glück: luck (glücklicher Zufall) und happiness (Glückseligkeit)
  • mögliche Glücksstrategien: Stärkung des Selbstvertrauens (z. B. durch Überwindung von Ängsten, Verzicht auf Vergleiche mit anderen), Vergegenwärtigung kleiner Glücksmomente; eigener Glücksratgeber oder Antiglücksratgeber
  • unterschiedliche Glücksvorstellungen (z. B. Erfahrungsberichte oder Erhebungen)
  • Glücksversprechungen (z. B. Drogen, virtuelle Realität, Werbung)

Eth8 Lernbereich 2: Das eigene Leben gestalten
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • nehmen bewusst wahr, was ihnen an der Gestaltung ihrer Lebenswelt (z. B. ihrer Freizeit, ihres Tagesablaufs oder Konsums) wichtig ist, und erkennen die Präferenzen und Werte, die sie dabei leiten.
  • nutzen bewusst und eigenverantwortlich Möglichkeiten der Selbstverwirklichung in den verschiedenen Phasen ihres täglichen Lebens (z. B. in Freizeit und Schule).
  • akzeptieren Normen als Bedingungen eines gelingenden Miteinanders und reflektieren Möglichkeiten und Chancen ihrer zunehmenden Selbständigkeit.
  • übernehmen im Rahmen ihrer Rechte und Pflichten als Jugendliche Verantwortung für sich selbst.
  • hinterfragen Autoritäten auf Basis eigener Wertvorstellungen, um Machtmissbrauch zu begegnen.
  • berücksichtigen bei ihrer beruflichen Orientierung ihre Präferenzen und Werte sowie individuelle Möglichkeiten und Grenzen (z. B. Stärken und Schwächen).

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • persönlicher Lebensplanentwurf, persönliche Werte und Präferenzen
  • Möglichkeiten der Selbstverwirklichung in der Schule (z. B. durch Selbstwirksamkeit, Anregung, Leistungsmotivation) und in der Freizeit (z. B. durch Ausgleich, Freiraum, Kreativität)
  • Begriff Norm; Rechte und Pflichten im Jugendalter: Jugendschutzgesetz, Strafmündigkeit
  • Begriff Autorität
  • mögliche Konflikte mit Autoritäten (z. B. mit Lehrkräften oder Ausbildenden); ggf. Hierarchie der wichtigsten Autoritäten im eigenen Leben
  • gute und negative Seiten von Autorität (z. B. in der Familie, im Alltag, in der Schule)
  • Machtmissbrauch durch falsche Autoritäten (z. B. in extremistischen Gruppierungen)
  • eigene Präferenzen und Werte, die die Berufswahl beeinflussen
  • individuelle Möglichkeiten und Grenzen der beruflichen Orientierung (z. B. persönliche, finanzielle, kulturelle, örtliche)

Eth8 Lernbereich 3: Mit Konsumgütern verantwortungsvoll umgehen
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • beschreiben die wesentlichen Zusammenhänge bei Produktion, Transport und Entsorgung typischer Konsumgüter und beurteilen in altersgemäßer Weise die sozialen und ökologischen Folgen, die ihre Entscheidungen für alltagstypische Konsumgüter hat.
  • treffen bewusst Konsumentscheidungen unter Berücksichtigung der Bedeutung von Solidarität und Mitverantwortung in der „Einen Welt“.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • typische Konsumgüter (z. B. Handy oder Alltagskleidung): Rohstoffgewinnung sowie Produktion (Arbeitsbedingungen, Naturbelastung), Transportweg (CO2-Belastung, z. B. Arbeitsbedingungen in Häfen und auf Schiffen) und Entsorgung
  • ökologische und soziale Standards am Beispiel einer Produktionskette
  • Einsatz von Siegeln für ökologische oder soziale Standards zur Orientierung kritischer Konsumentinnen und Konsumenten
  • Fair Trade, Eine-Welt-Läden

Eth8 Lernbereich 4: Liebe und Partnerschaft
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Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • unterscheiden die Gefühle Sympathie, Verliebtsein und Liebe voneinander, um den besonderen Wert einer auf Vertrauen und Liebe aufgebauten Partnerschaft einzuschätzen.
  • formulieren in angemessener und wertschätzender Sprache ihre Erwartungen an Liebe, Partnerschaft und Sexualität.
  • machen sich die Bedeutung von Gleichberechtigung und freier Selbstentfaltung in einer Partnerschaft bewusst.
  • setzen sich auseinander mit Sexualität als wertvollem Bestandteil in der Partnerschaft (z. B. als Ausdruck von Liebe), die einen achtungs- und verantwortungsvollen Umgang verlangt.
  • achten die persönliche Würde im Zusammenhang mit der Sexualität und werten die Darstellung der Sexualität in der Öffentlichkeit und den Medien kritisch.
  • sind sich der Möglichkeit von sexueller Belästigung und Übergriffen in Tat und Wort bewusst und begegnen ihnen wachsam.
  • reflektieren sexuelle Orientierung im Spannungsfeld von sozialer Umwelt und persönlicher Freiheit und lassen Diversität zu.

Inhalte zu den Kompetenzen:

  • Sympathie, Verliebtsein, Liebe; Freundschaft und Partnerschaft
  • Wert von Liebe und Partnerschaft: Bindung, Verantwortung, gegenseitiger Respekt
  • Erwartungen an Partnerschaft und die Partnerin oder den Partner; Umgang mit enttäuschten Erwartungen
  • Gleichberechtigung von Frau und Mann: Art. 3,2 GG; Gleichwertigkeit der Partner
  • Sexualität als Ausdruck von Liebe, verantwortungsvoller Umgang mit eigenen Gefühlen und den Gefühlen anderer, Berücksichtigung von Gesundheit und Verhütung
  • Sexualität in den Medien und der Öffentlichkeit: Kommerzialisierung, klischeehafte Darstellungen, Pornografie, Schönheitsideal
  • Straftaten: sexuelle Belästigung, Übergriff, Beleidigung; Gefahren bei Kontakten im Internet
  • persönliche und soziale Aspekte sexueller Identität